Černín z Chudenic der Ältere, Jan

Černín z Chudenic der Ältere, Jan [ – ]

Am 1.3.1639 informierte der kaiserliche Obrist Kapaun J. Černín d. Ä. aus Fürstenbruck[1] über die Verteilung der kaiserlichen Regimenter: In Jung-Bunzlau[2] lägen die Regimenter Grana und Goltz, im Königgrätzer[3] Kreis das Regiment Staub und das Regiment Leslie, im Chrudimer[4] Kreis der junge [Niklas ?] Puchheim und Berlant mit je einem Kavallerie-Regiment und im Glatzer[5] Kreis Bruay mit einem Reiterregiment. Diese Regimenter seien in keinem guten Zustand und sollten fünf Monate im Lande verbleiben.[6]

Jindřich von Rzavé teilte J. Černín am 1.4.1639 aus Prádlo[7] mit, der Feind belagere noch Freiberg;[8] Haugwitz und Hatzfeldt zögen den Belagerten zu Hilfe. Der Kurfürst von Sachsen habe 13 feindliche Fahnen erbeutet. Bernhard von Sachsen-Weimar sei besiegt worden.[9]

Mikuláš d. Ält. Bechyně von Lažany schrieb am 21.5.1639 aus Prag an J. Černín: Banér ziehe die Besatzungen aus Kaaden,[10] Laun,[11] Brüx[12] und Saaz[13] zu sich nach Leitmeritz[14] zusammen. Am letzten Donnerstag habe er Schlan[15] geplündert. 23 Fahnen starke Infanterie von Goltz sei vergangenen Freitag bei Dobříš [16] gewesen und werde in Prag erwartet. Zudem habe Herr Šwamberk, der Hauptmann des Pilsener[17] Kreises, dem Grafen Vrtba, kaiserlichem Generalkommissar und Präsident der böhmischen Kammer, mitgeteilt, dass Hatzfeldts Vorhut am vergangenen Donnerstag nach Pilsen gekommen sei und dann die Grenze überschritten habe.[18] Jan Jezberovský von Olivová Hora konnte J. Černín d. Ält. am 24.5.1639 aus Prag mitteilen: Der Feind habe Pirna[19] noch nicht erobert, so dass Zeit genug sei zur Befestigung Prags, Banér habe seine Garnisonen aus Laun und anderen Orten abberufen und dabei Brüx in Brand gesteckt. Nun konzentriere er sein Kriegsvolk hinter der Elbe bei Leitmeritz, von wo er seine Truppen in die Kreise Bunzlau[20] und Königgrätz ausschickte und sich einiger Orte bemächtigte; er versuche, Königgrätz zu erobern. Anderen Nachrichten zufolge rüste sich der Feind zum Marsch nach Schlesien. Am Vortag seien 3.000 Reiter und 1.500 Musketiere und Ungarn, die aus Österreich gekommen seien, gegen den Feind ausgerückt. Hatzfeldt sei noch nicht in Prag eingetroffen, binnen 3 Tagen solle Goltz ankommen. Aus Österreich, Mähren, der Steiermark und Kärnten werde angeblich viel Kriegsvolk kommen, um den Feind zu vertreiben. In Mähren werde zusammengezogenes Militär gegen die plündernde feindliche Soldateska eingesetzt.[21]

Der kaiserliche Obrist Mislík schrieb am 10.2.1640 aus dem Feldlager bei Časlau [22] an J. Černín: Die kaiserliche Armee liege bei Časlau, Leopold Wilhelm in Kuttenberg.[23] Die Kaiserlichen hätten bei Kolin[24] eine Brücke über die Elbe geschlagen. Der Feind sei noch im Besitz von Leitmeritz, Melnik,[25] Brandeis[26] und Chlumetz,[27] das in diesem Monat von Piccolomini erobert werden sollte. Man plane die Elbe zu überschreiten und dem Feind ein Treffen zu liefern.[28] Am 28.2.1640 teilte Mislík aus dem Feldlager bei Jičín[29] J. Černín mit: Die kaiserliche Armee liege bei Jičín, der Hauptteil der feindlichen Armee bei Aussig.[30] Melnik und Leitmeritz seien noch in Feindeshand. Die schwedische Garnison in Königgrätz unter Schweinitz habe sich ergeben, ihre Soldaten seien in die kaiserlichen Regimenter eingetreten. Auf ähnliche Weise hätten sich auch die Besatzungen in Chlumetz, Smiřitz[31] und anderen Orten ergeben.[32] Mislík schrieb am 14.3. aus Turnau[33] an J. Černín: Seit dem vergangenen Samstag [7.3.] setze der Feind seine Truppen auf Schiffen bei Leitmeritz über die Elbe, da das Hochwasser die Brücken fortgerissen hatte. Laut Aussagen von Gefangenen stehe Banèrs halbe Armee bereits jenseits der Elbe; gegen den verbliebenen Teil sei Piccolomini mit 4.000 Reitern und etlichen Musketieren ausgerückt.[34] Mislík schrieb am 7.4.1640 aus Luditz[35] an J. Černín: Die schwedische Armee habe ganz Böhmen verlassen und ihren Marsch gegen Meißen[36] und Erfurt[37] genommen. Auf dem Rückzug habe sie alle Brücken über die Eger hinter sich verbrannt, um den Vormarsch der Kaiserlichen aufzuhalten. Banér und der größere Teil seiner Reiterei seien von den Kaiserlichen bis hinter Annaberg[38] verfolgt worden. Über die Einquartierung der kaiserlichen Armee sei bisher noch nichts beschlossen worden; vorläufig liege sie in den Kreisen Pilsen und Rakonitz.[39] Am 16.4.1640 schrieb Mislík aus seinem Quartier Luditz an J. Černín: Der aus neun Regimentern bestehende linke Flügel der Schweden habe nach dem Rückzug unter Arvid Wittenberg sein Lager bei Plauen[40] aufgeschlagen. Banér stehe mit der Artillerie in Zwickau,[41] die Infanterie in dessen Umgebung. Der rechte Flügel der schwedischen Armee liege zwischen Zwickau und Altenburg.[42] Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolomini hätten beschlossen, einen Teil der Reiterei nach Plauen zu schicken, wohin auch sein Regiment und etliche andere Regimenter, insgesamt 3.000 Reiter, unter Generalwachtmeister Breda kommandiert worden seien. Ihnen seien dann weitere Truppen gefolgt. Am 14.4. seien die Kaiserlichen bei Oelsnitz[43] und dann noch einmal bei Plauen zum Angriff auf die Polen übergegangen; der Gegner sei gewichen. Horn, einige höhere Offiziere und mehrere hundert schwedische Soldaten seien gefangen genommen und zwei Fahnen erbeutet worden. Beigelegt war eine Liste der versprengten schwedischen Regimenter.[44] Der Habsburg-Anhänger und Historiograph Wassenberg schreibt in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“: Nach Königgrätz [am 19.2.1640 erobert; BW] haben die Schweden alle örther in Böhmen / Budeweiß[45] / Thabor[46] / Leutmaritz / vnd andere / außgenommen die eintzige Stadt Zwickaw verlassen / vnd sind in Thüringen biß auff Erffurt gewichen. Aber die Oesterreichischen folgeten ihnen hinten nach / vnd der General-Wachtmeister Bredaw hat ihren lincken Flügel vnter dem General Wittenberg bey Plauen ereylet / vnd dermassen geschlagen / daß er als ein Sieger zehen Obristen / alle Fähnlein / Geschütze / Beute vnnd andern Kriegsvorrath / zum Ertzherzoge in das Läger gebracht“.[47]

Mislík schrieb am 28.4. aus Heinrichsgrün[48] an J. Černín: Nach der Niederlage seiner wenigen Regimenter sei Banér hinter die Saale gegen Erfurt zurückgewichen. Die gesamte kaiserliche Armee habe Böhmen verlassen, um den Feind zu verfolgen.[49] Am 15.5.1640 teilte Mislík aus dem Hauptquartier bei Saalfeld[50] J. Černín mit: Die kaiserliche und die gegnerische Armee stünden sich nahe gegenüber, vorläufig sei es nur zu kleineren Gefechten gekommen. Banér habe seine Stadtgarnison in Chemnitz[51] zurückgelassen. Die Kaiserlichen hätten sie entwaffnet und gehen lassen, auf Grund eines zwischen Braganza und dem schwedischen Obristleutnant Johan Printz abgeschlossenen Akkords. Banér habe sich bei Erfurt befestigt und erwarte die Weimarer, die hessischen und braunschweigischen Truppen.[52] Mislík informierte im September 1640 aus dem Feldlager bei Fritzlar[53] J. Černín, dass Generalquartiermeister Ruck von den Kroaten erschossen worden und Generalwachtmeister Heinrich Leo von Westphalen gestorben sei. Vor drei Tagen seien Geleen mit 5 Reiter- und 6 Infanterieregimentern, Hatzfeldt und Wahl mit 3.000 Kavalleristen im Feldlager eingetroffen; am kommenden Tag werde man wohl gegen Westfalen ausrücken.[54] Mislík teilte am 18.10.1640 J. Černín aus Fürstenberg[55] mit: Er liege mit seinem Regiment im Stift Paderborn in Westfalen, der Feind stehe jenseits der Weser im Braunschweigischen. Vorläufig wolle er in der Nähe des Feindes bleiben und dessen Bewegungen verfolgen. Da aber nunmehr der Winter vor der Tür stehe und beide Armeen sehr erschöpft seien, müsse man die Regimenter verstärken und die Armee in Winterquartiere logieren.[56]

Am 7.2.1641 schrieb Mislík aus Moldauthein[57] an J. Černín: Der Mangel an Pferden sei schuld daran, dass die Kaiserlichen dem Feind keinen rechten Abbruch tun können. Eine seiner Regimentsabteilungen habe erkundet, dass Banér mit der Armee von Cham[58] und Furth im Wald[59] ausgerückt sei, sichtlich mit dem Plan, gegen Pilsen zu ziehen, etliche seiner Regimenter hätten sich bei Klattau[60] gezeigt und die kaiserlichen Wachtposten „repoussirt“. Bruay lagere mit den Truppen bei Moldauthein, um wenigstens den Fluss gegen den Feind zu halten. Zudem beklagte sich Myslík, dass sein Regiment kein Quartier habe und sich mangels Pferden in einer üblen Lage befände.[61] Am 5.3.1641 teilte Mislík aus Tabor J. Černín mit, Bruay sei beordert worden, mit sämtlichen Regimentern zur Donau zu ziehen, bei Vilshofen[62] eine Brücke zu schlagen, sie zu überschreiten und hierauf zu Piccolomini zu stoßen.[63] Am 14.3.1641 schrieb Mislík aus dem Feldlager bei Passau[64] J. Černín, sämtliches Kriegsvolk aus Böhmen und Schlesien liege bei Passau und solle von Geleen befehligt werden.[65] Am 20.3.1641 teilte Mislík aus Janowitz[66] J. Černín mit, Banér habe wegen der Nähe der kaiserlichen Armee Cham geräumt und sich in aller Eile über Furth,[67] Taus[68] und Rosshaupt[69] aus dem Königreich Böhmen davon gemacht, wobei er unterwegs viel Bagage zurück gelassen habe, so dass jetzt kein einziger feindlicher Soldat mehr in Böhmen stehe.[70] Wie Mislík am 30.3. aus Schönhof[71] J. Černín berichtete, sei Banér wiederum der Gefahr entronnen und in Tag- und Nachtmärschen über die Eger geflüchtet, ständig von den Kaiserlichen verfolgt. Piccolomini mit der gesamten Reiterei und Geleen setzten ihm von Kaaden aus nach, aber Banér sei ihnen um zwei Stunden zuvor gekommen, habe erst an einem Wald bei Pressnitz,[72] geschützt von seiner Infanterie, Halt gemacht und sich kampfbereit seinen Verfolgern gestellt. Die Kaiserlichen hätten keine Infanterie gehabt und es wegen des Schnees nicht gewagt anzugreifen. So sei Banér unter dem Verlust von 4.000 (!) Mann mit dem Leben davon gekommen. Die kaiserliche Reiterei stehe nun bei Kaaden und erwarte weitere Befehle von Leopold Wilhelm, der mit der Infanterie bei Theusing[73] liege.[74] Mislík schrieb am 12.5.1641 aus Lützen[75] an J. Černín: Er habe die kaiserliche Armee bei Leipzig[76] angetroffen. Banér lagere bei Merseburg[77] jenseits der Saale. Die Kaiserlichen würden bei Weißenfels[78] eine Brücke über die Saale schlagen; am heutigen Tag hielten sie den Brückenkopf bereits besetzt und der Feind greife sie dort an. Die Franzosen und Weimarer hätten sich mit Banér vereinigt, doch die Hessen und Lüneburger nicht. Diese Truppen würden sich nach dem Tod Georgs von Braunschweig-Lüneburgs wohl nicht zu den Schweden schlagen, zumal Georg  II. von Hessen-Darmstadt zum Vormund und Statthalter ernannt worden sei. Diese Truppen würden eher zur Verteidigung des eigenen Landes neutral bleiben.[79]

Aus dem Feldlager bei Rosenberg[80] informierte Mislík am 28.5.1641 wohl sehr optimistisch J. Černín: Die kaiser-liche Armee stehe im Fürstentum Anhalt. Der Feind habe sich nach Halberstadt[81] zurückgezogen, wo er sich befestige. Banér sei

dort am 19.5. [sic] gestorben. Es sei fraglich, wer nach ihm das Kommando übernehmen werden. Ohne Hilfstruppen aus Hessen und Lüneburg – diese Länder seien bisher neutral gewesen – würden die Schweden zum Verlassen des Reichs gezwungen sein. Morgen werde die kaiserliche Armee gegen den Feind anrücken. Man erwarte die Ankunft Leopold Wilhelms.[82] Jan Jezberovský von Olivová Hora berichtete J. Černín am 5.6.1641 aus Prag, am heutigen Tag fahre Leopold Wilhelm von Prag nach Zwickau, wo er den Kurfürsten von Sachsen treffen solle, und wolle sich dann zur Armee begeben. In diesen Tagen sei der Feind aus Schlesien in den Bunzlauer Kreis eingefallen und habe einige Orte geplündert.[83] Aus dem Feldlager bei Aschersleben[84] teilte Mislík am 20.6.1641 J. Černín mit, man erwarte Leopold Wilhelms  Anmarsch mit jedem Tag, wonach man nach Braunschweig[85] und Wolfenbüttel[86] ziehen werde, um entweder die Blockade Wolfenbüttels zu sprengen oder den Feind zu einer Schlacht zu zwingen. Braunschweig und Lüneburg verharrten auf der Seite der Schweden und stellten ihnen ihre Truppen zur Verfügung. Die Kaiserlichen lägen nahe am Feind an der Grenze Braunschweigs; dieser habe noch keinen Oberbefehlshaber.[87] Mislík teilte am 16.7.1641 J. Černín aus Aschersleben mit, die kaiserliche Armee werde bis zur Erntezeit in Aschersleben bleiben und dann nach Braunschweig ziehen. Hatzfeldt wolle den Feind von jenseits der Weser angreifen. Die unzufriedenen französischen Fürsten und Karl IV. von Lothringen stellten eine starke Armee gegen Ludwig XIII. vor, die als innerer Feind in Frankreich gute Ergebnisse erzielen könne. Wie Piccolomini vom Herzog de Guise erfahren habe, befänden sich bereits 800 Adelige unter den Unzufriedenen.[88]

Am 2.8.1641 teilte Mislík J. Černín aus Magdeburg[89] mit, die kaiserliche Armee liege noch bei Aschersleben. Er sei mit mehreren tausend Reitern nach Magdeburg gekommen, um dort Kanonen, Munition und den aus Böhmen geschickten Proviant zu übernehmen. Nach seiner Rückkehr würden sie in das Land Braunschweig gehen. Die feindliche Armee stehe bei Wolfenbüttel.[90] Mislík berichtete J. Černín am 14.11.1641 aus dem Feldlager vor Göttingen:[91] Nach Eroberung der Stadt Einbeck[92] durch Piccolomini seien die Kaiserlichen gegen Göttingen gezogen, dessen Besatzung der Gegner inzwischen verstärkt hatte. Als Obrist Vollmar von Rosen in Begleitung von Göttingen zur schwedischen Armee zurück ritt, sei sein Dragoner-Regiment in der Nachhut geschlagen und mehrere Offiziere gefangen genommen worden. Die Kaiserlichen hätten Göttingen zwar angegriffen, doch erfolglos. In Hinblick auf die späte Jahreszeit und das kalte Wetter werde es kaum gelingen, diese Stadt zu erobern. Hatzfeldt liege mit seiner Truppe bei Erfurt. Die gegnerischen Armeen lagerten noch unweit von Hildesheim,[93] in Erwartung von Hilfstruppen und der Ankunft des neuen Kommandanten Torstensson.[94]

Der kaiserliche Obristleutnant Rudolf von Kolovrat informierte J. Černín am 26.3.1642 aus Leipzig, die kaiserliche Armee liege bei Leipzig, disloziert in öden Dörfern, die seit sieben oder acht Jahren unbewohnt waren. Vom Feind sei nichts zu hören.[95] Bürgermeister und Rat der Stadt Aussig teilten J. Černín am 30.4.1642 mit, an diesem Tag sei Piccolomini in die Stadt gekommen und nach dem Essen nach Prag weiter gefahren. Nach Mitteilung seines Hofmeisters und seines Sekretärs hätten die kaiserlichen Regimenter die Winterquartiere bei Zwickau verlassen und sich gegen Annaberg und weiter gegen Leitmeritz und Melnik in Richtung Schlesien zur Armee Franz Albrechts von Sachsen-Lauenburg in Marsch gesetzt. Die Truppen aus Sachsen marschierten in der gleichen Richtung. Bei Torgau[96] werde das Militär über die Elbe gesetzt. Mit Braunschweig-Lüneburg sei Friede geschlossen worden, und geb’s Gott, auch der Landgraf von Hessen werde sich bald dem Kaiser unterwerfen.[97] Aus dem Feldlager bei Greiffenberg[98] schrieb Mislík am 26.9.1642 an J. Černín: Der Feind habe nach Erhalt von Verstärkungen aus Schweden Groß-Glogau[99] entsetzt und sei in Richtung Sechsstädte[100] abgezogen. Heute liege er bei dem eroberten Löwenberg.[101] Die kaiserliche Armee rücke gegen Friedland[102] vor, um den Feind am Einmarsch nach Böhmen zu hindern. Die Gefangenen wüssten nicht, wohin sich der Feind wenden wolle; er, Mislík, sei der Meinung, er rüste sich zum Angriff auf Görlitz.[103] Inzwischen werde die kaiserliche Armee verstärkt sein und den Feind vertreiben; doch müsse man rechtzeitig Vorkehrungen treffen für den Fall, dass der Feind, wie er, Myslík, fürchte, in Mähren einfallen und gegen Olmütz[104] vorrücken könnte.[105] Mislík teilte am 5.11.1642 aus Teplitz[106] einem ungenannten Empfänger mit: Die Niederlage der kaiserlichen Armee bei Leipzig sei vom linken Flügel verschuldet worden, der zum Großteil dem Kampf ausgewichen sei – was auch Piccolomini bestätigte – ; dabei habe er, der er auf dem rechten Flügel die Reiterei befehligte, sein Regiment größtenteils verloren. Dabei habe er, M., der auf dem rechten Flügel die Reiterei befehligte, sein Regiment größtenteils verloren. Leopold Wilhelm und Piccolomini hätten Teplitz bereits verlassen.[107] Bereits einen Tag später schrieb er aus Teplitz an J. Černín über die Unordnung und Unsicherheit im Land, die die kaiserlichen Soldaten verschuldeten. Morgen werde er mit seinen Truppen bei Budin[108] die Eger überschreiten, denn Leopold Wilhelm und Piccolomini hätten die Armee schon heute bei Doxan[109] über die Eger gesetzt.[110] J. G. Wendling teilte am 6.11. aus Prag J. Černín mit: Mislík ziehe die Reste der bei Leipzig besiegten kaiserlichen Truppen bei Teplitz zusammen. Noch wisse man nicht, ob der Feind Leipzig bereits besetzt habe.[111] Leopold Wilhelm halte sich derzeit in Rakonitz auf. Piccolomini habe 6.000 Reiter bei sich. In Prag herrsche große Angst. Am 11.11.  informierte Jan Jezberovský von Olivová Hora J. Černín über die Niederlage der Kaiserlichen bei Leipzig und die tapfere Haltung Mislíks in dieser Schlacht.[112]

[1] Fürstenbruck [Kněźmost, Bez. Mladá Boleslav].

[2] Jung-Bunzlau [Mladá Boleslav]; HHSBöhm, S. 237ff.

[3] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.

[4] Chrudim [Krudin]; HHSBöhm, S. 100f.

[5] Glatz [Klodsko; Grafschaft u. Stadt]; HHSSchl, S. 116ff.

[6] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 754.

[7] Prádlo [Bez. Plzeň-jih].

[8] Freiberg; HHSD VIII, S. 99ff.

[9] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 778.

[10] Kaaden [Kadaň, Bez. Komotau]; HHSBöhm, S. 241ff.

[11] Laun [Louny]; HHSBöhm, S. 319f.

[12] Brüx [Most]; HHSBöhm, S. 79ff.

[13] Saaz [Žatec, Bez. Laun]; HHSBöhm, S. 535ff.

[14] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.

[15] Schlan [Slaný, Bez. Kladno]; HHSBöhm, S. 550f.

[16] Dobříš [Dobříš, Bez. Přibram]; HHSBöhm, S. 111f.

[17] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.

[18] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 823.

[19] Pirna; HHSD VIII, S. 276ff.

[20] Bunzlauer Kreis [Boleslavsko; Böhmen].

[21] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 826.

[22] Časlau [Časlav, Bez. Kuttenberg]; HHSBöhm, S. 90ff.

[23] Kuttenberg [Kutná Hora]; HHSBöhm, S. 307ff.

[24] Kolin [Kolín]; HHSBöhm, S. 280ff.

[25] Melnik [Mělník]; HHSBöhm, S. 370f.

[26] Brandeis a. d. Elbe [Brandýs nad Labem, Bez. Prag-Ost]; HHSBöhm, S. 62f.

[27] Chlumetz an der Cidlina [Chlumec nad Cidlinou, Bez. Königgrätz]; HHSBöhm, S. 96f.

[28] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 987.

[29] Jičín [Jičín]; HHSBöhm, S. 233f.

[30] Aussig [Ústí nad Labem]; HHSBöhm, S. 13ff.

[31] Smiřitz [Smiřice, Bez. Königgrätz]; HHSBöhm, S. 575.

[32] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 997.

[33] Turnau [Turnov, Bez. Semil]; HHSBöhm, S. 633f.

[34] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1008.

[35] Luditz [Žlutice]; HHSBöhm, S. 347f.

[36] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.

[37] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[38] Annaberg; HHSD VIII, S. 5ff.

[39] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1019; Rakonitz [Rakovník]; HHSBöhm, 508f.

[40] Plauen; HHSD VIII, S. 279ff.

[41] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.

[42] Altenburg; HHSD XI, S. 9.

[43] Oelsnitz; HHSD VIII, S. 263f.

[44] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1024.

[45] Böhmisch Budweis [České Budějovice]; HHSBöhm, S. 46ff.

[46] Tabor [Tábor]; HHSBöhm, S. 592ff.

[47] WASSENBERG, Florus, S. 358.

[48] Heinrichsgrün [Jindřichovice, Bez. Falkenau]; HHSBöhm, S. 187f. BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, vermuten Helmersgrün = Helmsgrün, nö von Plauen.

[49] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1031.

[50] Saalfeld [Kr. Saalfeld]; HHSD IX, 369ff.

[51] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.

[52] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1037.

[53] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.

[54] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1081.

[55] Fürstenberg [LK Soest]; HHSD III, S. 240f.

[56] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1090.

[57] Moldauthein [Týn n. Vltavou, Bez. Budweis]; HHSBöhm, S. 379.

[58] Cham [LK Cham]; HHSD VII, S. 124ff.

[59] Furth i. Wald [LK Cham]; HHSD VII, S. 221f.

[60] Klattau [Klatovy]; HHSBöhm, S. 262ff.

[61] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1141.

[62] Vilshofen [LK Passau], HHSD VII, S. 772f.

[63] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1169.

[64] Passau; HHSD VII, S. 571ff.

[65] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1171.

[66] Janowitz [Janovice, Bez. Freudenthal]; HHSBöhm, 226f.

[67] Furth i. Wald [LK Cham]; HHSD VII, S. 221f.

[68] Taus [Domažlice]; HHSBöhm, S. 598ff.

[69] Rozvadov [Bez. Tachov].

[70] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1174.

[71] Schönhof [Krásný Dvůr, Bez. Laun]; HHSBöhm, S. 555.

[72] Pressnitz [Přisečnice; Kr. Chomutov (Komotau)]:  Bergstadt im Erzgebirge, bis 1974 an der Stelle, wo sich heute die große Fläche der Pressnitztalsperre (vodní nádrž Přisečnice) erstreckt. Häuser, Kirchen und Schloss von Přisečnice sowie die benachbarten Dörfer Rusová (Reischdorf) und Dolina (Dörnsdorf) wurden abgerissen und an deren Stelle der Fluss Přísečnice (Pressnitz) gestaut.

[73] Theusing [Toužim, Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 614f.

[74] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1181.

[75] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f.

[76] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[77] Merseburg [Kr. Merseburg]; HHSD XI, S. 322ff.

[78] Weißenfels [Kr. Weißenfels]; HHSD XI, S. 487ff.

[79] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1190.

[80] Rosenberg [Rožmberk, seit 1950 Rožmberk nad Vltavou]; HHSBöhm, S. 524f.

[81] Halberstadt [Kr. Halberstadt]; HHSD XI, S. 169ff.

[82] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1199.

[83] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1206.

[84] Aschersleben [Kr. Aschersleben]; HHSD XI, S. 23ff.

[85] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.

[86] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.

[87] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1210.

[88] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1217.

[89] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.

[90] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1224; Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.

[91] Göttingen; HHSD II, S. 178ff.

[92] Einbeck; HHSD II, S. 128ff.

[93] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[94] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1252.

[95] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1288.

[96] Torgau [Kr. Torgau]; HHSD XI, S. 467ff.

[97] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1296.

[98] Greiffenberg i. Schl. [Gryfów Śląski, Kr. Löwenberg]; HHSSchl, S. 148f.

[99] Glogau [Glogów]; HHSSchl, S. 127ff.

[100] Der Oberlausitzer Sechsstädtebund umfasste die Städte Bautzen, Görlitz, Kamenz, Lauban, Löbau und Zittau und bestand in dieser Form von 1346 bis 1815.

[101] Löwenberg [Lwówek Śląski]; HHSSchl, S. 296ff.

[102] Friedland [Fr¤ydlant, Bez. Reichenberg]; HHSBöhm, S. 155f.

[103] Görlitz; HHSD VIII, S. 119ff.

[104] Olmütz [Olomouc]; HHSBöhm, S, 420ff.

[105] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1326.

[106] Teplitz [Teplice]; HHSBöhm, S. 604ff.

[107] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1348. Vgl. Nr. 1344: Liste der Leipzig am 2.11.1642 gefallenen u. tödlich verwundeten Offiziere.

[108] Budin a. d. Eger [Budyně nad Ohří, Bez. Leitmeritz]; HHSBöhm, S. 85.

[109] Doxan [Doksany, Bez. Leitmeritz]; HHSBöhm, S. 115.

[110] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1349.

[111] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1350.

[112] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1354.

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