Taube, Claus von

Taube, Claus von; Obristleutnant [7.4.1593 Halle (Livland) – 3.8.1654 Dresden] Taube, Herr auf Hartau,[1] Frankenthal,[2] Goldbach,[3] Döbschütz,[4] Gruna[5] und Naundorf,[6] stand als Obristleutnant in kursächsischen Diensten.[7]

Er führte eine Freifahne (Fendl) im kursächsischen Leibregiment zu Fuß, kommandiert von Obrist Dietrich von Taube. Ein Fendl umfasste nach dem Stand von 1627 ca. 300 Mann, davon 100 Pikeniere, 160 Musketiere, 20 Hellebardiere, 20 Rundschildner.

Über seine Einquartierung in Dresden[8] wird berichtet: „Hauptmann Claus von Taube war in der Kreuzgasse beim kurfürstlichen Reichspfennigmeisteramtsbuchhalter einquartiert. Der präsentierte außer der Rechnung einen Bericht: »Vndt hat der von Taube sich für seine Person, alß einen Adelichen Cavalliero wol anstehet, im Losament ganz friedlich, löblich vnndt wol verhalten, …. daß man mit Ihme wol Zufrieden sein konnte. Aber außer Taube seien noch 2 gefangene Offiziere sowie Hofmeister und Diener, insgesamt 12, 13 Personen zu Tisch gewesen« “.[9]

Am 10.9.1633 erhielt Taube die Bestallung zum Obristen des Leibregiments zu Fuß. Drei Freifahnen wurden unter dem Befehl des Daniel von Schlieben, Claus von Taube, am 13.4.1631 bereits ernannt, und am 4.5.1631 in Mühlwerck[10] errichtet, und Albanus von Brandenstein, am 16.4.1631 ernannt, geführt; drei markgräfliche Fähnlein waren am 27.7.1631 errichtet worden. Zwei Fendl unter den Hauptleuten Thimmel und Boldbach, formierten am 28.9.1631 in Leipzig,[11]  Der Chef des Leibregiments war Johann Georg I. von Sachsen.[12]

Der Erzgebirgschronist Lehmann erwähnt ihn unter 1634: „Den 12. December, den tag, eher die keyßerlichen auß Chemnitz[13] liefen, kahmen untter den Obrist Tauben von seiner Squadron 3 Compagnien in die statt [Meißen,[14] BW] untter den Obrist-Leutenand Hans Seizlitz, die von 12. December biß den 29. December gekostet 9914 thl.[15] Diese partheieten stez umb Chemnitz und gegen Marienberg,[16] wie auch den 8. December von 4 Compagnien Ungrischen [Unger; BW] Trajonern geschah“.[17]

Am 26.8.1635 erhielt er die Bestallung für sechs Kompanien.[18]

Zuletzt amtierte er als Obrist über Stadt und Festung Dresden.[19]

 

[1] Großhartau [LK Bautzen].

[2] Frankenthal [LK Bautzen].

[3] Goldbach, heute Stadtteil von Bischofswerda [LK Bautzen].

[4] Döbschütz, heute Ortsteil von Vierkirchen [LK Görlitz].

[5] Gruna, heute Ortsteil von Laußig [LK Nordsachen].

[6] Großnaundorf [LK Bautzen].

[7] ZEDLER Bd. 42, S. 174; vgl. neuerdings SENNEWALD, Das Kursächsische Heer (ab März 2012).

[8] Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.

[9] PAPKE, Landsknechte, S. 24.

[10] Mühlwerck: nicht identifiziert.

[11] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[12] SCHERER, Sächs. Regimenter, Fußregiment Nr. 1.

[13] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.

[14] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.

[15] Möglicherweise Schreibfehler, 914 thl. ?

[16] Marienberg; HHSD VIII, S. 215f.

[17] LEHMANN, Kriegschronik, S. 86. Lehmann datiert nach dem alten Stil.

[18] SCHERER, Sächs. Regimenter, Nr. 2.

[19] Vgl. PAPKE, Festung Dresden.

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