Kaltenthal, N

Kaltenthal, N; Hauptmann [ – ] Kaltenthal stand als Hauptmann in kaiserlichen Diensten.

Seine Kompanie zu Pferd wurde 1631 neuformiert und bekam am 19. November Neunburg[1] und Schwarzhofen[2] in der Oberen Pfalz als Sammel- und Musterplatz zugewiesen.[3] Am 15. Januar 1632 lag die Kompanie in Neumarkt.[4] „Beim Anmarsch der Schweden [1634; BW] zog die Besatzung von Parkstein[5] unter Hauptmann Kaltenthal mit 3 Geschützen nach Weiden,[6] das nun von 450 Mann unter Major Bavier besetzt war. Beamte, Bürgermeister und Rat wurden zu dem kaiserlichen Kommissär Adam Zorn auf das Rathaus befohlen und zur Erklärung aufgefordert, ob sie die Stadt gegen die Schweden verteidigen wollten. Auf Betreiben des Neu[n]burgischen Forstmeisters Koch erklärten sie sich hierzu bereit, die Bürger jedoch lehnten dies ab. Koch ritt nun nach Böhmen, um dort Hilfe zu erbitten; 4000 Kroaten wurden ihm auch versprochen. Unterdessen erschien am 6. Februar schwedische Reiterei auf dem Rehbühl vor Weiden; sie wurde mit Artillerie lebhaft beschossen und zog gegen Neustadt a. W. ab,[7] nachdem der Kommandant von Weiden alle Städel vor dem Naab- und Niklas-Tor hatte anzünden lassen. Neustadt wurde am 6., Tirschenreuth[8] am 7. Februar von den Schweden genommen. Am 8. erschienen diese wieder vor Weiden und beschossen die Stadt mit mehreren Geschützen, ohne jedoch größeren Schaden anzurichten. Major Bavier ließ nun die beiden Vorstädte niederbrennen, um den Schweden das Eindringen zu erschweren; Bürger, welche den Brand löschen wollten, wurden durch Schüsse vertrieben. Die herrschende Windstille verhütete ein weiteres Umsichgreifen des Brandes. Die Schweden drangen unaufhaltsam vor, schlugen das Ledertor ein und bemächtigten sich der Vorstadt. Bavier wollte nun auch das Spital abbrennen lassen, doch waren die Schweden zuvorgekommen, hieben von den zum Anzünden entsandten 7 Mann 5 nieder und eröffneten nun vom Spital aus Geschützfeuer, welches bis zum 9. eine Bresche in die Mauer gegen den unteren Wasserturm legte. Bavier gab nun den Widerstand auf und übergab die Stadt nach 3stündigen Verhandlungen. Die Garnison durfte mit Sack und Pack nach Pilsen[9] abziehen, wurde jedoch beim Abmarsch ‚bis aufs Hemd‘ von den Schweden ausgezogen, die Bagage geplündert. 100 Mann traten in schwedische Dienste über. Die Stadt mußte 5000 Taler Lösegeld bezahlen“.[10]

[1] Neunburg vorm Wald [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 507f.

[2] Schwarzhofen [LK Schwandorf].

[3] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 84.

[4] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 117; Neumarkt i. d. OPf.; HHSD VII, S. 505f.

[5] Parkstein [LK Neustadt/Waldnaab]; HHSD VII, S. 570.

[6] Weiden; HHSD VII, S. 794ff.

[7] Neustadt a. d. Waldnaab [LK Neustadt a. d. Waldnaab].

[8] Tirschenreuth; HHSD VII, S. 747f.

[9] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.

[10] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 145f.

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