Lombardo [Lombardi, Lambardi], Francesco ?

Lombardo [Lombardi, Lambardi], Francesco ?; Obrist [ – ] Lombardo stand als Obrist in kaiserlichen Diensten.[1]

Nach der Übergabe Augsburgs[2] an die Kaiserlichen im März 1635 kommandierte er dort 9 Kompanien kaiserlicher Soldaten.[3]

Wie Maximilian I. von Bayern am 15.4.1635 dem neuen Statthalter Ott Heinrich Fugger schrieb, bestanden die vierzehn Kompanien Kaiserlicher in Augsburg fast aus lauter untauglichen neu geworbenen Bauern. Sie seien so schlecht, dass sie nicht mehr als dreihundert gute Soldaten zu schätzen seien.[4]

Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Happe[5] erwähnt ihn in seiner „Thüringischen Chronik“: „Den 8. Oktober [18.10.1636; BW] haben wir die leidige Post bekommen, dass uns 12 Regimenter Hatzfeldisch keyserlich Reuter einquartiret werden solten. Den 10. Oktober [20.10.1636; BW] sind diese Regimenter ankommen, als der Obriste Conzago, Oberiste Coloredo, Obriste Lombardo mit 30 Compagnien im Amt Clingen[6] und Stadt Greußen,[7] das Herverische des Obristen Nitrams, Obristen Manteufels, Obristen Zweyers und Obristen Wendrums Regimenter von 28 Compagnien in das Amt und Stadt Sondershausen,[8] das Harossische, Wolckensteinsche, Altwallensteinische und Bönnigheusische im Ambt Keula[9] und Ebeleben,[10] ist ein unaussprechlicher Schade|Jammer| allenthalben. Eodem [die] ist auch eine Compagnie churfürstliche Reuter von dem Obristen Trantschen in das Dorf Bothenheilingen[11] gelegt worden. Den 11. Oktober [21.10.1636; BW] sind die Soldaten im Ambt Keula ausgetheilet worden, hat das geringste Dorf 2 Compagnien bekommen“.[12]

„Eodem [die] [26.10../5.11.1636; BW] ist das Gonzagische und Lombardische Regiment wieder in Greußen ankommen“.[13]

Im Tagebuch des Schulmeisters Gerlach von Albertshausen[14] bei Würzburg[15] heißt es für 1637: „Am 25. Mai hat ein Jesuit in der Kirche zu Lindflur[16] Messe gelesen, war vom Kriegsvolk Lombardi. Am 3. Juli flüchtete alles nach Hetzfeld,[17] weil die Sage ging, daß viel Kriegsvolk in die Flecken kämen“.[18]

[1] Vgl. die Erwähnung bei HAPPE II 45 v; mdsz.thulb.uni-jena.de

[2] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.

[3] HABERER, Ott Heinrich Fugger, S. 317.

[4] DAMBOER, Krise, S. 257.

[5] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.

[6] Clingen [Kyffhäuserkreis].

[7] Greußen [Kyffhäuserkreis].

[8] Sondershausen [Kyffhäuserkreis].

[9] Keula [Kyffhäuserkreis].

[10] Ebeleben [Kyffhäuserkreis].

[11] Bothenheiligen [Unstrut-Hainich-Kreis].

[12] HAPPE I 45 v – 46 r; mdsz.thulb.uni-jena.de

[13] HAPPE I 52 r; mdsz.thulb.uni-jena.de

[14] Albertshausen; heute Ortsteil von Reichenberg [LK Würzburg].

[15] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.

[16] Lindflur, heute Ortsteil von Reichenberg [LK Würzburg].

[17] Hetzfeld: nicht identifiziert.

[18] ZIMMERMANN, Tagebuch, S. 24.

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