Rollin de St. André de Montbrun [„Daniel“, Andreas, Saint Andres, S. Andrea, St. AndreaAndrei], Daniel Reichsfreiherr von

Rollin de St. André de Montbrun [„Daniel“, Andreas, Saint Andres, S. Andrea, St. Andrea, Andrei], Daniel Reichsfreiherr von; Obrist [1602 in Holland-4.8.1661 Königsbach]

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Rollin de St. André de Montbrun [„Daniel“, Andreas, Saint Andres, S. Andrea, St. Andrea, Andrei] [1602 in Holland-4.8.1661 Königsbach] war ein geborener Franzose. Der Name weist darauf hin, dass dieses Geschlecht aus Frankreich stammte, genauer: aus der Dauphiné.[1] Sein Vater Jacob, ein französischer Hugenotte, hatte sich in Schwaben niedergelassen.[2] Der Legende nach war er von Beruf Schäfer, der wahrscheinlich aus staatischen, dann aus schwedischen Kriegsdiensten in hessen-kasselische Dienste trat und in 2. Ehe mit Lucretia von Bermanndt [Beckermann] verheiratet war. „Über Durch diese Ehe gelangte er um 1648 in den Besitz eines brandenburgischen Lehens in Königsbach,[3] das zuvor an die 1611 im Königsbacher Zweig erloschenen Herren von Venningen vergeben war. 1652 wurde er Mitglied im Ritterkanton Kraichgau“.[4]

„Als Daniel Rollin 16 Jahre alt war, brach der 30jährige Krieg aus. Er trat in den Dienst des schwedischen Königs Gustav II. Adolf, der durch siegreiche Feldzüge gegen Dänemark, Rußland und Polen sein Land zur führenden Macht des Nordens machte. Daniel Rollin war in Polen Kapitän einer Dragonerkompanie. Als 1630 Gustav II. Adolf in den 30jährigen Krieg in Deutschland eingriff, begleitete ihn Daniel Rollin im Range eines Majors“.[5]

1632 soll er bei Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau [1596-1660] als Gast auf seinem Schloss in Dessau[6] gewesen sein.[7]

„Unterdessen hatten die [kaiserlichen] Freikorps Eremite und Daube erfolgreich den Kleinkrieg weitergeführt und die Stadt Brakel[8] eingenommen. Als der Obrist [Rollin] de Saint-André einen Anschlag auf den Ort unternahm, wurde er mit Verlust zurückgeworfen. Anfang Dezember [1633] gelang es Eremite, das hessische Regiment Seekirch in Brilon[9] zu attackieren und fast völlig zu zersprengen, wie der Landgraf [Wilhelm V. v. Hessen-Kassel; BW] Oxenstierna am 14. Dezember berichtete“.[10]

1634 stand er als Obristleutnant eines Dragoner-Regiments in hessen-kasselischen Diensten.

Die „Wochentliche[n] Postzeittungen Nr. 25“ vom 20.6.1634 berichten: „Auß Münster[11] vom 8. Junii. In jüngster Rencontre zwischen den Keyserischen vnnd Hessischen / haben die Lünenburgische fast mehr schaden erlitten / dann zu gläuben. Alle Kärcker vnnd darzu deputirte Gemacher sitzen allhie voller Schwedischen Gefangenen / vnter anderen Obristen Wendt von Cratzenstein / Obr. S. Andreas [Rollin de St. André; BW] / so des Feindes Dragoner geführet / Rittmeister Eppe / der Dragoner Obr. Leutenant Meckelinck / welcher zweymal durch vnd durch geschossen worden / schwerlich das Leben wirdt erhalten können. Es seindt 2. Confoyen gewesen / eine von Hamm[12] / die ander von Lünen[13] / vnnd haben die Keyserische Soldaten vberauß stattliche Beuthen bekommen / dann theils Reutter / vnd gemeine Mußquettirer vber 1000. Ducaten / der eine mehr / der ander weniger / bekommen. Der Herzog [Georg; BW] von Lüneburg ist gewichen auffs Haus Brock[14] bey Steuening.[15] Die Keyserische haben in diesem Treffen grossen ernst vnd effect gethan / vnnd owohl der Feindt den Sannaper Büsch zum Vortheil eingehabt / so ist derselb doch durch die Keyserische sampt seinen Stücken / in grosser Disordre hinauß gejagt worden / deme das [Ferdinand Lorenz von; BW] Wartenbergische Regiment nachgesetzt / des Feinds Dragoner eine gute anzahl nidergemacht / vnd viel gefangen bekommen. Das Loch beym Thurmb / wann man nacher dem Paradeiß[16] gehen will / ist mit Bretteren abgeschlagen / sitzet voller Officirer / als Quartiermeister / Ritmeister / Leutenanten / Reuter / vnd Soldaten“.[17]

„Vor der feindlichen Übermacht weichend, ließen Geleen[18] und Bönninghausen beim Durchzug durch Hamm 9 Kompanien zurück, mit dem Befehl, durch hinhaltende Verteidigung der Armee Zeit zum Rückzug zu gewinnen. Aber schon in der Nacht zum 27. Mai [1634; BW] wurde Hamm erstürmt, der Kommandant Baron Siebelsdorff [Seibelsdorff; BW] gefangen, seine Soldaten – soweit sie nicht entkommen konnten – niedergemacht ‚undt uff Höxarische[19] Manier begraben in der Lippe‘. Gefangene hessische Offiziere, darunter Obrist Wendt von Krassenstein, konnten befreit werden; nach dem Bericht des Obristen [Johann v.; BW] Geyso an den Landgrafen dauerte die Plünderung der Stadt ‚sechs Stunden, doch ohne einige Tyrannei‘ !“[20]

„Am 15. [25.5.; BW] begann die regelrechte Belagerung, aber schon in der Nacht vom 16. [26.] zum 17. [27.5.1634; BW] gelang es dem Oberst St. André drei Tore zu petardieren.[21] Geyso, der auf Geheiß des Landgrafen die Offensive mitmachte, berichtet über dieses Ereignis: ‚Diese Nacht ist der Hamm petardiert, bestiegen und in einer halben Stunde übermeistert. Von den 1100 Mann, die in dieser Garnison gelegen, sind wenige niedergemacht, die meisten haben sich versteckt gehalten, der Kommandant Seibelsdorf ist gefangen; unsere Gefangenen Oberst Cratzenstein, Major v. Dalwigk u. a. sind befreit. Auch Kanons, Feuermörser, Fähnlein und Cornets sind genommen. Gott hat wunderbar diese Eroberung gegeben, und ist Oberst St. André Direktor dieses glücklichen Anschlags und Ausgangs gewesen. Das Plündern hat sechs Stunden gedauert, doch ohne einige Tyrannei. Der Feind jenseits der Ase (Nebenfluß der Lippe) ist kanoniert und in Konfusion gebracht. Herr von Geleen ist so perturniret,[22] daß er sich den Tod wünschet. Man hält auch davor, daß Bönninghausen seinen Pferden die alten Standen wieder angelegt habe (?)‘ „.[23]

1635-1639 verteidigte Rollin de St. André Lippstadt[24] gegen die Kaiserlichen. Berühmt geworden ist er als der „lustige hessische Oberst de Saint-André“ durch die Darstellung Grimmelshausens. Unverschämt-ironisch konnte er werden, wenn es um seine ‚Rechte‘ ging.

Im Mai 1636 antwortete Wilhelm V. von Hessen-Kassel Alexander II. von Velen über dessen Beschwerde über den Bruch des Waffenstillstands, insbesondere das Niederhauen von Musketieren des Regiments Westerholt durch den Kommandanten von Lippstadt, Rollin de St. André, desgleichen die Gefangennahme von Soldaten des Morzin’schen Regiments bei Gütersloh.[25]

Ewerdt stand als Obristwachtmeister der Kavallerie 1636 in hessen-kasselischen Diensten, wie aus einem Schreiben St. Andrés an die Stadt Rüthen[26] wegen eines Kontributionsrückstandes hervorgeht. „Die Anwesenheit kaiserlicher Soldaten in der von den Hessen mit Kontributionen in Anspruch genommenen Stadt wird durch die in dem Schreiben erwähnte Abmachung über einen ‚Stillstand‘ erklärt. Die Hessen hatten die älteren, durch Vereinbarungen gesicherten ‚Rechte‘. Es liegt hier der z. B. auch für Soest[27] immer wieder eintretende Fall vor, dass die in der Regel kleine städtische Garnison nur hinter den Mauern stark ist und den Feind ungestraft im Umland fouragieren lassen muss.

‚Sie erinnern sich guttermaßen, daß sie ihrer stad wegen zu dero alhier logirenden, deß herren obristwachttmeistern Ewerdts reuther compagnie wochentlich nach sicherem anschlagh assignirt geworden, daß sie zwarn solches ein zeithero bezahlet, aber nuhn eine geraume zeithero dero schuldigen bezahlungh nit allein sich entzogen, sondern auch g(emelte)m h(errn) obristwachtmeistern auf deßen verscheidene anmahnungs schreiben nicht einst einiger antwort gewurdiget haben. Nuhn läßet man alsolche halstarkigkeit zwarn biß zu seiner zeit beruhen, die herren sollen sich aber versicheren, daß sprichwort wahr zu sein, ‚geborget ist nicht geschonken‘, und ersuche demnach die herren zu uberfluß und erinnere sie trwelich, daß sie darahn sein, damit innerhalb weinigh tagen ehrg(emelte)m obristen wachtmeistern sein allinger restant volligh bezahlet werden möge. Oder aber, da die herren mehr lust haben, uff ihrer halstarigkeit den fueß zu behalden und daß eußerste deßfalß zu wagen, versichere ich sie khunlich, daß eß mir ahn mittelen, ihnen dießfalß beyzukommen, daß ich euer statt und angehörigen dorfferen einen solchen dampff zu machen, daß nit ein hauß stehen pleiben soll, nit ermangellen wurdt, und werden die bey ihnnen jetz logirende Kayßerliche selbsten nit mißbilligen konnen, alß mit welchen ich deßfalß in unbeseen nit zu thuen, die sich auch erinneren, daß vermöge deß stillstands chartelß unß auß unßeren contributions quartiren allenthalben daß unßerige pleiben, wir auch und die unßerige im stifft Paderborn ihnnen, den Kayßerlichen neben unß derogleichen zu stewr gönnen. Werden aber g(emelte) Kayßerliche inliggende volkere sich dagegen setzen, will ich hiermit protestirt haben, daß ich ihnnen zu vorn solches angezeigt habe. Und den stilstandt dießfalß nit angehet, und habe solches zur nachrichttungh auß überfluß und endtlich erinneren wollen. Ihrer zuruck beschriebener eigener resolution gewertigendt hiemit Gott befohlen.

Verpleib der herren willig freundt

Daniel de S. Andree’“ .[28]

„Das Jahr 1638 hatte kaum begonnen, da geschah etwas Abenteuerliches. Am Montag, dem 25. Januar, als einige Haupttore der Stadt zwar scharf bewacht, aber doch für den Verkehr geöffnet waren, kam ein Trupp hessischer Soldaten aus Lippstadt vor das Grandwegertor. Ein Leutnant mit zwanzig Mann gab sich als kaiserlicher Bote aus. Alle wurden bis zur Zugbrücke hinter die Außenbastionen, der Leutnant aber in den Bereich zwischen Außen- und Innentor gelassen und zum Vorgesetzten der Wachmannschaften geführt, den der hessische Leutnant mit einer versteckten Pistole erschoß. Die den Soester begleitenden zwei Soldaten stach er nieder, und seine Kameraden stießen die Wachen, die sie mit Tabak zu sich gelockt hatten, in den Stadtgraben. Nun konnten sie das Tor öffnen und die im Hinterhalt wartenden 500 hessischen Fußsoldaten und 300 Reiter in die Stadt lassen. Die kaiserliche Garnison wurde überrumpelt und leistete keine Gegenwehr. Die Hessen plünderten drei Stunden lang und nahmen, was sie fanden, 600 Artilleriepferde, vier Geschütze – nach dem „Theatrum Europaeum“,[29] wo dieser Handstreich beschrieben ist – , drei nach Angaben des Rates, und etliche Fässer mit Pulver. Die Geschütze, die sie nicht wegschaffen konnten, zerstörten sie. In den Bürgerhäusern stellten sie den kaiserlichen Soldaten nach und stahlen den Bürgern, was ihnen gefiel. Als Geiseln nahmen sie den Kommandanten, seine Offiziere, einige Soldaten, den regierenden Bürgermeister Detmar von Berswordt und den Stadtsekretär Grimmäus mit nach Lippstadt. Dieser Überfall geschah kaum einen Monat, nachdem die Hessen und die Kaiserlichen einen Waffenstillstand geschlossen hatten“.[30]

Der Hildesheimer[31] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 15./25.1.1638: „Diesen Montag sollen die Heßische aus der Lipstadt in Soest gefallen seyn, des Gral-Zeuchmeister Wahlß ganze Artillerey, worunter 4 Stück, 2 Mortierß gewesen, bekomen, 5 Compagnia zue fueß und 2 zue Roß darinn geschlagen, die stadt ausgeplündert, und mit der Beut davon gezogen. Den vorigen Tag hätten Sie auch aus der Lipstadt in einen Flecken Gütersloh[32] 70 Pferde bekomen. Den 3ten Tag nach dem den Söesteschen Einfall, fallet er auch in Geseke,[33] darinnen sie mehrentheils Bürger und Soldaten nebest dem Commendanten, so einer von der Reecke, geblieben“.[34]

Am 1.5.1638 wurde Paderborn[35] durch Rollin de St. André mit 600 Mann zu Fuß und vier Reiterkompanien überfallen. Es gelang ihm sich unbemerkt dem Neuhäuser Tor zu nähern und die Paderborner völlig zu überraschen. Da aber der Überfall gegen den Waffenstillstand verstieß, wurden am 3.6. die hessen-kasselische Besatzung abberufen und die Gefangenen wieder entlassen. An der Plünderung der Stadt durch St. Andrés Truppen hatten sich auch Bürger aus Paderborn beteiligt.[36]

Im Juni 1639 kam es zu Verhandlungen St. Andrés und des Kommissars Beckmann mit Alexander von Velen wegen der Quartiere.[37]

Der Ratsherr Andreas Kothe [1602-1651][38] aus Wiedenbrück[39] schreibt in seiner Chronik zum Jahr 1641: „[Anno 1641] vom Samstage auff den Sondag den 8. September zu Mitternacht hat der Commendant auß der Lippstat zum fünften Mael sein Heil ahn dieser Statt versuchet, diesölbe zu überrumpelen. Godt der Almechtich hadt es in Genaden verhüetet und haben zwey Gefangene einbracht undt eine Delle von 12 Fueß“.[40] „[Anno 1641] den 10. September zu Mitternacht ist sölbiger Commendant midt vielen Volck wieder angekommen, sein Heill zum 6. Maell versuchet, geleichwoll durch Gottes Segen nicht angegangen. Ehr ist dermaßen beyegnet, das ehr eine Bruchken von Beysen[41] hinderlassen und drey Gefangene darvon eingebracht“.[42] Anscheinend war dabei Verrat im Spiel gewesen, denn Kothe hält ergänzend fest: „Anno [1]642 den 26. Maii ist der Verreyter …, auß dem Kerspell Warselo bürtig, welcher dem hessischen Lipstedischen Commandanten ihm vorigen Jahre den 8. undt 10. September diese Stadt verraten wollen, auff dem Liebenfrowen-Market geköpffet, darnach gefiertheilet unt ein yeyder Tiertell ahn eine halbe Galgen[43] vor die Stadtporten gehangen, den Kopff auff einen Radtstaken[44] vor ihm Ostenporter Moer hinder dem Schloß ahn die Winekenreige gesettett worden, darheer der Verreyter das Volch hadt wollen in die Stadt führen“.[45]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet: „Hamm hat diß Jahr seinen ersten Anstoß vom General Wahlen gehabt / der ein Rendevous im Januario dortherum gehalten. Der andere war schärffer / indem der Hessische obriste de S. Andre mit einer Wurff-Brücken-Petarden und Laitern einen Anschlag im October darauff gemacht. Ob nun wol die Guarnison alart[46] gewesen / hat er nichts destoweniger drey Thore mit Petarden geöffnet / und ist biß an das vierdte kommen / allda sein Lieutenant in Ansehung der Petarden verwundet / und er Obr. selbst mit einem Stein zu Boden geworffen / worden / darüber seine Völcker zurück gewichen / wie dann gedachte Brücke von der Retirade gebrochen / in welcher von Capitäinen / Lieutenanten / Fändrichen / und bey 170. Knechten geblieben / die ersoffenen auch auff Wägen weggeführet ungezehlet / und haben sie bey 14. Laitern / die meinste am Wall stehend / wie auch 3. Petarden / und ihre gebrochene Brücke dahinden gelassen. Auff der Seiten von Hamm aber sind 1. Lieutenant / 1 Quartiermeister / 2. Feldwaibel / und 6. gemeine Knechte geblieben“.[47]

Bournonville konnte dem kaiserlichen Feldmarschall Melchior von Hatzfeldt im November 1643 die Gefangennahme des „holländischen“ Obristen St. André melden.[48]

Im Mai 1645 hatte der in Hamm stationierte Bournonville Alexander II. von Velen um Reiter für einen Überfall auf Rollin de St. André ersucht, der mit einem hessischen Konvoi von Coesfeld[49] nach Lippstadt wollte, ersucht, der jedoch nicht ohne Verluste abgehen sollte.[50] In der Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening [1611 – 1675] heißt es dazu: „In begin von die volgende monat [Mai 1645; BW] hebben die keiserschen ut den Ham[51] twe Hessesche companien te perde, so den gewesenen commendant van der Lipstat,[52] den baron Sankt Andrees, | na dieselve stat van Coesfelt[53] geconfoyert hadden, in’t wederumkomen tot … t’einemal geschlagen, gefangen bekommende den ritmeister Brant, umtrent 80 perden ende up 6 off 7 na aldie ruters“.[54]

In der Friedberger[55] Chronik des Dr. Johannes Volhard [1602-1662] heißt es über den Versuch St. Andrés, 1645 Friedberg einzunehmen: „Den 25. Sept. [1645]. Diesen Tag marchirte der hessische Obrist Saint Andres mit ungefehr 1500 Mann zu Roß von da er auch bis zum User Thor verwiesen worden; durch welches er verblendet [mit verbundenen Augen] in die Burg zum Kommandanten Johann Jakob Tullian, Obristleutnant, geführt und seines Begehrens halber befragt wird. Er fragte nach dem Bürgermeister der Stadt, dem er etwas wegen obgedachtem Obristen Andreen anzubringen hätte. Als nun berührter Tullian ihme, Trompeter, angedeutet, er sei itzt Bürgermeister und ihme es anzuzeigen ermahnet, hat solcher gesagt: Der Oberst Andrees wäre mit seinen Völkern vor der Stadt ankommen und müßte ein Nachtquartir haben. Ersuchte demnach den Bürgermeister, ob er selbiges in der Stadt gutwillig verstatten wolle, im widrigen er es selbsten nehmen müßte. – Worauf ihm vom Kommandanten angezeiget worden: Sollt seinem Obristen andeuten, dieser Platz sei ihm vom Römischen Kaiser anbefohlen worden, könnt ihm derowegen kein Quartier verschaffen. Wollt er es nehmen, das müßte er geschehen lassen und gewärtig sein, daß er ihm darüber begegnen würde.

Sobald nun der Trompeter seinen Abschied genommen und seine Ordre referirt, hat man gesehen uf dem Thurm, daß das Fußvolk uf das Mainzerthor zugezogen. Die haben sich in die Gärten hinter der Kirch und in die Leonhardskirch gelegt, auch ihr Stücke dahinter und eins in Jost Wilhelms Garten geführt und daraus sowohl, als aus Musqueten, auf das Mainzerthor stark Feuer geben lassen. Inzwischen haben sie das Wienemachersthor aufgebrannt- und gestoßen, Stroh und andre Materialien hineingebracht und an das rechte Thor gewollt und mit starken Aexten an den Homaier oder Ringgraben hauen lassen. Entzwischen allenthalben stark Feuer auf dies Thor- und Mauerlöcher geben lassen.

Es ist ihnen aber von diesem Ort auf Thor und Mauern mit continuirlichen Schießen also begegenet worden, auch mit Auswerfung von Handgranaten, so einen trefflichen Effect getan, durch den alten Constabler also zur Haut gegangen worden, daß sie unterschiedlichmal abweichen müssen. Ob sie nun wohl des Wienemachers Haus angesteckt und auch in andre Bäu Feuer gebracht, ist doch wieder gelöscht worden und ausgangen. Entzwischenaus, da sonderlich die Nacht einfiel und es an diesem Thor am heißesten zuging, ließ gedachter Andrees auch am Fauerbacher Thor anfallen, wollt solches petardiren [mit Sprengmörsern sprengen]. Aber es wurde ihm gleicher Weise mit unaufhörlichem starken Schießen also begegenet, daß sie zu ihrem Zweck nicht gelangen konten, sondern ein Mehrers nicht verrichtet, als daß sie die Ruhlsche Pforte und das mittelste Userthor anngesteckt und in Brand gebracht. Als nun viel gedachter Andrees gesehen, daß er 2 Thore gewonnen und es nach allen Seiten mit Schießen stark hergangen, hat er auch angefangen, kleine Feuerkugeln in die Stadt zu spielen, deren erste in Engelbert Thomas Hof gefallen, so aber bald bekommen und gelöscht worden. Die andern sind unterschiedlich, aber Gott sei ewig Lob und Dank davor gesagt, ohne Schaden in die in die Stadt eingefallen. Das Schießen und Feuerwerfen hat bis ungefähr 8 Uhr gedauert. Nachdem es still geworden draußen, sein die Völker und Stuck wieder ins Lager vor der Stadt geführt worden. Das Fauerbacher Thor hat interim [inzwischen] gemächlich fortgebronnen, bis den Morgen früh, da es durch unsere Leute ist gelöscht worden. Die ganze folgende Nacht [den Rest dieser Nacht] sein Herrn und Bürger, Soldaten und Reuter, auf den Mauern in Bereitschaft blieben.

Des Montags, Morgens früh ungefehr um 7 Uhr, hat man gesehen, daß Fußvolk und Bagagi sich nach Ockstadt[56] gezogen und da durch nach dem Hollerberg und nach dem Felde vor dem Nauheimer Walde gewendet, aldann sie ein paar Stunden bis nach 10 Uhr still gelegen, bis die Reuterei hinten herum von der Wart durch Ockstadt hin zu ihnen kommen. Darauf sind sie miteinander aufgebrochen und durch den Wald gen Mörlen[57] gezogen. Entzwischen die Reuter ankommen, haben die Constabler in der Burg stark Feuer auf die Völker gegeben, aber wegen Weite des Schusses nichts verrichten mögen. Diesen Tag sind die Völker bis Ostheim[58] und Weisel[59] gezogen, alda dieses und denen Orten ein paar Tag still gelegen, von dannen nacher Wetzlar[60] und an die Lahn gezogen“.[61]

1646 war er bei der Eroberung und Verwüstung Obermarsbergs[62] unter dem Befehl Mortaignes beteiligt, von dem er durch die Bürger der zerstörten Stadt 500 Reichstaler überwiesen bekam.[63] Vom 6.5.1646 datiert ein Schreiben des Regimentsquartiermeisters Hans Michell[64] zu Rüthen[65] an die Stadt Kallenhardt,[66] „daß ihr das ‚Hündelshaussche, Bannirsche, Stallhaus‘ [Hundelshausen-Poley, Banér, Stålhandske; BW] assigniert worden ist und der Rat hiermit aufgefordert werde, selber einigst herüberzukommen oder zwei Vertreter zu schicken, um mit ihnen zu verhandeln. Falls sie sich nicht erklären wollten, sollen sie mit Feuer und Schwert gestraft werden, andernfalls würden sie einen guten Salvagarde bekommen“.[67]

Vom 5.5. bis 25.7.1646 waren die schwedischen Regimenter Hundelshausen, Poley und Stâlhandske unter dem Befehl von Douglas in Rüthen und Kallenhardt einquartiert. In Rüthen soll es zu zahlreichen Vergewaltigungen gekommen sein. „Bürgermeister Brandis schrieb hierüber, die Soldaten hätten mit türkischer Tyrannei ‚midt mordt und brande‘ gewütet und ‚sowohl Jüdinnen als auch Christinnen‘ vergewaltigt“.[68] Damit die völlig verarmten und ausgeplünderten Bürger den geforderten Verpflegungsgeldern nachkamen, wurde der Rüthener Bürgermeister Gordt Schreiber als Geisel festgesetzt. Rüthen zahlte für beide Städte die verlangten 157 Rt. durch Kreditaufnahme, wobei u. a. der hessische Gouverneur von Lippstadt, Rollin de St. André, der der Stadt 55 Rt. vorschoss.[69]

„Der hessische Konvoi hatte Bönninghausen von Münster[70] nach Lippstadt gebracht, wo der hessische Oberst Daniel [Rollin] de Saint-André die Garnison befehligte. Dieser übergab Bönninghausen kurze Zeit nach seiner Ankunft das Kommando über die Festung und rückte zu einem Anschlag gegen Oberhessen aus. Mit seinem Zug begann der ‚Hessenkrieg‘, der Krieg zwischen der Landgräfin Amalie und Landgraf Georg von Hessen-Darmstadt, dem 4 kaiserliche Regimenter zur Verfügung gestellt wurden. Saint-André bedrohte am 23. September [1646; BW] Gießen,[71] zog dann weiter über Butzbach[72] in die Gegend von Hanau[73] und unternahm einen Angriff auf Friedberg, der aber von den Kaiserlichen abgewiesen wurde, so daß der hessische Obrist ohne Erfolg nach Lippstadt zurückkehrte“.[74]

Wilhelm von Westphalen, Landdrost in Westfalen, schrieb am 14.2.1647 dem in den Spanischen Niederlanden weilenden Piccolomini: „Der hessische Obrister St. Andrei, gouverneur zu Lippstatt, ist vorgestern mit starcker convoy zum Neuenhaus[75] anglangt, die inwendige verbauung des schlosses besichtiget und andere mehr arbeit angeordnet, auch einen Capitein mit mehrer manschafft dahin verlegt. Was nuhn nach abgehenden frost daselbsten vorgenohmmen wirt, stehet zu erwarten“.[76]

„Im Juni 1647 wurden so die westfälischen Schützen beauftragt, die Lippepässe bei Overhagen[77] und die Pässe bei Werl[78] mit Pfählen zu verschließen, um streifende Rotten abzuwehren. Man verhandelte hierüber mit dem Obristlieutenant Ernst Wesseler von Papen [Pape; BW]. Der beschied, Schützen allein würden zu dieser Aufgabe nicht hinreichen, man brauche reguläre Soldaten. Wenn jedoch Soldaten anwesend seien, sei den Schützen das militärische Eingreifen untersagt, diese müßten sich daher vor-sichtig verhalten, ‚ne impignant, vel modum defensionis allein widder die streiffenden partheyen excedant, ita ut graviore inde metui possint‘. Die Schützen durften danach keinen offenen Kampf provozieren. Wie verworren aber die Fronten waren, zeigte sich an der Empfehlung der Arnsberger[79] Regierung, man solle den hessischen Kommandanten in Lippstadt um die Unterstützung der westfälischen Schützen an der Lippe bitten, da aus Bonn keinerlei Hilfe zu erwarten sei und die Kaiserlichen aus ihren Stützpunkten Dortmund und Hamm ‚fast stundtlich undt taglich‘ das Herzogtum heimsuchten“.[80]

„Der Lippstädter Kommandant Daniel de St. André erließ am 25. Juni 1647 gar einen Befehl, alle streifenden Soldaten, die sich nicht ausweisen konnten, zu erschießen“.[81]

Das „Theatrum Europaeum“ berichtet: „Nach dem nun jetzo vorgedachter General von Königsmarck / ermeldten Ort / als den Ihrer Fürstl. Gn. Der Herr Bischoff [Franz Wilhelm v. Wartenberg; BW] zu Oßnabrück[82] / etc. jederzeit in hoher Obacht gehabt / unnd an welchem dem gantzen Stifft nicht wenig wenig gelegen / (wider männigliches Vermuthen) mit in ungefehr 1000. Pferden berennen lassen; ist er selbsten auch (weiln Chur-Cölln wegen der Neutralität zwar etliche Tage mit ihm tractiren / aber nichts schliessen lassen) mit den übrigen Völckern durch das Stifft Münster gefolgt / und den 8. 18. Junii weiters nicht / dann etwan auff 2. oder 3. Stunden von der Statt Münster umb Telligt[83] gelegen.

Nicht ohne ist es / dass man in Belägerung dieses Orts / durch das vielfältige Gewässer / in deme die Soldaten in den Approchen biß über die Knye im Wasser stehen müssen / nicht ein geringes verhindert worden. Es haben aber die Königsmarckischen / nebenst den Hessischen die übernommene Mühe sich gar nicht dauren lassen / sondern dergestalt eyffrig gearbeitet / dass sie am 15. Junii allbereits unter den Stücken gewesen. Als nun inmittelst der Commendant von der Lippe / Herr Obrister von S. Andree / mit etlich Hessischem Volck / wie man schreibet / 500. Mußquetirern / und unterschiedlichen schweren Stücken / im Läger gleichfalls ankommen / hat demnach am 11. 21. die Belägerung ihren rechten Anfang genommen. Derohalben / als man jetzo in die vierdte Woche diesem Ort / mit untergraben / schiessen / stürmen / Feuereinwerffen / und andern Kriegs-Mitteln / ernstlich zugesetzt / ist man endlich / am 5. 15. Tag deß Heumonden mit solchem Werck / vermög nachfolgenden Accords / fertig worden. Unnd ob zwar der Commendant in Weidebrück[84] / Obrister Leutenant de Reumont der Hoffnung gelebt / er würde mit der Besatzung / die noch etwa in 700. Mann bestunde / den Abzug erhalten; dieweilen er aber / nach laut der Capitulation / im Accord der Fähnlein vergessen / auch deßwegen ihme dieselben abgenommen / so seynd darbey die meisten Knechte gutwillig geblieben / von den Hessischen aber über 200. so auff Keyserl. Seiten gedienet / Crafft deß 2. Articuls im Accord zurück behalten worden / dass also der Herr Commendant mehr nicht als 160. Mann nach Siegburg[85] gebracht.

Die Puncten deß Accords / so zwischen der Königl. Mayest. zu Schweden / etc. bestelltem General über dero Cavallerie / Statthaltern der Ertz- und Stiffter Bremen und Vehrden / auch Obristen zu Roß und Fuß / etc. dem Wolgebohrnen Herrn / Hans Christoph von Königsmarck / an einem: Und dem Wol-Edlen und Gestrengen / Herrn Obr. Lieutenant de Reumont / als Commendanten in Weidenbrück / andern Theils / Mittwochs den 5. 15. Julii gesch[l]ossen worden / bestehen in nachfolgenden Worten:

I.

Sollen alle Einwohner in der Statt Weidenbrück / so wol Geist- als Weltliche / ingleichen alle Soldaten / an Leib und Lebewn verschonet werden / und keinem was Unrechts widerfahren.

II.

Soll der Herr Commendant / nebenst allen Hohen und Nieder-Officirern / auch seinen Soldaten / (ausgenommen / die unserer Partie zuvor gedient) ins gemein / wie auch die Reutter / doch mit Hinderlassung der Pferde, ingleichem alle Kriegs-Bediente / so sich in der Statt befinden / mit ihrer Bagage / Weib / Kindern / Wägen und Pferden / klingenden Trommeln / brennenden Lunten / Kugeln im Munde / morgen den 6. 16. Julii / umb 10. Uhr Vormittag / frey und sicher ausziehen / und nacher Siegburg convoyirt werden: Zu Versicherung der Convoy aber / soll der Commendant / Geysell zurück zu lassen / schuldig seyn.

III.

Zu Fortbringung der Krancken Gequetschten und der Bagage / sollen ihnen benöthigte Wägen und Pferde aus der Statt zu geben vergönnet / oder in Ermanglung derselben / verschafft werden.

IV.

Da einige verborgene Minen oder Fewer eingelegt / soll der Commendant dieselbige / nach dem Abzug / zu offenbahren / Crafft dieses verbunden seyn.

V.

Und soll der Commendant / noch heute uns annehmliche Posten zu besetzen einräumen: Zu mehrer Vest- unnd Haltung ist dieses von mir unterschrieben und versiegelt worden.

L. S.

Hanns Christoph von Königsmarck“.[86]

Auch an der Verpflegung der Armee wie der Bevölkerung im Feindesland pflegte André zu verdienen. „Für die Versorgung der Heere waren große Mengen an Brot und Bier zu beschaffen. Die Bäcker und Brauer, die dies zu bewerkstelligen hatten, wurden in der Regel von den Landständen dafür bezahlt. So erhielt beispielsweise Bernd Rödder in Lippstadt im September 1647 von seinem hessischen Kommandanten St. André den Auftrag, 60.000 Pfund Brot zu backen. Das Brot war aber nicht nur für die hessische Armee bestimmt; St. André ließ 30.000 Pfund für den Verkauf in das Herzogtum Westfalen, also in ‚Feindesland‘ reservieren“.[87] „Zu den Gewinnern des Krieges gehörten sicher auch die Militärs, denen ‚jure belli‘ enteignete Güter übertragen wurden. Die hessischen Landgrafen übereigneten so das Schloß und Gut Overhagen ihrem Lippstädter Kommandanten Daniel de St. André. Die enteignete Familie von Schorlemer mußte in mühevollen Verhandlungen das Gut nach dem Krieg zurückkaufen“.[88] In der Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening [1611 – 1675] heißt es: „Interim [August 1648; BW] ist einich Schwedes volck under den oversten Engeren, nahmlich umtrent 150 te perde ende 5 a 600 te vote, ut die Swedesche aver die Emse gelegenne besettinge tesamen, tot Linge[89] aver die Emse, verner dor die graffschap van Bentem,[90] het stifft van Munster,[91] die graffschap Zutphen[92] bess up Bocholt[93] gefort, alwar haer ut die Hessesche besettinge, die met hussluhde,[94] perden, geremonterde ruteren | neffens einige gecommenderde te voete [mede geconiungert hebben, als ock] den oversten Sant Andres, so bereitz einige weken tot Borcken[95] en Bocholt met umtrent 6 a 700 so te perde als te vote ut der Lipstat[96] een de quartieren als ock ut Ostfresslant gelichtede volcker gelegen hadde ende allene met dese up Nuis[97] te trecken niet en vertrouwede, syn gesamentlick den 10 Augusti tot Wesel[98] den Ryn gepassert, starck ungefehr 2.200“.[99]

Bis 1649 war St. André Kommandant von Lippstadt.

„Im Frühsommer des letzten Kriegsjahres 1648 besuchte Daniel Rollin zum ersten Mal Königsbach. Der Besitz von Königsbach fiel ihm später durch seine Verheiratung mit Lukretia von Beckermanndt zu. Sie war eine Tochter des langjährigen Steiner Amtmann Eberhard von Beckermanndt. Dieser war in dritter Ehe mit Barbara von Venningen verheiratet. Beckermanndt, der wie Daniel Rollin Offizier in schwedischen und hessischen Diensten gewesen war, starb im Jahre 1640, nachdem seine Frau Barbara schon 1637 gestorben war“.[100]

1650 erwarb er von den Herren von Venningen die sieben Zwölftel an Königsbach[101]. Die dortige Wasserburg wurde zum dreiflügeligen Renaissance-Schloss umgebaut und wird noch heute von der Familie von St. André bewohnt.

„Während seiner Abwesenheit hatten ihm [Sperreuter; BW] die Schweden in Franken noch einmal schweren Schaden zugefügt, anstatt ihm sein ‚Sypoliciertes’ Gut in Livland oder die ‚geld restitution’ zurückzugeben. Sie hatten dem hessischen Obisten S. Andre’ sein Gut Trautskirchen[102] gegeben, der es mit Gewalt wider allen Rechts wie ein ‚Spoliator’ genommen hätte. Er hätte sein armes Weib und sein Kind davon gejagt. Der Kaiser hätte es ihm zwar ‚restituiert’, aber es wäre alles verwüstet. St. Andre’ würde auch nicht verzichten wollen. Er hätte sich jetzt als ein Erbe ausgegeben“.[103]

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] koenigsbach-stein.de/homepages/koenigsbach/schloges.htm.

[2] KNESCHKE, Wappen, S. 372.

[3] Königsbach-Stein [LK Enzkreis].

[4] koenigsbach-stein.de/homepages/koenigsbach/schloges.htm. KNESCHKE, Die Wappen Bd. 2, S. 372: am 1.8.1652.

[5] koenigsbach-stein.de/homepages/koenigsbach/schloges.htm.

[6] Dessau [Stadtkr. Dessau]; HHSD XI, S. 77ff.

[7] WÜRDIG; HEESE, Dessauer Chronik, S. 220.

[8] Brakel [LK Höxter]; HHSD III, S. 112f.

[9] Brilon [LK Brilon]; HHSD III, S. 119f.

[10] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 293.

[11] Münster; HHSD III, S. 537ff.

[12] Hamm in Westfalen; HHSD III, S. 286ff.

[13] Lünen; HHSD III, S. 486f.

[14] Brock [ten Broke], Haus; Münster, im heutigen Stadtteil Roxel.

[15] Stevening, westfälisches Adelsgeschlecht.

[16] Paradiese, Kloster [LK Soest]; HHSD III, S. 606f.

[17] Archives Municipales de Strasbourg AA 1065.

[18] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).

[19] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff. Gemeint ist hier das Massaker in dem hessisch besetzten Höxter durch Geleen: Die Eroberung Höxters am 20. April 1634 hat ihren Niederschlagin den Aufzeichnungen Chronisten gefunden: … „bis endtlich im jahr 1634 am grünen donnerstag [13.4.1634; BW] herr Gottfridt Huy freyherr von Gleen mit ohngefehr 7000 pferden undt 3000 zu fueß die statt berennet, an zweyen örteren, alß am Lucas hohle undt in Heistermans campe, wo mann nacher Corbey [Corvey; BW] gehet, ein ordentliches läger machte, mit etzlichen 100 canonen schüßen undt 35 fewr granaten (so alle aber nichts außrichteten) tag undt nacht beschoß. Hierauff both er den belagerten einen accord an, allein der commendant auff vielfältige starcke vertröstung des entsatzes schlug sölchen rundt ab, ging also den 10. [20.] Aprilis daß arme Hüxar mit sturm über. Ach ! daß ich den jammer sölcher blütigen eroberung erzehlen muß ! Alles, waß sich nur blicken ließ, gerieth dem feindt in die händte, über 300 soldaten, 220 bürger undt mehr alß 1000 eingeflüchteter haußleuthen nebst vielen anderen frembden musten erbarmblich herhalten, nichts köndte dem feindt entrinnen. Die bürgere, denen noch auß gnaden daß leben geschencket wurde, musten woll 100, 200, 300 ja 700, 800 undt mehr thaler ranzion dafür erlegen. Die pforten der statt wurden alle zerschleifft, die wälle und mauren gantz verwüstet, kirchen undt schulen verheeret, alle adeliche häuser und höffe geplündert, undt ward auch ihre fürstliche gnaden abbt Johann Christoph [von Brambach; BW] nebst dem capitul, so damahls in Hüxar waren, auff dem Bruderhoffe gahr nicht verschönet, sondern alles ihres geistlich habiets undt bey sich habenden sachen beraubet; die Weeserbrücke ward im grundt abgebrant undt alles grausamblich zerstöret, summa es war ein weesen der zerstörung Jerusalems, mann riß den Männeren ihre weiber auß den händen undt säbelte sie nach gethaner nothzüchtigung erbarmlich darnieder, mann schlagtet jung undt alt, kindtlein einer spannen lang. Da lagen die leichnamb der erschlagenenn auff den gassen wie daß geschlachtete vieh, undt dennoch übete mann seinen grimmen an ihnen, etzliche bestrawete mann mit pulver undt brante sie vollendts zu aschen, andere entkleidete mann undt weltzete sie im schlamm herumb ! Ach ! Wie kann ich alles melden. […] Alß Otto Ziegenhirts Hüxarischen secretarii haußfraw vernahm, daß die statt nun über undt über wäre, lieff sie mit zweyen kleinen unmündigen kinderen nach der brücken, setzte sich oben auff den pfeyler undt warff erstlich ihr söhnlein, so vor ihr stundt, hinnab ins wasser undt sprung mit einem [söhngen] säugenden kindt vollendts hernach“. NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 96f. Vgl. TESKE, Bürger, S. 106ff.

[20] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 299.

[21] durch „Petardiere“ angebrachte Sprengladung, die am Tor oder an einer Brücke mit einem Brett angeschraubt oder aufgehängt und mit einer Lunte gezündet wird. Dabei kommen auf 50 Pfd. Metall 4 Pfd. Pulver. Damit wurden Festungsringe an Schwachstellen aufgesprengt, ohne die Wehranlage zu zerstören. Durch die Bresche drangen Sturmtruppen ein, während die aufgesprengten Eingänge zum eigenen Schutz schnell wieder geschlossen werden konnten, wenn der äußere Ring u. die Festung oder das Schloss erobert waren.

[22] perturbiret: verwirrt.

[23] GEYSO, Beiträge II, S. 135.

[24] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.

[25] WOLF, Landsberg-Velen, 56; Gütersloh [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 275.

[26] Rüthen [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 659f.

[27] Soest [LK Soest]; HHSD III, S. 692ff.

[28] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, Nr. 64.

[29] Vgl. BINGEL, Das Theatrum Europaeum.

[30] WIDDER, Soest, S. 818.

[31] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[32] Gütersloh [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 275.

[33] Geseke [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 253f.

[34] SCHLOTTER, Acta, S. 279.

[35] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.

[36] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 73f.

[37] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 119.

[38] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 143f.

[39] Wiedenbrück [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 782f.

[40] FLASKAMP, Kothe, S. 17. Delle von 12 Fuß = Brett von 3, 60 m Länge.

[41] Aus Weiden- oder Haselnußgerten geflochtener Laufsteg.

[42] FLASKAMP, Kothe, S. 18.

[43] Behelfsmäßiger Kniegalgen, nicht ein schwierig zu errichtender zweifüßiger Gabelgalgen.

[44] Pfahl des Rades auf der Richtstätte.

[45] FLASKAMP, Kothe, S. 18.

[46] alert: wachsam, alarmiert.

[47] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 562.

[48] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 168.

[49] Coesfeld [LK Coesfeld]; HHSD III, S. 144ff.

[50] WOLF, Landsberg-Velen, S. 105.

[51] Hamm in Westfalen; HHSD III, S. 286ff.

[52] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.

[53] Coesfeld [LK Coesfeld]; HHSD III, S. 144ff.

[54] STROTHMANN, Westfalen, S. 148.

[55] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.

[56] Ockstadt [Kr. Friedberg].

[57] Ober- u. Nieder-Mörlen [LK Wetteraukreis].

[58] Ostheim, heute Ortsteil von Butzbach [Wetteraukreis].

[59] Weisel [Rhein-Lahn-Kreis].

[60] Wetzlar; HHSD IV, S. 461ff.

[61] WAAS, Chroniken, S. 203ff.

[62] Marsberg, Ober- und Nieder- [LK Brilon]; HHSD III, S. 494ff.

[63] STOLZ, Marsberg, S. 128.

[64] Nach CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 296, Anm. 2, handelte es sich um Hans Middach u. ein Schreiben vom 7.5.1646.

[65] Rüthen [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 659f.

[66] Kallenhardt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 376f.

[67] TEMPEL, Rüthen, S. 220.

[68] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 50.

[69] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 296f.

[70] Münster; HHSD III, S. 537ff.

[71] Gießen; HHSD IV, S. 172ff.

[72] Butzbach [Kr. Friedberg]; HHSD IV, S. 73f.

[73] Hanau; HHSD IV, S. 199ff.

[74] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 345.

[75] (Schloss) Neuhaus [LK Paderborn]; HHSD III, S. 671f.

[76] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 121.

[77] Overhagen [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 600.

[78] Werl [LK Soest]; HHSD III, S. 768ff.

[79] Arnsberg [LK Arnsberg]; HHSD III, S. 28ff.

[80] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 28.

[81] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 51.

[82] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.

[83] Telgte [LK Münster]; HHSD III, S. 715f.

[84] Wiedenbrück [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 782f.

[85] Siegburg [Siegkr.]; HHSD III, S. 684ff.

[86] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 6, S. 131f.

[87] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 42f.

[88] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 44, bzw. S. 348f.

[89] Lingen; HHSD II, S. 299f.

[90] Bentheim [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 40f.

[91] Münster; HHSD III, S. 537ff.

[92] Zutphen [Prov. Gelderland].

[93] Bocholt; HHSD III, S. 87ff.

[94] Hausleute: Landleute im Fürstbistum Osnabrück.

[95] Borken [LK Borken]; HHSD III, S. 103f.

[96] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.

[97] Neuss; HHSD III, S. 556ff.

[98] Wesel [LK Rees]; HHSD III, S. 773ff.

[99] STROTHMANN, Westfalen, S. 188.

[100] koenigsbach-stein.de/homepages/koenigsbach/schloges.htm.

[101] Königsbach-Stein [Enzkreis]. Vgl. Königsbach: Online verfügbar unter: badischewanderungen.de/K.oe.nigsbach.htm.

[102] Trautskirchen [LK Neustadt a. d. Aisch/Bad Windsheim].

[103] KODRITZKI, Seitenwechsel, S. 140.

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