Wambach, Kaspar von

Wambach, Kaspar von; Hauptmann [ – ] Wambach stand 1634/1635 als Hauptmann im Regiment Heinrich von Metternich in ligistischen Diensten.

„Das Schloß Zwingenberg[1] am Neckar ließ Metternich von seinem Hauptmann Kaspar Wambach besetzen, dem er zugleich die Verwaltung der dortigen Kellerei übertrug“.[2]

„Am 1.11.[1635, BW] schickte Hartenberg auf kurfürstlichen Befehl die zwei in Mannheim[3] liegenden Kompanien des Regiments Schletz zur Armee und ersetzte sie durch 200 Mann vom Regiment Metternich. In Heidelberg[4] verblieben 125 Mann unter Hauptmann Kaspar von Wambach und in Dilsberg 40“.[5]

„Der Kommandeur des Regiments Metternich, Oberstwachtmeister Fabritius, befand sich im Arrest in Mannheim. Das Kommando über die 125 Mann starke Garnison in Heidelberg führte Hauptmann Wambach, der wie seine Soldaten noch immer nicht auf den bayerischen Kurfürsten vereidigt worden war. Wambachs Leutnant, der die Guarnison in Bretten[6] (30 Soldaten) kommandierte, spielte sich dort als alleiniger Herr auf, erhob an den Stadttoren willkürliche Durchgangsgebühren, wodurch der Wochenmarkt in der Stadt einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen hatte, und fiel täglich betrunken unter ungestümen Gepolter dem Amtsschultheißen Schütz ins Haus, der diesem Treiben hilflos zusehen mußte“.[7]

„Auch die Musterung des Regiments [Heinrich v.; BW] Metternich wurde nun endlich vom 4. bis zum 12.2.[1636; BW] durch die Kommissare Pelkofer und Beck in Heidelberg, Mosbach,[8] Boxberg[9] und Sinsheim[10] vorgenommen. Die acht Kompanien wurden in der Stärke von insgesamt 1.217 Mann gemustert, dazu kam noch die Reiterkompanie mit 67 Mann unter dem Kommando des Kapitänleutnants Christoph Schütz. Doch die Mannschaft des Regiments wurde allgemein als nicht sehr schlagkräftig eingeschätzt. Es waren viele ‚kleine Jungen‘ darunter, die zuvor unter anderen Regimentern bei der Bagage gedient hatten. Die Mehrzahl der Soldaten hatte vorher in der schwedischen Armee gedient, viele waren von anderen bayerischen Regimentern entlaufen, um der bei der Armee in Lothringen herrschenden Hungersnot zu entgehen. Diese wurden vorerst trotzdem angenommen, weil man sie leicht durch neugeworbene Soldaten ersetzen konnte, falls sie zu ihren Regimentern zurückgefordert werden sollten. Viele junge Pfälzer sahen angesichts der zusammengebrochenen Wirtschaft ihres Landes keine andere Unterhaltsmöglichkeit mehr, als sich für den Kriegsdienst anwerben zu lassen. Dies führte dazu, daß ungefähr zwei Drittel der Soldaten des Regiments Metternich aus der bayerischen Unterpfalz stammten, weswegen hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Regiments Bedenken laut wurden. Man befürchtete, daß die pfälzischen Soldaten bei einem feindlichen Einfall überlaufen würden.

Für besonders wenig tauglich wurden die Kompanien der vier Beamten befunden. Diesen hatte die Heidelberger Regierung auf kurfürstlichen Befehl bereits am 5.12.1635 auferlegt, sich für Kompanie oder Amt zu entscheiden. Zwar hatten daraufhin alle vier Beamten in Supplikationen an die Regierung darum gebeten, sowohl ihre Kompanien als auch ihre Ämter behalten zu dürfen, doch lehnte Maximilian dieses Ansinnen am 14.2.1636 ab. Er wollte nun auch nicht mehr die Entscheidung der vier Hauptleute und Beamten abwarten, sondern wies die Regierung an, diese zur Resignierung ihrer Kompanien aufzufordern und dafür andere Hauptleute, die zu diesem Zweck von der Armee kommen würden, einzusetzen.

Nach der Musterung traf sich Pelkofer am 16.2. mit der Heidelberger Regierung, um die Austeilung der Quartiere und Kontributionen für das Regiment Metternich vorzunehmen. Hierbei kam es zu Differenzen mit dem Oberstleutnant Pienzenau, der in der Tatsache, daß ausgerechnet die Kompanien der vier Beamten in den Ämtern ihrer Hauptleute liegenbleiben sollten, während die anderen Kompanien teilweise verstreut außerhalb der Pfalz logiert werden sollten, eine ungerechtfertigte Begünstigung der Beamten sah. Als Pelkofer und die Regierung am 18.2. trotzdem bei ihrer Quartierausteilung blieben (um unnötiges Hin- und Hermarschieren zu vermeiden), weigerte sich Pienzenau, weiter an den Beratungen teilzunehmen; dafür erschienen Oberstwachtmeister Fabritius und Hauptmann Wambach, um sich ebenfalls über die Austeilung zu beschweren, wobei Wambach sogar wutentbrannt seinen Abschied begehrte“.[11]

[1] Zwingenberg (Bergstraße); HHSD IV, S. 486f.

[2] MAIER, Unterpfalz, S. 282.

[3] Mannheim; HHSD VI, S. 501ff.

[4] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.

[5] MAIER, Unterpfalz, S. 298; Dilsberg [Neckargemünd, Rhein-Neckar-Kreis]; HHSD VI, S. 147f.

[6] Bretten [LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 116.

[7] MAIER, Unterpfalz, S. 299f.

[8] Mosbach [Neckar-Oldenwald-Kr.]; HHSD VI, S. 533f.

[9] Boxberg [Main-Tauber-Kreis]; HHSD VI, S. 106f.

[10] Sinsheim [Rhein-Neckar-Kr.]; HHSD VI, S. 745ff.

[11] MAIER, Unterpfalz, S. 302ff.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.