Gülich, Wolbrand von

Gülich, Wolbrand von; Kapitän [ – 29.12.1633] Gülich, möglicherweise auch Wolbrand aus Jülich,[1] stand 1633 als Kapitän in braunschweigischen Diensten.

Der Hildesheimer[2] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 9./19.12.1633: „Vergangene Nacht etwa umb 2 Uhr geschah ein sehr starker Ausfall zue Roß und Fueß nach den Damm, sonderlich nach dem Hagen- und Almersthor. Die Reuter fielen nach dem Stewrwaldt,[3] hielten alda die Banniersche [Banér; BW] Cavallery uff, in dem Feld die Infanterie und etzliche Reuter griffen von rückwerths das Lager an, verbrannten etzliche Hütten, bekamen auch Hauptmann Wulbrand von Gülich, 2 Trom̃elschläger, 3 Soldaten, 3 Weiber, praeter propter 16 Pferde, 30 quidam putant, gute Beute. Wie aber die Infanterie vermeint, die Soldaten zue stürmen, seyn viele dabey erschoßen, etzliche darin niedergehawet und mit Sturm-Keulen niedergeschlagen, viele gequestschet, deren auch etzlich davon gestorben. 20 Schotten sollen allein geblieben seyn, schon was von andern daneben. Ufm Walle von den Spectatoren seyn 2 Bawren und ein Gefreyter todtgeblieben. Und war dieß die schlimmste Soute, ist vielmalß von den Braunschweigischen begangen, darauf fingen die Braunschwg. fast den ganzen tag zue canoniren an, kämeten auch eine Carthaun uff dem Walle“.[4]

Unter dem 19./29.12.1632 hält Dr. Jordan fest: „Diesen Abend starb Hauptman Gülich, so vergangene Woche gefangen herein gebracht“.[5]

In der Hannover’schen[6] Chronik heißt es: „Den 5. Januarii [1634] ward Capitein Gülich, welcher den 19. Dec. A. 1633 vor Hildesheim verwundet und gefänglich hinein gebracht, woselbst er gestorben, hernach ist er durch die Verwandte redimiret, und der Körper hieher gebracht und mit Kriegs-Ceremonien in St. Georgen-Kirche begraben“.[7]

[1] Jülich [LK Jülich]; HHSD III, S. 367ff.

[2] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[3] Steuerwald [Kr. Hildesheim]; HHSD II, S. 443.

[4] SCHLOTTER, Acta, S. 110.

[5] SCHLOTTER, Acta, S. 113.

[6] Hannover; HHSD II, S. 197ff.

[7] JÜRGENS, Chronik, S. 517. Jürgens datiert nach dem alten Stil.

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