Klein, N von; Obrist [ – 8.7.1633 bei Hessisch Oldendorf] Klein stand als Obrist und Kommandant von Wolfenbüttel[1] in kaiserlich-ligistischen Diensten. In der Stolberger[2] Chronistik heißt es: „Wenige Tage hernach [Ende Oktober 1632; BW] kamen Schreiben aus Wolfenbüttel vom Obristen Kleinen / darinnen der Grafschafft Stolberg und Wernigeroda[3] wöchentlich 500. Thaler angefordert worden / und weil man sich dessen geweigert / hat man etzlich Vieh von Wernigeroda weggetrieben / daß sie wöchentlich aus ihrer Grafschafft 200. Thaler verwilliget. Ist aber / weil die andere Schlacht bey Lützen[4] dazu kommen / die Forderung gefallen / und hat man hier den 13. Novemb. 6. Officirer und 4. gemeine Soldaten / in der Schlacht bei Lützen blessirt, aufgenommen und heilen lassen. Summa 187. Gülden 17. Groschen“.[5]
Klein fiel, so die „Eigentliche Abcontrafactur“,[6] am 8.7.1633 in der Schlacht bei Hessisch Oldendorf.[7]
[1] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff. Im „Sechsmänner“-Bericht ist dagegen von dem Kommandanten „Geyn de Genleen“ = Huyn von Geleen die Rede. NÜCHTERLEIN, Wernigerode, S. 110.
[2] Stolberg [LK Harz]; HHSD XI, S. 453ff.
[3] Wernigerode [LK Harz]; HHSD XI, S. 493ff.
[4] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f. Schlacht bei Lützen am 16.11.1632 zwischen den Schweden unter Gustav II. Adolf (18.000 Mann) und den Kaiserlichen (16.000 Mann) unter Wallenstein. Die für die Schweden siegreiche Schlacht endete mit dem Tod Gustav Adolfs und dem Rückzug Wallensteins, der etwa 6.000 Mann verloren hatte, nach Böhmen. Nach Lützen schlug Wallenstein keine Schlacht mehr. Vgl. dazu HAPPES ausführliche Schilderung und Reflexion der Ereignisse [HAPPE I 295 v – 302 r; mdsz.thulb.uni-jena]. Vgl. SIEDLER, Untersuchung; STADLER, Pappenheim, S. 729ff.; WEIGLEY, Lützen; BRZEZINSKI, Lützen 1632; WALZ, Der Tod, S. 113ff.
[5] ZEITFUCHS, Stolbergische Kirchen – und Stadt-Chronik, S. 290f.
[6] Eigentliche Abcontrafactur / vnd gründliche Beschreibung der abermals herrlichen bei Oldendorf eine Meil Wegs von Hameln erhaltenen Schlacht vnd Victori / so den 28. Junii des 1633. Jahres / die Königl. hinterlassene Schwedische auch Hessische Armeen vnter Ihr Fürstl. Gn. Hertzog Georgen von Lüneburgg / GeneralFeldmarschalck Kniphausen / vnd Hessischen General Leutenand Melantern / von Generalen / beyden Graffen von Merode vnd Gronssfeld / durch Gottes gnedigen Beystandt den Kayserl. obtiniret vnd erlanget. [Kungliga biblioteket Stockholm Hist. Pl.: Kupferstich mit Texterläuterung]. o. O. 1633].
[7] Hessisch Oldendorf [LK Hameln-Pyrmont]; HHSD II, S. 226f. 28.6./8.7.1633: Schwedisch-hessische Truppen unter Dodo von Knyhausen, hessische unter Melander (Holzappel) und Georg von Braunschweig-Lüneburg schlagen die kaiserlich-ligistische Armee unter Gronsfeld, Mérode-Waroux und Bönninghausen, die an die 4000 Tote Verlust haben. In einer zeitgenössischen Flugschrift war auf die ungewöhnlich hohen Verluste in dieser Schlacht verwiesen worden; COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN: „Vnnd ist der eigentliche Bericht von den Gräfflichen Schaumbergischen Dienern einbracht / daß derselben auffs höchste etwa in die vierhundert Mann / die man alle hätte zählen können / in Münden [Minden; BW] ankommen wehren / vnnd ist eine solche Schlacht geschehen / daß weder in der Leipzischen Anno 1631. noch Lützischen Schlacht / Anno 1632. so viel Todten auf der Wahlstatt gefunden vnnd gesehen worden / wie jetzo“. Abgesehen von der reichen Beute hatte der Sieg bei Hessisch Oldendorf jedoch eine nicht zu unterschätzende Wirkung im protestantischen Lager, glaubte man doch, dass „deß feindes force vollents gebrochen sein solle“; Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 112 (Ausfertigung): Johann Casimir von Sachsen-Coburg an Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach, Coburg, 1633 VII 04 (a. St.). In der COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN hieß es: „Bei den Konföderierten sind fast alle Reuter Reich worden / vnnd ist Silber Geld vnnd Pferde gnug zur Beute gemacht worden / denn der Feind allen seinen Trost bey sich gehabt: Deßwegen vnsere Hohe- vnnd Nieder Officirer vnnd alles Volck dermassen Resolut zum fechten gewesen / daß nit zu glauben / noch gnugsam außzusprechen / vnd ist abermahls der Papisten Ruhm / in der Compositione pacis prächtig angeführt: Daß die Evangelische keine offene FeldSlacht wider die Papisten niemals erhalten / durch Gottes Krafft zu nicht vnd zur offnen Weltkündigen Lügen geworden“.