Kärpen [Kerpen], Heinrich Ernst von

Kärpen [Kerpen], Heinrich Ernst von; Obristleutnant [ – ] Kärpen war kaiserlicher Obristleutnant und kurmainzischer Oberamtmann von Amorbach.[1]

Im Juli 1635 weilte Kärpen in Illingen[2] und berichtete Melchior von Hatzfeldt über die Lage in dem noch vom Gegner gehaltenen Saarbrücken[3] und die üblichen Plünderungen.[4]

Am 16.2.1636 schrieb der kaiserliche Kommandierende Gallas aus Speyer[5] an Kärpen und schickte ihm eine ausführliche Instruktion für die Verhandlungen mit Johann Georg I. von Sachsen. Gallas versicherte dem Kurfürsten, alle seine Kräfte einer siegreichen Kriegsführung widmen zu wollen. Er wende sich nun durch seinen Beauftragten an ihn, auch wenn ihm, dem Kurfürsten, Hatzfeldt und Caretto schon geschrieben haben. Er selbst habe einen Kurier zu Hatzfeldt gesandt, mit dem Befehl, sich unverzüglich mit 8.000 Mann und 2.000 Reitern zum Kurfürsten in Marsch zu setzen und dessen Befehlen zu gehorchen. Auch an Generalwachtmeister Uhlfeldt sei der Befehl ergangen, mit 1.500 Mann und fünf Reiterregimentern nach Franken zu ziehen und ihm dort zur Verfügung zu stehen. Ferner teilte er mit, dass die Franzosen – Kardinal La Valette – im Elsass Colmar,[6] Schlettstadt[7] und Hagenau[8] besetzt haben, dass auch Strassburg bedroht ist und Versorgungsschwierigkeiten bestehen, dass jetzt an die 8.000 leichte Reiter und mehrere deutsche Regimenter zu Fuß am Saarfluss gegen die Franzosen stehen und auch die kurbayerische Armee kampfbereit ist. Der bayerische Kurfürst soll laut kaiserlichem Befehl seine Armee in Westfalen gegen Knyphausen aufstellen.[9]

Der kaiserliche Obrist Johann Wolf, stationiert in Steißlingen[10] am Hohentwiel,[11] informierte Kärpen im Juni 1644 über ein ver-lustreiches Gefecht mit gegnerischen Truppen bei Hüfingen.[12] Im Oktober 1641 weilte Kärpen in Amorbach, im November bat er Hatzfeldt um die Schonung von Angelroda.[13]

Die Besetzung von Ladenburg[14] durch kaiserliche Truppen beschäftigte Kärpen im September 1644. Er ersuchte Hatzfeldt um einen Schutzbrief für Amorbach.[15]

[1] Amorbach [Kr. Miltenberg]; HHSD VII, S. 22ff.

[2] Illingen [Kr. Ottweiler]; HHSD V, S. 151.

[3] Saarbrücken; HHSD V, S. 315ff.

[4] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 222.

[5] Speyer; HHSD V, S. 350ff.

[6] Colmar, Reichstadt [Ober-Elsass, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin]; vgl. STEIN, Protéction.

[7] Schlettstadt/Sélestat, Reichstadt [Elsass, h. Frankreich, Dép. Bas-Rhin]; vgl. STEIN, Protéction.

[8] Hagenau [Elsass, h. Frankreich, Dép. Bas-Rhin].

[9] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 189.

[10] Steißlingen [LK Konstanz]; HHSD VI, S. 758f.

[11] Hohentwiel; HHSD VI, S. 352ff.

[12] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 153; Hüfingen; HHSD VI, S. 366ff.

[13] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 222; Angelroda [Kr. Arnstadt]; unter Arnstadt; HHSD IX, S. 21.

[14] Ladenburg; HHSD VI, S. 439ff.

[15] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 222.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.