Heldt, Balthasar; Oberhauptmann [ – ] Heldt war kaiserlicher Rittmeister bzw. Oberhauptmann der Artillerie.
Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Happe[1] erwähnt ihn in seiner „Thüringischen Chronik“: „Eodem die, den 18. Juni [28.6.1626; BW], zwey Soldaten auf der Hannleuthen[2] erschossen unter Rittmeister Helders Compagnien gehörig.[3] „Den 11. Juli im Geschling ein Soldat aus Rittmeister Heldens Compagnia von Bauren erschossen worden und einem ein Pferd, und der dritte Soldat durch einen Arm. Den 12. Juli hat der Allmächtige Gott so vieler hart bedrängten armen Leute in diese Herrschaft Schwartzburg hertzliches Gebeth genädig erhöret und verschaffet, dass die tyrannischen Soldaten, so nun mehro fast gantzer acht Wochen in dieser Herrschaft mit eußersten Verderben der armen Leuthe gelegen, dieselben alle ausgezehret, alles spoliret, Viehe und Pferde weg genommen, Kirchen erbrochen, Kelche und anderes daraus gestohlen, das Getreydig im Felde verderbet, Weiber und Mägde geschendet, alte und junge Männer, Weiber und Kinder viel erbärmlichen erschossen, hinweg in die Herrschaft Frankenhausen[4] gezogen“.[5] „Den 5. November [15.11.1627; BW] Rittmeister Held alhier zu Ebeleben[6] mit seiner Compagnie durch nach Schlotheim[7] gezogen und sich aldar einquartiret“.[8]
„Den 15. November etzliche |Reuter von| Rittmeister Helden Compagnie Meinem Gnädigen Herrn 4 Hammel zu Peukendorf genommen“.[9] „Den 5. Dezember Rittmeister Held von Schlotheim hinweg nach Artern[10] mit seiner Compagnie gezogen, sind durch Ebeleben marchiret“.[11]
Der sächsische Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen schrieb am 14.7.1644 an Heldt: Von Gallas und aus Magdeburg[12] sei ihm berichtet worden, dass Königsmarck von der Weser an die Elbe marschiere und bereits Braunschweig[13] erreicht habe. Der schwedische Obrist Reichvald liege mit 400 Pferden in Halberstadt[14] und könne von dort mit jedem Tag Magdeburg bedrohen. Bei dem herrschenden niedrigen Wasserstand sei es jedoch möglich, die untere Elbe an mehreren Stellen mit der Reiterei zu überschreiten. Er empfehle ihm daher, mit der Artillerie in Aussig[15] oder in einem anderen geeigneten Ort in Böhmen vor dem Grenzübertritt nach Sachsen Halt zu machen, jetzt aber lieber ein paar Tage zu warten, bis er selbst eine verlässliche Nachricht über Königsmarcks Bewegungen erhalte.[16]
[1] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.
[2] Hainleite: Höhenzug, der mit dem westlich verlaufenden Dün und den östlich verlaufenden Schmücke und Schrecke sowie der Finne den nördlichen Abschluss des Thüringer Beckens bildet. Die Hainleite reicht von Großfurra im Westen über Sondershausen bis zur sogen. Sachsenpforte, dem Unstrutdurchbruch zwischen Sachsenburg und Heldrungen, dem das ganze Mittelalter hindurch strategische Bedeutung zukam.
[3] HAPPE I 81 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[4] Frankenhausen [Kyffhäuserkreis].
[5] HAPPE I 87 v – 88 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[6] Ebeleben [Kyffhäuserkreis].
[7] Schlotheim [Unstrut-Hainich-Kreis].
[8] HAPPE I 119 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[9] HAPPE I 120 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[10] Artern [Kyffhäuserkreis].
[11] HAPPE I 123 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[12] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[13] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.
[14] Halberstadt [Kr. Halberstadt]; HHSD XI, S. 169ff.
[15] Aussig [Ústí nad Labem]; HHSBöhm, S. 13ff.
[16] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 320.