Hübner [Hübener], Gottfried

Hübner [Hübener], Gottfried; Obrist [ – 20.9.1626]

Sprinzenstein hatte als Obrist in ligistischen Diensten gestanden. Als er 1626 fiel, wurde Hübner sein Regiment übertragen.

Hübner stand als Obrist und Stiftshauptmann von Waldsassen[1] in kurbayerischen Diensten. Sein Regiment lag 1626 schon längere Zeit in der Oberen Pfalz: „Als nun die Lage in Oberösterreich bedrohlich wurde, befahl Maximilian am 8. Mai 1626, daß das Rgt. Hübner dorthin und dafür das Rgt. Blarrer [Blarer v. Wartensee; BW] aus dem Stift Fulda in die Oberpfalz verlegt werden sollte. Hierauf berichtete die Amberger[2] Regierung am 14. Mai, daß eine Schwächung der Garnisonen (das Rgt. Blarrer zählte nur 1000 Mann, von denen 450 ohne Waffen waren) mit Rücksicht auf die Stimmung im Lande und auf die politische Lage nicht ratsam wäre. Es seien mindestens 6 Fähnlein notwendig, von denen ständig 2 in Amberg, je 1 in Neumarkt[3] und Kemnath[4] zu bleiben hätten, während 2 fliegende Fähnlein für beliebige Verwendung zur Verfügung stehen müßten. Auf dieses hin verfügte Maximilian am 2. Juni, daß vom Rgt. Hübner 3 Fähnlein nach Oberösterreich abmarschieren, 3 Fähnlein in der Oberpfalz verbleiben sollten“.[5]

Drei seiner Fähnlein nahmen unter ihm am Kampf gegen die aufständischen oberösterreichischen Bauern teil. Er fiel am 20.9.1626 im Blutbad von Kornrödt[6] zusammen mit 700 Mann seines Regiments.[7] In einem Zusatz des Zeitzeugen Jost Maximilian von Gronsfeld zu Wassenbergs 1647 erneut aufgelegten „Florus“ heißt es: „(In diesem §. sagt der Author nicht / welche die Keyserliche Völcker gewesen / so von den Bawren vberfallen / vnnd grösten theils niedergemacht worden / nemblich Herzog Adolff von Holstein / welcher im Hembd entrunnen. Weiters praeteriret er ganß vnnd gar / daß Ihre Churf. Durchl. In Beyern vnnd nicht Ihre Keyserl. Majyest. dero General Wachtmeister Timan / Freyherr von Lindlo [Lintelo; BW] / mit einem Corpo / von ohngefehr 6000. Mann zu Roß vnnd Fuß / vnder denen der Obriste Curtenbach [Cortenbach; BW] / Obriste Gottfried Hübener / mein Obrister Wachtmeister Georg Lüng von Planeck vom 800. Mann meines Regiments / sampt andern Obristen vnd hohen Officirern begriffen gewesen / den empfangenen Schimpff zu rechen / wieder die Bawren außgeschickt / welche mit ihnen in offenem Feld geschlagen / aber hanz auffs Haupt erlegt worden / also daß obgedachter Obrister Hübener / mit allen seinen Hauptleuten / Leutenanten / Fendrichen vnnd allen Officiren / sodann mein Obrister Wachtmeister / ein Hauptmann deß alten Herbersdörffischen [Herberstorff; BW] Regiments / viel andere Hauptleute vnnd Officirer mehr / sampt 3000. Mann zu Fuß vnnd zu Pferde geblieben / der Obriste Curtenbach hart verwundet worden / vnnd neben dem General kaum entrunnen / nach diesem haben sie sich resolviert Linz[8] zu belägern.)“.[9]

[1] Waldsassen; HHSD VII, S. 785ff.

[2] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.

[3] Neumarkt; HHSD VII, S. 505f.

[4] Kemnath; HHSD VII, S. 351f.

[5] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 53f.

[6] Kornrödt, heute Ortsteil von Pram [Grieskirchen].

[7] STADLER, Pappenheim, S. 207.

[8] Linz; HHSÖ I, S. 66f.

[9] WASSENBERG, Florus, S. 133.

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