Beulwitz [Beilwitz], N

Beulwitz [Beilwitz], N; Rittmeister [ – ] Beulwitz stand 1534/35 wahrscheinlich als Rittmeister in schwedisch-weimarischen Diensten.

In der Kirchenchronik des Dorfes Dornheim[1] des Magisters Thomas Schmidt heißt es unter 1634: „Kommt da Peter Reuschel mit seinen Leuten, ein Tischler seines Handwerks, der aber nicht ausgelernt und auch nicht vor den Feind gekommen, und presset viel Geld von uns. Seine Rittmeister werden uneins und erschlägt deren einer den andern bei Rudersleben.[2] Von da zeugt der Schreiner weiter und macht den Leuten hier und da Tisch und Bänke.

Das währt so seine Zeit; da stürmt der Peter von Hanstein herein, nimmt uns die Schafe, plündert die Schule und Kirche und thut uns sonst noch Schaden.

Und siehe! da kommt noch ein Peter und sind es der Peter nun drei. Denn Pierre Brossard legt sich mit dem Stabe gen Arnstadt.[3] So bleiben wir fein in der Gewohnheit, daß wir der Diebe nicht vergessen“.[4]

„Aber nachdem das Volk über Winter mit Kontribuieren, Rauben und Stehlen das ganze Land arm gemacht, kommt auch der andre Peter vom Eichsfeld wieder. Der Schreiner hat sich in die Erfurtischen[5] Dörfer gelegt und mit Erpressen gar so tyrannisch gehandelt, daß sie alle entwichen  Kommen in unsere Dörfer mit Vorwendung, sie wollten nur ein wenig Futter suchen, erzeigen sich aber als Türken und Heiden und sonderlich des Beilwitz Kompagnie. Den 24. und 25. Feber [1635; BW] haben sie Riechheim[6] geplündert und als sie nicht Säcke genug finden können, das gestohlene Gut drein zu fassen, haben sie die Betten der armen Bauern ausgeschütt.

Den 26. und 27. und 28. plündern sie Reinsfeld[7] und Elleben,[8] welche doch dem andern Peter assigniert gewesen. Hat so der Pierre Brossard für seine eignen Gesellen und Freunde seine Quartiere nicht halten können und hat man ihm doch erst viel Tausend Gulden geben müssen, daß sie das ganze Land verteidigen sollten. Die beiden Peter haben aber das feine Lob, daß sie es wohl verstehn und keiner den andern etwas zu vergeben habe. Den Pfarrern nimmt man Röcke und Mäntel, daß sie in Hosen und Wams müssen stehn und ihres Amtes warten.

Und doch giebt man zu Weimar[9] für, man streite für die Religion, hat sich ganz Franken bekehren sollen und doch läßt man die Lutherischen Pfarrer also pressen und verfolgen und das Wort Gottes also verhindern an Orten, da es schon lange gewesen?“[10]

[1] Dornheim [Ilm-Kreis].

[2] Rudisleben, heute Ortsteil von Arnstadt [Ilm-Kreis].

[3] Arnstadt [Ilm-Kreis].

[4] EINERT, Thüringer Landpfarrer, S. 37.

[5] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[6] Riechheim, heute Ortsteil von Elleben [Ilm-Kreis].

[7] Reinsfeld, heute Ortsteil von Wipfratal [Ilm-Kreis].

[8] Elleben [Ilm-Kreis].

[9] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.

[10] EINERT, Thüringer Landpfarrer, S. 38f.

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