Pinquis [Pinquitz, Bingwitz, Bingweis, Bingweiß] von Schletz, Johann

Pinquis [Pinquitz, Bingwitz, Bingweis, Bingweiß] von Schletz, Johann; Oberkriegskommissar [ – ] Pinquis stand von 1633 bis 1644 als Hauptmann und (Ober-)Kriegskommissar in kaiserlichen Diensten.[1]

Der Hildesheimer[2] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 29.10./8.11.1633 während der Belagerung der von den Kaiserlichen besetzten Stadt durch die Truppen Herzog Georgs von Braunschweig-Lüneburg: „Diesen Morgen ward einer von hiesigen todt und sonsten einer gefährlich geschoßen. Die daraußen machten eine Newe Schantze nacher den Viehtrifts Gärten,[3] auch nach der Wiesen Laufgräben. Und weil ein starker Ausfall vorhanden und Hauptman Bingweiß Fändrich Lärm machen sollt und weichet, wurd er darumb in Arrest gelegt“.[4]

3./13.12.1633: „Heut ward durch den Captein-Leutnand Kock, der Braunschweig.-Schwedische Abgesannter, Rittmeister [Wilhelm; BW] Wrangel, ein gebohrner Schwed, forsan des General Wrangel Sohn, so alhie den Tractaten beywohnen sollte, kegen Abend eingeholet“.[5]

5./15.12.: „Kegen Abend fuhr Hauptmann Bingweiß den abgesannten Rittmeister im Rusischen Schlitten, Rittmeister [Louis v.; BW] Rodoan saß bey ihm vorn im Schlitten, ein Trompeter ritt vorher und bließ. It. noch 2 andere Reuter einer vor dem andern hinterher; beede Schlitten-Fahrer hatten hinten uff ihren Crabeten-Mützen ganze Eyerfladen gesteckt“.[6]

28.6./8.7.1634: „Als bishero bey den Trompetern wegen des Accords unter den Braunschweigischen und hiesigen Kayserschen noch in Schrifften gehandelt, wurden heut zwischen 11 und 12 Uhren Mittages von hier aus der Obristwachtmeister von der Newstadt,[7] Rittmeister Rodoan, Hauptman Johan Pinguis in einer Schanzen voran hernacher D. Joachimus Stein, Heinricus Jordans, L. Berwardus Willerding, Secraitarius Henricus Nieland gesand; von der Kegenseite soll soll der Braunschwg. Commissarius Obrist Diedrich. It: Vict. Cord von Mandelßloh, Jacob Arent Papen und Johannes Block. Ist ein blaw Zelt uf der Steingrube aufgeschlagen und wegen Uebergebung der Stadt tractirt worden. Kamen unter dem Rabenstein in einem vermischeten Bawren-Zelt zusamen. Abend zwischen 5 und 6 Uhren komen sie wieder herein, und mügte uf beeden Seiten ein jeder sein Bestes thun mit schießen, welches unter der Zeit geruhet“.[8]

„Zwischen 5 und 6 Uhren wurden die beede Braunschweigische Geißeln von Ritt: Rodoan, Hauptman Bingweiß und dem Luitnand von Obrist-Luitnand wieder zue Fueß nebst hinter gezogene Pferden hinaus geschickt, und meint man, der Accord gänzlich zurückgangen seyn“.[9]

12./22.7.1634: „Zwischen 9 und 10 Uhren zogen hinaus uf die Steingrube D: Joachim Stein, Canzler Jordan, Obr.-Wachtm: Caruße, Rittm: Rodoan, Hauptman Pinguis. Daselbst ein weiß Zelt ufgerichtet, kamen zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittages wieder hierein. Kegen 4 Uhr ufm Nachmittag fuhren abermal hinaus, umb den Accord zue schließen, seynd noch denselben Abend herein komen“.[10]

Am 30.1.1641 erschien er in Würzburg, um dann Verhandlungen mit der Reichsstadt Schweinfurt zu führen.[11]

31.7./10.8.1642: „Eodem momento kam der Kayserl. Ober-Commissarius Johan Bingwitz von Schlitz anhero, wollte der Stadt Geschütz und Magazin inventirn“.[12]

[1] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 29.

[2] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[3] An der heutigen Schützenallee.

[4] SCHLOTTER, Acta, S. 99.

[5] SCHLOTTER, Acta, S. 108.

[6] SCHLOTTER, Acta, S. 109.

[7] Neustadt am Rübenberge [Region Hannover]; HHSD II, S. 343ff.

[8] SCHLOTTER, Acta, S. 189.

[9] SCHLOTTER, Acta, S. 190.

[10] SCHLOTTER, Acta, S. 197.

[11] HAHN, Chronik 3. Theil, S. 538, 541.

[12] SCHLOTTER, Acta, S. 379.

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