Recke [Reck], Adolph von der

Recke [Reck], Adolph von der; Obristleutnant [ -29.1.1638 Geseke] Recke stand 1632 noch als Hauptmann, 1637-38 als Obristleutnant unter Wahl in kaiserlichen Diensten.

In einer Chronik der Paderborner[1] Jesuiten über die Belagerung der Stadt im August 1632 heißt es:

„Welche nachdem den 29. der feindt starcker als niemaln mit seinen stücken auff daß Giersthor geschoßen und den gibel sehr verdorben, desen ungeachtet der haubtman Lippe selbigen posten manutenirt, umb mittag darnach der hauptman Recke unversehens uberfallen, viel nidergemacht, verwundt und gefangen genommen und die übrige in die schanzen und lauffgraben uber hals und kopff gejagt, unter den todten sein zweyn hauptleute geplieben neben andern officiren und alles gewehr im stich gelaßen, selbigen tages sein andere außfelle geschehen, in welchen auch gefangen bekommen und etliche geplieben.

Den 30. [August] hat der obrister Wilhelm Westphalen zeitlich verscheidene partheyen commandiert, den feindt am Heersthor und Rimekerspfort, so woll zu roß als fueß anzugreiffen, welches auch glücklich durch den hauptman Vierfuß vor dem Heersthor ergangen, indeme er die schanzen angefallen, den Schottlendischen maior Bittoni gefangen bekommen, 5 oder 6 hauptleüte neben ihren soldaten nidergemacht und den feindt ganz auß den lauffgräben getrieben, wie imgleichen herr obrister wachtmeister Wrede und hauptmann Reck außgefallen, neben dem rittmeister Fürstenaw, so täglich bey dem spiel gewesen, etliche gefangen eingebracht und verscheidene nidergeschoßen, haben also dem feindt daß gelach perturbirt, in deme die soldaten ungezwungen nicht mehr in die lauffgraben gewolt, wegen hefftigen schießen und außfallens, ist derowegen auffgebrochen und seinen weg nach Lichtenaw[2] genommen, mit großer bedrawung die stadt Paderborn balt mit großeren ernst wider anzusprechen, welches Gott genediglich verhüeten wolle, und seine allmacht höchlich zu dancken, vor dise große erzeigte gnaden“.[3]

Die städtische Kostenrechnung der Stadt Geseke[4] erwähnt ihn 1637/38: „Diese [Wahl’sche Kavallerie; BW] sein am 25. Decembris [1637; BW] von herrn obristleudtnanten Recken abgewechselt mit 3 compagnien fueßvolkern und 2 compagnien reutern, die bis den 29. Januarii [1638; BW] wegen ihrer nachleissigen wacht von den hesseschen volkern uberfallen und die statt ausgeplundert, kosten uber 10 000 rt. ohne plunderung“.[5] „Am 29. Januar 1638, so erneut die Handschrift der Stadtpfarrei, wurden durch die hessische Besatzung von Lippstadt[6] die Kaiserlichen geschlagen, diese Stadt erobert und alles, Kirchen und Häuser, geplündert. Der Kommandeur, Obrist Recke, wurde von einer Kugel in den Hals getroffen und starb unmittelbar darauf in Geseke“.[7]

[1] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.

[2] Lichtenau [LK Büren]; HHSD III, S. 461f.

[3] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 51.

[4] Geseke [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 253f.

[5] BRUNS, Geseke, S. 170.

[6] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.

[7] BRUNS, Geseke, S. 171; CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 385.

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