Barry [Buri, Bruy, Buruy], N [Garrett ?]

Barry [Buri, Bruy, Buruy], N [Garrett ?]; Obristleutnant [ – ] Barry stand als Obristleutnant der Infanterie im Infanterie-Regiment des kaiserlichen Generalwachtmeisters Johann II. von Mérode-Waroux. Er nahm unter diesem mit 5 Kompanien zu je 100 Mann[1] an der Schlacht bei Hessisch Oldendorf[2] am 8.7.1633 teil.[3] Sein Korps erlitt erhebliche Verluste. Das übriggebliebene Fußvolk schickte der ligistische Kommandierende Jost Maximilian von Gronsfeld nach Osnabrück[4] zu Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg.[5]

Barry führte 1635 als Obristleutnant das Regiment Walter Leslie.

Bereits im Januar 1635 warb Walter Leslie,[6] der „talentierte Netzwerker“,[7] der nach Wallensteins Ermordung Karriere am Wiener Hof machte, im Raum Nürnberg[8] bei Hersbruck[9] Soldaten für die Kaiserlichen an. Aber entweder waren sie schlecht motiviert – d. h. schlecht bezahlt – oder schlecht geführt. Ein konzentrierter Angriff des schwedischen Majors Selle vernichtete den gesamten Haufen.

Die feindlichen Heeresabteilungen lagen indes in den Winterquartieren einander oft recht nahe gegenüber. Und im Kleinkrieg wechselten feste Plätze rasch ihre Besatzungen, Überfälle auf Proviant- und Munitionskolonnen erfolgten, und der Wechsel in der Einquartierung, Kontributionsforderungen und die Streifzüge kleinerer Einheiten von beiden Seiten bestimmten den Kampf in dieser Jahreszeit. So erklärt es sich auch, dass Teile des Leslieschen Regiments auf dem Marsch nach Hersbruck bei Wendelstein[10] von schwedischen Verbänden überraschend angegriffen und ‚ruiniert‘ wurden. Der Oberstleutnant wurde getötet, dem gefangenen Obristwachtmeister Niclas Dalledam erlaubte man auf Parole zur kaiserlichen Armee zu reiten, die anderen Offiziere, Fahnen und Knechte wurden nach Nürnberg eskortiert und dort streng bewacht.[11] Nach anderer, glaubhafterer Version seien auf dem Musterplatz Hersbruck 400 Knechte, darunter 80 Dragoner im Auftrag Leslies von seinen Offizieren geworben und dieser Rekrutentransport dann durch den schwedischen Überfall zerschlagen, gefangen oder zerstreut worden. Sein Stellvertreter, der schottische Oberstleutnant Barry, soll mit dem Rest der Söldner ‚kümmerlich entrunnen‘ sein.

Möglicherweise handelt es sich bei ihm um jenen Obristen Garret Barry, der 1634 einen Diskus über die militärische Disziplin in den Spanischen Niederlanden veröffentlichte.[12]

[1] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 86.

[2] Hessisch Oldendorf [LK Hameln-Pyrmont]; HHSD II, S. 226f.

[3] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 284, Anm. 16.

[4] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.

[5] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 288.

[6] Vgl. die Erwähnungen bei WORTHINGTON, Scots.

[7] REBITSCH, Wallenstein, S. 223, bzw. die Erwähnungen bei REBITSCH, Gallas.

[8] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.

[9] Hersbruck [LK Nürnberger Land]; HHSD VII, S. 289ff.

[10] Wendelstein [LK Roth]; HHSD VII, S. 807.

[11] SODEN, Gustav Adolph Bd. 3, S. 103f.

[12] WORTHINGTON, Scots, S. 108.

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