Treber, Aßwer von [„Assuerus“ ?]

Treber, Aßwer von [„Assuerus“ ?]; Rittmeister [ – ] Aßwer von Treber war 1626 angeblich Rittmeister der ligistischen Armee unter dem Befehl Lintelos und im April 1626 in Büren[1] einquartiert.[2] In der Schlacht bei Lutter[3] am Barenberge am 27.8.1626 soll ein Obristwachtmeister [Hauptmann der Kavallerie] „Assuerus“ gefallen sein.[4]

Am 11.9.1626 schrieb der Maler und Diplomat Peter Paul Rubens an Valavès: „Vorigen Sonnabend (den 5. September) kam ein von Franz von Medina, dem Gouverneur von Wesel,[5] gesandter Eilbote zur durchlauchtigsten Infantin [Clara Eugenia Isabella; BW] und brachte die Nachricht, daß Tilly am 26. August vier Kompagnien des Königs von Dänemark vernichtet habe. Dieser war, nachdem er sich Göttingens[6] bemächtigt hatte, unterwegs, eine andere Stadt zu überraschen. Als eine Verstärkung von siebentausend Wallensteinscher Infanteristen zu Tilly gestoßen war, entschloß sich dieser, den König von Dänemark, der sich in guter Ordnung zurückzog, anzugreifen, und verfolgte ihn zwei Tage und zwei Nächte und holte ihn schließlich hinter einem Sumpfe ein. Da sich der Feind nun auf einer Seite durch das Gebirge schützte, konnte ihn Tilly in dieser Position nicht angreifen und begann auf der andern Seite ein Scharmützel. Da verließ der König, sei es nun aus Bravour oder aus Unerfahrenheit, seine günstige Position und ließ sich in eine Schlacht auf der Ebene ein, in der er nach langem Kampfe vollständig aus dem Felde geschlagen wurde, in der er seinen Troß und seine Artillerie verlor, beinahe seine ganze Infanterie zugrunde gehen sah und in der seine Kavallerie ungeheuer litt; eine große Anzahl von Standarten und Fahnen sowie eine Menge von Feldzeichen fielen in die Hände der Unseren. Über den König hat man keine endgültigen Nachrichten. Aber sein General-leutnant Furchs [Fuchs von Bimbach; BW] fiel auf dem Schlachtfeld, während die Herren Lanhousen, Linsdorp, Frenkin, Courville, Rantzow, Geest [Geist; BW] mit einer großen Anzahl von Offizieren und dreitausend Soldaten, die sich in ein Schloß namens Lutter zurückgezogen hatten, gezwungen wurden, sich dem Grafen Tilly zu ergeben. Man sagt, daß die Anzahl der Toten nicht sehr groß sei, obwohl der Hauptmann der Kavallerie Assuerus und ein Hauptmann Snartz gefallen sei. Die durchlauchtigste Infantin ließ ein Tedeum singen und man hat zuerst in Brüssel und dann in den anderen dem König von Spanien untertanen Städten Freudenfeuer angezündet. Die gestern abends eingetroffenen Briefe aus Köln[7] bestätigen die Nachricht von dem Siege Tillys und besagen, er habe hundert Feldzeichen, dreiundzwanzig Kanonen und das ganze Silberzeug des Königs von Dänemark erobert, der jedoch selbst durch einen Teil seiner Kavallerie gerettet wurde“.[8] Nach anderen Angaben ist er bei Lutter in Gefangenschaft geraten.[9]

[1] Büren; HHSD III, S. 131ff.

[2] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, Nr. 76 (6.).

[3] Lutter am Barenberge [Kr. Gandersheim]; HHSD II, S. 315f.

[4] GÜNTHER, Harz, S. 296.

[5] Wesel [LK Rees]; HHSD III, S. 773ff.

[6] Göttingen; HHSD II, S. 178ff.

[7] Köln; HHSD III, S. 403ff.

[8] ZOFF, Briefe, S. 170f.

[9] LICHTENSTEIN, Schlacht bei Lutter, S. 162.

Letzte Änderung: 15.1.2010

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