Lerchenfeld, Georg Konrad Freiherr von

Lerchenfeld, Georg Konrad Freiherr von; Hofrat [ – 1689] Georg Konrad Freiherr von Lerchenfeld auf Gebelkofen[1] wurde am 21. November 1637 als kurbayerischer Hofrat mit einer Besoldung von 400 fl. vereidigt. Am 25.6.1640 wurde er wegen seiner Faulheit beim Ratsbesuch und bei der Ablegung der Relationen gerügt. Da sich dies nicht besserte und er allzu oft auf seinen Landgütern weilte, wurde er im August 1641 als Regimentsrat nach Straubing[2] versetzt. Am 27.1.1645 wurde er wieder als Hofkammerrat mit einer Besoldung von 500 fl., ab 1647 mit 600 fl. angestellt. Zusammen mit seinen Brüdern und Vettern wurde er 1653 in den Reichsfreiherrnstand erhoben (22.2. kaiserliche Verleihung, 14.9. kurfürstliche Bewilligung). Ab dem 21.1. 1654 amtierte er als Hofoberrichter. Später wurde er noch Kämmerer und Revisionsrat. Zudem war er noch vom Dezember 1656 bis zum 25.5.1668 Pfleger von Stadtamhof.[3]

„Am 26. Juni [1648; BW], nachdem die Schweden und Franzosen schon in Mühldorf[4] eingezogen waren, berichtete Graf von [Ferdinand Lorenz v.; BW] Wartenberg als Oberst, daß die Bauern zwischen Mühldorf und Neuötting[5] samt ihrem Hauptmann, Herrn von Lerchenfeld, davon gelaufen seien, nachdem der Feind einige Musketenschüsse getan“. „Aus einem Schreiben vom 29. Juni erfahren wir den Namen des Oberbefehlshabers der Streitkräfte rechts des Inns. Darin berichtet die Regierung von Burghausen[6] an die Pflegen, daß ein Schreiben eingelaufen sei, wonach sämtliche Untertanen der Regierung zur Verteidigung des Inns befohlen seien, daß man ‚von Hunoltstein‘ – es ist dies der Generalfeldzeugmeister – möglichst an die Hand gehen solle, daß sich wohl einige besorgte Untertanen zur Verteidigung des Inns meldeten, aber der Großteil derselben aus Schrecken und Feigheit von Haus und Hof gelaufen und mit Roß und Vieh sich zur Flucht ins Gebirg begeben hätten. Die Städte, Märkte und Dorfschaften seien verödet, dermaßen, daß man keine Leute mehr auftreibe zu Schanzarbeiten, zur Führung des Proviants, zur Einlieferung der ‚Fourage, des Brots, Biers und anderer Notdurft‘ mehr. Wie wenig Verlaß auf die Landfahnen war, geht aus einem Bericht des Vizedoms von Burghausen vom 29. Juni hervor, worin er schreibt, daß der Generalfeldzeugmeister das allgemeine Aufgebot wieder zurückgenommen habe wegen ‚der baim allgemainen Glockenstreich besorgte Confusiones und üble Consequentien‘ und daß er begehrt hätte, die Maxlrainischen[7] Schützen möchten ‚eilfertig nacher Mühldorf geschickht werden‘ „.[8] Allerdings hatte man schon 1646 im Geheimen Rat die Bedenken geäußert, dass derartige Aufgebote leicht in Aufruhr umschlagen könnten, wenn sie die Obrigkeit im Stich lasse.[9]

[1] HEYDENREUTER, Der Landesherrliche Hofrat, S. 342; FERCHL, Bayerische Behörden und Beamte II, S. 995f.; Gebelkofen, heute Ortsteil von Obertraubling [LK Regensburg].

[2] Straubing; HHSD VII, S. 723ff.

[3] Stadtamhoff [Stadt Regensburg]; HHSD VII, S. 708f.

[4] Mühldorf [LK Mühldorf]; HHSD VII, S. 462f.

[5] Neuötting [LK Altötting]; HHSD VII, S. 511.

[6] Burghausen [LK Altötting]; HHSD VII, S. 115.

[7] Maxlrain [Gem. Beyharting, LK Bad Aibling]; HHSD VII, S. 436f.

[8] URZINGER, Mühldorf, Nr. IV.

[9] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kasten Geheimer Rat 199/I/2, fol. 31-33; fasz. 5, fol. 32-33′: Aufzeichnungen Richels.

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