Hodický Graf von Hodic und Wolbramowic [Hodický z Hodic a Olramovic; Hoditsch, Hoeditz, Hodiz, Hodig], Zdenĕk [Zdenĕk, Sidonius, Carolus]

Hodický Graf von Hodic und Wolbramowic [Hodický z Hodic a Olramovic; Hoditsch, Hoeditz, Hodiz, Hodig], Zdenĕk [Zdenĕk, Sidonius, Carolus]; Obrist [ -29.7.1641 Hildesheim oder 1.7.1641] Hodický, der einem mährischen Adelsgeschlecht entstammte, stand als Obrist in schwedischen Diensten. Zdenko war beim Böhmischen Ständeaufstand noch minderjährig, verkaufte mit seinem Bruder Karl seine mährischen Besitzungen nach Erlass der Erneuerten Landordnung für Mähren (1628) und emigrierte nach Schlesien. Sein Gut Wolframitz[1] wurde wegen Hodickys Eintritt in schwedische Kriegsdienste konfisziert und vom Kaiser seiner Gemahlin Eleonore geschenkt, die es 1634 an Fürst Gundakar von Liechtenstein verkaufte.[2] Er war seit 1637 verheiratet mit Elisabeth Magdalena, der Tochter Adam Erdmanns von Trčka, die in erster Ehe mit dem 1634 zusammen mit Wallenstein[3] ermordeten Wilhelm Kinský verheiratet gewesen war.

Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Volkmar Happe[4] erinnert sich in seiner „Thüringischen Chronik“: „Den 19. [29.9.1634; BW] der schwedische Commissarius Bart [Jakob Barth; BW] uns abermahls des Grafen von Hoditz hinterlassene Diener und Pferde in Haßleben[5] quartiret“. „Den 21. September Graf Hoditzen Reuter in Haßleben geleget worden“.[6] Der Schmalkaldener[7] Chronist Johann Georg Pforr [1612 – 1687] hält die Verhandlungen mit Hoditz’ Obristleutnant Derfflinger fest: „Den 9. Octobr: hatt sich Graff Hoditz, ein Behm, uff deß Schwedisch[en Generals Johan Paniers gegebene ordre mitt einem regiment zu roß von 8 compagnia in die statt Schmalkald[en geleget. Item Den 10. dito sint noch 300 mußquetirer auch in die statt eingeleget worden.

Den 11. Octobr: hat der Obrist Hoditz von statt u. ambt begehrt, seine völcker nach der Königlich[en Schwedisch[en cammerordnung zu unterhalden und seinem Obristleutenant Dörffling [Derfflinger; BW] commission uffgetragen, sich deßweg[en mit statt und ambt zu vergleichen. Daruff hat er an proviandt täglich begehrt 7 ½ c[entner brodt, 7 ½ c[entner fleisch, 14 eimer[8] bier, ein halb fuder[9] wein, 100 malder[10] haffer und alle zehen tage 3000 rthlr an gelt darzu, welches proviand und das gelt alle 10 tag sich uff 9000 thlr belauffen. Derowegen hat man den eltisten Burgermeister Valtin Neunessen und den Stattsindicum Pforn zum obristleutenand abgeschicket, mit ihme dieser großen und [un]christlichen forderung halber zu tractiren. Und alß diese abgeordnete ihme, dem obristleutenant, der statt und ambts unvermögklichkeit und wie dieselbe durch hiebevor erzehlten sehr vielfeldig[en starck[en einquartirung[en und durchzügen biß auff marck und bein außgesogen weren und die armen leuth fast nichts mehr alß dass elende leben ubrig hette<n>, [vorbracht], alß wolte [daß] er doch in ansehung itzerzehlter umbstenden seine forderung dergestalt lindern [mögte,] darmit man es ertragen könnte. Weil er aber uff seiner forderung beharret und nichts schwinden laßen wollen, die abgeschickten aber solche große summa nicht bewillig[en wollen [können], ist er so zornig worden, daß er beyde gevollmechtigte mit 20 soldaten ufs rahthauß in arest fuhren lassen und befohlen, nicht allein alle diejenigen, so sie ufm rahthauß finden, im arrest zu behaltten und keinem weder eßen noch trincken zukommen laßen, biß sie würden gewilliget haben, obbemeltes proviant und gelt zu geben. Sint alßo gezwungen word[en zuzusagen, nicht allein die 3000 thlr an gelt uff 10 tag zu lieffern und darneben die soldaten zu unterhaltten. Aber ehir solche 10 tag verfloßen, kömbt zeittung ein, daß die Keys: Croaten[11] in der graffschafft Hennenbergk[12] eingefallenn, Meinung[en[13] und Schleußung[en[14] geplündert, Suhl,[15] Temar,[16] Kaltennortheimb[17] und viel andere dörffer in brand gestecket. Alß hat Graff Hoditz uff den abent, [den 16. 8br:,] die versprochene 3000 thlr ohn einig[en ufhalt begehrt oder die statt zu blündern, derowegen sich die bürgermeiste<r> bemühet und 1000 thlr zu ihrem ½ theill zusammengebracht und dem obristen lieffern wollen. Aber er hat solche nicht ehir annehmen wollen, der dorffschafften zwey theil weren dan auch da, welche er allein von der statt haben <wollen>, im widrigen fall wollte er den ambtman und bürgermeister gefengklich mitnehmen. Weil man aber der dorffschafftsgelder in so kurtzer zeit nicht ufbringen können, hat man endlich durch flehentliches bitten soviell erhaltten, dass die statt ein obligation uber die restirende 2000 thlr uber sich geben müßen, solche gelder vor die dorffschafften zu bezahlen. Und waß [wie hernach] die statt dieser gelder weg[en geblündert worden, wird im folgenden 1636. [jahr] gemeldet werden. Ist also die nacht umb 2 uhr Graff Hoditz mit seinem volck uffgebroch[en und wieder ubern walt [Thüringer Wald; BW] gang[en. Beim uffbruch sind etzliche häußer geblündert, auch die beide alte Juden Isaac und Salomon in die eyßen geschlossen und gefengklich mitgenommen worden, welche Juden sich endlich zu Eyßenach /:aldo Graff Hoditz sein quartir bekommen:/ [mit] 2000 thlr ranzioniren müßen. Den 30. 9br: schrieb Hoditz auß Eysenach anhero und forderte die restirende 2000 thlr gantz ernstlichen mit betrohung, so ihme solche in 3 tagen nicht ubermacht würden, das er dem Ambtman Wersabe alß [sic !] sind sein rind: und schaffviehe zu Herleßhaußen[18] wechnehmen wolte, welches er auch gethan haben solle“.[19]

„Der Herzog [Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar; BW] sah die Lage als sehr ernst an. Er fürchtete, daß der Feind den Wald umziehen und ‚durch den Werragrund auf Eisenach[20] oder Schmalkalden hereinbrechen‘ werde. Seinem Oheim Johann Ernst gab er den Rat, Eisenach zu verlassen und sich nach Erfurt[21] oder Wittenberg[22] in Sicherheit zu bringen. Den Generalmajor Stalhandske drängte er, die Regimenter des Feldmarschalls vorrücken zu lassen, eilte selbst zu ihm nach Erfurt und erreichte in einer persönlichen Aussprache, daß Stalhandske seine Regimenter zusammenzuziehen versprach und 200 Musketiere zu Generalmajor Uslar nach Ichtershausen[23] schickte. Um einen Einbruch des Feindes von Schmalkalden aus zu verhindern, gab er seinem Dragonerkapitän Douglas Befehl, sich nach Tambach[24] zu legen und die Straße nach Schmalkalden zu bewachen. Das in Gotha[25] liegende Leibregiment Baners sollte – darum bat er Stalhandske – 60 Reiter nach Ohrdruf[26] zu schicken und die Straße nach Oberhof[27] zu sichern.

Während Herzog Wilhelm auf diese Art für den Schutz Thüringens sorgte, traf Feldmarschall Banér am 29. Oktober wieder in Erfurt ein. Er brachte Oxenstiernas[28] Befehl mit, die thüringischen Quartiere wohl zu verwahren. Um einen Einbruch Isolanis, der bereits Salzungen[29] geplündert hatte und das ganze Werratal unsicher machte, auch die Eisenacher Gegend für seine Kroaten verlangte, zu verhüten, legte er sofort das Regiment des Grafen Hoditz nach Eisenach, beabsichtigte auch sich selbst dorthin zu begeben“.[30]

„Im Oktober [1634; BW] hatten die Kroaten Meiningen[31] und Salzungen geplündert, und als sie gegen Suhl[32] vorrückten, war Eisenach um sein eigenes Schicksal so sehr in Sorge, daß man nicht wagte, den fürstlich sächsischen Amtmann Moritz Hartmann von Butlar zu bestatten, der aus Salzungen geflohen war und am 18. Oktober hier verstorben war. Man setzte ihn eilends in der Georgenkirche bei, und erst im März des folgenden Jahres fand das Leichenbegräbnis unter entsprechender Feierlichkeit statt. Die Kroaten wurden zwar durch die Reiterei Herzog Wilhelms von Weimar zurückgetrieben, dafür zog aber am 22. Oktober der unter dem General Banér stehende Graf von Hoeditz in die Stadt ein und brachte außer seinem ganzen Regiment zu Roß noch dreihundert Mann Fußvolk mit. Es muß hier eingeschaltet werden, daß der zweite Teil der schwedischen Armee, welcher [welchen auf Weisung ?; BW] Oxenstierna[s] in Heilbronn[33] der General zum Führer erhalten hatte, inzwischen nach Böhmen vorgedrungen, dort aber zurückgeschlagen worden war und sich über Meißen[34]durch das Altenburgische[35] nach Thüringen zurückzog. Auf diesem Marsch traf jetzt Oberst von Hoeditz in Eisenach ein.

Ohne von der Anwesenheit der Truppen Kenntnis zu haben, versuchten am 4. November sechshundert Kroaten, denen sich etwa ebensoviele aus dem Fuldaischen und Fränkischen zusammengelaufene Bauern angeschlossen hatten, Eisenach zu überfallen. Das Vorhaben wurde aber rechtzeitig bemerkt, und das Hoeditzsche Fußvolk, unterstützt von dem bewaffneten Eisenacher Bürgerausschuß, rückte gegen die Angreifer aus. Es kam zu einem regelrechten Treffen, in dem der Feind unter schweren Verlusten zurückgeschlagen wurde. Allein fünfundzwanzig Kroaten lagen im Georgental in der Nähe des Vachaer Berges tot auf der Straße; außerdem war eine große Anzahl von Bauern im Walde niedergemacht worden, die sich dort versteckt hatten und vom ‚Ausschuß‘ beim Durchsuchen des Gebüsches aufgespürt worden waren. Neunzehn von ihnen, darunter ein polnischer Edelmann, wurden gefangen genommen und lebend in die Stadt gebracht. Man fand bei ihnen Schwefel, Pulver, Flachs und Salz vor und konnte daraus unzweifelhaft schließen, daß es auf Brandlegung und Plünderung Eisenachs abgesehen gewesen war. Nach Kriegsrecht wurden sie deshalb zum Tode verurteilt und vor dem Tore an Bäumen aufgeknüpft. Nur zwei Knaben, die sich noch im allzu jugendlichen Alter befanden, ließ man laufen. In dem Gefecht ging es natürlich auch diesseits nicht ohne Verluste ab. Vier Soldaten waren gefallen, die am nächsten Tag in der Stadt begraben wurden. Eine größere Anzahl war verwundet worden, von denen in der folgenden Zeit ebenfalls mehrere starben“.[36] Das „Theatrum Europaeum“[37] berichtet: „Bey und unter solchem Zustand hat sich zu Schmalkalden zwischen selbigen Bürgern / und denen daselbst logirenden Crabaten / ein gefährlicher Tumult und Aufflauf erhoben / in welchem in die 100. Bürger von den Crabaten nieder gehawen worden / zu welcher Auffruhr ungefähr etlich Bannierisch Volck kommen / so allda eingefallen / und die Crabaten bis auff etlich wenig niedergehauen / auch hierdurch Schmalkalden sich wiederumb bemächtiget.

Hierauff haben 2. Comp. Polacken[38] benebenst etlich 100. Fuldischen Land- und Bauersleuten einen Streiff auff Eysenach gethan / und alles der orthen mit Raub und Nahm und andern Unthaten sehr verunruhiget und verunreiniget / denselbigen aber ist vom Herrn Grafen von Hoditz also begegnet / daß ihrer ein ansehnliche Anzahl sitzen blieben / und 17. Bauren gefangen / auch ihrer gar viel an den Strassen auffgehenckt worden“.[39]

Auch Hodickýs Adjutant Jonas von Harpitz wurde am 9.12.1634 unter dem Geläut aller Glocken bestattet.[40]

Hofrat Volkmar Happe erinnert sich in seiner „Thüringischen Chronik“: „Eodem die [17./27.1.1635; BW] zwey Regiment wohl mundirte schwedische Reuter, dem Obristen  Grafen von Hoditz zustendig, welche zeithero zu Eisenach gelegen, alhier zu Ebeleben[41] durch gezogen. Haben etzliche böse Buben davon Hannß Augustin sein Haus im Durchmarchiren mit Gewalt aufgebrochen und zwey Pferde ihme aus dem Stalle genommen, auch einer dem Richter den Degen von der Seiten genommen“.[42] „Eodem die [18./28.; BW] haben die Hoditzschen das Closter Dietenborn[43] geplündert. Den 18. [28.; BW] sind die beyde Graf Hoditzen Regimenter zu Pferde in der Grafschaft Schwarzenburg[44] still liegend blieben. […] „Wir sind diesen Tag dermaßen von Soldaten geengstiget worden, dass es mit blutigen Tränen zu beweinen. Vor der Hannleuthen[45] haben zwey Regimenter schwedische Reuter gelegen, dem Grafen Hoditz zustendig. So haben wir schon das gantze anhaldische [anhaltische] Regiment zu Fuße [Friedrich v. Anhalt-Harzgerode; BW] gehabt, item das churfürstlich sächsische [Friedrich Wilhelm; BW] Vitzthumische [von Eckstätt; BW] Regiment zu Pferde, und haben auch die Lüneburgischen uns geengstiget, so in Ebeleben gelegen, dass wir aus Meines Gnädigen Herrn Stalle ihnen 2 Pferde geben müssen, so auf 400 rh geschetzet worden. Den 19. [29.; BW] Januar sind die Hoditzischen aus der Grafschaft Schwartzburg hinweg nach der Herrschaft Hohenstein[46] gezogen“.[47] „Eodem [die] [20./30.1.] die gantze Hoditzische Reuterey in das Amt Lohra[48] gezogen, hausen darinnen sehr übel“.[49] „Eodem die [23.1./2.2.; BW] theils Hoditzische Reuter in die Grafschaft Reinstein [Hohenstein ?] gezogen, haben sehr übel in der Grafschaft Hohenstein, sonderlich im Amt Lohra gehandelt“.[50] Für den 17./27.7. hält Happe den Abzug der Reiter aus dem Amt Lohra fest.[51]

Der Hildesheimer[52] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan berichtet unter dem 3./13.10.1635: „Diesen Nachmittag zogen 5 Regimenter Schwedische Banniersche Cavallerie mit starker Bagage vorüber nach der Marienburg,[53] verwüßteten es sehr, wo ihre March hergieng, der Obrist Graff von Holtz [Hoditz ! BW] und Concon waren dabey, der General-Majeur Beckermann commendirte das Volk“. Unter dem 10./20.10. heißt es bei ihm: „Heut kam Zeitung Bannier hätte Lüneburg[54] belagert und schöße Fewr hinein. Hatte 30.000 Thl und sein Hauptquartier von und in die Stadt begehrt, sie haben sich mit 24.000 Thl abkaufen müßen“.[55]

Im September 1635 lag sein Kavallerieregiment mit 8 Kompanien vor Magdeburg.[56] Sperreuter[57] hatte bei seinen Verhandlungen über den Übertritt ins kaiserliche Lager u. a. Hodickýs Regiment entweder ganz oder teilweise mit sich bringen zu können.[58]

„Im gleichen Monat, im Dezember [1635; BW] lagen schon wieder Schweden unter Knyphausen[59] und seinem Hauptmann Horn in Wildeshausen.[60] Knyphausen ließ Teile des Stadtwalles abtragen und brachte den Gegnern bei Vechta[61] eine Schlappe bei. Als die Gegner aber Lautersam (oder Lautersheim) [Leittersam; BW] und Geleen zur Hilfe gerufen hatten, überfielen 200 Mann zu Pferd und 300 Mann zu Fuß Knyphausen in Wildeshausen in den frühen Morgenstunden des ersten Weihnachtsfeiertages (15./25. Dez.). Sie kamen so plötzlich, daß sie große Beute und zahlreiche Gefangene machten. Viele Pferde, die Kutsche, das Gepäck, die Kleider und die Waffen des Feldmarschalls, dazu in seinen Kleidern 6000 Taler bar, fielen den Siegern in die Hände. Unter den Gefangenen war der Oberstleutnant von Königsmarck. Knyphausen selbst entkam mit genauer Not, nur mit einem Hemd bekleidet. Die Pantoffeln ließ er sogar noch auf dem Walle stehen. In solchem Zustande wird er zu seinem nächstwohnenden Verwandten, zum Drosten Schade auf Gut Huntlosen,[62] geflohen sein. Bald aber hatte der Feldmarschall seine versprengten Truppen, die sich bei Ganderkesee[63] gesammelt hatten, wieder beieinander. Mit ihnen zog er ins Emsland und mit dem dort liegenden Oberst Kratzenstein nach Osnabrück,[64] um sich dort mit dem Major Sperreuter und dem Grafen Hoditsch zu vereinigen. Als Lautersam in Wildeshausen die beabsichtigte Marschrichtung Knyphausens erfahren hatte, zog er den Schweden nach. Er traf sie bei Haselünne,[65] wo es zu einem blutigen Treffen kam, in dem Knyphausen durch Kopfschuß fiel, Kratzenstein [Wilhelm v. Wendt zu Crassenstein; BW] aber wegen verfrühten Siegestaumels der Kaiserlichen das Feld behauptete“.[66]

Hodický nahm an der Schlacht bei Wittstock[67] am 4.10.1636 teil.

In schwieriger Lage besiegte Báner bei Wittstock überraschend die siegessicheren Sachsen[68] und Brandenburger. „Einen solchen unerwarteten Gegenstoß arrangierte er jetzt im nördlichen Brandenburg. Elf Tage lang spielte sich dort ein merkwürdiges Schauspiel ab. Wie zwei Boxer umkreisten die zwei Heere einander; die schwedische Armee wie ein verbissener und selbtbewußter Fliegengewichtler, der immer wieder den Schlagabtausch sucht, während der großgewachsene Widersacher – verwirrt und nicht wenig verängstigt durch seinen aggressiven Gegner – immer wieder ausweicht. Aber am Samstag, dem 24. September, stellte Banérs Heer seinen Gegner in dem hügeligen, bewaldeten Terrain unmittelbar südlich der kleinen Stadt Wittstock. Die Kaiserlichen und die Sachsen hatten beschlossen, ihre Gegner auf einigen sandigen Höhen, dem Scharfenberg, zu empfangen; der Sicherheit halber hatten sie einen Teil der Front mit sechs in aller Hast gegrabenen Schanzen und einer Mauer zusammengeketteter Troßwagen gedeckt. Ihre Befehlshaber warteten lange darauf, daß sich die schwedischen Truppen auf den offenen, sumpfigen Feldern vor ihrer Front offenbarten, um sich wie bei Nördlingen in geordneten Formationen von der zahlreichen Artillerie niedermähen zu lassen. Aber statt dessen kam die Meldung, daß die schwedischen Truppen völlig unvermutet und gegen herkömmlichen Brauch durch einen Wald aufmarschiert waren, an den sich der linke Flügel der vereinigten Armeen anschloß, und daß sie schon gut geordnet bereitstanden, um die kaiserlichen und sächsischen Truppen zu überflügeln ! Letztere waren daher gezwungen, ihre schönen Schanzen und ihre feine Wagenburg zu verlassen und gegen die angreifenden Schweden umzuschwenken. Dann begann die Schlacht.[69]

Sie dauerte Stunde um Stunde. Wie gewöhnlich war es kein richtig geordneter Kampf, sondern eher nur ein rhapsodischer Wirrwarr von Schwadronen und Brigaden, die ein ums andere Mal im Rauch aufeinanderprallten. Beide Seiten verfügten über große Kavallerieverbände, und diese waren bald in eins der blutigsten und ausgedehntesten Reitergefechte des ganzen Krieges verbissen – Schwadronen prallten für einige kurze, verwirrte Augenblicke aufeinander, während die wogenden Reiter (die Gesichter schwarz von Pulverstaub und weiß vor Schrecken) wild mit den Degen in die Luft hieben und ihre schweren Pistolen aufeinander abfeuerten: dann kämpften sie sich frei, wie Ringer, ordneten ihr Glied und ritten aufs neue an. Oft entschieden die Pferde über die Dauer der Schlacht. Sie hielten in der Regel nicht länger als vier, fünf Stunden Kampf durch, dann mußte der Verband aus dem Feuer genommen werden. Über dem Ganzen waren das Dröhnen der Schüsse, das Klappern der Harnische, das Splittern von Piken, das Wirbeln von Trommeln und die Silbertöne von Trompeten und Pfeifen zu hören, gemischt mit den Schreien der Verwundeten und Rufen der Kämpfenden. […] Banér selbst schrieb später in einem Brief, einen so »grausamen« Kampf habe er bis dahin noch nie gesehen.

Es fehlte nicht viel, und es wäre für die Schweden schlecht ausgegangen. Nicht genug damit, daß sie zahlenmäßig unterlegen waren: Banér hatte auch noch kurz vor der Schlacht seinen gesamten linken Flügel unter King auf einen langen und unerhört gewagten Flankenmarsch durch morastiges und waldiges Gelände geschickt; er sollte nach einiger Zeit im Rücken der Vereinigten auftauchen. Nur selten hatte ein General die Nerven, im Kampf ein so riskantes Manöver zu versuchen, aber Banér wagte es. Das Problem war nur, daß der linke Flügel ausblieb. Währenddessen wurden Banérs Verbände langsam von dem überlegenen Feind zermürbt. Die aus Nationalschweden bestehende Schwedische Brigade wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen und »fast ganz ruiniert«; von den 892 Männern des Verbands wurden fast zwei Drittel getötet oder verwundet. Die schwedischen Streitkräfte standen kurz vor dem Zusammenbruch, als ferner Kampflärm verkündete, daß King und die Männer des linken Flügels schließlich wieder zum Schlachtfeld gefunden hatten. Der Druck ließ sogleich nach, die Kaiserlichen wichen zurück, doch der einbrechende Abend setzte weiteren Kämpfen ein Ende.

Die beiden Heere biwakierten auf dem Schlachtfeld und entzündeten nur wenige hundert Meter voneinander entfernt ihre Lagerfeuer. Die Nacht wurde ruhig – nur vereinzelte Schüsse waren aus dem Dickicht zu hören; das waren die ständigen Begleiter der Schlachten, die Marodeure, die umherstreiften und die Toten und Verwundeten ausplünderten. Die anderen warteten auf den Tag und den Tod. In der Frühe des kalten Sonntagmorgens nahmen die schwer mitgenommenen schwedischen Verbände Aufstellung und rückten – sicher mit einem inneren Beben – aufs neue gegen die Höhen vor, die sie am vorhergehenden Tag ver- gebens zu erstürmen versucht hatten. Zu ihrer Verwunderung begegnete ihnen Schweigen. Die Sachsen und die Kaiserlichen hatten während der Nacht das Schlachtfeld verlassen. Sie fanden nur Reihen von verlassenen Kanonen (alles in allem 33 Geschütze; eins davon ein Dreipfünder, den Gustav Adolf 1631 seinen damaligen Verbündeten geschenkt hatte, der aber nun gegen die Schweden verwendet worden war; 24 der anderen waren schön gegossene Stücke mit Abbildungen von Wilden auf den Rohren), 180 Munitionswagen (ein Teil davon in tausend Stücke gesprengt, andere unbeschädigt und vollbeladen mit hochwillkommenem Pulver) sowie natürlich unglaubliche Mengen von Toten und Verwundeten. Ein Augenzeuge[70] beschreibt das Grauen des Schlachtfeldes wie folgt: Die Erde, deren Gewohnheit ist, die Toten zu bedecken, war damals am selbigen Ort selbst mit Toten überstreut, welche auf unterschiedliche Manier gezeichnet waren, Köpf lagen dorten welche ihre natürlichen Herren verloren hatten, und hingegen Leiber, die ihrer Köpf mangleten; etliche hatten grausam- und jämmerlicher Weis das Ingeweid herauß, und andern war der Kopf zerschmettert und das Hirn zerspritzt; da sah man, wie die entseelten Leiber ihres eigenen Geblüts beraubet und hingegen die lebendigen mit fremdem Blut beflossen waren, da lagen abgeschossene Arm, an welchen sich die Finger noch regten, gleichsam als ob sie wieder mit in das Gedräng wollten, hingegen rissen Kerles aus, die noch keinen Tropfen Blut vergossen hatten, dort lagen abgelöste Schenkel, welche ob sie wohl der Bürde ihres Körpers entladen, dennoch viel schwerer worden waren, als sie zuvor gewesen; da sah man zerstümmelte Soldaten um Beförderung ihres Tods, hingegen andere um Quartier und Verschonung ihres Lebens bitten. Summa summarum: da war nichts anders als ein elender jämmerlicher Anblick !

Die nachsetzende schwedische Reiterei brauchte nur der Spur von verwundeten Soldaten, fortgeworfenen Kleidern, liegengelassenen Waffen und zu Bruch gefahrenen Troßwagen zu folgen, die nach Südwesten führte. Innerhalb weniger Stunden wurden große Teile des fliehenden Heeres zersprengt und auf den schmalen Wegen, die von Wittstock wegführten, niedergeritten; als man später die Beute zusammenzählte, waren unter anderem 151 Fahnen und Feldzeichen – die Ablieferung eines eroberten Feldzeichens wurde mit zwischen 10 und 30 Reichstalern belohnt, die Kanzlei des Kurfürsten, seine vergoldete Karosse sowie sein gesamtes Tafelsilber darunter“.[71]

„Baner war inzwischen mit seiner Hauptmacht bis Erfurt[72] vorgedrungen, um diesen wichtigen Stützpunkt in schwedischen Besitz zu bringen, was ihm auch am 22. Dezember 1636 dann gelang. Zur Sicherung seiner linken Flanke hatte er einige Regimenter über den Thüringer Wald auf Schmalkalden[73] entsandt, wo am 11. November das Hoditzsche Regiment erschien. Ihm folgte am 14. November der schwedische Obrist Karl Gustav Wrangel mit 11 Kompanien des Banerschen Leibregiments und der Oberstleutnant Georg Derflinger mit 6 Kompanien Kavallerie. In Schmalkalden hatte man 3.000 Taler erpreßt, in Meiningen[74] 4.000 Reichsthaler und 20 ausgerüstete Pferde. Am 21. November zogen sich Wrangel und Derflinger wieder gen Thüringen zurück, doch von dort aus sandte Baner fünf Regimenter Kavallerie unter dem Kommando des Obersten Pfuel, darunter das Regiment des Obristleutnants Derfling [!], die er bei der Belagerung Erfurts nicht gebrauchen konnte, mit der Weisung zurück, an der Grenze gegen Franken Winterquartiere zu beziehen und seinen Rücken zu decken.

Außer der über den Thüringer Wald vorgeschobenen Abteilung blieb in Westthüringen mit der Sicherung gegen Hessen außerdem der Generalmajor Stalhanske mit mehreren Regimentern stehen. Den fünf Regimentern der Kavallerieabteilung Pfuel waren folgende Städte und Ämter angewiesen worden:

1. Dem Regiment des Obersten Pfuel Stadt und Amt Meiningen, Amt Maßfeld,[75] Stadt und Amt Suhl,[76] Stadt und Amt Mellrichstadt[77] im Bistume Würzburg.

2. Dem Regiment des Obersten Karl Gustav Wrangel Stadt und Amt Schleusingen,[78] Stadt und Amt Eisfeld,[79] Stadt und Amt Hildburghausen.[80]

3. Dem Regiment des Obersten Dubald die Stadt Wasungen[81] und die Ämter Wasungen und Sand,[82]Stadt und Amt Schmalkalden.

4. Dem unter dem Kommando Derflings stehenden Torstensonschen Regiment zu Pferde Stadt und Amt Ilmenau,[83] Stadt und Amt Bischofsheim,[84] Stadt und Amt Fladungen[85] im Bistume Würzburg und das Amt Kaltennordheim.[86]

5. Dem Dragonerregiment des Obersten Caspar Cornelius von Mortaigne Stadt und Amt Themar,[87] die Ämter Kühndorf,[88] Frauenbreitungen und Fischberg,[89] die Zent Benshausen[90] und die Kellerei Behrungen.[91]

Die Regimenter legten ihre Quartiere nun nicht verstreut über die ihnen zugewiesen[en] Gebiete, sondern bezogen enge Quartiere, von denen aus sie den ihnen zugewiesen[en] Raum überwachten, aber auch um in ständiger Einsatzbereitschaft zu stehen. Aus der noch erhaltenen Quartierliste ist nun zu ersehen, daß das Regiment Pfuel in Stärke von neun Kompanien in Meiningen und seiner unmittelbaren Umgebung stand, das Leibregiment unter Wrangel geschlossen in Wasungen, Mortaigne in Themar und Derflinger im (vorgeschobenen) Stockheim[92] lagerten.

Da nun anscheinend Nachrichten über feindliche Truppenbewegungen einliefen, erhielten die Regimenter Derfling und Mortaigne den Befehl, nach der Fränkischen Saale aufzuklären. Da die Hauptsorge der militärischen Führung damals in der Beschaffung von Löhnung und Verpflegung für Mann und Tier bestand, der erbärmliche Zustand des Landes es aber nicht erlaubte, diesem nachzukommen, nahm man vorsorglich Geiseln, die man nach Erfurt überstellte.

Die Erkundung brachte die Bestätigung vom Heranrücken einer starken kaiserlichen Truppe aus dem Stifte Würzburg. Darauf zogen sich die schwedischen Einheiten ‚gegen den (Thüringer) Wald‘ zurück. Der kaiserliche General Godfrid Huin [Huyn v. Geleen;[93] BW] stationierte seine ‚letztliche Regimenter‘ nun um Neustadt[94] und Mellrichstadt, da er ins Leere gestoßen war. Nun war das strategische Ziel der Kaiserlichen, sich zwischen die Schweden in Thüringen und die Hessen unter Wilhelm V.[95] zu schieben und deren Vereinigung zu verhindern. Hatzfeld rückte westlich der Rhön vor, der Generalfeldzeugmeister Huin de Geleen mit 6 Regimentern bzw. angeblich 14.000 Mann zur Flankendeckung auf Meiningen vor. Das zu verhindern, gedachten die Schweden unter Pfuel zu tun. So rückte er am 11. Januar 1637 wieder heran, verstärkt durch 2 Reiterregimenter und Generalmajor Stalhandske. Das Nahziel war, den feindlichen Vormarsch zum Stillstand zu bringen, das Zweitziel, dem Gegner so viel Verluste wie möglich beizubringen.

Am 12. Januar 1637 schickte er den Oberst Wrangel mit dem Banerschen Leibregiment von Wasungen in Richtung Meiningen vor, von wo der Feind in Stärke von 2 Regimentern im Anmarsch war, 1 Kroaten- und 1 Dragonerregiment. Der Vortrab der Schweden kam bei Walldorf[96] in Gefechtsberührung mit dem Gegner. Die beiden kaiserlichen Regimenter hielten diesen Vortrab für eine stärkere Erkundungsabteilung und glaubten[,] die Gelegenheit günstig [,] als diese sich zurückzogen und stießen nach.

Der Haupttrupp der Schweden hatte aber inzwischen am Südausgang von Wasungen hinter Gebüsch gedeckte Stellung bezogen. Als die Kaiserlichen, deren Verbände sich während der Verfolgung aufgelockert hatten, herankamen, brachen die Schweden dem völlig überraschten Feind in die Flanke. Es kam zu einem kurzen Gefecht; was nicht niedergehauen und verwundet wurde, suchte sein Heil in der Flucht. Die beiden Obersten Manteuffel und Wolframsdorf wurden gefangen genommen. Die Regimenter Wrangel und Derfling setzten den Kaiserlichen nach. Vor den Toren Meiningens kam es, da hier die Kaiserlichen Verstärkung erhielten, zu einem weiteren scharfen Gefecht, bei dem 3 Kompanien Kroaten völlig zusammengehauen worden seien.

Auch hier wandten sich die kaiserlichen Reiter zur Flucht und jagten in Richtung Mellrichstadt davon. Die dort stehende Hauptmasse der Kaiserlichen hatte sich indessen zu einem Teil in Richtung Königshofen[97] zurückgezogen, in der Hoffnung, hinter den Festungsanlagen in Sicherheit zu sein. Sie hatten aber nicht mit so einem Angriffsschwung der Schweden gerechnet; denn eine halbe Meile vor Königshofen wurden sie von Oberstleutnant Derfling eingeholt, dem sie sich widerstandslos ergaben, obwohl er nur mit 60 Pferden gegen sie ansetzte. 800 Fußvolk, 3 neue Geschütze und der gesamte Troß fielen in seine Hand.

Der andere Teil der Kaiserlichen, 8 Kompanien Dragoner stark, wurde im Streugrund zwischen Mellrichstadt und Neustadt gestellt, zusammengehauen und zersprengt. Wiederum wurden 200 Mann gefangengenommen. Es wird berichtet, daß die Schweden grundsätzlich keinem Kroaten und Undeutschen Pardon gaben, sondern nur Deutschen. Der das Fußvolk kommandierende Oberst Klein und der Generalfeldzeugmeister Huin de Geleen seien nur knapp der Gefangenschaft entkommen.

Es war ein ungewöhnlicher Erfolg der Schweden gewesen. Die Kaiserlichen zogen sich hinter die Fränkische Saale zurück und wagten keinen Vorstoß mehr. Die Schweden bezogen seelenruhig wieder ihre alten Quartiere, um Mann und Roß einige Tage der Ruhe zu gönnen. Am 15. Januar 1637 zogen sie sich endgültig über Schmalkalden zurück, da sich Baner, der sich inzwischen auf Sachsen geworfen hatte, diese so weit im Westen stehenden Truppen nicht länger entbehren konnte. Strategisch aber war die Dislozierung des Gegners, der Kaiserlichen, trotz aller Mißerfolge gelungen“.[98]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet zu 1939: „Hierauff schrieben S. Excell. [Banér; BW] ferners vom Weissen Berg den 17. 27. Octob. nach Erffurt: Vor 3. Tagen hab ich deß Grafen von Hoditz Regiment nach Brandeiß[99] geschickt / den Käys. Partheyen das Streiffen über die Elbe zu verwehren / welche gestern zu Hoselitz[100] 400. Hungarn  Fouragirs angetroffen / mehrentheils niedergehauen / ihrer 50. darunter 2. Cornet / gefangen genommen / daß also nunmehr von ihren 45. Compagnien 500 nicht vorhanden seynd / die mögen den andern folgen / und nach Hauß lauffen“.[101]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet unter 1640: „Unter dessen / und zwar umb den 16. Januarii [1640; BW] wurde vom Käis. Ingenieur dem Carlo Cappi eine Brücke angegeben und gemacht / über die Elbe zu kommen / und die Stadt Colin[102] anzugreiffen / zu welchem Ende die Kais. biß um den 12. Febr. bey Kuttenberg[103] still gelegen / und als sie Geschütz zu sich bekommen hatten / alsdann mit commandirtem Volck unter dem Gen. Gall [William [Wilhelm] Graf Gall [Gaill, Gill, Galles] de Burgo [à Bourck, Bourg; BW] die Stadt erst mit Gewalt eingenommen / und die darinn gelegene Schwedische Guarnison meistens niedergemacht / zuvorhero aber dem Banner eben viel Volcks Par[t]heyen Weise / beschädiget / und deß Grafen von Hoditz Reg. von 10. Comp. zu Pferd / schier gantz und gar ruiniret worden ist : Wovon man den Anfang gemacht / auff den Gen. Banner weiters zu gehen“.[104]

Für 1640 hielt der Erzgebirgschronist Christian Lehmann [11.11.1611 – 11.12.1688][105] fest: „Der [Slange] wahr vorhin zue Caden[106] gelegen, der ging mit seinen, des Hans Wachtmeisters, Duglas, Alten Cratzensteinischen und des Mortaine Trajoner nach der Eger auf Teißing[107] zue, fiele den 500 Crabaten unter den Obrist Ragewitz [Rajkovič; BW] und den Curaßirern untter den General-Wachmeistern Seretetsche [Bernard ze Žerotina; BW] und bekamen 200 Crabaten, 100 Curaßirer und viel Officir, stunden des Nachts beym Engelhauß[108] im felde und lauerten auf den feind, und do sich keiner angebe, marchirten Sie den 18. Martii von Schlackenwertha[109] auf Jochimsthal,[110] drinnen wahr des Schlangen haupt-Quartir 1 Nacht, brenneten 2 heußer weg, brandtschazten die Stadt. Den 19. Martii brach er auf, marchirte und plünderte 4 stunden lang in Wiesenthal,[111] brande Michel Ehligs hauß ab; 2 regiementer darvon legten Sich auf die Bohmische Seite in Ober- und Untter-Wiesenthal. Der Obrist-Leutenant Bergel von Duglas [Douglas; BW] lag bey Christof Fischern, wahr lustig und brach vor ein baar ducaten gläser mit ihme in bier und wein. Die andern Regiementer rückten vollendt uber den Wald und bekahmen Quartier theils in Newdorf,[112] Duglas und (die) alten Cratzensteinischen in Waltersdorf,[113] General-Major Schlange, das leibregiement und Hans Wachtmeister in der Schletta,[114] der Graf von Hoditz, die Churländer und Liefländer zum Elterlein.[115] Diese Schwedische Völcker alle zue Roß und Fuß haben die leute, wo sie gelegen, barbarisch tractirt, weiber und Jungfern geschändet, die heußer ubel ruinirt, des heues wegen und, was Sie darinnen gefunden, die giebel außgeschlagen, die boden aufgehoben und hütten drauß gebauet, Cammern und gemächer schändlich zernichtet und zuesammen gebrochen, Die Pferde darinnen zue stellen und untterzuebringen, daß Sie fast nicht mehr zue bewohnen gewesen, fenster und ofen eingeschlagen, allen haußrath an schräncken, tischen, bäncken, brew- und Ackergereth, kasten und thruen, wägen zerhauen und dasselbe sampt den Zeunen auf den felde und an gärten verbrännet, die betten außgeschüttet, Zien, kupfer, eisen, bier, gedreit uffgeladen, alles, was untter und uber der erden, auch zwischen den wenden und gemeuer verborgen gewesen, durch embsiges suchen und Teuffelskünste aufgegraben, gefunden und weggenommen, alle Schächte und bergwercke, drin die leute viel sachen geflehet, uff 2 meil weges beraubet und in summa so fertig und rein uffgefreßen, daß weder brod noch bier, weder Saamen noch Viehe, weder kleider noch haußrath uberblieben. Darbei haben Sie keiner Kirchen geschonet, alle Sacristeyen zerhauen, die Altare gestümmelt, die Orgeln zerrißen, den Ornat, Leich- und Altartücher, kelche weggenommen. Den do ist alles Preiß gewesen, kirchen, kirchengeräthe, Gottesäcker, Epitaphia, Crucifixe, die Sie verstümmelt und verbrandt; in ezlichen kirchen ist die strew von Pferden ellenhoch gelegen. In kirchen haben Sie die verborgenen löcher gefunden, drin die alten die Pepstlichen Kirchengeräthe, Monstrantzen, becken, weihkeßel vermauret hatten, und darvon kein einwohner gewust, und mitgenommen, Die Libreyen der Priester geraubet und aufgeladen, und weil die Soltaten in Quartiren keinen bißen brod gefunden, haben Sie desto schärfer in heußern gesuchet und die leute mit rädeln,[116] uffhengen und Schwedischen trüncken so lange gemartert, biß Sie ihre oder ihrer Nachbarn verborgene sachen in Schächten und vermaureten kellern verrathen musten. Do ist das nachsuchen angangen und haben alleine zum Scheibenberg[117] 9 vermaurete Keller und was darinnen das Ubrige beste vermögen an gedreit, viehe nutzen, Zienwerg in fäßern, thruen, leden, betten und alles, was von Vorigen raubvogeln wahr erhalten worden, gefunden, aufgeladen, die Fußknechte und ihre Weiber bürdenweise weggetragen, und das Ubrige denen hauß-Dieben und Verräthern in die Rappuse gegeben, daß die Menschen nur das leben und das ärgste Lumpenkleid am leibe behalten. Dergleichen ist geschehen in der Poele,[118] Rittersgrün,[119] Breittenbrunn,[120] auf allen hämmern. Im gantzen grundt wahren alle heußer an fenster, thüren, öfen, giebeln zerhauen und zerrißen, töpfe und der geringste haußrath verderbet und zerbrochen, daß mann alles new schaffen mußen; uber diesen suchen ist großer schaden durch feuer geschehen. Die Schletner hatten allein ihren Vorrath an Viehe und mobilien beyzeiten in Annenberg[121] verschaffet und daß Ubrige von futter und käsen ins hew und strohe verscharret; alß Sie nun an einen ortt in hewwegnehmen was gefunden, haben auch eines Obristen gesindte in Caspar Arnolds Caplanshause die verborgene Butter mit brennenden strohewischen gesuchet, drüber das Quartir angezündet, welches So überhandt genommen, daß darvon den 20. Martii 14 Bürgersheußer mit scheunen und Ställen abgebrennet, und wehre das gantze Städtlein in feuer verdorben, wan die Soltaten nicht gewehret hetten. Des Nachts sahe mann nicht allein die Wachfeuer mit Schrecken an, sondern auch die Schadenfeuer, die hin und wieder in den gebirg lichterlohe aufgingen, und weil den der hunger je lenger, je mehr auch untter den Soltaten zuenahme, musten Sie nothwegen auf die Wälde sezen, hin- und wieder reiten und ihre lebensmittel suchen, do sie der flüchtigen fußstapfen in schnee leichtlich führen können, darzue die Verräther und landeskinder untter der Armee, denen die Walde und leute bekandt, sehr viel geholffen, dardurch ein grausamer Jammer verursacht worden. Den 21. Martii kam ein starcker trop von Reutern in Grumbach,[122] und weil Sie niemandt in Dorf antroffen, sazten Sie auf ihre Walde und kahmen biß an Windtgebreche, wo die bauern lagen, die gaben feuer untter die Soltaten, daß die feindte außrißen und wieder ins Dorf ritten, fingen doselbst einen bauer und zwangen ihn, daß er zu bauern lauffen und ansagen solte, wofern Sie nicht kehmen, und jeder sein hauß mit gelt lösete, so wolten Sie das gantze Dorf wegbrennen. Der bauer lief, kam nicht wieder, auch sonst niemandt. Do ritten Sie weg, kahmen zue Mittag stercker wieder und brandten den dritten theil des Dorfs weg, darunter auch das Gericht mit scheunen und ställen“.[123]

Hodickýs Testament datiert vom 7.8.1640 aus Minden.[124]

Ende 1640/Anfang 1641 war Hodický wieder im Thüringischen erschienen. Happe berichtet in seinen Aufzeichnungen: „Den 21. [31.; BW] Dezember ist der Graf von Hoditz mit 40 Reutern nach Mühlhausen[125] kommen. Den 22. Dezember [1.1.1641; BW] ist gedachter Grafe auf Erfurt marchiret“.[126]

Hodický war mit seinem Regiment an den Kämpfen gegen die Kaiserlichen in der Oberpfalz beteiligt.

Slang nahm auf dem Rückmarsch von Regensburg[127] 1641 mit dem kleinerem Teil seines Regiments in Burglengenfeld,[128] mit dem größeren in Schwandorf[129] Quartier. Er zog die Besatzung von Burglengenfeld an sich und marschierte am 17.3. abends nach Neunburg vorm Wald[130] ab, wo er am 18.3. um 3 Uhr morgens eintraf. Die ihm unterstellten Nabburger[131] Regimenter wies er an, unverzüglich nach Neunburg zu marschieren. Diese warteten jedoch, bis die Korps von Auerbach[132] und Vilseck[133] eintrafen und brachen erst am 19.3. nach Neunburg auf. Der Vortrab der Kaiserlichen und Bayerischen, 7.400 Kavalleristen unter Caspar von Mercy erreichten am 17.3. Burglengenfeld, das von den Schweden bereits aufgegeben worden war, und brach am 18.3. gegen Cham[134] auf. Slange wartete in Neunburg das Eintreffen der beiden Nabburger Regimenter nicht ab und marschierte am 19.3. nach Cham ab. Bei Neukirchen-Balbini[135] stieß er auf die Vorhut unter Mercy und wurde nach Neunburg hineingeworfen. Über 600 Wagen, alle Handpferde und die Frauen der Offiziere fielen in Mercys Hände.

Zur Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit ließ Slange in Neunburg 41 Häuser niederreißen, alles Vieh aus den Ställen auf die Straße treiben, seine Pferde hineinstellen und verschiedene Bollwerke errichten. Die beiden Nabburger Regimenter hatten sich am 18.3. mit den Garnisonen aus Auerbach und Vilseck vereinigt und marschierten am 19.3. von Nabburg ab. Sie fanden jedoch Neunburg bereits von kaiserlichen und bayerischen Truppen eingeschlossen. Ein Ausfall Slangs ermöglichte es ihnen in die Stadt zu gelangen. Am 19.3. zog Báner von Cham über Furth[136] und Taus[137] ab. Geleen traf in der Nacht vom 19./20.3. vor Cham ein und nahm sofort die Verfolgung auf. Erzherzog Leopold Wilhelm[138] leitete den Angriff auf Neunburg, der am 19.3. in Neukirchen-Balbini sein Hauptquartier aufschlug. Der Ort wurde von den Kaiserlichen bis auf sieben Häuser völlig niedergebrannt.

Slang „machte Piccolomini,[139] der an der Spitze seiner Reiterei am Ort erschienen war, sogleich klar, daß er nicht daran denke, aufzugeben. Neunburg lag auf dem Weg nach Cham, und um weiter vorrücken zu können, mußten die Kaiserlichen zuerst Slangs Truppe bezwingen. Die Infanterie der kaiserlichen Hauptmacht wurde herangeführt, und am Morgen des 10. [20.] März war auch die gesamte kaiserliche Artillerie herangefahren und aufgeprotzt. Der Angriff konnte beginnen. […] Die einfachste Methode, eine Festung einzunehmen, war das Zernieren, was ein feineres Wort dafür war, daß man alle Ausgänge der Festung verstopfte und dann einfach wartete, bis der Hunger die Menschen in ihrem Inneren zwang, zu kapitulieren. […] Eine Zernierung konnte hier bei Neunburg nicht in Frage kommen, auch eine regelrechte Belagerung nicht. Die Kaiserlichen hatten keine Zeit. Sie mußten Slang und seine Männer schnell aus dem Weg räumen, um weitermarschieren zu können und das schwedische Heer in Cham einzuschließen. Also blieb ihnen nur eine Erstürmung. Es waren stets blutige und gewagte Operationen, im Kreuzfeuer mit Hellebarden und Äxten und Handgranaten anzustürmen und sich auf unangenehm hohe Leitern zu schwingen oder auf blutig geschrammten Händen und Füßen durch eine mit Sprengsteinen gefüllte Bresche in einer Mauer zu kriechen.

Auch solche Festungskämpfe folgten einem bestimmten Ritual. Zunächst verlangte der Angreifer, daß der Verteidiger sich ergeben solle. Die Antwort war in neunundneunzig von hundert Fällen ein Nein, und zwar ungeachtet der Lage. Ohne Kampf aufzugeben machte einen schlechten Eindruck und tat der Ehre Abbruch.[140] Häufig folgte danach ein verbales Spiel von Drohung und Trotz, in dem die Angreifer schworen, zu stürmen und allen und allem den Garaus zu machen, während der Verteidiger stolz gelobte, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Dann begann der Kampf. Tatsächlich kam es äußerst selten dazu, daß Mann gegen Mann kämpfte. Sobald die Verteidiger keine Möglichkeit mehr sahen, die Angreifer zurückzuhalten, gaben sie auf, aller wackeren Rhetorik zum Trotz. Oft genügte es, daß der Angreifer eine Bresche in die Mauer schoß.

Diese ritualisierten Kämpfe waren immer üblicher geworden, ein weiteres Anzeichen dafür, daß der Konflikt einiges von seiner Hitze zu verlieren begonnen hatte. Viel von dem merkwürdigen, schönen und trügerischen Licht, das die innere Landschaft der Ideologen erhellt, hatte inzwischen angefangen zu verblassen. Der religiöse Bürgerkrieg war fast ganz vorbei, und an seine Stelle war ein Krieg zwischen verschiedenen europäischen Großmächten getreten. Die von brennendem Geist erfüllten Kreuzfahrer und Fanatiker waren einer nach dem anderen von der Bühne abgetreten, und ihr Platz war von den Condottieri, den Landsknechten und geworbenen Haudegen eingenommen worden. Die Leiden und das Elend der Zivilbevölkerung waren unverändert entsetzlich, aber in bestimmten Kriegssituationen war doch eine gewisse Zurückhaltung zu erahnen. Sie entsprang zum Teil dem mittelalterlichen Ritterideal, das in Europa weiterlebte, aber auch der klassen- und berufsmäßigen Gemeinsamkeit der Krieger. Fanatismus ist etwas für ideologisch Überzeugte, nicht für Männer, die den Krieg zu ihrem Beruf und zu einer Lebensart gemacht haben.

Den ganzen Mittwoch über sprühte die kaiserliche Artillerie Projektile gegen Neunburgs Mauern, die rasch in rollenden Explosionswolken von Staub und kantigen Sprengsteinen zermahlen wurden. Die Aufgabe war nicht besonders schwer, denn die Festungswälle waren wie gesagt vom senkrechten, alten Typ und außerdem in einem Zustand fortgeschrittenen Verfalls, und den Verteidigern fehlten zu allem Unglück eigene Geschütze, um das Feuer zu erwidern. Gegen Abend war ein klaffendes Loch in der Mauer entstanden. Der kaiserliche Befehlshaber entsandte zu diesem Zeitpunkt einen seiner Obersten, um, wie der Brauch und das Ritual es verlangten, zu fragen, ob Slang und seine Männer jetzt bereit seien zu kapitulieren. Die Schweden hatten jedoch die Bresche mit Brettern und Balken wieder geschlossen, und Slang wies die Vorschläge des Obersten glatt zurück und drohte stolz, ihn zu erschießen, falls er es noch einmal versuchte. Eine Weile später wurde ein kaiserlicher Trommler vorgeschickt, um einen neuen Vorschlag zu machen, aber kaum hatte er sich gezeigt, als er mit einem gutgezielten Schuß von dem löcherigen Festungswall niedergestreckt wurde. Die Antwort kam auf der Stelle, dichte Sturmkolonnen wälzten sich durch die Frühjahrsnässe heran, erreichten die Mauern, wurden aber mit hohen Verlusten zurückgeschlagen.

Am Tag darauf wurde die kaiserliche Artillerie näher in Stellung gebracht, und zwei der Türme der Stadt zerbröckelten bald unter dem Beschuß grober Kaliber. Gruppen kaiserlichen Fußvolks rückten durch den Staub vor und kamen den Löchern in der Mauer so nahe, daß sie mehrere Straßen der Stadt mit Musketenfeuer bestreichen konnten. Nun wollten einige von Slangs Offizieren aufgeben; sie hatten alles getan, was von ihnen erwartet werden konnte. Doch Slang lehnte ab. Als sie daraufhin klagten, daß ihre Munition nur Neige gehe, hatte der halsstarrige Oberst sogleich die Antwort parat: »Statt Kugeln können wir Steine nehmen. Davon gibt es genug. Laßt die Leute suchen und sammeln !«. Es ist unwahrscheinlich, daß die schwedischen Reiter dazu kamen, Steine auf ihre Feinde zu werfen, denn sogleich richteten sich die Schauer brummender Kanonenkugeln gegen die Mauer zwischen den beiden zusammengeschossenen Türmen, und binnen kurzem sackte auch sie krachend in sich zusammen. Die kaiserlichen Kanoniere konnten jetzt direkt in die Stadt hineinsehen, bis zum Marktplatz. Nun hatte auch Slang genug, und er beugte sich dem gesunden Menschenverstand des Belagerungsrituals. Er ließ Trompeter die Kaiserlichen anblasen und erklärte sich zur Kapitulation bereit, falls seine Offiziere nicht gefangengenommen würden (die gemeinen Soldaten sollten zurückgelassen werden). Die Gegner lehnten ab. Die Schweden mußten sich auf Gnade und Ungnade ergeben, bedingungslos. Aus der zerschossenen Stadt trotteten rund 90 Offiziere, 1600 Reiter und 180 Musketiere. Neunburg war gefallen. Der Weg nach Cham war frei“.[141] Slang, Rudolf von Birkenfeld, Obrist Heuking, der Kommandant von Nabburg, Karl Magnus von Baden-Durlach und [Jaroslav Petr; BW] Kinský gerieten in Gefangenschaft, wurden nach Regensburg und weiter nach Wien gebracht.[142]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet über diese Vorgänge: „Der Obrist Schlange lag / wie schon obgemelds / mit seinem Regiment und Volck voran / zu Schwandorff[143] / hatte darvon bey 40. Dragoner im Schloß Burglengenfeld[144] / und mag darvon desselben in der verbrandten Stadt auch etwas herunter gelegen haben / inmassen seine Partheyen von darauß nach Regenspurg / so nur vier kleine Meylen darvon gelegen / wo nicht auch auß dem Regenstauffischen[145] / so halber Weg ist / fast täglich gegangen / die andere Obriste / als Heukhing und Herr Kintzky lagen in Nabburg[146] / und ihres Volcks auch theils an der Vilß zu Vilßeck[147] und Auerbach[148] / so als der weiteste Weg auff sieben guter Meilen von Schwandorff / Nabburg aber nur zwey kleiner darvon ist / ligend hatten / desto bessern Auffenthalt zu haben.

Als nun obenerwehnte drey Brücken[149] / in Eyl darüber zu kommen / fertig und zu vorderst alles Käis. und Bäyr. Fuß-Volck / sampt der Artigleria bey Kelheimb[150] in der Still gesamlet und vorhanden gewesen / wurde die Marche mit völliger Käiserl. und Bäyr. Armada / die man auff 20000. starck geschätzet / Sambstags den 6. 16. Martii von Phöringen[151] an der Donau / eine Meyle oberhalb von Neustatt[152] mit starcker Reuterey und wenigem Fuß-Volck / so Herr General Piccolomini und Mercy im Vorzug geführet / und den Nachzug deß Herrn Ertz-Hertzogen Hochfürstl. Durchl. überlassen / so mit übriger Cavallerie angefangen / und theils fuß-Volck / Sonntags den 7. 17. diß gefolget / darauff Montags das Bagagy in Convoy der 10. dabey gelassenen Regimentern / und Dienstags den 9. 19. diß die Artiglioria in Begleitung deß de Suys Regiment fortgangen : welcher gantzer Zug den Weg bey der Stadt am Hof[153] vorbey / theils auff die lincke Hand nach Burglengenfeld / theils zur Rechten über die Regenbrücke bey Weix[154] gerad gegen Wald-Neuburg[155] / da der Schwedische Obriste von Bürckenfeld [Berkefeld; BW] gelegen / zugenommen / deß Fürhabens / dem Schlangen / daß er zu seinem Herrn Generalen nach Chamb[156] nicht mehr kommen sollte / den Weg zu vorderst abzuschneiden.

Es hatte aber der Obriste schlang dessen zuvorhero schon etwas Nachricht / so er den genenneten beyden Obristen mitgetheilet / sie auch / daß er und sie / die unter seiner Conduite waren / Ordre habe sich nach Chamb zu retiriren / wissen liesse / die dann ihren nächsten Weg dahin / auf Wald Neuburg / so von Nabburg nur drey Meylen entlegen / zu nehmen gehabt.

Als nun der Käiserl. und Bäyr. starcke Vortrab sich Burglengenfeld unversehens / und zwar Sonntags den 7. 17. Martii bemächtiget hatte / welches der Obriste Schlang / in den ersten zweyen Stunden zu Schwandorff wissen konnte / verließ er seinen Befelch gemäß / Schwandorff / avisirte es beyde Obristen zu Nabburg dessen / und kam er Sonntags den 7. 17. dieses / deß Nachts um 3. Uhren nach Wald-Neuburg / kleiner dritthalb Meylen von Schwandorff / vermeynend der andern zweyen daselbsten zu erwarten / alsdann solches billich / weilen sie unter seiner Conduite gewesen / also seyn sollen. Es hatten aber diese beyde Volck / so zu Vilßeck und Auerbach gelegen / nicht dahinden lassen wollen / welches die Hinderungs-Ursach gewesen / daß sie mit einander im Wald-Neuburg hald hernach ertappet worden. Dann ob sie wol um den 9. 19. Martii daselbsten ankommen / haben sich doch die Käyserl. und Bäyr. schon so starck mit ihrem Vortrag diß Orts befunden / daß ihnen Schlang und Bürckenfeld entgegen ziehen / und sie sich gesampter Hand durch und in Neuburg schlagen müssen : darauff man sie plötzlich eingeschlossen / und ihnen weder Tag noch Nacht Ruhe gelassen / biß sie sich zu rantzioniren versprochen / sonst haben sie vermeynet biß auff den Tod sich zu wehren / und nicht nachzulassen / unangesehen ihre letzte Wehr nur mit Steinen gewesen.

In specie, so viel uns möglich / hiervon zu melden / seyn die Käiserl. und Bäyerischen so starck fortgerucket / daß sie den 9. 19. Martii nicht nur allein mit den Schlangischen deß Tags gefochten / sondern auch sie in Wald-Neuburg noch selbigen Tags eingesperret / und umzingelt / die Nacht noch das Geschütz darvor gebracht / und den 10. 20. diß den Ort beschossen / der Schlang aber die Bresse deß Nachts etwas wieder verbauet / das den Tag über beschehene Stürmen abgeschlagen / dardurch die Käiserl. und Bäyrischen von 5. à 600. erleget und beschädiget / unter denen ein Obrister-Lieutenant und etliche andere Officirer geblieben / und der Obriste Herr von Bemmelberg gefährlich verwundet worden / daran er nachmals gestorben : und haben sich die in Neuburg den 11. 21. dieses mit Steinen noch etwas gewehret / doch selbigen Tags mit Vorbehalt der Rantzion auff Discretion ergeben.

Haben demnach diese ergebene alsbalden herauß lieffern müssen / 1500 gerüster Pferd / nach welchen sich die Personen gefangen gestellet / nehmlich vier Obriste : als

Schlang / Schwedischer Leibguardien Commendant.

Jobst Rudolf von Bürckenfeld / sampt seiner Frauen und Kindern.

Wilhelm Heukhing.

Janißlaus Kinßky.

4. Obriste Lieutenant.

3. Obr. Wachtmeister.

23. Rittmeister / worunter Marggraff Cal Magn. von Baden Durlach.

3. Capitän Lieutenant.

23. Lieutenant.

26. Cornet.

3. Regiments Quartiermeister oder Corporalen.

16. Compagnien Quartiermeister.

2. Capitäin zu Fuß.

2. Lieutenant zu Fuß.

26. Standarten.

200. Soldaten zu Fuß.

1800. Montirte Reuter.

400. Dienst und andere Pferd.

500. Roß-Jungen und Knecht / etc.

Welche alle noch selbigen Tag auff Regenspurg fortgeschicket / und über die Steinerne Brücken eingebracht / die vornehmste Officirer / in die Landshüter Herberg / zum Pfauen / und schwarzen Adler eingewissen / die andere zurück herüber nach dem Hoff und Weichs / ins Bäyrische kleine Schlößlein einquartiret / alle Wehrloß gemachet / und fürters daselbsten verwachet worden seyn / von welchen die jenigen / so vor diesem in Käiserl. und Bäyr. Diensten gewesen / sich zu denselben zeitlich wiederum eingestellet / und die vornehmste Officirer / daß sie Wehrloß mit ihrer Wacht in die Kirchen / und / anderswohin nach ihrem Belieben gehen mögen zur Gnad empfangen.

So viel nun auß unterschiedlichen guten Berichten. Es ist uns aber auch über alles dieses eine Delineation deß Orts / sampt etwas mehrern Particularitäten von der Eroberung / durch Beförderung deß Käiserl. Ingeniero Herrn Carolo Cappi, zuhanden kommen / so von obigem nicht sehr discrepirt / darum wir beydes das darüber gefertigte Kupfferstück / und was er zugleich davon berichtet / sampt der darinnen gesetzten Ziffern bedeutung / anhero beyfügen lassen / also lautend:

Als die Käiserliche und Bäyerische armada den 6. 16. Martii von Föringen auffgebrochen / den 7. 17. des-selben / über die Nab bey Riglingen / vermittelst einer in sechs Stunden gemachter Schiff-Brücken gegangen / haben noch selbigen Abend Herr Feld-Marschall Piccolomini / und der Bäyrische General Feld-Zeugmeister Herr Franciscus Mercy, mit sechs hundert Pferden / und zwölff hundert commandirten Mußquetirern den Vorzug genommen / und Ihrer Hochfürstl. Durchl. mit übriger Armada den Nachzug gelassen. Den dritten Tag hernach / als den 8. 18. Martii / hat die Avantgarde besagter Trouppen / geführet der General-Wachtmeister Herr Caspar Mercy / den Obristen Schlangen mit dreyen Regimentern zu Roß nahend bey Neuburg an der Schwarzach angetroffen / welcher / als er die Käiserl. Trouppen gesehen / sich in diese Stadt begeben / in deren er von den Käiserlichen umringet worden. Als Ihre Hochfürstl. Durchl. dessen erinnert / und dieselbige mit dem Nachzug / und folgender Armada schon zu Neukirchen ankommen waren / und deren Herr Feld-Marschalck Piccolomini diß Orts erwartet / seynd sie mit mit der Infanteria und Canonen / den 9. 19. Abends für die Stadt geruckt / daselbsten ihre Hochfürstl. Durchl. dem Conte de Suys, General Feld-Zeugmeister Ordnung gegeben / die Artigleria zu plantiren / auff dem Posto mit A. bezeichnet / von dannen man den 10. 20. diß angefangen / die Mauer / an dem Ort / da sie schon vor diesem angegriffen / und mit Holz widerum verwahret war / zu beschiessen. Als man nun innerhalb vier Stunden ein ziemliches daran niedergeworffen / und doch die in der Stadt mit Erden / und allerlei anderer Matery daran wiederum erbauet gehabt / sind etliche Soldaten commandiret worden / die Bresse zu recognosciren / und sich daran / wo möglich zu logiren. Inzwischen aber wurde ein Hauß mit B. bezeichnet / angesteckt / welches die Käiserliche Soldaten beschädigte / es gieng auch folgende Nacht in der Bresse mit C. bezeichnet / ein Feuer auff / so in einem Keller oder Gewölb unter der Bresse sich gezogen / die Bresse aber mit Holz bedecket / und die Mauer darvon eingefallen war / deßwegen man die Canonen an andere Ort gestellet / mit D. bezeichnet / und angehenden Morgens den 11. 21. Martii den Thurn mit E. gezeichnet angegriffen / durch welchen die Käiserliche Soldaten in die Stadt kommen / und auff die Schwedische getroffen / welche als sie alle Bereitschafft zum Sturm gesehen / sich auff Ertzhertzogliche Clementz ergeben / und seyn denselben Tag noch außgezogen der Obriste Schlang / Bürckenfeld / Hekhin / Kintzky / und Herr Marggraff von Durlach / mit 2000. Pferden / 250. Fußknechten / 26. Reuter-Fahnen / unter denen General Banners Leib-Fahnen gewesen / dabeynebens auch drey Carrozzen mit Frauenzimmer und gefangener Officirer Weiber / die alle der Käiserl. Majest. nach Regenspurg zugeführet worden.

Infanteria.

1. Regiment di Caretto

2. Reg. Suys

3. Reg. Savelli.

4. Reg. Happach und Günther.

5. Reg. Haßlang.

6. Reg. Mercy.

7. Reg. Honolstein.

Cavalleria

8. Regiment Gayling.

9. Reg. di Vera.

10. Reg. Rodoan.

11. Reg. Gonzaga.

12. Reg. Nicolas [Montard de Noyrel; BW].

13. Reg. Spiegel.

14. Reg. Ester.

15. Reg. Briganza.

16. Das alte Regiment Piccolomini.

17. Ihrer Hochfürstl. Durchl. Guardia.

18. 700. Cavalli so von dem Obristen Kolben und Sporcken commandirt worden.

19. Die Käiserlichen Mußquetirer“.[157]

Unter 1641 heißt es bei Lehmann: „Den 19. Martii kam des Generals [Banér; BW] gemahlin mit vielen Carethen,[158] wägen und Officirern gegen abendt in Zwicka,[159] den 20. Martii der General Baner selbst mit den Pfalzgrafen [Christian von Birkenfeld; BW], Landtgraffen [Friedrich v. Hessen-Rotenburg zu Eschwege; BW] in Hessen, Graf Hodizen, legte den Generalstab in die Stad, stelte die Stücke auf den Marck, die Munitionwägen auf den Kloster-Platz und korn-Marck“.[160]

Dazu schreibt das „Theatrum Europaeum“: „Den 20. 30. Martii war Herr Gen. Banner / wie oben angerührt / schon zu Zwickau in Salvo, und expedirte den Herrn Grafen von Hoditz nach Schweden / den von Königsmarck aber nach Nieder-Sachsen / wo man mit Wolffenbüttelischer[161] Belägerung oder Bloquade schon häuffig umgienge / und waren diese beyde den 22. Martii zu und bey Erffurt mit 400 commandirten Pferden ankommen. Ob nun wol deren Verrichtung theils in geheim gehalten / theils anderst als sie beschaffen war / angegeben / so war doch / daß der von Hoditz / den Zustand der Armee / uñ deß Banners albereit empfundene Schwachheit berichten / und daß beste erinnern sollte / leichtlich zu erachten / man konnte auch / daß der von Königsmarck dem Hertzog Georgen zu Lüneburg und andern Mit-Interessenten gleichen Bericht thun / entweder Succurs begehren oder Assistentz anbieten / und dabenebens auch denen in Pommern und Mechelnburg Bericht beybringen / und sie zur Hülff aufmahnen sollte / leichtlich ermessen“.[162]

Hodický ist am 29.7.1641 vor dem belagerten Wolfenbüttel verwundet worden und an den Verletzungen in Hildesheim verstorben, so der Kriegsteilnehmer und spätere Kommandant von Weiden,[163] Augustin von Fritsch [1599-1662],[164]: […] „der Graf von hodiz, welcher mich gefangen bekhommen, ist auch in den Linckhen Armb mit Zweyen khugeln geschoßen worden, daß er hernach zu Hildesheimb gestorben“.[165] Nach dem „Theatrum Europaeum“ ist er am 19./29.7. verstorben,[166] nach JELINEK jedoch bereits am 1.7.[167]

Christian II. von Anhalt-Bernburg hielt unter dem 10./20.8.1641 fest: „Der Schwedische Obrist Graf hoditz, mein vorzeitten, alß ich noch zu Brinn in Mähren gefangen lag, gewesener guter bekandter, ist in dem Treffen vor Wolfenbüttel beschädiget, nach hildeßheim gebracht, vndt alda gestorben“.[168]

Seine Witwe heiratete in 3. Ehe Johann Ignatz Ritter Kropatsch von Krümlau (z Krymlowa) und Hohenfall.[169]

[1] Wolframitz [Olbramovice; Bez. Znojmo].

[2] WINKELBAUER, Fürst und Fürstendiener, S. 346f.

[3] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein; SCHUBERTH; REICHEL, Die blut’ge Affair’.

[4] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.

[5] Haßleben [Kr. Erfurt] HHSD IX, S. 185f.

[6] HAPPE I 328 r – 328 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[7] Schmalkalden [Kr. Schmalkalden]; HHSD IX, S. 387ff.

[8] 1 Eimer = 79, 73 Liter.

[9] 1 Fuder = 14 Eimer = 1166, 32 Liter.

[10] 1 Malter = 163, 417 Liter.

[11] Kroaten: (kroatische Regimenter in kaiserlichen und kurbayerischen Diensten), des „Teufels neuer Adel“, wie sie Gustav II. Adolf genannt hatte (GULDESCU, Croatian-Slavonian Kingdom, S. 130). Mit der (älteren) Bezeichnung „Crabaten“ (Crawaten = Halstücher) wurden die kroatischen Soldaten, die auf ihren Fahnen einen Wolf mit aufgesperrtem Rachen führten führten [vgl. REDLICH, De Praeda Militari, S. 21], mit Grausamkeiten in Verbindung gebracht, die von „Freireutern“ verübt wurden. „Freireuter“ waren zum einen Soldaten beweglicher Reiterverbände, die die Aufgabe hatten, über Stärke und Stellung des Gegners sowie über günstige Marschkorridore und Quartierräume aufzuklären. Diese Soldaten wurden außerdem zur Verfolgung fliehender, versprengter oder in Auflösung begriffener feindlicher Truppen eingesetzt. Diese Aufgabe verhinderte eine Überwachung und Disziplinierung dieser „Streifparteyen“ und wurde von diesen vielfach dazu genutzt, auf eigene Rechnung Krieg zu führen. Zum anderen handelte es sich bei „Freireutern“ um bewaffnete und berittene Bauern, die über Raubzüge Verwirrung hinter den feindlichen Linien schufen. Sie taten dies entweder mit Erlaubnis ihrer Kommandierenden, als integraler Bestandteil der kaiserlichen Kriegsführung, oder aber unerlaubter Weise – nicht ohne dabei z. T. drakonische Strafen zu riskieren. Diese „Freireuter“ stahlen und plünderten auf Bestellung der eigenen Kameraden sowie der Marketender, die ihrerseits einen Teil ihrer Einnahmen an die Obristen und Feldmarschälle abzuführen hatten. An Schlachten nahmen sie in der Regel nicht teil oder zogen sogar auch in der Schlacht ab. Zudem war „Kroaten“ ein zeitgenössischer Sammelbegriff für alle aus dem Osten oder Südosten stammenden Soldaten. Ihre Bewaffnung bestand aus Arkebuse, Säbel (angeblich „vergiftet“; PUSCH, Episcopali, S. 137; MITTAG, Chronik, S. 359, wahrscheinlich jedoch Sepsis durch den Hieb) und Dolch sowie meist 2 Reiterpistolen. Jeder fünfte dieser „kahlen Schelme Ungarns“ war zudem mit einer Lanze bewaffnet. SCHUCKELT, Kroatische Reiter; GULDESCU, Croatian-Slavonian Kingdom. Meist griffen sie Städte nur mit Überzahl an. Die Hamburger „Post Zeitung“ berichtete im März 1633: „Die Stadt Hoff haben an vergangenen Donnerstag in 1400. Crabaten in Grundt außgeplündert / vnnd in 18000 Thaller werth schaden gethan / haben noch sollen 1500. fl. geben / dass sie der Kirchen verschonet / deßwegen etliche da gelassen / die andern seind mit dem Raub darvon gemacht“. MINTZEL, Stadt Hof, S. 101. Zur Grausamkeit dieser Kroatenregimenter vgl. den Überfall der Kroaten Isolanis am 21.8.1634 auf Höchstädt (bei Dillingen) THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 331f.; bzw. den Überfall auf Reinheim (Landgrafschaft Hessen-Darmstadt) durch die Kroaten des bayerischen Generalfeldzeugmeisters Jost Maximilian von Gronsfelds im Mai 1635: HERRMANN, Aus tiefer Not, S. 148ff.; den Überfall auf Reichensachsen 1635: GROMES, Sontra, S. 39: „1634 Christag ist von uns (Reichensächsern) hier gehalten, aber weil die Croaten in der Christnacht die Stadt Sontra überfallen und in Brand gestecket, sind wir wieder ausgewichen. Etliche haben sich gewagt hierzubleiben, bis auf Sonnabend vor Jubilate, da die Croaten mit tausend Pferden stark vor Eschwege gerückt, morgens von 7-11 Uhr mittags mit den unsrigen gefochten, bis die Croaten gewichen, in welchem Zurückweichen die Croaten alles in Brand gestecket. Um 10 Uhr hats in Reichensachsen angefangen zu brennen, den ganzen Tag bis an den Sonntags Morgen in vollem Brande gestanden und 130 Wohnhäuser samt Scheuern und Ställen eingeäschert. Von denen, die sich zu bleiben gewaget, sind etliche todtgestoßen, etlichen die Köpfe auf den Gaßen abgehauen, etliche mit Äxten totgeschlagen, etliche verbrannt, etliche in Kellern erstickt, etliche gefangen weggeführet, die elender gewesen als die auf der Stelle todt blieben, denn sie sind jämmerlich tractirt, bis man sie mit Geld ablösen konnte“. LEHMANN, Kriegschronik, S. 61, anlässlich des 2. Einfall Holks in Sachsen (1632): „In Elterlein haben die Crabaten unmanbare Töchter geschendet und auf den Pferden mit sich geführet, in und umb das gedreid, brod, auf die Bibel und bücher ihren mist auß dem hindern gesezt, In der Schletta [Schlettau] 21 bürger beschediget, weiber und Jungfern geschendet“. LANDAU, Beschreibung, S. 302f. (Eschwege 1637). Auf dem Höhepunkt des Krieges sollen über 20.000 Kroaten in kaiserlichen Diensten gestanden haben. In einem Kirchturmknopf in Ostheim v. d. Rhön von 1657 fand sich ein als bedeutsam erachteter Bericht für die Nachgeborenen über den Einfall kroatischer Truppen 1634; ZEITEL, Die kirchlichen Urkunden, S. 219-282, hier S. 233-239 [Frdl. Hinweis von Hans Medick, s. a. dessen Aufsatz: Der Dreißigjährige Krieg]. Vgl. BAUER, Glanz und Tragik; neuerdings KOSSERT, „daß der rothe Safft hernach gieng…“ http://home.arcor.de/sprengel-schoenhagen/2index/30jaehrigekrieg.htm: „Am grauenhaftesten hatte in dieser Zeit von allen Städten der Prignitz Perleberg zu leiden. Die Kaiserlichen waren von den Schweden aus Pommern und Mecklenburg gedrängt worden und befanden sich auf ungeordnetem Rückzug nach Sachsen und Böhmen. Es ist nicht möglich, alle Leiden der Stadt hier zu beschreiben.
Am ehesten kann man sich das Leid vorstellen, wenn man den Bericht des Chronisten Beckmann über den 15. November 1638 liest: ‚… Mit der Kirche aber hat es auch nicht lange gewähret, sondern ist an allen Ecken erstiegen, geöffnet und ganz und gar, nicht allein was der Bürger und Privatpersonen Güter gewesen, besonders aber auch aller Kirchenschmuck an Kelchen und was dazu gehöret, unter gotteslästerlichen Spottreden ausgeplündert und weggeraubet, auch ein Bürger an dem untersten Knauf der Kanzel aufgeknüpfet, die Gräber eröffnet, auch abermals ganz grausam und viel schlimmer, als je zuvor mit den Leuten umgegangen worden, indem sie der abscheulichen und selbst in den Kirchen frevelhafter und widernatürlicher Weise verübten Schändung des weiblichen Geschlechts, selbst 11- und 12-jähriger Kinder, nicht zu gedenken – was sie nur mächtig (haben) werden können, ohne Unterschied angegriffen, nackt ausgezogen, allerlei faules Wasser von Kot und Mist aus den Schweinetrögen, oder was sie am unreinsten und nächsten (haben) bekommen können, ganze Eimer voll zusammen gesammelt und den Leuten zum Maul, (zu) Nase und Ohren eingeschüttet und solch einen ‚Schwedischen Trunk oder Branntwein’ geheißen, welches auch dem damaligen Archidiakonus… widerfahren. Andern haben sie mit Daumschrauben und eisernen Stöcken die Finger und Hände wund gerieben, andern Mannspersonen die Bärte abgebrannt und noch dazu an Kopf und Armen wund geschlagen, einige alte Frauen und Mannsleute in Backöfen gesteckt und so getötet, eine andere Frau aus dem Pfarrhause in den Rauch gehängt, hernach wieder losgemacht und durch einen Brunnenschwengel in das Wasser bis über den Kopf versenket; andere an Stricken, andere bei ihren Haaren aufgehängt und so lange, bis sie schwarz gewesen, sich quälen lassen, hernach wieder losgemacht und andere Arten von Peinigung mit Schwedischen Tränken und sonsten ihnen angeleget. Und wenn sie gar nichts bekennen oder etwas (haben) nachweisen können, Füße und Hände zusammen oder die Hände auf den Rücken gebunden und also liegen lassen, wieder gesucht, und soviel sie immer tragen und fortbringen können, auf sie geladen und sie damit auf Cumlosen und andere Dörfer hinausgeführt, worüber dann viele ihr Leben (haben) zusetzen müssen, daß auch der Rittmeister der Salvegarde und andere bei ihm Seiende gesagt: Sie wären mit bei letzter Eroberung von Magdeburg gewesen, (es) wäre aber des Orts so tyrannisch und gottlos mit den Leuten, die doch ihre Feinde gewesen, nicht umgegangen worden, wie dieses Orts geschehen’ „.

[12] Die Grafschaft Henneberg-Schleusingen wurde nach dem Tod des letzten Grafen auf Grund der Erbverbrüderung von 1554 (de facto seit 1583) von den beiden wettinischen Linien, den sächsischen Albertinern und den thüringischen Ernestinern, bis 1660 gemeinsam verwaltet. Die Grafschaft Henneberg gehörte 1631 zu den von den Truppendurchzügen und Einquartierungen am schlimmsten betroffenen Territorien. An das Aufbringen der Kontribution nach Erfurt war kaum zu denken, das Rentamt in Schleusingen verfügte über keine Mittel. Die Landstände wurden bewogen, innerhalb der nächsten zwei Monate 2.500 Rt. aufbringen zu wollen. Ein weiterer schwerer Schlag wurde nach dem Bericht des kursächsischen Oberaufsehers Marschalk der Grafschaft im Oktober 1634 durch den Einbruch der Truppen Piccolominis versetzt. Vgl. HEIM, Leiden; HUSCHKE, Wilhelm von Weimar, S. 255; KÖBLER, Lexikon, S. 247f.

[13] Meiningen [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 269ff.

[14] Schleusingen [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 382ff.

[15] Suhl [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 426ff.

[16] Themar [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 436f.

[17] Kaltennordheim [Kr. Bad Salzungen]; HHSD IX, S. 229f.

[18] Herleshausen [Werra-Meißner-Kreis].

[19] WAGNER, Pforr, S. 128f.

[20] Eisenach [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 88ff.

[21] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[22] Wittenberg [Kr. Wittenberg]; HHSD XI, S. 504ff.

[23] Ichtershausen; HHSD IX, S. 208ff.

[24] Tambach-Dietharz [Kr. Gotha]; HHSD IX, S. 428ff.

[25] Gotha; HHSD IX, S. 151ff.

[26] Ohrdruf [Kr. Gotha]; HHSD IX, S. 324ff.

[27] Oberhof ]Kr. Zella-Mehlis]; HHSD IX, S. 317f.

[28] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.

[29] Bad Salzungen; HHSD IX, S. 36ff.

[30] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 255f.

[31] Meiningen [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 269ff.

[32] Suhl [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 426ff.

[33] Heilbronn [Stadtkr.]; HHSD VI, S. 315ff.

[34] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.

[35] Altenburg [Kr. Altenburg]; HHSD IX, S. 6ff.

[36] PETER, Eisenach, S. 27f.

[37] Vgl. BINGEL, Das Theatrum Europaeum.

[38] Polacken: Die übliche, zunächst nicht pejorative Bezeichnung für die im kaiserlichen Heer wenig geschätzten polnischen Truppen, die hauptsächlich von Spanien besoldet und in habsburgischen Diensten standen. Die Kampfkraft dieser Truppen galt als gering. Einerseits galt ihre Führung als schwierig, andererseits waren sie wegen ihrer Tapferkeit und Geschicklichkeit im Umgang mit Muskete, Pistole, Säbel, Lanze und Wurfspeer gesuchte Söldner. Von Philipp Graf von Mansfeld-Vorderort stammt die negative Beurteilung: „Sie fressen wohl weder Samstag noch Freitag Butter oder Eier; sich aber sonsten für den katholischen Glauben, das Romische Reich oder auch ihr eigenes Vaterland einige Ungelegenheiten zu machen, seind sie ganz keine Leut. Wahrheit oder Ehr hat bei ihnen nicht länger Bestand, als wan es ihnen zum Profit dient; wan der aufhört, schwören sie für fünf Groschen einen Eid, ass Gott nie zur Welt geboren!“ HALLWICH, Wallensteins Ende, S. I51f. Vgl. auch LEHMANN, Kriegschronik (Oktober 1636), S. 89: Die polnischen Reiter „soffen sehr viel bier auß, machten es mit Plündern, schenden erger denn alle feinde, ritten uff die welde, durchschändeten die Weibsbilder, ass Sie nicht gehen kundten, nötigten die Steinalten Weiber, dass Sie starben, zernichteten alles in heußern, weil ihrethalben alles uff die Welder und in die Städte gewichen wahr, haben viel vergrabene sachen aufgesucht, vermaurete keller gefunden, zien und kupfer mitgenommen, kirchen erbrochen, kelche, leichen- und Altartücher mitgenommen. Den 31. October s. n. fiel das Fest aller heiligen ein, drumb blieben Sie liegen, feyerten es mit fasten und speisen nur von öhl, ass und fischen, wo sies haben kundten, wahren aber nichts desto frömmer und brachen an Sontag frühe auf und marchirten auf Presnitz und Wiesenthal. Das ärgste und grausam

[39] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 385.

[40] PETER, Eisenach, S. 28.

[41] Ebeleben [Kr. Sondershausen]; HHSD IX, S. 84f.

[42] HAPPE I 360 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[43] Dietenborn [Gem. Großberndten, Kr. Sondershausen]; HHSD IX, S. 76.

[44] Schwarzburg [Kr. Rudolstadt]; HHSD IX, S. 395ff.

[45] Hannleuthe: Hainleite. Höhenzug, der mit dem westlich verlaufenden Dün und den östlich verlaufenden Schmücke und Schrecke sowie der Finne den nördlichen Abschluss des Thüringer Beckens bildet. Die Hainleite reicht von Großfurra im Westen über Sondershausen bis zur sogen. Sachsenpforte, dem Unstrutdurchbruch zwischen Sachsenburg und Heldrungen, dem das ganze Mittelalter hindurch strategische Bedeutung zukam.

[46] Hohnstein [Kr. Sebnitz]; HHSD VIII, S. 151f.

[47] HAPPE I 361 r – 362 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[48] Großlohra [Gem. Friedrichslohra, Kr. Nordhausen]; HHSD IX, S. 179f.

[49] HAPPE I 364 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[50] HAPPE I 364 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[51] HAPPE I 402 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[52] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff. Zu den Kriegsereignissen in Hildesheim vgl. auch PLATHE, Konfessionskampf.

[53] Marienburg [Gem. Schulenburg, Kr. Springe]; HHSD II, 319.

[54] Lüneburg; HHSD II, S. 311ff.

[55] SCHLOTTER, Acta, S. 224.

[56] KODRITZKI, Seitenwechsel, S. 35; Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.

[57] Vgl. LEISTIKOW, Sperreuter.

[58] KODRITZKI, Seitenwechsel, S. 42.

[59] Vgl. SATTLER, Reichsfreiherr Dodo zu Innhausen und Knyphausen.

[60] Wildeshausen [Kr. Oldenburg]; HHSD II, S. 492ff.

[61] Vechta [Kr. Vechta]; HHSD II, S. 461f.

[62] Huntlosen, heute Ortsteil der Gemeinde Großenkneten [LK Oldenburg].

[63] Ganderkesee [Kr. Oldenburg]; HHSD II, S. 157f.

[64] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.

[65] Haselünne [Kr. Meppen]; HHSD II, S. 210.

[66] STRAHLMANN, Wildeshausen, S. 19f.

[67] Wittstock [Kr. Ostprignitz/Wittstock]; HHSD X, S. 394ff. 24.9./4.10.1636: Schwedische Truppen (9150 Berittene und 7228 Infanteristen) unter Johan Banér schlagen die kaiserlich-sächsischen Truppen (9000 Berittene und 9000 zu Fuß) unter Melchior von Hatzfeldt. Dadurch konnten die schwedischen Kontributionsgebiete wieder ausgeweitet werden; Banér hatte bewiesen, dass mit Schweden als Militärmacht in dieser Kriegsphase wieder zu rechnen war. Vgl. Eigentlicher Verlauff Des Treffens bey Wittstock / etc. vorgangen den 4. October / 24. September 1636 [VD17 23.313240S]. Vgl. die hervorragende Edition von EICKHOFF; SCHOPPER, 1636; MURDOCH; ZICKERMANN; MARKS, Battle of Wittstock; ferner HÖBELT, Wittstock; HEßELMANN, Simpliciana XXXIII.

[68] Vgl. SENNEWALD, Das Kursächsische Heer (ab November 2012).

[69] Bogislav Philipp v. Chemnitz beschrieb die Schlacht; JESSEN, Dreißigjähriger Krieg, S. 373ff.: „Der Feldmarschall [Banér] mußte durch einen Wald eine halbe Meile lang marschieren, ehe er ein so geraumes Feld angetroffen, da er sich recht in Schlachtordnung stellen können. Diesen Wald, wie er auf den Rücken bekam, ward er des Feindes Bataille erst ansichtig: Welcher hinter einem andern Walde auf einem hohen Berge, der solchen Wald kommandiert, sich gesetzt, mit Reduiten und Ravelinen vorn verwahrt, zwischen denselben seine Wagen vorgeschränkt und seine Stücke gar bequem gepflanzt gehabt. In so trefflichem Vorteil den Feind anzugreifen, […] sandte der Feldmarschall den linken Flügel um den Wald und Berg herum, zur linken Hand auf den Feind, mit dem rechten Flügel aber schwenkte er sich zur rechten Seite des Waldes gegen die Stadt zu, an das Ende eines des Feindes Bataille berührenden Berges, in Meinung den Feind aus seinem Vorteil dadurch zu ziehen, welches auch geschehen und der Feind seinen ersten Stand verändern müssen. Da er dann durch den Wald, welcher etwas weitläuftig mit hohen Eichen bewachsen, also leicht dadurch zu kommen war, dem Feldmarschall anfangs seine ganze Reiterei auf den Hals geworfen, dem das Fußvolk gefolgt und dergestalt die ganze feindliche Macht auf der Königl. Schwedischen rechten Flügel allein gefallen. Worüber es zu einem so hitzigen scharfen grausamen Gefecht gediehen, das der Feldmarschall seinem eignen Bekenntnis nach dergleichen die Zeit seines Lebens nicht beigewohnt. Unangesehen auch die Officiere und Reiter das Ihrige, jeder seines Orts, nach äußerster Möglichkeit getan, wurden sie doch in solche Bedrängnis gesetzt, daß sie schier zu wanken angefangen […]. Ja, sie wären endlich wegen großer Macht des Feindes in gänzliche Unordnung gekommen, wenn nicht Feldmarschall Leslé mit 5 Brigaden zu Fuß eben zur rechten Zeit angelangt und 4 Brigaden von des Feindes Fußvolk mit männlichem Angriff zurückgetrieben und von ihm abgekehrt, daß er etlicher maßen zur Respiration gelangen können. Gleichwohl ward solches des Feindes Fußvolk von dessen Cürassieren entsetzt und darüber diesseits zwo Brigaden als die Schwedische, so aus Magdeburg abgezogen, und die Karrische fast ganz zernichtet, die Schwedischen aber am meisten, als welche auch etliche Fähnlein eingebüßt, so jedoch von denen in der Bataille gestandenen Reitern wieder erobert worden. Diese Extremitäten und Gefahr nun hätte der rechte Flügel und das im ersten Treffen stehende Fußvolk nicht unterworfen sein dürfen, wann der linke Flügel sich etwas ehe an den Feind hängen können und die Reserve nicht so gar langsam nachgefolgt, sondern, da sie die ersten also mit dem Feind verwickelt zu sein vermerkt, eiliger fortgerückt wäre. Allein, wie jener einen gar weiten Umschweif nehmen müssen, so war bei dieser dem Generalleutnant Vitztum, der sie geführt, von unterhabenden Obristen schuld gegeben, daß er ihnen nicht zulassen wollen, geschwinder fortzurücken. […] Dieweil aber endlich bei hereinbrechender Nacht der linke Flügel auf des Feinds erst verlassene vorteilhaftige Post gerückt, derselbe aus die königl. schwedische Reserve, die doch zum Fechten allzu spät angelangt und wegen der eingefallenen dunklen Nacht nicht gebraucht werden können, ungefähr erblickt und ihre Annäherung gewahr worden, so ward er dadurch irre gemacht und ließ den Mut fallen, also daß er eilig in Confusion geraten, die völlige Flucht ergriffen und das Feld mit Hinterlassung aller Stücke geräumt. Von demselben sind auf der Walstatt zwischen vier und fünftausend tot gefunden, ohne die, so im Verfolgen niedergemacht, unter denen von tausend bis elfhundert Reiter, das übrige Fußvolk gewesen, welches dann zum meisten eingebüßt und zumal die Kaiserliche Infanterie fast allerdings darauf gegangen […] Fähnlein verlor der Feind 127 nebst 19 Standarten und 5 Dragoner-Fahnen […] Auf königl. schwedischer Seite war es ebener maßen hart daher gegangen und hatte der Feind gegen die Schläge, so er bekommen, auch hinwieder etwas ausgegeben. Geblieben waren an Reitern 748, an Fußknechten 376, gequetscht 746 zu Roß, 1481 zu Fuß. Die Schwedische Brigade zu Fuß, so in Magdeburg gelegen und vor dem Treffen über 1200 Mann stark gewesen, stellte itz etwa 150 ins Feld, die Karrische Brigade war nicht weniger über die Maßen geschwächt. Die Regimenter zu Pferde, so auf dem rechten Flügel gestanden und nebst dem Fußvolk von der Bataille dieses warme Bad allein aushalten müssen, waren insgemein übel zugerichtet […], daß also dieser Sieg von den königl. Schwedischen ziemlich teuer bezahlt worden. Unter denen gab der Feldmarschall selbst dem Reichszeugmeister H. Leonhard Torstensson das Zeugnis, daß er neben ihm die Armee aufrecht erhalten und durch seine Courage und Tapferkeit, auch mitwaltender Direktion, die Victori dem Feinde abdringen helfen“.

[70] Grimmelshausen ! HEßELMANN, Simpliciana XXXIII.

[71] ENGLUND, Verwüstung, S. 157ff.

[72] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[73] Schmalkalden [Kr. Schmalkalden]; HHSD IX, S. 387ff.

[74] Meiningen [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 269ff.

[75] Ober- und Untermaßfeld [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 319ff.

[76] Suhl [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 426ff.

[77] Mellrichstadt [LK Rhön-Grabfeld]; HHSD VII, S. 438f.

[78] Schleusingen [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 382ff.

[79] Eisfeld [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 98f.

[80] Hildburghausen [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 198ff.

[81] Wasungen [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 468f.

[82] Sand, unter Sinnershausen, Kloster [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 400.

[83] Ilmenau [Kr. Ilmenau]; HHSD IX, S. 211ff.

[84] Bischofsheim a. d. Rhön [LK Rhön-Grabfeld]; HHSD VII, S. 97.

[85] Fladungen [LK Rhön-Grabfeld]; HHSD VII, S. 199.

[86] Kaltennordheim [Kr. Bad Salzungen]; HHSD IX, S. 229f.

[87] Themar [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 436f.

[88] Kühndorf [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 243f.

[89] Fischberg, unter Zella [Kr. Bad Salzungen]; HHSD IX, S. 495.

[90] Benshausen [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 45.

[91] Behrungen [LK Schmalkalden-Meinigen].

[92] Stockheim Stockheim [LK Rhön-Grabfeld].

[93] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).

[94] [Bad] Neustadt/Saale [LK Rhön-Grabfeld], HHSD VII, S. 59f.

[95] Vgl. ALTMANN, Wilhelm V.

[96] Walldorf [Kr. Meiningen]; HHHSD IX, S. 457f.

[97] Bad Königshofen im Grabfeld [Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld]; HHSD VII, S. 368.

[98] PLEISS; HAMM, Dreißigjähriger Krieg, S. 123ff.

[99] Brandeis a. d. Elbe [Brandýs nad Labem, Bez. Prag-Ost]; HHSBöhm, S. 62f.

[100] Elbekostelez [Kostelec nad Labem; Bez. Melnik]; HHSBöhm, S. 133. ?

[101] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 113.

[102] Kolin [Kolín]; HHSBöhm, S. 280ff.

[103] Kuttenberg [Kutná Hora]; HHSBöhm, S. 307ff.

[104] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 95.

[105] SCHMIDT-BRÜCKEN; RICHTER, Der Erzgebirgschronist Christian Lehmann.

[106] Kaaden [Kadaň, Bez. Komotau]; HHSBöhm, S. 241ff.

[107] Theusing [Toužim, Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 614f.

[108] Engelhaus [Andělska Hora; Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 136f.

[109] Schlackenwerth [Ostrov, Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 547ff.

[110] Sankt Joachimsthal [Jáchymov; Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 540ff.

[111] Oberwiesenthal [Kr. Annaberg]; HHSD VIII, S. 261.

[112] Neudorf [Sehmatal].

[113] Waltersdorf, heute Ortsteil von Liebstadt [Sächsische Schweiz-Osterzgebirge].

[114] Schlettau [Kr. Annaberg]; HHSD VIII, S. 319f.

[115] Elterlein [Kr. Annaberg]; HHSD VIII, S. 89.

[116] geraitelt = gefoltert. Dabei wurde ein Strick um die Stirn gelegt und mittels eines Holzpflocks immer enger gedreht, so dass die Augen aus den Höhlen hervortraten, Blut aus Augen, Ohren und Nase lief, die Haut eingeschnitten wurde und angeblich sogar die Schädeldecke brach.

[117] Scheibenberg [Kr. Annaberg]; HHSD VIII, S. 316ff.

[118] Pöhla, heute Ortsteil von Schwarzenberg.

[119] Rittersgrün, heute Ortsteil von Breitenbrunn [Erzgebirgskr.]. Vgl. HIELSCHER, Rittersgrün.

[120] Breitenbrunn/Erzgeb. [Erzgebirgskreis].

[121] Annaberg-Buchholz [Erzgebirgskreis]; HHSD VIII, S. 5ff.

[122] Grumbach, heute Ortsteil von Jöhstadt [Erzgebirgskreis]; HHSD VIII, S. 157.

[123] LEHMANN, Kriegschronik, S. 117ff. Lehmann datiert nach dem alten Stil.

[124] D’ELVERT, Beiträge, S. 74; Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.

[125] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.

[126] HAPPE II 378 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[127] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[128] Burglengenfeld [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 117f.

[129] Schwandorf i. Bay. [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 684.

[130] Neunburg vorm Wald [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 507f.

[131] Nabburg [LK Nabburg]; HHSD VII, S. 491f.

[132] Auerbach i. OPf. [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 41f.

[133] Vilseck [LK Amberg]; HHSD VII, S. 771f.

[134] Cham [LK Cham]; HHSD VII, S. 124ff.

[135] Neukirchen-Balbini [LK Schwandorf].

[136] Furth i. Wald [LK Cham]; HHSD VII, S. 221f.

[137] Taus [Domažlice]; HHSBöhm, S. 598ff.

[138] Vgl. die ausgezeichnete Dissertation von SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.

[139] Vgl. BARKER, Piccolomini. Eine befriedigende Biographie existiert trotz des reichhaltigen Archivmaterials bis heute nicht. Hingewiesen sei auf die Arbeiten von ELSTER (=> Literaturverzeichnis).

[140] Nach dem Kriegsrecht erfolgte zumeist die Hinrichtung !

[141] ENGLUND, Verwüstung, S. 246ff.

[142] Nach den Mitteilungen Franzins an W. E. v. Lobkowitz, Regensburg, 1641 III 22,  habe sich Slange mit dem Markgrafen von Durlach und 2.000 Reitern Leopold Wilhelm ergeben, sei nach Regensburg und dann nach Wien gebracht worden. Slanges Reiterei bilde angeblich den Kern von Banérs Kavallerie und bestehe größtenteils aus Finnen. BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,, Nr. 1176.

[143] Schwandorf i. Bay. [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 684.

[144] Burglengenfeld [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 117f.

[145] Regenstauf; unter Neuburg a. d. Donau, HHSD VII, S. 501.

[146] Nabburg [LK Nabburg]; HHSD VII, S. 491f.

[147] Vilseck [LK Amberg]; HHSD VII, S. 771f.

[148] Auerbach [Vogtland]; HHSD VIII, S. 12f.[149] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 607: „Käiserl. Majest. liesse die Stadt Regenspurg mit 2. Regimentern auff 800. Mann zu Fuß geschätzet / alsbalden stärcker besetzen / und die Herren Stände / wie bey obigem Reichstags-Verlauff befunden / zum verharren vermahnen : auch wurde Volck bey Kelheim zusammen geführet / dergleichen auch bey Ingolstatt. Herr General Piccolomini / und der von Geleen reyseten unterschiedlich hin und wieder / und gaben Ordre : auch waren sie und andere / zu forderst deß Herrn Ertz-Hertzogen Hochfürstl. Dl. bey Käiserl. Maj. zu Regenspurg / und wurde Kriegs-Rath gehalten : unter anderm 3. Brücken / eine bey Kelheim / über die alte Mühle / die andere bey Sintzing über die Laber / und die dritte bey Rigling und Ort über die Nab geschlagen / das zusammenziehende Volck in Eyl gegen dem Regen über zu bringen : es wurden auch etlich tausend auß Oesterreich herauff zu kommen erfordert / und nichts was zur Defension / und Resistentz nöthig war / unterlassen“.

[150] Kelheim [LK Kelheim]; HHSD VII, S. 349ff.

[151] Pförring [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 582f.

[152] Neustadt a. d. Donau [LK Kelheim]; HHSD VII, S. 513.

[153] Stadtamhoff [Stadt Regensburg]; HHSD VII, S. 708f.

[154] Weichs [LK Dachau]; HHSD VII, S. 793f.

[155] Neunburg vorm Wald [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 507f.

[156] Cham [LK Cham]; HHSD VII, S. 124ff.

[157] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 607ff.

[158] Karrete: [schlechte] Kutsche, Karre.

[159] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.

[160] LEHMANN, Kriegschronik, S. 133.

[161] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.

[162] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 612.

[163] Weiden; HHSD VII, S. 794ff.

[164] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 92f.

[165] FRITSCH, Tagbuch, S. 182.

[166] THEATRUM EUROPAEUM 4. Bd., S. 594.

[167] JELINEK, Die Böhmen II, S. 29ff.

[168] http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/start.htm: Bl. 125v.

[169] PROCHÁZKA, Genealogie, S. 324.

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