Gardes, Joachim; Regimentsquartiermeister [ – ] Gardes stand 1647 als Regimentsquartiermeister des Leibregiments Königsmarck in schwedischen Diensten.
Über die Kriegsereignisse in der freien Reichstadt Mühlhausen[1] heißt es: „D. 5. April [15.4.1647; BW] da nun dieser Aufbruch der 4 Kompanien vorhanden, hat [der Stadtsyndikus; BW] Dr. Lehmann zu Mittag auf dem Kutschhause ein Bankett angestellt und etzliche Offiziere dazu invitiren lassen, als H. Kapitän Piper, H. Kapitän Schade und H. Regimentsquartiermeister Joachim Gardes. Das hatte nun andere Offiziere verdrossen, daß sie hierzu nicht sind erbeten worden. Abends um 10 Uhr haben der Fähnrich Kuno Ernst von Garleben und ein Leutnant von Kapitän Wolleßen unterm Königsmarckischen Leibregiment neben einem ziemlichen Teil Musketiere dem Syndikus Dr. Lehmann, welcher allbereit schlafend gewesen, mit Gewalt das Haus aufgebrochen, ihn sehr erbärmlich ohne Ursache mit Hauen, Stechen und Schlagen samt dessen Weibe übel zugerichtet und inmittels das Haus an Mobilien, weißem Geräte[2] und sonsten ausgeplündert, so beinahe eine gute Stunde lang gewährt, ja einen solchen Exzeß begangen, weil das Kriegswesen gestanden, nicht ist erhört worden“. […] „D. 9. April ist der Abmarsch der 4 Kompanien wirklich ergangen, und haben ihnen vier Faß[3] Bier mit auf den Weg gegeben. Für den H. General [Königsmarck ?; BW] aber sind 3 neue Heerwagen und eine Kalesche gemacht worden, so alle haben müssen von allerlei Viktualien beladen werden“.[4]
[1] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[2] weißleinene Wäsche
[3] 1 Faß Bier = 174, 875 Liter.
[4] JORDAN, Mühlhausen, S. 279f.