Waldstein [z Valdštejna, Wallenstein, Wallstein; Brtnický de Waldstein, Markwartides]] Ladislaw Lasco, Lasla, Lätzko, Latzeg, Ladisla] Burian Graf von

Waldstein [z Valdštejna, Wallenstein, Wallstein; Brtnický de Waldstein, Markwartides], Ladislaw [Lasco, Lasla, Lätzko, Latzeg, Ladisla] Burian Graf von [1591-8.10.1645 Prag], kaiserlicher Generalwachtmeister. Waldstein Burian von aus BG

Waldstein  stand als Obrist bzw. Generalwachtmeister in kaiserlichen Diensten.[1] [Abb. : WALDSTEINER BILDERGALERIE]

Er nahm 1634 an den Kämpfen um Regensburg[2] teil.

„In Regensburg waren die Belagerer dem Hornwerk[3] vor Stadtamhof[4] so nahe gekommen, daß man sich mit Piken erreichen konnte. Der Graf von Thurn, der dort kommandierte, konnte jedoch am 28. Juni diese Bastion behaupten, indem man sich mit Handgranaten wehrte und eine Mine springen ließ, wobei der Major und ein Corporal des Jung-Breunerischen Regiments verschüttet wurden und erstickten (Khevenhiller, S. 1187). Die Stadt wurde am 29. und 30. Juni sowie am 1. und 2. Juli heftig beschossen, und den Belagerern zwei Stücke genommen, mit welchen sie bis dahin von zwei Türmen das feindliche Lager bestreichen konnten (Heilmann II, S. 474).

Nachdem die Sturmangriffe der kaiserlich-bayerischen Belagerer von der Stadtseite her alle erfolglos geblieben waren, versuchte man sich nun wieder von der Flußseite zu nähern. Am 26. Juni/6. Juli zwischen 7 und 8 Uhr morgens wurde ein Generalsturm angesetzt, dessen Verlauf König Ferdinand III. vom Weinberg aus verfolgte. Mit Hilfe einer Schiffbrücke gelangte man auf den oberen Wöhrd, ‚beim Wehrsloche, da das Wasser gar enge, marchirte mit hellem hauffen zu ros vnd fus darüber […] und überwältigte das darauff gelegene Schänzlein: Worin die Königl-Schwedische sich zwar, so lange Sie eine Ader regen können, tapffer gewehret, doch endlich übermannet, vnd allesamt, ausser dem Capitain, so verwundet vnd gefangen blieb, niedergehawen worden. Nach Khevenhiller gelang die Einnahme des oberen Wöhrds mit Hilfe von 2 großen und 12 kleinen Schiffen, welche mit Soldaten beladen dort angelandet wurden, worauf man mit Hilfe eines ‚Krauden-Feuers‘ (angezündetem Pulver) das Kommando zum Hauptsturm gab.

Die Belagerer waren nun mitten auf der Brücke eingebrochen und hatten den Verteidigern im Hornwerk bei Stadtamhof den Rückweg abgeschnitten. Diese waren, nach hinten völlig ohne Deckung, dem Feuer der Angreifer schutzlos ausgesetzt. Die Verteidiger mußten das Hornwerk räumen und versuchten einen Durchbruch zur Stadt, der allerdings aufgrund der Tatsache, daß der Brückeneingang mit Sandkästen und Barrikaden sehr eng verbaut war, nur mit erheblichen Verlusten, darunter etliche Offiziere und der Oberstleutnant des Regiments Brinken, glückte. Der Feind besetzte daraufhin, außer dem Hornwerk, den oberen und unteren Wöhrd und die steinerne Brücke mit den ausgebrannten Türmen bis zu der Zugbrücke, ‚zwey Joch von der Stadt‘, welche der ehemalige bayerische Kommandant Johann Frh. von Troibreze Anfang November 1633 nach der Sprengung des Brückenbogens hatte errichten lassen.

Die Kaiserlichen warfen sofort Schanzen auf dem oberen und unteren Wöhrd auf und pflanzten Stücke verschiedener Kaliber darauf, darunter etliche halbe Kartaunen. Auch versuchten sie zwei derselben auf ein Floß zu montieren, welches jedoch diese Gewichte nicht halten konnte, so daß die Geschütze versanken. Die Belagerer beschossen nun von nächster Nähe die flußseitigen Stadtmauern, besonders den Salzstadel und dabeistehenden Turm, welcher dermaßen zerlöchert wurde, daß die oben angebrachten kleinen Geschütze eilig heruntergebracht werden mußten. Auch wurden vom oberen Wöhrd aus die Prebrunner Bastei und der dortige Turm gewaltig beschossen, so daß die Verteidiger diesen unter hoher Gefahr abtragen mußten, um nicht von den herabfallenden Steinen Schaden zu erleiden. Dabei hält es der Chronist für bemerkenswert, daß eine Kugel von 36 Pfund aus einer dreiviertel Kartaune abgefeuert, drei mit Sand gefüllte Kästen auf dieser Bastei glatt durchschlug. (Chemnitz II, S. 469, 470). Die Verluste dieses Sturmes waren erheblich. Allein vom bayerisch-ligistischen Regiment des Gabriel Frh. von Comargo (dieser hatte das Regiment 1632 von seinem Bruder Theodor übernommen) fielen der Oberst selbst, 4 Hauptleute, ebenso viele Leutnants und 300 Gemeine. Der Oberst Lasco (Ladislaus Burian) von Waldstein, Oberstleutnant (Johann) Wangler (d. J.) und Hauptmann Ehrenreich Teufel wurden in den Schenkel geschossen, woran letzterer später starb. Von den Verteidigern wurden in der Schanze auf dem Wörth 300 Mann, im Hornwerk 150 Mann niedergemacht, der Oberstleutnant des Regiments Thun wurde gefangen. (Khevenhiller, S. 1118).

Am gleichen Tag, dem 6. Juli, forderte General Gallas die Stadt zur Übergabe auf, was aber abgelehnt, und das Übergabeschreiben vorerst nicht beantwortet wurde. Die Belagerung wurde hierauf fortgesetzt und am Abend des 7. Juli die Prebrunner Schanze vergeblich bestürmt. Am 8. Juli wurde ein Waffenstillstand vereinbart, um die Toten beerdigen zu können. Am nächsten Tag gelang es den Verteidigern, die Bayern aus ihren Laufgräben zu treiben und deren Angriff auf die Peters- und Osterschanze abzuwehren. Am 11. fiel die Besatzung an drei Punkten heraus, ohne jedoch besondere Erfolge erringen zu können. Die Belagerer begannen nun in der folgenden Nacht vermehrt, Feuerballen von 100 und mehr Pfund und ebenso schwere ‚verteufelte Granaten, die Krankheit wegen ihres giftigen Dampfes verursachten'[,] in die Stadt zu werfen. Diese damaligen Errungenschaften und ersten Beispiele chemischer Kriegsführung wurden nach Heilmann in Ingolstadt laboriert. Am 12. warfen die Bayern wiederum ‚etliche vermaledeyte Feuerkugeln‘ in die Stadt. Am 14.7. stürzte der Emmeramerturm nach dem 63. Schuß ein, fiel aber, wie gewünscht, nicht in den Stadtgraben. (Heilmann II, S. 474).

– – Am 17.7. hieß es in einem Bericht aus Neumarkt,[5] veröffentlicht in der „42. Ordentliche[n] Wochentliche[n] Zeitungen“: „Von 2. Gefangenen / so vom Feind vor Regenspurg wider ausgerissen / vnd Dato anhero kommen / hat man / daß der Graff von Thurn bey jüngster Eroberung deß obern Wörths bey Regenspurg / nicht sey gefangen / sondern sein Leutenant gewesen / vnd daß es mit der Statt ( angesehen / der Commendant darinnen / gegen besagtes Wörth der Mawren an der Thonaw ein Trenchement verfertigen lassen / vnd starcke Gegenwehr erzeigt) keine Noth habe / es wolte dann Gott sonderlich darüber verhängen. Es hette der Feind bey acht Tagen hero sehr Granaten hinein gespielet / weren aber deß Obristen Wahlen [Joachim Christian v. Wahl; BW] hinab gebrachte Mörser darüber zersprungen: Der Feind hette Brieff von Herzog Bernharden auffgefangen / darinnen er der Statt geschrieben / solten nur noch zween Tag halten / so wolte er mit dem Entsatz ankommen / darauff die meiste Reuterey ihme entgegen gesandt / vnd auff gestern einen Generalsturmb angestellt / welcher dann vermuthlich vorgangen / weiln man gestern den ganzen Tag allhie starck hat schiessen hören / vnd an jetzo nur erwartendt ist / wie es abgelauffen“.[6] – –

So und ähnlich ging es fort bis zum 21. Juli. Nachdem die Belagerer auf diese Weise mehr und mehr die Oberhand gewannen und in der Stadt die Vorräte, vor allem an Munition (man hatte nur noch 39 Zentner Pulver) und Wasser, mehr und mehr zur Neige gingen, entschloß sich der Kommandant Lars Kagg am 21. Juli zur Übergabe. Er ließ am gleichen Tag alle Obersten, den schwedischen Residenten in Regensburg, Martin Chemnitz, und den Generalauditor Dr. Georg Wölkern zusammenrufen und legte ihnen die Situation dar. Dr. Wölkern riet zunächst, einen Waffenstillstand auf 10 Tage einzugehen, um inzwischen vom Direktorium in Frankfurt[7] Befehle einholen zu können. Tatsächlich richtete der Kommandant Kagg am 22. Juli ein Schreiben an den kaiserlichen Generalleutnant Grafen Gallas, in dem er sich zuerst entschuldigt, das[s] er das Schreiben mit der Übergabeaufforderung vom 6. Juli aus gegebenen Gründen nicht beantworten habe können, da ihm der Auftrag erteilt sei, so lange zu fechten und die Stadt nicht zu übergeben, so lange noch ein Mann übrig sei. Damit er aber nicht als ein ‚Tyranne gegen vieles unschuldiges Christen-Blut angesehen werde'[,] habe er dem Kämmerer und Rat der Stadt bewilligt, bei der Königl. Maj. von Ungarn untertänigst um eeinen Waffenstillstand anzuhalten, damit er, Kagg, einen Kurier nach Frankfurt am Main um Rat und Anweisung schicken könne. Am gleichen Tag ging auch ein Schreiben gleichen Inhalts vom Rat der Stadt Regensburg an Gallas (beide Schreiben bei Khevenhiller XII, S. 1190, 1191). Anscheinend wartete man die Antwort des Kuriers nicht ab, denn das oben erwähnte Konsortium begann sofort damit, die Übergabebedingungen zu entwerfen. Der Auditor Wölkern wurde mit einem Akkordentwurf zu General Gallas abgefertigt, welcher diesen unter Abänderung einiger weniger Punkte am 25.7. annahm. Gleiches geschah auch seitens der schwedischen Offiziere. (Soden II, S. 525, 526ff.).

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Kaiserlichen 7 große Sturmangriffe auf die Stadt unternommen, welche jedoch sämtlich zurückgeschlagen worden waren. Die Verteidiger hatten insgesamt 465 Ausfälle getan. Während der Belagerung waren 15.000 Kanonenschüsse auf die Stadtmauern und 2000 Granaten von 100 Pfund und mehr in die Stadt geworfen worden. (Theatr. III, S. 284/285; Soden II, S. 525). Wegen des nicht mehr zu erwartenden Entsatzes durch Herzog Bernhard und Feldmarschall Gustav Horn (ersterer hatte sich zwar am 12. Juli mit General Horn bei Aichach[8] in der Nähe Augsburgs[9] vereinigt, das Heer war jedoch durch die Eroberung Landshuts[10] am 22. Juli in zeitlichen Verzug geraten) sowie der oben erwähnten Mangelzustände wurde schließlich, nach zweimonatiger Belagerung, am 16./26. Juli 1634 der Akkord unterschrieben. Die Besatzung bekam am 19./29. Juli freien Abzug nach Neumarkt in der Oberpfalz. Generalmajor Kagg erhielt vom Rat der Stadt ein schriftliches Zeugnis für gute Führung, auch wurde er beim Auszug von König Ferdinand und den kaiserlichen Offizieren per Handschlag verabschiedet. Khevenhiller schreibt, daß Hastver sein Regiment mit blauen Fahnen abführte, ‚Generalmajor Kagge, welcher auf einem schönen blauen Roß gesessen‘, mit gelben Fahnen und Graf Thurn, ‚welcher zwar mit dem Hut Referenz gemacht, aber vom Pferd nicht abgestiegen, welches ihm der kaiserliche Hof, weil er ein Vasall und Emigrant aus Mähren, sehr verübelt hat‘, mit schwarzen Fahnen auszog (Khevenhiller XII, S. 1200).

Die Kaiserlichen hatten während der Belagerung mehr als 8000 Mann, davon 87 Offiziere, verloren, 6000 Mann waren desertiert. Die schwedische Besatzung hatte 586 Tote zu beklagen, unter ihnen 64 hohe und niedere Offiziere, und zählte 711 Verletzte. Gefallen waren, neben den bereits Erwähnten, Hastvers Oberstleutnant John Affleck, ‚ein Schotte, so die Bürgerschaft als Stadt Obrister commendirt, vnd an einem Schus, welchen er, die Außenwerke an seiner post recognoscirend, ins Bein empfangen [und daraufhin] todes verfahren‘. Ebenso gefallen war der Regensburger Werkmeister Cornelius vom Sande, ‚ein geschickter Man‘, sowie der Major Buraeus vom gelben Regiment, ‚ein junger Cavalier von 29 Jahren‘. Dieser war jedoch nicht vom Feind erschossen, sondern von seinem eigenen Regimentshauptmann Falckner erstochen worden, der daraufhin hingerichtet wurde. Verwundet wurde der Oberst Wilhelm von den Brinken, der sich im Anschluß nach Königshofen[11] begab, wo er bis Ende 1635 die Stelle eines Stadtkommandanten einnahm. Ebenso die beiden Oberstleutnants vom gelben Regiment und vom Regiment Thurn. Von der wehrfähigen Bürgerschaft waren nur etwa 800 Männer verblieben. Da diese ursprünglich aus 12 Kompanien mit je 100 Mann bestanden hatten, waren also auch 400 der wehrfähigen Bürger gefallen. (Chemnitz II, S. 479; Theatr. Europ. III, S. 314, 315). Der Obrist Pietro Aldobrandini begleitete Kagg mit den schwedischen Regimentern bis Neumarkt und ihn selbst mit dem Gelben Regiment weiter nach Nürnberg.[12] Kagg war über den ausgebliebenen Entsatz Herzog Bernhards so enttäuscht, daß er diesen nicht einmal sprechen wollte (Khevenhiller XII, S. 1201).

König Ferdinand III. von Ungarn und Böhmen gewährte der Stadt Regensburg, zusätzlich zu den umfangreichen Akkord-Vereinbarungen, auch noch einen Spezial-Pardon, in dem er zusagte, Rat und Bürgerschaft wieder in kaiserliche Huld, Gnade und Schutz zu nehmen. Man erteilte der Stadt ferner die Versicherung ungestörten Religions- und Profanfriedens, sowie die Aufrechterhaltung ihrer übrigen Freiheiten, Rechte und Verträge. Am 31. Juli mußten Rat und Bürgerschaft vor einer kaiserlichen Kommission den Treueid leisten. Die Stadt erhielt zwei Regimenter als Garnison, zuerst unter dem Freiherrn (Martin Maximilian) von der Golz, später unter Oberstleutnant Fitschen vom Regiment des kaiserlichen Obersten und späteren bayerischen Feldmarschalls Adrian von Enckevort. (Soden II, S. 532).

Die ehemalige schwedische Besatzung war am 30. Juli in Neumarkt angekommen, von wo der schwedische Resident Martin Chemnitz den Rat der Stadt Nürnberg über die Niederlage unterrichtete und diesen zur Verpflegung der abgematteten Truppen um 5000 Pfund Brot für etliche Tage bat. Während Claus Hastver mit seinen Truppen in Neumarkt blieb, begab sich Kagg mit seinem Regiment sofort weiter nach Nürnberg, wo er bereits am 1. August anlangte und sein Volk in der Gegend um Schweinau[13] logierte. Es bestand noch aus 12 Mann in 12 Kompanien, ohne Bagage und Troß. Auf Bitten des Rates von Nürnberg[s] begab er sich weiter nach Fürth. General Kagg selbst kam nach Nürnberg und logierte in der Goldenen Gans. Den Rat der Stadt bat er noch während seiner Anwesenheit im die Erlaubnis zum Druck des Akkordes betreffend die Übergabe von Regensburg, was der Rat schließlich nach anfänglichem Zögern erlaubte. Nicht jedoch erlaubte er den Druck des Spezialpardons, weil in diesem der Rat und die Bürgerschaft Regensburgs ‚des Hauses Österreich Erbschutz Unterthanen‘ genannt wurden, was dem ‚gemeinen Wesen der freien Reichsstädte‘ zum Nachteil gelangen könnte. (Der Akkord ist abgedruckt bei Khevenhiller XII, S. 1190-1196 und Soden II, S. 626-531, der auch den Spezialpardon wiedergibt).

Kagg war schnell mit der Stadt Nürnberg, die alle Versäumnisse bei der Verpflegung auf den Residenten Chemnitz schob, versöhnt und erbot sich freiwillig am 4. August mit seinem Volk von Nürnberg aufzubrechen, wenn ihm die Stadt 10.000 Pfund Brot geben wolle. Diese beeilte sich natürlich, dem Wunsch schleunigst nachzukommen. Der Abmarsch verzögerte sich allerdings aufgrund verschiedener Unstimmigkeiten bis zum 18.8., zu welchem Zeitpunkt das aus 12 Fahnen bestehende Gelbe Regiment auszog und am 24. August 1634 seinen Einzug in Würzburg[14] hielt, dieses aber am 26. des Monats bereits wieder verließ und sich nach Schweinfurt[15] begab. Sein Abmarsch wurde mit 8 Kanonenschüssen von der Festung Marienberg begleitet. (Soden II, S. 534-537)„.[16]

Am 22.10.1642 schrieb Erzherzog Leopold Wilhelm aus seinem Hauptquartier hinter Bautzen[17] an Rudolf von Colloredo und wies ihn an, dass Burian Ladislaw von Waldstein die alte Garnison des Schlosses Friedland[18] samt den Kommandanten gegen Leitmeritz[19] oder Tetschen[20] in Marsch setzen solle, wo sie zur Hauptarmee stoßen werden; nach Friedland selbst soll er eine 80 Mann zählende Garnison mit tüchtigen Kommandanten aus seinen neu angeworbenen Truppen legen; ebenso soll er die alte Garnison von Grafenstein[21] samt den Kommandanten mit den Truppen Gonzagas vereinigen. Grafenstein soll mit 140-150 Mann besetzt und 100 Pferde dort gelassen werden; die von Zittau[22] kommenden Deserteure und Vagabunden sollen zusammen gefangen werden. Mit dem übrigen neu angeworbenen böhmischen Volk seien Leitmeritz, Melnik[23] und die anderen Orte zu besetzen, die bisher von den Truppen Bourrés, Borris, Hendersons und Gonzagas gehalten wurden. Die Grenzen sollten mit Reiterei besetzt und 200 Pferde in die Übergänge von Böhmen nach Zittau kommandiert werden, um die gegnerischen Streifen aus Zittau nicht durchzulassen.[24]

Anfang des Jahres 1643 hatte der schwedische Obrist Reichvald eine Schlappe gegen die Kaiserlichen hinnehmen müssen, wie der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg[25] in seinem „Florus“ von 1647 berichtet: „Hingegen hat der Keyserliche Herr General-Wachtmeister / Graf Ladislaus von Wallstein [Waldstein; BW] das veste Schloß Cost[26] den Herren Grafen von Tscherin [Černín; BW] gehörig / (dessen sich vor wenig Tagen der Schwedische Befehlshaber in Sittaw / Obriste Reichwald bemächtiget / wodurch dem Jungen-Bunzlawer[27] kräise viel schaden zugefüget werden können) mit etlich außgefärtigtem Volcke durch vndergraben wider erobert: worinnen er 60. Schwedische Tragoner gefangen / vnnd 3000. strich[28] Getreides / 300. kuffen[29] Salz / wie auch Wein vnd andere Eßwahren gefunden“.[30]

Am 18.3.1643 schrieb der Kaiser an Rudolf von Colloredo: Er habe den Befehl erteilt, in Königgrätz[31] und Pardubitz[32] Proviantmagazine für den kommenden Feldzug zu errichten. Daher müssten beide Städte gut besetzt und verstärkt werden. Colloredo solle beide Orte mit einer ausreichenden Mannschaft versehen. Ferner solle Ladislaw Burian von Waldstein aus seinem Regiment einen Konvoi zum Schutz der von Graf Sezima von Wrtba abgefertigten Proviantfuhren so bilden, dass sowohl die sichere Hinfahrt als auch die ungehinderte Rückkehr von Wagen und Pferden gesichert sei. Zu diesem Zweck solle auch Graf Wrtba eine gewisse Anzahl von Reitern aus seiner Kompanie zur Verfügung stellen.[33]

Am 16.4.1643 teilte der Kaiser Gallas mit, der Großherzog von Toskana[34] verlange die Überlassung Borris für sein Heer, denn in Italien erwarte man den offenen Kampf. Er habe ihm diesen Wunsch gern erfüllt; Gallas müsse daher einen anderen Kommandanten für das Kriegsunternehmen bei Olmütz[35] aussuchen. Seiner Meinung nach könnte es L. B. von Waldstein sein, doch überlasse er ihm die Wahl.[36] Ferdinand III. informierte Gallas am 3.5.1643, dass Waldstein bei Olmütz mit dem Kommando in Olmütz betraut worden sei.[37]

Am 18.5.1643 hatte Krockow aus Prossnitz[38] an Gallas geschrieben: Waldstein, der ihn aus Gesundheitsgründen ablösen sollte, sei noch nicht erschienen. Er selbst sei inzwischen näher an Olmütz herangerückt, um den Feind an einem etwaigen Vormarsch hindern zu können. Wenn er nur ein wenig Artillerie hätte, könnte er dem Feind erfolgreichen Widerstand leisten, aber die Mährer dächten lieber an das, was sich noch retten ließe, als an die Vertreibung des Feindes aus dem Land. Er habe einen feindlichen Wachtposten überfallen und 7 Gefangene gemacht, die aussagten, dass der Feind keine großen Vorräte habe.[39]

Am 13.6.1643 schrieb Ferdinand III. an Rudolf von Colloredo: Er habe erfahren, dass die feindliche Armee entweder gegen Budweis[40] oder gegen Mähren aufgebrochen sei. Auch wenn unter diesen Umständen Prag keine Gefahr drohe, müssten doch andere befestigten Plätze sorgsam im Auge behalten werden. Zum Kommandanten in Budweis habe er Obristleutnant Schwenck bestimmt. In Mähren habe er Obristfeldwachtmeister Waldstein beordert, dass das Regiment Borri mit einem geeigneten Kommandanten Iglau[41] besetzen solle. Gleiche Vorbeugemaßnahmen müssten ihrer Bedeutung wegen für die Stadt Tabor[42] getroffen werden. Er, F., zweifle nicht daran, dass Gallas alle jene Orte bereits mit einer genügenden Anzahl von Soldaten und Kommandanten versehen haben werde. Colloredo solle bei der Besetzung der Orte mithelfen und sie mit allem Nötigen versehen.[43]

Ferdinand III. teilte Gallas am 17.6.1643 mit, er habe zur Kenntnis genommen, dass Gallas in diesen Tagen mit der Armee zwischen Poděbrad [44] und Pardubitz, der Feind aber bei Chrudim[45] gestanden habe. Bei der genannten Operation gegen den Feind dürfe Gallas die Regimenter in Mähren und Schlesien sowie die restlichen Streitkräfte in Böhmen einsetzen. Ladislav von Waldstein solle gemäß Gallas‘ Befehl die Truppen von Olmütz abziehen und gegen Brünn[46] in Sicherheit bringen, ferner die Schanze bei Kniebitz[47] demolieren und die folgenden Orte um Olmütz jedoch militärisch besetzt halten: Sternberg,[48] Littau,[49] Plumenau,[50] Prossnitz, Tobitschau,[51] Prerau,[52] Neu-Titschein[53] und Eulenberg.[54]

An L. B. von Waldstein schrieb der Generalleutnant am 1.6.1644: Der Kaiser bereite die Belagerung von Olmütz vor und habe Waldstein mit dem Kommando des Belagerungskorps betraut. Die Belagerungslinie gehe durch den Raum Kojetin,[55] Tobitschau, Prerau, Leipnik[56] und Littau, es fehle jedoch an notwendiger Mannschaft. Ferner habe er die von den Schweden besetzten Gebirgsschlösser so zu blockieren, dass die Feinde keine Ausfälle machen könnten.[57]

Der Hofer[58] Chronist Rüthner hält fest: „Den 18. julii [1643; BW] früh um 6 uhr kamen hinter den Japisstein und von der Staudenmühle her viele völcker, unwissend denen in der stadt und auf dem Schloß, gegen die stadt anmarchiret. Sie sazten sich gegen dem Schloß, und kam ein rittmeister, Kiel genandt, welcher adjutantquartiermeister und alles in allem war, also dass er das ganze werck dirigirte und alles, was er that, gethan war, mit ohngefehr 20 pferden [p. 281] vor das Untere Thor. Der begehrte mit den hauptman, obrist Reuschel auf Zedwitz und burgermeister und rath zu reden, welche sodann zu ihm hinausgiengen und zu vernehmen hatten, wie dass der bayrische obristlieutenant Kerbenreuter[59] kommen und mit 500 mann in der stadt logiren würde. Unterdessen sollte die stadt verschaffen 3000 pfund brod, 8 faß bier, 20 scheffel[60] habern, bretter, bohlen, alte fäßer, mäurer, zimmerleuthe, müller und bothen.

Nicht lange hernach kam der obristlieutenant Kerbenreuther selbst mit genandter summa volks vor das thor und begehrete herein. Da man es aber erst den herrn hauptmann meldete und zu lang zauderte, so ließ er die thore ersteigen und aufhauen, drang sich herein und war sehr ungehalten, daß man ihm nicht sogleich geöffnet. Dieser ruckte mit theils abgestiegenen arquebusirern sobald in die nächste häuser an dem Schloß. Einige ließ er zu pferd bey dem Obern und Untern Thor, ingleichen bey dem Rathhauße halts [p. 282] machen und begehrte quartier, welche auch sobald muste gemachet werden. Und wurden die armen leute so hart beleget und bedränget, daß sie kaum wusten wohin, und weil, wie der rittmeister Kiel fürgab, auch hernach wahr worden, noch viel volcks nachkäme, also sollten und musten sie in der stadt verpfleget und logiret werden. Wen[n] aber die infanterie käme, so solte die cavallerie auf die dörfer kommen und daselbst logiren, welches aber nicht geschahe. Die liste aber, so gedachter rittmeister und generalquartiermeister eingab, war diese:

1. generalwachtmeister Webel,

2. dessen obristwachtmeister,

3. ein hauptmann,

4. ein adjutant,

5. ein lieutenant mit 60 mann,

6. herr generalwachtmeister Wallenstein[61]

7. ein obristlieutenant,

8. ein obristwachtmeister,

[9.-] 12. 4 haauptleute mit den völkern,

13. herr obrist Mercy,[62]

14. ein obristlieutenant,

[p. 283]

15. ein obristwachtmeister,

[16.-]20. fünf hauptleute mit ihren völkern.

Die bayrische commendirte völcker:

21. obristlieutenant,

22. obristwachtmeister und was noch zur artillerie gehörig ist,

23. herr obrist von Bentenau[63]

24. obristlieutenant,

25. obristwachtmeister,

[26.-]28. drey rittmeister,

29. herr obrist Collowrat[64]

30. obristlieutenant,

31. obristwachtmeister,

[32.-]34. drey rittmeister,

35. herr obristlieutenant Harrand,[65]

36. obristwachtmeister,

[37.-]39. drei rittmeister,

40. herr obrist Walließel,[66]

41. herr obristlieutenant,

[42.-]46. fünf rittmeisters,

47. herr obrist Baschaue,[67]

48. obristwachtmeister,

[49.-]51. drei hauptleute,

[p. 284]

[52.-]76. fünfundzwanzig rittmeisters.

Auf diese liste muste quartier gemachet werden in der stadt, und denen reutern, so die wache hatten, muste man über die häußer um das Schloß herum und hinter dem Plaz, so alle ganz voll lagen, noch 4 häußer darzugeben, welche dann dieselbe rein ausspolirten, zerschlugen und zernichteten sodann alles, denen officiers aber gab man ihre quartiers und billets, welche sodann vorgenommen wurden, ungeachtet die wenigsten hier lagen. Dadurch dann die bürgerschaft bey ohnedieß groser armuth höchst bedrängt und geplaget wurden. In der Vorstadt aber und in der Fischergassen, ingleichen in der Altenstadt und in denen scheunen lagen die unterofficiers und die gemeinen knechte dick über einen haufen. Sie ließen kein fenster noch sonsten etwas ganz, hoben die bretter auf und trugen solche zusammen zum sturm, blenden zu verfertigen. Aus der Stadt muste ihnen die verpflegung geschaffet werden, als denselbigen tag 1600 pfund brod und 27 faß [p. 285] bier, des andern tages wiederum so viel, des 3. tages änderte es sich. Daß heu, so gesammelt und abgemehet war, wurde rein außgefüttert und untergestreuet, und was noch von gersten und korn, so der arme burgersmann zu seinem brodkorn oder zum bräuen erheget und erhalten, wurde alles hinweggenommen und verfüttert. Und dies war alles noch hingegangen, aber daß war das allerärgste, daß sie das liebe getraide auf dem feld und welches fast einzuernden war, abschnitten und abhieben, ja, wie sie nur konten, mit fleiß zernichteten. Auch so muste annoch selbige nacht die stadt voll leerer fäßer getragen werden, ingleichen bretter, damit, wenn das fußvolck käme, darvon batterien gemacht werden könten“.[68]

Am 3.8.1644 erging die kaiserliche Weisung an Colloredo, Maximilian von Waldstein solle Königgrätz[69] mit wenigstens 200 bis 300 Mann und Pardubitz[70] mit 100 Mann besetzen. Die übrigen Knechte solle er nach Eger[71] kommandieren. Er, Ferdinand, habe die Stadthalter angewiesen, für die Aufnahme beider Stadtgarnisonen und deren Sommerverpflegung Sorge zu tragen. Das übrige Kriegsvolk in Böhmen sollte Colloredo mit der Graf von Vrbno-Kompanie vereinigen und die Reiterabteilungen zum Einsatz gegen die dortigen gegnerischen Streifzüge nach Schlesien expedieren. Diejenigen Einheiten, die wegen der großen Entfernung weder die Haupt- noch die ungarische Armee erreichen könnten, sollte er zu L. von Waldstein nach Olmütz abkommandieren.[72]

Aus Bordesholm[73] schrieb Gallas dem Kaiser am 19.8.1644: Er habe von den Plänen des französischen Gesandten erfahren, in Dänemark und Holstein die Vereinigung der Franzosen mit den Schweden vorzubereiten. Seine eigenen Abteilungen stehen bei Neumünster,[74] wo das Gelände sumpfig und schwer zugänglich ist. Königsmarck rücke mit 22 Kompanien längs der Elbe vor und verfüge über 12.000 Reiter, viele Knechte und 6 Infanteriebrigaden mit 3.000 Mann. Die Kaiserlichen verfügten über 5.000-6.000 Reiter, 300 Kroaten, 1.200 Dragoner und 4.500 Infanteristen, dazu noch die 900 Reiter und 1.600 Mann der Dänen. Der Feind werde wohl versuchen, zu Rákóczi zu stoßen, weshalb der Grenzschutz in Böhmen, Mähren und Schlesien verstärkt werden müsse; das sollten Colloredo, die Regimenter L. B. v. Waldstein und Mörder besorgen. Er selbst wolle ganz Jütland besetzen. Die schwedische und die dänische Flotte stünden bei Christianpries.[75]

Im Dezember 1644 berichtete Waldstein Hatzfeldt von der Belagerung von Olmütz, Mährisch-Neustadt[76] und Eulenburg. Schwedische Truppen lägen in Trachenberg.[77] Feldmarschall Götz solle von Ungarn aus über Brünn[78] nach Böhmen gehen.[79]

Ferdinand III. befahl Gallas am 10.3.1645 aus Eslarn,[80] er solle ihm unverzüglich eine Liste der bereits zusammengezogenen Soldaten zukommen lassen, was auch Waldstein betraf.[81]

Am 11.3.1645 schrieb Rudolf von Colloredo anlässlich des Todes von Giuseppe Piccolomini an Ottavio Piccolomini: Bisherigen Auskünften zufolge hatten die Kaiserlichen die Schlacht[82] zu früh begonnen und dann Kanonen, Munition und die Infanterie verloren. Die Kavallerie konnte sich zum Großteil retten, 2 000 Reiter seien nach Prag, die gleiche Zahl nach Budweis und Pardubitz gekommen. Wenn alle versammelt seien, würden sie eine schöne Truppe bilden, aber ohne Infanterie könne keine Armee daraus werden. Der Fehler lag an der Uneinigkeit der Kommandanten und an der Tatsache, dass sich einige statt auf den Gegner auf dessen Bagage warfen. Ansonsten hätten Kavallerie wie Infanterie ihre Pflicht erfüllt, so dass der Sieg den Gegner viel Blut kostete und er viel Militär verlor; er werde heute oder morgen in Neuhaus[83] eintreffen. Manche glaubten, der Gegner wolle nach Pressburg[84] ziehen, um zu Rákóczi zu stoßen, er selbst aber sei der Meinung, er werde sich eher nach Krems[85] wenden, um beide Donauufer zu beherrschen.[86] Anders als Colloredo hatte der Kaiser die weiteren Absichten Torstenssons richtig beurteilt, als er am selben Tag aus Rötz[87] an L. B. von Waldstein schrieb: Er werde zweifellos den Bericht über die unglückliche Schlacht bei Jankau sowie Hatzfeldts Befehl erhalten haben, demzufolge er im Falle, dass sich der Feind gegen ihn wenden sollte, die Belagerung von Olmütz aufgeben und nach Brünn zurückzuweichen habe. Berichten zufolge marschiere der Feind gegen Iglau und Brünn, weshalb er ihn beauftrage, die Garnison auf dem Spielberg und in Brünn zu verstärken und mit tüchtigen Kommandanten zu besetzen. Da er ferner befürchte, dass Waldstein mit dem restlichen Militär in Mähren keinen großen Widerstand werde leisten können, solle er mit diesem zu den übrigen kaiserlichen Truppen in Niederösterreich stoßen und Korneuburg[88] besetzen; ferner solle er mit dem Hofkriegsrat und Feldmarschall Puchheim in schriftlichem Verkehr bleiben.[89]

Wassenberg schreibt über die Situation nach der Schlacht bei Jankau: „Hierüber ist auß Mähren vnd Oesterreich / jenseits der Donaw / von allen Orten / sonderlich Brin / vnd Nicklasburg[90] / grosses Flüchten vnd Flehen in die Keys. Sitz Statt Wien gewesen / massen dann die gantze Mährische Landtafel / nebẽ den Fürsten vnd Graffen von Lichten- vnd Ditrichstein / sich dahin erhoben. Sie haben auch die Landsassen vnd Inwohner disseits der Donaw angefangen häuffig zu fliehen / vnd ihr bestes in die Statt Wien zu verschaffen; vornemblich daher / weil in 4700 Reutter von vnterschiedlich geschlagenen Krieges-zunfftern über der Donaw in die Ruhörter geleget worden.

Wie der Graff von Wallenstein [Ladislaw Burian v. Waldstein; BW] deß vnglücklichen Treffens Nachricht erlanget / hat er in schneller Eil die Einsperrung vor Olmütz auffgehoben / vnd mit seinen Völckern beyzeit auff Brin zurück gewichen / worauff die Schwedische Besatzung alsobald auß der Statt gefallen / alle gemachte Aussenwercke vnd Schantzen geschleiffet / auch den Ort von 4000. Pferden auffs newe mit Lebensmitteln versorget“.[91]

[1] WALDSTEINER BILDERGALERIE IM EGERER MUSEUM. Katalog zur ständigen Ausstellung. EGER 1999, S. 38, Nr. 7. Online verfügbar unter: http://waldsteinerbildergalerie.com/katalogy/Waldsteiner_Bildergalerie.pdf. Vgl. die Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher, hier als Geburtsjahr „um 1596“. Teilweise wird auch 1600 angeführt.

[2] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[3] Als Hornwerk wird eine in den Graben vorgeschobene bastionierte Front bezeichnet, die zu den Außenwerken einer frühneuzeitlichen Festung zählte. Es bestand aus zwei mit einer Kurtine verbundenen Halbbastionen, die durch lange Flanken eingefasst wurden. Der Kurtine konnte ein Ravelin vorgelegt sein. Vom Hornwerk zu unterscheiden ist das Kronwerk, welches sich aus mindestens zwei bastionierten Fronten zusammensetzte. Hornwerke kamen im späten 16. Jahrhundert als Element der altniederländischen Befestigungsmanier auf und wurden üblicherweise an besonders gefährdeten Abschnitten vor einer Bastion oder einem Ravelin errichtet. Die Bestreichung ihrer Flügel erfolgte dabei von den Bastionsfacen aus. Das Hornwerk bildete auch eine der Grundformen von Feldbe-festigungen und Brückenköpfen.

[4] Stadtamhoff [Stadt Regensburg]; HHSD VII, S. 708f.

[5] Neumarkt i. d. Opf.; HHSD VII, S. 505f.

[6] Archives Municipales Strasbourg AA 1065.

[7] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.

[8] Aichach [LK Aichach-Friedberg]; HHSD VII, S. 3.

[9] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.

[10] Landshut; HHSD VII, S. 386ff.

[11] Bad Königshofen im Grabfeld [Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld]; HHSD VII, S. 368.

[12] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.

[13] Schweinau, heute Stadtteil von Nürnberg.

[14] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.

[15] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.

[16] ENGERISSER, Von Kronach, S. 279ff. (die derzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).

[17] Bautzen [Oberlausitz], HHSD VIII, S. 19ff.

[18] Friedland [Frýdlant, Bez. Reichenberg]; HHSBöhm, S. 155f.

[19] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.

[20] Tetschen [Děčín]; HHSBöhm, S. 610ff.

[21] Grafenstein [Grabštejn, Bez. Reichenberg]; HHSBöhm, S. 169.

[22] Zittau; HHSD VIII, 371ff.

[23] Melnik [Mělník]; HHSBöhm, S. 370f.

[24] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1337.

[25] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.

[26] Kost [Bez. Jičin]; HHSBöhm, S. 291f.

[27] Jung-Bunzlau [Mladá Boleslav]; HHSBöhm, 237ff.

[28] 1 österreichischer Strich = 93, 6 Liter.

[29] Kufe: Die Kufe (Küfe) ist insbesondere als ein Salzfass zur Beförderung von Salz in der älteren Literatur enthalten. Die Tragvorrichtung wurde aber in die Kufe eingehängt, das Fass selber hat keinen Henkel. Auch hier ist der Begriff eines Hohlmaßes vorhanden. Die Kufen waren unterschiedlich groß. Eine volle Kufe für Pferde hatte ein Gewicht von rund 55 kg, große Kufen für den Salztransport auf Wagen hatten rund 74 kg. Die Kufe war auch ein Maß für die Steuer und den Zoll.

[30] WASSENBERG, Florus, 509f.

[31] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.

[32] Pardubitz [Pardubice]; HHSBöhm, S. 436ff.

[33] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,Nr. 1424.

[34] Ferdinando II. de’ Medici; Großherzog von Toskana [14.7.1610-23.5.1670] war ein Großherzog von Toskana aus dem Hause der Medici. Er war der Sohn Cosimos II. und Enkel Ferdinands I. und folgte 1621 als Elfjähriger seinem Vater in der Regierung nach, wobei er unter Vormundschaft seiner Mutter, der Erzherzogin Maria Magdalena von Österreich, und seiner Großmutter gestellt wurde, denen wiederum vier Räte beigesellt waren. Er selbst ergriff 1628 die Zügel der Regierung, geriet aber wieder in die Abhängigkeit von Spanien, die sein Großvater gebrochen hatte, und von der Priesterschaft. Er konnte überhaupt in den vielfachen Wirren jener Zeit seine Selbständigkeit nach außen nicht behaupten und starb 1670, wegen seiner Milde und seiner Freundlichkeit von allen seinen Untertanen geliebt, obgleich seine Schwachheit dem Land Wunden geschlagen hatte, die zu heilen es langer Zeit bedurfte.

[35] Olmütz [Olomouc]; HHSBöhm, S. 420ff.

[36] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1458.

[37] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1479.

[38] Prossnitz [Prostějov]; HHSBöhm, S. 499ff.

[39] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1498.

[40] Böhmisch Budweis [České Budějovice]; HHSBöhm, S. 46ff.

[41] Iglau [Jihlava]; HHSBöhm, S. 214ff.

[42] Tabor [Tábor]; HHSBöhm, S. 592ff.

[43] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 7.

[44] Poděbrad [Poděbrady, Bez. Nimburg]; HHSBöhm, S. 459ff.

[45] Chrudim [Krudin]; HHSBöhm, S. 100f.

[46] Brünn [Brno]; HHSBöhm, S. 68ff.

[47] Kniebitz [Pňovice; Bez. Olomouc].

[48] Sternberg [Šternberg, Bez. Olmütz]; HHSBöhm, S. 584f.

[49] Littau [Litovel, Bez. Olmütz]; HHSBöhm, S. 343f.

[50] Plumenau [Plumlov; Bez. Proßnitz]; HHSBöhm, S. 458f.

[51] Tobitschau [Tovačov; Bez. Prerau]; HHSBöhm, S. 616f.

[52] Prerau [Přerov]; HHSBöhm, S. 492f.

[53] Neu-Titschein [Nový Jičín]; HHSBöhm, S. 408ff.

[54] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 8; Eulenberg [Sovinec, Bez. Freudenthal]; HHSBöhm, S. 138f.

[55] Kojetin [Kojetín, Bez. Prerau]; HHSBöhm, S. 279.

[56] Leipnik [Lipník nad Bečvou, Bez. Prerau]; HHSBöhm, S. 322f.

[57] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 267.

[58] Hof; HHSD VII, S. 302f.

[59] Kürnreiter

[60] 1 Scheffel = 2, 1984 hl.

[61] Ladislaw Burian v. Waldstein

[62] Franz von Mercy

[63] Hans Matthias von Pienzenau

[64] Rudolf von Colloredo.

[65] Christoph Wilhelm von Harrant.

[66] Peter von Warlowski.

[67] Passue

[68] KLUGE, Hofer Chronik, S. 226ff.

[69] Königgrätz [Hradec Králové]; HHSBöhm, S. 269ff.

[70] Pardubitz [Pardubice]; HHSBöhm, S. 436ff.

[71] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.

[72] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 350.

[73] Bordesholm [Kr. Rendsburg-Eckernförde]; HHSD I, S. 17f.

[74] Neumünster (Holstein); HHSD I, S. 187f.

[75] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 375; Friedrichstadt [Kr. Schleswig]; HHSD I, S. 62ff.

[76] Mährisch Neustadt [Uničov; Bez. Olmütz]; HHSBöhm, S. 354.

[77] Trachenberg [Žmigród, Kr. Militsch]; HHSSchl, S. 541f.

[78] Brünn [Brno]; HHSBöhm, S. 68ff.

[79] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 277.

[80] Eslarn [LK Neustadt/Waldnaab]; HHSD VII, S. 188f.

[81] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 522.

[82] Schlacht bei Jankau 6.3.1645: 16.000 Mann schwedische Truppen unter Feldmarschall Torstensson besiegten ein kaiserliches Heer von 18.000 unter Feldmarschall Johann von Götz, der in der Schlacht fiel. Die Kaiserlichen hatten 4.000 Tote und Verwundete zu beklagen, verloren 4.500 Gefangene (darunter auch Melchior von Hatzfeldt) und alle Geschütze. Die Schweden büßten 2.000 Mann ein.

[83] Neuhaus [Jindřichuv Hradec]; HHSBöhm, S. 398ff.

[84] Pressburg [Bratislava], Kgr Ungarn.

[85] Krems an der Donau [Statutarstadt]; HHSÖ I, S. 363ff.

[86] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 525.

[87] Rötz [LK Cham], HHSD VII, S. 649. oder Retz [BH Hollabrunn]; HHSÖ I, S. 498ff. ?

[88] Korneuburg [BH Korneuburg]; HHSÖ I, S. 359ff.

[89] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 524.

[90] Nikolsburg [Mikulov]; HHSBöhm, S. 411ff.

[91] WASSENBERG, Florus, S. 609f.

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