Eichzell, Gottfried

Eichzell, Gottfried; Obristleutnant [ – ] Eichzell [auch Echtzel, Ochsel] war kaiserlicher Obristleutnant im Regiment Farensbach. „Die Truppen des Oberstleutnant Eichzell verüben  »unverantwortliche Insolenzien und fügen dem Lande große Molestien zu«; Wallenstein befiehlt, Eichzell zu verhaften und bis zu seinem Prozeß in Eisen zu schlagen: »Er muß es mit seinem Kopf büßen. Wir wollen keinen, er sei wer da wolle, Exorbitanzien passieren lassen« „.[1]

Der Romancier Alfred Döblin erwähnt ihn in seinem Wallenstein-Roman: „Oberstleutnant Gottfried Eichzel, des Regiments Fahrensbach, ein dickleibiger flinker blutrünstiger Mann, stationierte im Gefolge der Armee Arnims in der Grafschaft Ruppin. Er, der den Krieg nicht als Martyrium für sich und seine Offiziere erachtete, bemächtigte sich in Ruppin[2] der Häuser von Adligen, schließlich des kurfürstlichen Schlosses selbst, von da mächtig und in Ruhe das Land überfallend, ausplündernd. Vom Herzog von Friedland verlautete, er hätte wegwerfend vom Brandenburger Kurfürsten gesprochen, der mit dem Schweden und Bethlen versippt war, und man hätte keinen Grund, sein Land sonderlich zu schonen und in acht zu nehmen. Der runde wippende Eichzel verließ Prag nach dem Besuch für lange Zeit nicht; nach Formierung seines Prozesses wurde er in Eisen geschlagen, in einem Kellerloch verwahrt“.[3]

[1] DIWALD, Wallenstein, S. 336.

[2] Ruppin [Land u. Kr.]; HHSD X, S. 343f.

[3] DÖBLIN, Wallenstein, S. 309.

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