Bieringer, N

Bieringer, N; Rittmeister [ – ] Bieringer war 1633 Rittmeister im Regiment Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg

Der Hofer[1] Organist Jobst Christoph Rüthner [1598-1648] erwähnt ihn unter 1633: „Bey währender dieser [kaiserlichen Einquartierung; BW] kam in der Mordgaßsen bey dem goldschmiden Becken feuer aus, darob groß schrecken entstanden. Nachmittags zogen die völcker ein, und war aller raum und stallung zu wenig, das liebe getraidig, so nicht allein schon in scheunen, sondern noch auf dem felde, wurde allens ausgedroschen und zu schanden gemacht. Kein tropfen bier war vorhanden, kein brod zu bekommen, und musten die müller nichts als mahlen, in summa das elend nahm dermaßen überhandt, daß es zu erbarmen. Es kam auch dies tages zum endernmahl abends um 10 uhr feuer in der Mordgaßen bey dem fleischer aus. Und ob man wohl verhoft, es würde diese einquartirung nur eine nacht werden, so kamen doch dienstags den 3. septembris noch mehr reißig volck und dragouner an. Da musten viel pferd unter dem freyen himmel stehen, so gieng auch kein tropf Waßer in keinen röhrkasten und wurde das jammer und elend alle tage und stunde je länger je größer. Mittwochs den 4. septembris war alles noch stille. Donnerstags aber den 5. frühe geschah der generalaufbruch, wurden viele häußer mitspoliret und die leute sehr rantionirt. So blieben auch 5 compagnien altsächßisch [Regiment Julius Heinrich v. Sachsen-Lauenburg; BW] unterm commando des rittmeisters Bieringers hier. Da wurden aufs neue einquartiret. Dieser Rittmeister hat die orgel in der kirchen visitiret und einen zimlichen schaz erhoben. Den 6. septembris wurden viel geheime gewölber eröfnet und viel personen torquirt. Sonnabends den 7. septembris wurde auch herrn Georg Hendels gewölb [visitiret], darüber sich sein gewesener crahmjung Hannß Langheinrich, jez ein fürnehmer redlicher bürger, gastgeber und reicher mann, deme Gott seine gegen dem herrn geleistete treu sichtiglich und mildiglich biß dato belohnet, den tag zuvor novo genere tormenti des waßerfüllens ( so man sonst den schwedischen trunck hies), so auch an herrn burgermeister Burgern verübet worden, torquiren laßen, und doch nichts eröfnet oder bekannt gefunden. Marchirten darauf diesen abend bis gegen Hellmitz[2]“.[3]

[1] Hof; HHSD VII, S. 302f.

[2] Helmbrechts [LK Hof]; HHSD VII, S. 282.

[3] KLUGE, Hofer Chronik, S. 33f.

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