Bryas [Breyi, Briel, Brusse, Briel], Maximilien Robert de, Graf von

Bryas [Breyi, Briel, Brusse, Briel], Maximilien Robert de, Graf von; Obrist [ – ] Brusse stand als Obristleutnant bzw. Obrist in kaiserlichen Diensten.

Am 31. Juli 1643 schrieb Georg Graf von Oppersdorf aus Krakau[1] an den kaiserlichen Kommandierenden Gallas: Die Dragoner Briels [!] hätten die ihm untergebenen Wallachen grundlos niedergemacht.[2] Am 24. August empfahl Ferdinand III. Gallas ein gewaltsames Vorgehen gegen die rebellischen Wallachen; auch Oppersdorf habe entsprechende Befehle erhalten.[3]

Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold aus dem von Eger[4] abhängigen Marktredwitz[5] erinnert sich an den November 1647: „In der Nacht des 13. [November 1647; BW] ist auch Post anher(o) [ge]kommen, daß zu Mitterteich[6] an die 1000 Mann kaiserlicher Völker liegen sollten. Wir haben daher(o) alsobald(en) sowohl H[errn] Oberst Lacron [La Corona] nach Wunsiedel,[7] als auch H[errn] Oberst Beltin nach Waldsassen[8] geschrieben und gebeten, daß sie sich unseretwegen bemühen sollten, damit wir von diesen Völkern verschont bleiben würden.

H[err] Oberst Lacron hatte auch alsobald(en) den Völkern (zu)geschrieben, uns, die wir in seiner Kontribution wären, mit Quartierung zu verschonen und hat uns zugleich auch einen Leutnant zur S[alva] Guard[ia] herabgesandt. Am andern Tag aber sind um(b) 10 Uhr die Quartiermeister herüber[ge]kommen und haben für alle Völker Quartier begehrt. Obwohl wir in-ständig um(b) Verschonung gebeten haben, haben wir doch endlich den Kommandanten dieser Völker, dem Grafen Brusse und außerdem noch folgenden Personen Personen Quartier verschaffen müssen: dem Obersten Paschewe [Pachonhay; B W], dem Major des Obristen Bocke, 2 Oberstwachtmeistern, 1 Oberstleutnant, 2 Kriegskommissaren, den 2 Sekretären des Feldmarschalls Graf von Holzapfel [Holzappel; BW] (mit Stallmeistern und Leibpferd), 4 Hauptleuten, 4 Leutnanten, 2 Rittmeistern, etlichen Fähnrichen und anderen Offiziere(r)n (mit 40, mit Kleidung beladenen und [je] mit 6 Pferden bespannten Wagen), etlichen Reitern und an die 50 Musketiere(r)n. Die übrigen 7-800 Mann der Reiterei sind zu Pfaffenreuth,[9] Manzenberg,[10] Reutlas,[11] Wölsau,[12] Haag,[13] Lorenzreuth,[14] Thölau,[15] Meußelsdorf,[16] Leutendorf,[17] Dörflas[18] und Sichersreuth gelegen. Sie sind am andern Tag gegen Wunsiedel, wo sie bei H[errn] Oberst Lacron gefrühstückt haben und dann nach Weißenstadt[19] gezogen. Dem Grafen haben wir neben anderem auch 1 Eimer[20] Wein verschaffen sollen; er hat sich aber mit einem halben Eimer begnügen lassen“.[21]

Eodem – also am Tag Andreas [29. Nov. 1647; BW] – ist von Manzenberg eine starke bayer. Partei herab[ge]kommen. Weil sie wegen großen Schnees nit wohl hinten[her]um reiten konnten, hat man sie durch den Markt reiten lassen. Als diese kaum nach Oberredwitz gekommen [waren], kamen von Waldershof[22] die Quartiermeister des H[errn] Grafen Brusse herabgesprengt, die für den Grafen und für 600 Pferde Quartier begehrten, da sie wegen des in Eger ankommenden Feindes wieder zurück- und hierher beordert worden seien. Wir haben sofort H[errn] Oberst de Lacron in Schriften gebeten, diese Völker von hier wieder abzufordern, da wir sonst abermal[s] verhindert würden, das (im Werk begriffene) Proviant nach Kinsberg[23] zu schicken. Er hat uns hierauf in der Nacht wiederum(b) geschrieben, daß eine solche Quartierung für dieses Mal nit zu ändern gewesen wäre; doch habe er [auch] dem Grafen geschrieben, daß er morgenden Tags zufrühest von hier abziehen soll. Weil er aber zu den vorigen noch 30 Mann auf das Schloß Kinsberg gelegt habe, wolle er uns (v)ermahnt haben, unsere Portionen eilfertig dahinzuschicken. Andern Tags – den 1. Dezember also – ist der Graf Brusse nach gehaltenem Frühstück mit allem Volk auf[ge]brochen und hat den[selben] Weg, den er gekommen war, [auch hinzu] wieder genommen“.[24]


[1] Krakau [Kraków, Polen].

[2] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 32.

[3] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 57.

[4] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.

[5] Marktredwitz; HHSD VII, S. 429f.

[6] Mitterteich [LK Tirschenreuth].

[7] Wunsiedel; HHSD VII, S. 836f.

[8] Waldsassen; HHSD VII, S. 785ff.

[9] Pfaffenreuth, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[10] Manzenberg, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[11] Reutlas; heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[12] Wölsau, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[13] Haag, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[14] Lorenzreuth, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[15] Thölau, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[16] Meußelsdorf, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[17] Leutendorf, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[18] Dörflas, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].

[19] Weißenstadt; HHSD VII, S. 803f.

[20] Zwischen 64, 14 – 68, 418 Liter.

[21] BRAUN, Marktredwitz, S. 318.

[22] Waldershof [LK Tirschenreuth].

[23] Kinsberg [Hrozňatov, heute Ortsteil von Eger (Cheb)].

[24] BRAUN, Marktredwitz, S. 320f.

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