Castiglione [„Castilia“], Hippolitus von; Leutnant [ – ] Castiglione stand 1621 als Leutnant in hessen-kasselischen Diensten. Nach einer Chronik aus Höxter[1] aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts soll der in ligistischen Diensten stehenden Nievenheim im Dezember 1621 versucht haben, die Stadt einzunehmen: „Wie aber im jahr 1621 die statt einßmahls unbesetzt war, nahm solches der kayserlicher obrister Nievenheimb in obacht undt vermeinte, mit 4000 mann zu roß undt zu fueß in der heyligen Christnacht die statt zu überrumpelen, wie aber sölcher anschlag des nachts verkundtschafftet undt deßwegen die bürgerschafft ins gewehr gebracht worden, auch gedachter obrister auff allen thürmen der stattmawe daß fewer undt liechter gesehen undt die bürger in guter wacht stunden, ist derselbe unverrichteter sachen wieder zurückgezogen, ohngeachtet daß volck schon biß an daß Siechenhauß geführet worden; hatt alßo der gnädige Gott dießmahl unsere statt behütet.
Wie nun dieses die bürgere bey den damahligen schutzfürsten, alß Braunschweig undt Hessen, unterthänigst anbrachten, haben sie beyderseits eine besatzung herein gelegt, da dan unter den Braunschweigschen der capitain Schwartzkopff auß Firbeck,[2] von den hessischen aber ein Lieutenandt Hippolitus von Castilia dass commando gehabt, welche biß in den May selbigen jahrs darinn gelegen undt hernacher von dem Braunschweigischen Capitain [Thilo Albrecht v.; BW] Üslar abgelöset worden sind; wie sich aber eine zeitlang die krieges unruhe dieses orths gestillet, seindt die völcker auff anhalten der Hüxarischen bürger wieder abgefordert worden“.[3] Ein Hippolitus von Castiglione, angeblich aus einem aus Mailand vertriebenen Geschlecht, soll Hofmarschall des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel gewesen sein.[4]
[1] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff.
[2] Einbeck [LK Northeim]; HHSD II, S. 128ff.
[3] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 91.
[4] ROMMEL, Geschichte von Hessen 4. Teil, 2. Abt., Bd. 6, S. 453.