Dieskau, Rudolf von

Dieskau, Rudolf von; Geheimer Rat [5.2.1593 Finsterwalde – 20.7.1656 Dresden] Dieskau,[1] Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Niedrige“, stand als Geheimer Rat in kursächsischen Diensten.

„Herzog Bernhard hatte auf die Nachricht von Holks Einfall in Sachsen sofort den Entschluß gefaßt, dem Kurfürsten beizustehen. Er wollte sich mit Taupadel, der im Bambergischen stand, verbinden und mit Unterstützung Wilhelms und Kursachsens einen Vorstoß gegen Holk und einen Einfall in Böhmen machen. Oxenstierna stimmte diesem Plan zu, versprach die Absendung des in Niedersachsen stehenden Generalmajors Lars Kagg nach Franken und war bereit, sich beim Kurfürsten für eine Unterstützung durch 5000 Mann einzusetzen. Wilhelm war hocherfreut über den Plan des Bruders, der ganz in seinem Sinne war. Er korrespondierte mit Baner, dessen Hauptquartier in Egeln[2] war, und ersuchte den Kurfürsten nochmals, alle verfügbaren Truppen zu schicken und sie entweder bei Halle[3] mit Baner oder bei Naumburg[4] mit ihm zu vereinigen. Gemeinsam wollten sie dann zu Bernhard stoßen. Artillerie und ‚andere Notdurft‘ wolle er selbst beschaffen. Er hoffe, ‚es sollte auf solche Maße dem Hauptwerk und E. G. eigen sowohl auch Unseren angrenzenden Landen merklich geholfen werden. Dieskau, den der Kurfürst nach Weimar[5] geschickt hatte, um den Herzog nochmals um Hilfe zu bitten, und der am 30. August dort eingetroffen war, unterstützte diesen Vorschlag bei seinem Herrn und forderte ihn zu schnellem Entschluß auf. Ein Vorgehen gegen Holk erschien dem Herzog um so erfolgversprechender, als er erfahren hatte, daß der kaiserliche Feldherr sich nach der Einnahme Leipzigs[6] nach Altenburg[7] zurückgezogen hatte und sein Heer ‚mit der Pest heftig infiziert‘ war. Er war der Meinung, daß Holk sich nach Böhmen zurückziehen wolle, und ließ Brandenstein nach Zeitz[8] vorrücken, um ihn zu beobachten“.[9]

[1] SCHIFF, Rudolf v. Dieskau; ZIMMERMANN, Christian, Christliche Leich-Predigt / Bey dem Begängnis Des weyland Hoch-Edelgebohrnen / Gestrengen und Vesten Herrn Rudolphs von Dißkau … : Welcher den 20. Julii 1656. … zu Dreßden … entschlaffen / und den 2. Novembris hernach in der Kirchen zu S. Sophien … bestattet worden / … gehalten / und … in Druck gefertiget / durch M. Christianum Zimmermannem. Dreßden 1656. [VD17 23:255282C].

[2] Egeln [Kr. Wanzleben/Staßfurt]; HHSD XI, S. 98f.

[3] Halle a. d. Saale [Kr. Halle]; HHSD XI, S. 177ff.

[4] Naumburg [Kr. Naumburg]; HHSD XI, S. 341ff.

[5] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.

[6] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[7] Altenburg, heute Ortsteil von Naumburg [Kr. Naumburg]; HHSD XI, S. 9.

[8] Zeitz [Kr. Zeitz]; HHSD XI, S. 519ff.

[9] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 146f.

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