Bubna, N; Hauptmann [ – 8.7.1628 vor Stralsund] Bubna stammte aus böhmischem Adel und diente 1628 als Hauptmann einer deutschen Kompanie in dänischen Diensten.
Monro erinnert sich an ihn anlässlich der Kämpfe um Stralsund[1] anlässlich des ersten kaiserlichen Sturmangriffs am 8.7.1628: „Am 26. Juni 1628 kam Wallenstein, Herzog von Friedland und General der kaiserlichen Armee, die Belagerung der Stadt Stralsund zu besichtigen, und als er sah, daß Feldmarschall Arnim schon sechs Wochen vor der Stadt lag und nicht hineinkam, ärgerte er sich. Bei seiner Ankunft erkundete er die ganze Stadt, und er fand heraus, daß unsere Stellung der schwächste Abschnitt der Stadtbefestigung war, sowohl aufgrund der Lage, aber auch wegen der Unzulänglichkeit der Befestigungswerke, denn der Wall ging über Mannshöhe nicht hinaus. Da beschloß er, hier mit einem Sturmangriff vorzugehen, und er schwor in seinem Zorn, er werde die Stadt in drei Nächten einzunehmen, selbst wenn sie mit eisernen Ketten zwischen Himmel und Erde hinge. Aber da er vergessen hatte, Gott auf seine Seite zu ziehen, wurde er von ihm enttäuscht, der über alle Dinge nach seinem Gutdünken entscheidet (I, 68), der der höchste Wächter selber ist und weder schlummert noch schläft.
Wir hatten von Wallensteins Ankunft schon erfahren. So gaben wir noch besser auf uns acht. Nachdem wir am Abend in der Dämmerung unsere versteckten Vorposten aufgestellt hatten, verstärkten wir alle unsere Abschnitte und hielten die Eingreifreserve in einem Ravelin in Bereitschaft, wie ich auch etwa 80 Musketiere unter dem Kommando von Hauptmann Hay anwies, mit ihren Waffen in Bereitschaft zu sitzen, um jedem Mangel an Verteidigern, der eintreten könnte, durch rechtzeitige Unterstützung abzuhelfen. Ich veranlaßte auch, daß alle Wachen verdoppelt würden, und indem wir uns niedersetzten und ausruhten, verbrachten wir die Zeit mit Gesprächen.
Zwischen 10 und 11 Uhr nachts gaben unsere Wachposten Feuer und riefen uns zu den Waffen. Als wir aufsprangen, sahen wir schon, wie der Feind in einer Stärke von über 1 000 Mann unter dem Ruf ‚Sa Sa Sa Sa Sa Sa‘ heranstürmte. Und so ging es weiter mit dem Ermunterungsgeschrei. Jeder Mann wurde nun auf seinen Posten gerufen. Schlimm war, daß wir draußen eine Halbmondschanze hatten, die noch nicht fertig war. Dort befand sich Fähnrich Johnston mit 50 Musketieren, die nun gezwungen waren, sich unter der Erde, einer hinter dem anderen, durch einen Fluchtgang zurückzuziehen. Dabei wurden einige, ehe sie hineinkommen konnten, getötet. Als sie bei uns waren, begannen unsere Leute mit dem Gefecht, und ich gab Quartiermeister Bruntfield, einem tapferen Gentleman, den Auftrag, mit einer Wache den Feind daran zu hindern, bei unserer Ausfallpforte einzudringen. Dann ging der Kampf mit aller Heftigkeit auf der ganzen Linie los, wobei Mackenyees Abschnitt, der dem Feind am nächsten lag, am stärksten bedrängt wurde. Nachdem ich ihn dort besucht hatte, schickte ich ihm 50 Musketiere zur Unterstützung. Dann besuchte ich Leutnant Beatons Abschnitt, und ich fand, daß der Leutnant umsichtig und wachsam dem Eindringen des Feindes Widerstand leistete. Er wurde unterstützt von seinen Unterführern, zwei fähigen Sergeanten namens Embrey und Simpson, die beide in dieser Nacht ums Leben kamen. Dann besichtigte ich die von den Deutschen verteidigten Abschnitte, die zwischen uns und dem Ravelin lagen. Ich hielt sie für am wenigsten gefährdet. Ihr Hauptmann war ein böhmischer Kavalier [Bubna; BW], tapfer und umsichtig. Aber der größte Teil seiner Soldaten, die aus Deutschen bestanden, hatte ihn schon verlassen, so daß er nun von den Feinden hart bedrängt wurde. Ich war deshalb gezwungen, auch ihn mit 50 Musketieren aus unserer Nation unter dem Kommando von Hauptmann Hay zu unterstützen, denn sonst wäre der Feind zwischen uns und dem Ravelin eingedrungen. Als dann der tüchtige böhmische Hauptmann gefallen war, hielt Hauptmann Hay mit seiner Tapferkeit den Abschnitt, bis sich die Wut des Feindes etwas zu legen begann. In dieser Zeit ging es etwa eineinhalb Stunden lang heiß her, so daß mehrere von uns getötet wurden, wobei auf einen Toten von uns drei tote Feinde kamen“.[2]
[1] Stralsund [Kr. Stralsund]; HHSD XII, S. 292ff.
[2] MAHR, Monro, S. 74ff.