Assum, Johann Christoph

Assum, Johann Christoph; Kanzlei-Direktor [1581-1651] Assum war hohenlohe-langenburgischer Kanzlei-Direktor.

Schon im November 1634 hatte Assum den Zustand der Grafschaft Hohenlohe-Langenburg beklagt: „Die Graveschaft ist in grund und boden ruiniert, aller vorrath der Herrn selbsten ist glat hinweg, deren Gräfl. heüser sein außgeplündert, und ganz öd gemacht, das Land theils verbrennet, hunsgemein aber Pferdt, groß und klein viehe alles davon getrieben und nichts gelassen“.[1]

Da nun die Herrschaft Langenburg,[2] zu der auch die Ämter Kirchberg[3] und Döttingen[4] gehörten, wie Weikersheim[5] sequestriert werden sollte, reiste Assum, obwohl seine Frau an der Pest erkrankt und den Gewalttätigkeiten der Soldaten ausgesetzt war, nach Frankfurt a. M.[6] in das kaiserliche Hauptquartier und brachte es „durch bewegliches Sollicitieren“ und den Hinweis, dass die unmündigen Kinder des verstorbenen Grafen Philipp Ernst an dem Krieg unschuldig seien, dahin, dass von der Sequestration abgesehen und durch ein Patent zunächst des Grafen Piccolomini, dann des Kaisers selbst, die Herrschaft den gräflichen Kindern vorbehalten und in kaiserlichen Schutz genommen wurde. Auf dem Rückweg reiste Assum mit einer vom Rat der Stadt Rothenburg[7] an das kaiserliche Hauptquartier geschickten Deputation unter Führung des Ratsherrn Johannes Bezold. Während nun Assum in Wertheim[8] bei seinem Schwiegersohn Georg von Olnhausen etwas verweilte, reiste die Deputation weiter und gelangte nach Creglingen,[9] da wurde sie von einem Trupp Kroaten überfallen und niedergemacht. Assum kam glücklich nach Hause zu seiner genesenen Frau.

Wegen seiner großen Verdienste um die gräfliche Familie bekam Assum von ihr eine Dotation von 2000 fl. im Jahr zur Erkaufung der Obermühle in Eichenau,[10] dazu Befreiung dieser Mühle und seiner langenburgischen Besitzungen von allen Lasten, wogegen Graf Kraft von Neuenstein erfolglos protestierte. Nachdem Graf Joachim Albrecht 1650 Besitzer von Kirchberg geworden, zog er die Mühle ein; nach seinem Tode 1675 wurde sie den Assum’schen Erben zurückgegeben.

[1] KLEINHAGENBROCK, Dreißigjähriger Krieg, S. 88.

[2] Langenburg; HHSD VI, S. 448.

[3] Kirchberg an der Jagst; HHSD VI, S. 400f.

[4] Döttingen; HHSD VI, S. 154f.

[5] Weikersheim; HHSD VI, S. 860f.

[6] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.

[7] Rothenburg o. d. Tauber; HHSD VII, S. 637ff.

[8] Wertheim; HHSD VI, S. 880ff.

[9] Creglingen; HHSD VI, S. 134.

[10] Eichenau, heute Ortsteil von Kirchberg an der Jagst [LK Schwäbisch Hall].

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.