Haacke, Georg von

Haacke, Georg von; Rittmeister [ – ] Haacke stand 1636 als Rittmeister in schwedischen Diensten.

Bei dem Naumburger[1] Advokaten Johann Georg Maul[2] heißt es:

„Anno 1636

Als der Schwedische Feld-Marschal Banner in diesen Jahre als Feind in unsere Stadt einrückte, bekam ich einen Rittmeister George v[on] Haacken mit 6 Reutern und einer Menge Pferde ins Haus, derselbe verlangte also bald, als er zu mir kann, 300 f Ranzion, weil ich ein churf[ürstlicher] Bedienter sey, und man mich vor reich angegeben hatte. Wiedrigenfals würde er mich als einen Gefangenen mit sich nehmen, er liess mich auch durch 10 Mann Reuter 2 Tage lang bewachen, welche mit Fluchen und Gottes Lästern bey grosen Toback Dampf in meinen Schreib-Cabinetgen so lange marterten, bis ich endlich 200 f in Ermangelung des Geldes mit Geschmeide zu bezahlen versprach, ich gab ihm also zwey stärcke goldene Armbänder, so ich meinen Weibe zum Mahlschatz[3] gegeben. ingleichen an güldenen Ringen, Becher und dergleichen, so mein Weib 1634 von ihren verstorbenen Eltern geerbet, und muste zusehen, dass meine Frau ihre Arm-Bänder dem Rittmeister selbst an die Hände anschliessen, und nicht sauer dazu sehen durfte. Dis waren verfluchte Diebes Hände.

200 f     g muste ich also diesen Buben geben, es waren aber

die erhaltenen Pretiosa

50 f   –  g mehr werth, über dem hat er mich gekostet

25 f   –  g 8 Tage lang verpfleget

5 f   –  g Rhein Wein

3 f 18 g 1 Huth Zucker in den Wein, welchen er zum Theil warm gemacht, in zwey Kannen hin und wieder

gegossen, angezündet, und hernach gesoffen.

7 f 12 g vor Hafer und Heu

4 f    – g vor einen neuen Sattel

1 f    – g vor ein paar Halftern

10 f    – g vor zwey neue Pistolen

2 f    – g vor 4 p [?][4] neue Stangen

– f 18 g vor 1 p [?][5] verzinnete Bügel

3 f   – g dem Reitknecht vor 1 P[aar] Stiefeln

15 f   – g vor Hirsch und Bockhäute, so er bey denenen Beulern in der Jacobs Gasse gekauft und die Bezahlung an mich gewiesen.

________

327 f   – g die 8te Einquartierung“.[6]

[1] Naumburg [Burgenlandkreis]; HHSD XI, S. 341ff.

[2] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 137f.

[3] Geschenk des Bräutigams an die Braut.

[4] Paar

[5] Paar

[6] WAGNER; WÜNSCH, Staffel,  S. 116.

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