Harstall, Johann Christoph von; Vizedom [ – nach 1661] Harstall, Herr auf Bernterode,[1] Katharinenberg[2] und Mihla,[3] studierte von 1610 bis 1613 in Würzburg,[4] promovierte zum Dr. jur. utr. und war kurmainzischer Vizedom in Erfurt[5] von ca. 1620 bis 1650.[6] In der Mühlhausener[7] Chronistik heißt es: „Den 3. Juni [1621; BW] schrieb Christoph von Harstal im Namen des Oberamtmanns vom Eichsfelde,[8] weil das Knippische Kriegschor sein Quartier zu Bickenriede[9] aufgeschlagen, dass E. E. Rath ihnen mit Proviant als Bier, Brot, Fleisch und Wein für Bezahlung wolle an die Hand gehen. Da ließ der Rath eine ziemliche Anzahl Brote, 2 holländische und 60 kleine Käse, 2 Faß[10] Bier und 1 Faß Wein durch unsere Soldaten an die Landwehr schicken“.[11]
Während der schwedischen Besatzungszeit war er zunächst nach Eisenach[12] geflohen, lebte dann in Heiligenstadt[13] und nach dem Prager Frieden 1635 wieder in Erfurt. Verheiratet war er seit dem 24.9.1613 mit Maria Magdalena von Kerpen.
[1] Bernterode [Kreis Eichsfeld].
[2] Katharinenberg [Unstrut-Hainich-Kreis].
[3] Mihla [Wartburgkreis].
[4] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[5] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[6] Vgl. die vielen Erwähnungen bei MARX; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[7] Mühlhausen [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 286ff.
[8] Goldene Mark [Kr. Duderstadt]; HHSD II, S. 172f.
[9] Bickenriede [Unstrut-Hainich-Kreis].
[10] 1 Fass Bier = 174, 875 Liter.
[11] JORDAN, Mühlhausen, S. 8.
[12] Eisenach [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 88ff.
[13] Heiligenstadt [Kreis Eichsfeld]; HHSD IX, S. 186ff.