Feurer, Andreas

Feurer, Andreas; Proviantoffizier [ – ] Feuer war 1640 kurbayerischer Proviantoffizier.

Die Chronik von Bietigheim[1] (Herzogtum Württemberg) berichtet über die Folgen der Einquartierung von Mannschaften des Regiments Wolff: „Zue Anfang dises Quartiers hat ein Bayrisch Commisari, Banner genannt, das von allhiesigem Stadt und Ambt uff ain ganze Compagnia Tragoner zue Pferd sowohlen die Absenten als Praesenten monatlich 3950 Gulden bei befahrender militärischer Execution, uff inständiges Beklagen aber, daß einmahl 750 Gulden erstattet werden müeßen, Ordre ertailt. Weil man nun die augenscheinlichste höchste Unmüglichkeit mit immerwährenden Bitten und Betten eingewendet, ist nichts desto weniger ein allhier quartierter Wolffischer Furier und Wachtmeister de facto zugefahren. Die Schlüssel zu den Toren dem Vogt aigens Gefallens abgenommen und die arme, gar geringe Burgerschaft in die Stadt eingesperrt, dem Vogt auch 8 Tragoner mit gewehrter Hand in das Haus gelegt und ihne ohne Ursach verwahren lassen. Also daß man entzwischen solcher grausamen Not und Trangsaal, und weilen die armen Leut ihre Nahrungsmittel anderer Orten herbeybringen müeßen, sich auf die Ratsbehausung zuesammen begeben und in Mangel aller Hilfs- oder Geldmittel, umb welche man sich zwar sowohlen bey dem Landsfürsten als anderer Orten täglich beworben, aber gar nichts erhalten, von Burgermeister, Gericht, Rat und ganzer Burgerschaft nach genuegsam beratenlichen Erwegen einhellig wissend und wohlbedächtlicher Ding dahin beschlossen und befohlen worden, daß der halbe Tail der undern Burgermühlin, so guet man immer könne, verkauft und darmit die arme Burgerschaft von diser grausamen, unerträglichen Tiranney erledigt werden solle. Maßen dann durch hierzue mit genuegsamer Vollmacht besonders abgeordnete Personen ermeldte halbe Burgermühlin, wie gemeiner Stadt Burgermeister Rechnung ußführlich zu erkennen gibt, gegen Hans Bernhard Wächtern, ainem famosen hauptreichen Mann zue Markhdgröningen[2] pro 1260 Gulden verkauft.

Darvon diese Tragoner zum Tails, der Überrest aber nachgemeldtem Rittmeister Roland Willeredt bezahlt.

Bey welcher unerhörten Not und Trangsaal mit stetigem Supplicieren gar nicht nachgelassen worden oder das wenigste bei Tag und Nacht verabsäumt worden, wie denn unser gnädiger Fürst und Herzog zue Württemberg sich dieses armen, in Grund ruinierten Städtleins ganz gnädig und landvätterlich dermaßen angenommen, daß nicht allein ihro frst. Gnaden underschidlicher Malen Commissarios allhero abgeordnet, die gewalttätig abgenommenen Torschlüssel von dem Tragoner Officier widerumb abfordern und die arme Leut von solcher Tiranney und Schinderey erledigen lassen, sondern auch mit großem Uncosten bis nacher Würtzburg[3] zur Bayr. Generalität underschidliche Bottschaften abgesandt und bey dem General Commissario Johann Bartholomeo Schäffern letztlich so viel erlangt und zue wegen gebracht, daß uff zuvor von dem Bayr. Proviantofficier Andreä Feurern eingezogenen sattsamen Bericht, monatlich uff 14 Tragoner 254 Gulden zu erstatten durch ergangene Ordre gnädig bewilligt und darmit in allem obige 822 Gulden bezahlt worden“.[4]

[1] Bietigheim [Bietigheim-Bissingen, LK Ludwigsburg], HHSD VI, S. 83f.

[2] Markgröningen [LK Ludwigsburg]; HHSD VI, S. 513f.

[3] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.

[4] BENTELE, Protokolle, S. 202ff.

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