Halberstadt, Balthasar Gebhard von

Halberstadt, Balthasar Gebhard von; Generalmajor [8.3.1621 in Vielist – 9.11.1692] Balthasar Gebhard von Halberstadt stand als Obrist in mecklenburgischen und als Generalmajor in kurkölnischen Diensten.

In seiner Leichenpredigt[1] heißt es:

„Als Sohn des Hans Jürgen v. Halberstadt, Fürstl. Mecklenburgischen Hauptmanns zu Wittenburg,[2] Erbherrn auf Gottesgabe[3] und Lüttenbrütz[4] sowie der Dorothea v. Moltke aus dem Hause Wesselstorff[5] und Teutenwinkel,[6] wurde er geboren. Dies war geschehen in Vietlist[7] am 8.März 1621. Doch bereits im 14. Lebensjahr war er unverschuldet zum vaterlosen Halbwaisen geworden. Seine Mutter ließ aber an seiner Erziehung nichts ermangeln und gab ihn auf seinen Wunsch hin als Pagen zum Obristleutnant Schütze. Dieser nahm zunächst 1637 seinen Abschied und reiste mit seinem Pagen nach Polen, Preußen, Littauen, Kurland, Livland und nach Reval.[8] Dort setzten sie mit einem Schiff nach Finnland über. 1639 trat Schütze in Mollneck[9] wieder der Armee bei und v. H. wurde als Kornett in das Witkopffsche[10] Regiment eingestellt und führte im Leipziger Treffen am 22. Oktober 1642 die Standarte, mit der er den Feind fünfmal verwundete. Nachher ging er mit dem Regiment nach Holstein. 1645 wurde er Kapitänleutnant und im Jahr darauf wegen seiner großen Tapferkeit in verschiedenen Gefechten und Schlachten zum Rittmeister befördert. Er nahm zwar nun seinen Abschied und kehrte nach Mecklenburg zurück, ließ sich aber wenig später ein Angebot des schwedischen Königs auf eine Obristleutnantsstelle nicht entgehen. So zog er erneut in den Krieg.

Zwischendurch ehelichte er am 24.November 1651 Hedwig Clara v. Thun, die Tochter des Otto v.Thun, Erbherrn auf Schlemmin[11] und Zornow[12] in Pommern. 1658 wurde er durch Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg zum Obristen bestellt; ihm diente er in dieser Stellung bis 1660. Anschließend Festungskommandant in Mecklenburg, wurde er 1672 Hofmarschall. Doch schien ihn das militärische Leben nicht mehr loszulassen, denn bald ging er als Obrist mit neuen Truppen (die an Frankreich vermietet waren) nach Holland und erlangte durch den Kurfürsten von Köln am 12. Januar 1673 den Rang als Generalmajor.

Seine Gattin starb 1690 nach 38 Ehejahren, in der sie ihm acht Kinder geschenkt hatte. Bis weit ins hohe Alter war er frisch und gesund, bis ein unvermuteter Schlagfluß seinem Leben am 9.November 1692 abends 9 Uhr im 72. Lebensjahr ein Ziel setzte. Beerdigt wurde er am 7.Dezember 1692 im Schweriner[13] Dom unter Beteiligung vieler Prinzen, Edelleute und hoher Minister. Zuletzt war er Oberkommandierender über die mecklenburgischen Truppen und Festungen sowie Erbherr auf Langenbrütz, Görselow,[14] Letzen[15] und Woltow[16]“.

[1] Landesbibliothek Schwerin, Personalschriften, Sign.: v.halb 4; home.foni.net/~adelsforschung1/meck00.html.

[2] Wittenburg [Kr. Hagenow]; HHSD XII, S. 140f.

[3] Gottesgabe, heute Ortsteil von Lühburg [LK Güstrow].

[4] Langen Brütz [LK Parchim]. ?

[5] Wesselstorf, heute Ortsteil von Selpin [LK Bad Doberan].

[6] Toitenwinkel [Kr. Rostock]; HHSD XII, S. 127.

[7] Vielist [LK Müritz].

[8] Tallinn [Estland].

[9] Nicht identifiziert.

[10] Wittkopf

[11] Schlemmin, heute Ortsteil von Semlow [lK Nordvorpommern].

[12] Zornow, heute Ortsteil von Semlow [lK Nordvorpommern].

[13] Schwerin; HHSD XII, S. 114ff.

[14] Nicht identifiziert.

[15] Nicht identifiziert.

[16] Woltow, heute Ortsteil von Selpin [LK Bad Doberan].

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