Zelada [Celada], N marques de Villaneuva del Fresno y

Zelada [Celada], N marques de Villaneuva del Fresno y; General [ – ] Zela stand als General in spanischen Diensten.

„Im Februar [1634; BW] ging der Spanisch-Kaiserliche General de Celada [N marques de Villaneuva del Fresno y Zelada; BW] mit 1600 Mann zu Roß und 3000 zu Fuß, welche von Luxmburg herkamen, bei Andernach[1] über den Rhein,  um sich mit den Kölnischen und Neuenburger [Pfalz-Neuburg; BW] Truppen zu verbinden, dann gegen die Lahn vorzudringen und auf den Westerwald einzufallen. Kanzler Oxenstirn[2] machte daher die nöthigen Anstalten, ihnen an der Lahn zu begegnen. Er verstärkte die Garnisonen an allen Lahnpässen und Generalmajor Beckermann mußte aus der Wetterau[3] mit 8000 Mann zur Verstärkung herbeiziehen. Der Lahnpaß bei Diez[4] bedurfte um deßwillen eine besondere Aufmerksamkeit, da er nicht, wie Limburg,[5] durch eine Garnison vertheidigt wurde. Dort residirte damals Sophie Hedwig, geborne Herzog von Braunschweig, hinterlassene Wittwe des Holländischen Feldmarschalls Grafen Ernst Casimir von Nassau-Diez, welcher bei Ruremonde[6] den 26. Mai 1632 durch eine Musquetenkugel getödtet worden war, um in der Mitte ihrer treuen Unterthanen ihre übrigen Lebenstage im Wittwenstand zuzubringen und die Grafschaft unter Leitung ihres trefflichen Oberamtmanns Naurath selbst zu regieren. Da nun ohne ihre Einwilligung nach den bestehenden Reichsgesetzen keine Garnison in ihre Residenz gelegt werden durfte, so wurde es ihr unter den dringenden Umständen in den Willen gestellt worden, eine starke schwedische Garnison zur Vertheidigung der Lahnbrücke aufzunehmen oder die Brücke selbst unbrauchbar machen zu lassen. Die Fürstin zog Letzteres vor und so mußte die Zerstörung der Brücke in aller Eile vorgenommen werden, indem man den Marquis de Celada ganz nahe glaubte. Am 4. März 1634 wurden auch die nöthigen Arbeiten dazu begonnen. Da man aber damals in der Minen-Wissenschaft noch nicht weit gekommen war und die Wirkung der Mine in Ansehung der nöthigen Quantität des Pulvers zur Ladung der Minenkammern bei den verschiedenen Arten von Mauer- und Erdwerk mehr auf Muthmaßungen, als auf festen Grundsätzen beruhte, so war es kein Wunder, daß die Brückenpfeiler zwar alle erschüttert und aus ihrer perpendiculären Richtung herausgebracht, aber nicht auseinander gerissen wurden. Es bietet daher die Lahnbrücke zu Diez[7] bis auf diesen Tag das eigenthümliche Schauspiel dar, daß die Brückenpfeiler zum Theil oder ganz umgeworfen sind, auf die man in der Folge wieder neue Pfeiler aufgebaut hat. Da die erwartete Hilfe ausblieb, auch der Prinz von Oranien eine Diversion nach Rheinfelden[8] machte, zog sich Celada wieder über den Rhein zurück.

Generalmajor Beckermann nahm nun festes Standquartier in Freiendiez,[9] besetzte alle übrigen Pässe der Lahn, um die vordringenden Kaiserlichen zurückzuhalten und mußte sich auch Graf Ludwigs Reiterregiment an die Lahn begeben“.[10]

Ende Februar 1634 hatten 4.000 Spanier unter Zelada[11] den Rhein bei Andernach[12] überschritten und waren im Anmarsch auf die Grafschaften Sayn und Wittgenstein, mussten sich aber nach dem Erscheinen niederländischer Truppen rheinabwärts zurückziehen.[13] „Als französischer Gesandter weilte der Marquis de Feuquières in Kassel,[14] wo man Anfang März 1634 durch Nachrichten über den Anmarsch von 7 spanischen Regimentern beunruhigt wurde, die unter dem Marques de Celada bestimmt schienen, nach Vereinigung mit Bönninghausen in den Westerwald und die Wetterau einzubrechen. Celada und Bönninghausen trafen zwar in Köln[15] zusammen, nachdem die Spanier Quartiere um Andernach und Münstermaifeld[16] bezogen hatten. Aber die rechtsrheinischen Gebiete boten den Spaniern zu wenig Unterhalt, der Nachschub an Proviant und Munition stockte und die Generalstaaten drohten dem Kölner Kurfürsten mit sofortigem Eingreifen. So traten Celadas Regimenter noch im März wieder den Rückzug nach Luxemburg an“.[17]

[1] Andernach [Kr. Mayen]; HHSD V, S. 12f.

[2] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.

[3] Wetterau; HHSD IV, S. 457ff.

[4] Diez [Unterlahnkr.], HHSD V, S. 75f.

[5] Limburg; HHSD IV, S. 292ff.

[6] Roermond [Niederlande, Prov. Limburg].

[7] Diez [Unterlahnkr.], HHSD V, S. 75f.

[8] Rheinfelden (Baden) [LK Lörrach]; HHSD VI, S. 659.

[9] Freiendiez [Rhein-Lahn-Kreis].

[10] KELLER, Drangsale, S. 204ff.

[11] Vgl. die Erwähnungen bei ERNST, Madrid und Wien.

[12] Andernach [Kr. Mayen]; HHSD V, S. 12f.

[13] GEYSO, Beiträge 2, S. 127f.

[14] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.

[15] Köln; HHSD III, S. 403ff.

[16] Münstermaifeld [Kr. Mayen]; HHSD V, S. 245f.

[17] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 297.

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