Wachtmeister auf Björko, Johan [Hans] Freiherr von

Wachtmeister auf Björkö, Johan [Hans] Freiherr von; Generalmajor [1609-1652 Lübeck]

Johan Freiherr von Wachtmeister auf Björkö,[1] dessen Familie aus Estland[2] stammte und dessen Vater im Baltikum geboren war, stand als Obrist und Generalmajor in schwedischen Diensten.

Am 5.6.1633 gelang es ihm, bei Beilngries[3] 1.500 kaiserliche Kroaten zu schlagen.

Er kämpfte in der Schlacht bei Nördlingen[4] am 5./6.9.1634.[5]

„Im September 1634 war der tapfere Herzog Bernhard von Weimar[6] bei Nördlingen vom General Gallas[7] aufs Haupt geschlagen und die Kaiserlichen drangen überall wieder vor. Sachsen und Brandenburg beeilten sich deshalb, mit dem Kaiser im Mai 1635 zu Prag Frieden zu schließen, dem auch die mecklenburgischen Herzöge nachträglich beitraten, ohne jedoch an dem Kampfe gegen Schweden sich aktiv zu betheiligen. Letzteres erblickte aber nun in Mecklenburg seinen Feind und der große schwedische Reichskanzler Oxenstjerna[8] erließ Drohbriefe an die Herzöge, welchen er den ‚rothen Hahn auf den Dächern’ ankündigte. Der schwedische General Banèr kam in Eilmärschen aus Schlesien, wo er siegreich gekämpft hatte. schwedische Leibregimenter unter den Obersten Oesterling und Wachtmeister besetzten im September [1635; BW] Schwerin[9] und brandschatzten; das Schloß war mit einer ausreichenden mecklenburgischen Besatzung unter Leutnant von Kamptz versehen, welcher vom Herzog Adolph Friedrich den Befehl hatte, es bis auf den letzten Blutstropfen zu halten, und scheint während des ganzen Krieges frei vom Feinde geblieben zu sein“.[10]

„Schon vor Baners Anrücken hatten die Schweden in Mecklenburg alle Anstalten zum äußersten Widerstand getroffen. Wir erinnern uns, daß Adolf Friedrich sich zur Übernahme eines Teils der niedersächsischen Truppen erboten hatte, um mit ihnen seinerseits die festen Plätze zu besetzen, und zwar nicht so sehr im Interesse der anrückenden Sachsen, als namentlich zu seinem eigenen. Das mußte ihn aber notwendigerweise in einen Gegensatz zu den schwedischen Absichten bringen, so sehr er das stets zu vermeiden suchte. Am 22. September war das Regiment des Obersten Johann Dietrich von Ehlen in Dömitz[11] angekommen, um diesen Platz zu besetzen und den Elbübergang zu vollziehen, als ihm eine Abteilung des schon einige Zeit im Lande weilenden schwedischen Regiments Wachtmeister unter Oberstleutnant Goldstein zuvorkam und sowohl den Übergang wie die Besetzung der Festung hinderte, die nun mit schwedischem Volk belegt wurde. Ehlen sah sich genötigt, eine Strecke unterhalb von Dömitz, bei Hitzacker,[12] überzusetzen. Seine Truppen besetzten sodann das Schweriner Schloß, Bützow[13] und Rostock,[14] letzteres mit 6 Kompagnien, zum größten Mißvergnügen Oxenstiernas. Indessen war nach Oxenstiernas Ankunft in Wismar[15] die Insel Poel[16] unter Demolierung des dortigen herzoglichen Hauses von den Schweden besetzt worden. Gleichzeitig wurden Vorkehrungen getroffen, Wismar stärker zu befestigen und das nötige Material, Geld und Arbeitskräfte, ohne weiteres von den Herzögen gefordert. Die Folgen des Prager Friedens begannen sich bemerkbar zu machen. Am 25. September erschien sogar in Schwerin eine Kompagnie Reiter vom Regiment Wachtmeister unter dem Major Vietinghoff, dem nach 4 Tagen der Oberst selbst mit 7 weiteren Kompagnien folgte. Adolf Friedrich legte sofort dringende Beschwerde beim Reichskanzler ein und erreichte auch wirklich, daß Oxenstierna den Befehl erteilte, die Truppen aus Schwerin zu nehmen und im Lande zu verteilen, sowie überhaupt den beiden Residenzstädten Schwerin und Güstrow Befreiung von Einquartierung zusicherte. Aber Wachtmeister dachte nicht daran, dem Befehl nachzukommen. Er verlangte endlich sogar für seinen Abzug außer den Unterhaltsgeldern, die sich monatlich auf 11 280 Taler beliefen, noch 10 000 Taler von den Einwohnern Schwerins. Als ihm nur die Hälfte bewilligt wurde, setzte er kurzerhand den Kanzler Reinking und den Geheimen Rat von der Lühe gefangen und ließ sie nach Wismar bringen. Sie wurden zwar nach 14 Tagen wieder entlassen, mußten aber versprechen, in die Haft zurückzukehren, wenn das verlangte Geld nicht in 6 Wochen bezahlt wäre. Erst Anfang November zog Wachtmeister ab. Man sieht nicht, daß Oxenstierna den Übergriffen des Obersten energisch gewährt hätte“.[17] Im Januar 1636 schlug Wachtmeister ein kursächsisches Regiment[18] unter Generalmajor Moritz Adolf von Dehn vernichtend. „Anfang 1636 lag die weiterhin von Johann Georg I. geführte sächsische Armee um Bernau.[19] Aus seinem Hauptquartier bei Templin[20] beorderte der Kurfürst Morzin nach Berlin, um Baner näher zu sein. Der Feldmarschall rückte überraschend am 21. Januar mit seiner Armee auf Havelberg[21] und Werben[22] vor. Die meiste Reiterei ließ er unter [Patrick; BW] Ruthven und Lilie über die Havel zur Brücke bei Magdeburg[23] vorausgehen. Von hier beorderten sie Hans Wachtmeister nach Mansleben,[24] wo er Dehn-Rothfelsers Regiment schlug und in die Flucht trieb. Mit einem Teil der Besatzung Magdeburgs zogen Lilie und Ruthven dann nach Barby.[25] Da Mitzlaff der Aufforderung, die Stadt zu übergeben, nicht nachkam, ließen sie einige Reiterei zurück und gingen nach Bernburg.[26]

Nunmehr kam Baner nach Barby vor. Doch auch seiner Aufforderung zur Übergabe stand Oberst Mitzlaff ablehnend gegenüber. Deshalb befahl er zwei Tage später die Erstürmung der Stadt. Mitzlaff wurde gefangen genommen und nach Stralsund[27] gebracht, von wo aus ihn der Reichskanzler[28] zur Haft nach Schweden überführen ließ. Durch Bestechung der Wachen gelang es dem Dänen, wenig später zu fliehen.

Als Johann Georg I. vom Anmarsch der Schweden an die Elbe erfuhr, brach er mit der ganzen Armee nach Wittenberg[29] auf. Nach ihrem Eintreffen am 30. Januar wollten sich die Sachsen mit Proviant und Geschützen aus Leipzig[30] verstärken. Da aber die Schweden vor ihm da waren, fiel ihnen das meiste in die Hände. Ungeachtet dessen rückte Johann Georg I. zur Entsetzung der Moritzburg nach Halle.[31]

Baner hatte am 3. Februar das von den Verbündeten verlassene Halle eingenommen, in dem Fabian von Ponickau die Moritzburg verteidigte. Als der Kurfürst heranrückte, zogen sich die Schweden über die Saale zurück und verbrannten hinter sich die Brücke. Sie nahmen Naumburg[32] ein und zerstörten die Brücken von Merseburg[33] und Weißenfels[34] durch Feuer“.[35]

Wachtmeister nahm an der Schlacht bei Wittstock[36] am 24.9./4.10.1636 teil.

„Am 12. September [a. St.; BW] trifft Generalleutnant von Vitzthum im schwedischen Lager bei Parchim[37] mit etwa 2000 Mann ein. Nun beläuft die schwedische Armee sich auf ungefähr 16 000 Mann, und Baner fühlt sich stark genug, den Feind anzugreifen.

Während der folgenden elf Tage entrollt sich ein spannendes strategisches Spiel. Baner sucht unter ständigem Hin- und Hermarschieren einen günstigen Ausgangspunkt für eine Schlacht zu finden, während die Gegner seine Operationen parieren und ihn sich vom Leibe zu halten versuchen. In einem Augenblick hängt Baner wie eine Bulldogge am Feinde fest und sucht Händel mit ihm, im anderen Augenblick weicht er aus und verführt den Feind zu einer Unvorsichtigkeit. Aber das hilft alles nichts. Die Verbündeten – die Kaiserlichen und die Sachsen – entziehen sich stets und lassen sich auf keinen Kampf ein. Baner wird kühner, auf herausfordernde Weise führt er direkt vor der Nase des Gegners Scheinbewegungen aus; er bringt den Feind in stille Wut, aber trotzdem stellt dieser sich so, als merke er nichts. Trotz ihrer Überlegenheit fühlen sich die Verbündeten sich diesem Draufgänger gegenüber unsicher. Er scheint unternehmender Stimmung zu sein, und sie wissen, daß er in seiner Unberechenbarkeit stets gefährlich ist. Sie weichen aus und suchen Fühlung mit ihren in der Nähe operierenden Hilfskorps. Aber Baner ist auf seiner Hut und manövriert die ganze Zeit so, daß er den feindlichen Verstärkungen den Weg versperrt. Bei diesem hetzenden Hin und Her ist er außerordentlich geschickt, in langen Märschen holt er aus seinen Truppen das Äußerste heraus, sein Stabspersonal ist fieberhaft tätig. Die Quellen berichten nichts von den Gedanken und Gefühlen, die Baner in diesen Tagen beherrschen; aber man kann sich vorstellen, daß ihm Hoffnungen und Enttäuschungen durch den Sinn jagen, daß Pläne wachsen und sterben und daß er auf jede Weise sein Bestes hergibt.

Am 19. September steht Baner bei Werben.[38] Hier bekommt er die beunruhigende Meldung, daß die Verbündeten durch Einkreisungsbewegungen nach Osten zu Fühlung mit ihren im Süden operierenden Kräften zu erhalten suchen. Baner bricht unmittelbar auf, treibt seine Soldaten noch einmal zu einem Gewaltmarsch an, wirft sich zwischen die feinlichen Streitkräfte und zwingt die Verbündeten, ihr Manöver einzustellen. Dann weicht er schnell nach Norden ab und macht einen Sprung gegen die Hauptnacht der Verbündeten, die unschlüssig eine befestigte Stellung bei Wittstock bezieht. Die Verbündeten vermeiden auch weiterhin einen Zusammenstoß; aber sie denken nicht daran, daß mit dem, der im Krieg immer Schleichwege gehen will, eines Tages vom unbarmherzigen Kriegsgott doch kurzer Prozeß gemacht wird. Baner, in Unruhe, daß der Feind ihm noch einmal entkommen könnte, rückt in beschleunigtem Tempo weiter vor und erreicht  nach einem anstrengenden Nachtmarsch am Sonnabend, den 24. September, morgens das Dorf Fretzdorf,[39] sieben Kilometer südöstlich der feindlichen Stellung. Die Armee ist in den letzten vierundzwanzig Stunden beinahe unterbrochen in Bewegung gewesen und hat kaum Zeit zur Ruhe gefunden.

Baner ist entschlossen, es an diesem Tage zur Schlacht kommen zu lassen, er trifft alle Maßnahmen, die in dieser ernsten Stunde erforderlich sind. Der Spähdienst für die nächste Umgebung wird sorgfältig organisiert und der Plan für den Marsch auf das Schlachtfeld ausgearbeitet, die Truppenverbände werden aufgestellt und die Soldaten ermuntert. Vom Feldmarschall bis zum gemeinen Mann bereiten sich alle auf den Kampf vor; die Waffen werden nachgesehen, die Musketen geladen, ein letztes Mahl wird eingenommen, und die Pferde bekommen ihre Extraration Futter. ‚Gott mit uns’, ist der hoffnungsvolle Feldruf, der sie schon so manchesmal vorher zum Siege geführt hat. Bevor das Heer zum Vormarsch antritt, wird vor den gesammelten Schlachtlinien ein Feldgottesdienst abgehalten. Der Feldprediger mahnt die Soldaten zur Tapferkeit, und ein Kirchenlied steigt zum Himmel auf.

Während all dies geschieht, laufen von den vorgeschobenen Spähtrupps schnell aufeinanderfolgende Meldungen über die Gruppierung der feindlichen Streitkräfte und die Beschaffenheit des Geländes ein. Die Verbündeten haben auf dem sogenannten Scharfenberg, einer Höhe, die südwestlich von Wittstock die Gegend beherrscht, Stellung genommen. Der langgestreckte Höhenzug besteht aus fünf Hügeln, von denen die am weitesten nach Süden liegenden mit Wald bewachsen sind. Am westlichen Teil der Front ist man mit Feldbefestigungsarbeiten beschäftigt, zwischen den hakenförmigen Schanzen werden Troßwagen zu einer zusammenhängenden Wagenburg mit Öffnungen für die Artillerie aneinandergekoppelt. Der Feind hat zweifellos eine starke Verteidigungsstellung vorbereitet.

Um zwölf Uhr mittags setzt Baners Armee sich in Marsch, die Reserve bleibt unter dem Befehl von Vitzthums bis auf weiteres in Fretzdorf zurück. Nach einer halben Stunde Marschierens, das im Schutz des Waldes vor sich geht, macht Baner auf einem offenen Felde, zwei Kilometer südlich der feindlichen Stellung, halt. Von hier aus kann er den Gegner beobachten. Er kundschaftet selbst die Gruppierung des Feindes aus und stellt fest, daß die eingegangenen Rapporte über Gelände und Lage recht berichtet haben. Zur Rechten fließt die Dosse, von sumpfigen Ufern und Wiesen umgeben. Zur Linken, in Richtung des Papenbruchs, liegt ein großes, schwer zu überschreitendes Moor. Der ganze im Vordergrunde liegende Höhenzug wie die Ebene nördlich des Moores sind mit Truppen besetzt und mit blinkenden Kanonenmündungen gespickt, an den Flügeln stehen die aufgesessenen Schwadronen, in der Mitte sind die dichten Massen der Infanterie sichtbar. An der Front entlang flattert eine fast unübersehbare Menge von Fahnen und Standarten, Symbole der bedeutenden hier aufgestellten Streitkräfte.

Baner steht vor einer äußerst schweren Aufgabe. Angestrengt nachdenkend, sucht er eine Lösung des Problems zu finden. Nach der allgemein üblichen Auffassung müßte er zu einem Frontalangriff auf die ganze feindliche Linie vorgehen und versuchen, den Gegner zu zerschmettern. Aber er ist sich klar, daß dafür seine Kräfte nicht ausreichen und daß sich auch das Gelände nicht eignet. Er muß ein anderes Mittel finden, um den Gegner zu bezwingen. Die militärischen Theorien preisgebend, baut er seinen eigenen Schlachtplan auf. Er beschließt, die Armee in zwei selbständige Kampfgruppen aufzuteilen, von denen die eine zur rechten Hand vorgehen und die Hauptstreitkräfte des Feindes binden soll, während die andere durch eine einkreisende Operation zur Linken den rechten Flügel des Gegners überraschend umfassen und die ganze feindliche Front aufrollen soll. Von der taktischen Lage und den technischen Hilfsmitteln aus beurteilt, ist der Plan genial, aber unerhört kühn. Die damaligen Schlachten waren nämlich hauptsächlich Reitergefechte, die im Laufe von drei oder vier Stunden abgemacht wurden. Das detachierte Korps mußte innerhalb dieses kurzen Zeitraumes auf dem Schlachtfeld eintreffen, sonst war das Gefecht verloren. Das Wagnis war so groß, daß andere Heerführer des sechszehnten und siebenzehnten Jahrhunderts derartige Einkreisungsbewegungen nicht vornahmen. Baner war eine Ausnahme. Sein Plan kann zur totalen Niederlage des Feindes führen, aber er kann auch der schwedischen Hauptarmee, die in Gefahr steht, in die Dosse geworfen zu werden, eine tödliche Falle stellen. Der Plan setzt voraus, daß die beiden Gruppen zur rechten Zeit und am rechten Ort zusammenarbeiten. Aber wie soll das ermöglicht werden, da sie weit voneinander entfernt sind und die Verständigung nur durch reitende Ordonnanzen geschehen kann ? Welche Garantie hat Baner, daß seine Unterbefehlshaber einmal selbständig und im Sinne der Führung handeln werden ?

Baner kennt die Gefahren, aber er nimmt sie auf sich. ‚Vincere aut mori’ (Siegen oder Sterben) steht als Devise auf einer der Fahnen seines Leibregiments, und er folgt dieser Parole. Er hat ein großes Ziel in Sicht, und er hofft, daß das Glück ihm beistehen wird und daß auch seine Soldaten ihn nicht enttäuschen werden. Die schwedische Armee beläuft sich auf ungefähr 15 000 Mann, von denen etwa ein Drittel Schweden und Finnen und die übrigen Deutsche, Schotten und Engländer sind. Baner ist seinem Gegner durchaus unterlegen. Die Verbündeten verfügen über etwa 20 000 Mann und sind außerdem durch eine starke Stellung begünstigt. Aber Baner weiß, daß die Mehrheit nicht immer entscheidend ist und daß manchmal auch frisch zugreifende Entschlußkraft und schöpferischer Geist die Stärkeren sein können. Es ist eine Besonderheit großer Feldherren, die gewohnten Formen zu durchbrechen und mit etwas überraschend Neuem zu kommen, um so den Gegner zu verwirren und ihn aus der Fassung zu bringen. So handelten Alexander, Hannibal, Gustaf II. Adolf, Karl XII., Friedrich der Große und Napoleon. So geht auch Johan Baner vor. Neuschöpfungen dieser Art setzen eigentlich immer eine bestimmte Situation vor, nämlich die, daß ein stärkerer, mit gewohnter Routine operierender Feind von einer schwächeren Streitmacht besiegt werden muß. Auch hier ist die Not die Mutter der Erfindung.

Der Chef des schwedischen linken Flügels, Generalleutnant King, erhält nun Befehl, im Schutz des Waldes weit nach links vorzugehen, um den Feind über Karstädterkrug, Natte Heide und Papenbruch von Westen her überraschend anzugreifen. Mit Generalmajor Torsten Staalhandske an der Spitze, setzt diese Kampfgruppe sich in Marsch und ist bald im Dunkel des Waldes verschwunden. Darauf wird der rechte Flügel zum Angriff aufgestellt. Er besteht zum größten Teil aus Kavallerie; Baner selbst übernimmt die Führung, Lennart Torstensson ist sein Stellvertreter. Hier hat Baner seine besten Regimenter eingesetzt, denn dieser Flügel wird die schwerste Last tragen. Er soll den linken Flügel des Feindes und das Zentrum angreifen und so den Feind zwingen, seine Front umzukehren und für Kings Angriff seine Flanke bloßzustellen. Das schwedische Zentrum unter Leslie soll einstweilen auf dem Aufmarschplatz bleiben, und Vitzthum erhält Befehl, die Reserve heranzuführen. Es ist jetzt ungefähr zwei Uhr nachmittags.

Während Baner seine letzten Vorbereitungen trifft, läßt er durch seine Artillerie eine größere Abteilung kaiserliche Kürassiere beschießen, die sich vor der feindlichen Front aufhalten und Baners Vormarsch bedrohen. Die Artilleriebeschießung hat offenbar einen doppelten Zweck, sie soll die Bedrohung der Flanke ausschließen und gleichzeitig den Feind über die Richtung des Angriffsstoßes täuschen. ‚Die Schweden machen meistens den größten Radau dort, wo sie nicht angreifen wollen’, äußerte Hatzfeldt einige Zeit später mit Bitterkeit. Nachdem die Artillerie eine Weile gefeuert hat, hält Baner den Augenblick des Handelns für gekommen. Ein Trompetensignal ertönt, und die Schlacht bei Wittstock nimmt ihren Anfang.

Der rechte Flügel geht unter Baners persönlicher Führung zum Angriff vor. Siebzehn schwedische Schwadronen und fünfhundert Musketiere brechen aus dem Walde hervor und rücken in langer Reihe gegen den linken Flügel des Feindes vor, wo die Sachsen stehen. Die Schwadronen folgen einander in kurzem Abstand. Jeder Schwadron voraus reiten junge Kornetts mit wehenden Standarten, dicht hinter ihnen schaukeln die Reiter heran, Seite an Seite, Knie an Knie. Es ist ein grimmig imponierendes Bild, wie die lange Reiterkolonne so über das offene Sumpfgelände dahintrabt und dann auf die feindlichen Linien zuschwenkt. Jetzt sieht Baner, daß die sächsische Reiterei sich zum Gegenangriff zu ordnen beginnt. Er läßt vier Schwadronen auf die Weinbergshöhe zu, die eine Schlüsselstellung in der Front der Verbündeten bildet, zur Attacke vorgehen. Jetzt hat Baner den Feind an der Kehle gepackt.

Die verbündeten Armeen unter dem Befehl Johann Georgs, Hatzfelds und Marazinis [Morzin; BW] halten sich zum Kampf bereit. Am liebsten wären sie ausgewichen; aber vor den Augen des Gegners, der sich um jeden Preis schlagen will, wagen sie keinen Rückzug. Übrigens fühlen sie sich in ihrer starken Stellung auch ziemlich sicher. Da sie selber nicht zum Sturm auf ein befestigtes Lager vorgehen würden, trauen sie auch Baner eine solche Absicht nicht zu. Sollte es jedoch zum Kampf kommen, so stehen sie bereit, es hart auf hart gehen zu lassen. ‚Ob Gott will’, lautet der Feldruf der Verbündeten, der gleichsam die Unschlüssigkeit und Verzagtheit offenbart, die trotz allem bei ihnen herrschen. Es fehlt der Optimismus und der unbeugsame Vorwärtsdrang, der bei der schwedischen Führung zu spüren ist.

Auf seiten der Verbündeten führt Johann Georg den Befehl über den linken Flügel, Marazini über das Zentrum und Hatzfeldt über den rechten Flügel. Einen gemeinsamen Oberbefehlshaber gibt es nicht, da die kaiserlichen Generale sich dem militärisch unkundigen Johann Georg nicht unterordnen wollen und dieser seinerseits sich keinem General unterstellen will.Die Leitung ist also zersplittert, was im Gang der Schlacht fortwährend Anlaß zu Unternehmungen gibt, die aus dem Augenblick entstehen und denen es deshalb an Konsequenz und Einheitlichkeit fehlt. Nach und nach tritt jedoch Hatzfeld in der Leistung immer mehr hervor, während Johann Georg eine passive Rolle im Verborgenen spielt.

Vom frühen Morgen an haben die Verbündeten ihre Stellungen befestigt und nach Süden hin Wache gehalten, weil von dorther Baners Angriff zu erwarten steht. Stunde um Stunde vorgeht, ohne daß etwas geschieht. Wohl berichten die Späher, daß Baner sich in dem vorgelagerten Waldgebiet aufhalte; aber die Bäume machen es unmöglich, etwas von den Absichten der Schweden zu erraten. Plötzlich erscheint eine schwedische Reiterkolonne, sie kommt aus dem Waldesdickicht hervor und schwenkt auf den linken Flügel zu. Das müssen die Minuten vor dem Sturm sein. Die kaiserlichen und sächsischen Soldaten fassen ihre Degen, Musketen und Piken fester, mit wachsamen Augen folgen sie der schwedischen Schar und erwarten den Befehl ihrer Leitung. Immer näher kommen die Schweden, bald sind sie nur noch hundert Meter vom linken Flügel entfernt, wo die Sachsen wie gelähmt vor der heranrollenden Lawine stehen.

Johann Georg, Hatzfeld und Marazini sind zuerst sehr erstaunt über den schwedischen Vormarsch. Sie haben nicht erwartet, daß Baner ‚wider alles Vermuten und Meinen der Kriegserfahrenen’ von dieser Seite, wo das Gelände beschwerlich ist und viele Gefahren dem Angreifer drohen, attackieren werde. Man hatte damit gerechnet, daß er gegen den rechten Flügel der Verbündeten, aber nicht gehen den linken vorgehen werde. Und nun hat er genau das Gegenteil getan. Aber Baners Absicht ist immerhin deutlich genug. Er will den linken Flügel aus dem Felde schlagen und dann die Linien der Verbündeten aufrollen. Von Kings Umfassungsmanöver ahnen die Verbündeten nichts. Hatzfeld ist der erste, der die Situation erfaßt. Ihm ist sofort klar, daß der den nachgiebigen Sachsen helfen muß, wenn sie nicht zurückgehen und die Flucht ergreifen sollen. Die Schwadronen des rechten Flügels erhalten Order, schleunigst nach links abzuschwenken und in Richtung des Zentrums zu marschieren. Hatzfeld selbst gibt seinem Pferde die Sporen und reitet vorweg, um sich über die Lage zu orientieren.

Gerade als Hatzfeld die Weinbergshöhe erreicht, beginnt der Kampf. Die vier schwedischen Schwadronen feuern zuerst eine Salve ab und werfen sich dann auf die zunächst stehenden sächsischen Verbände, die dem schwedischen Stoß nachgeben und die Flucht ergreifen. Dadurch erschreckt, springen die Artilleristen bei den in der Nähe aufgestellten Kanonen von den Geschützen fort und fliehen auf den Vorspannpferden. Aber nun greift Hatzfeld mit ein paar Schwadronen, die er hat sammeln können, ein und geht zum Gegenangriff über. Ein heftiges Ringen entsteht, und die Schweden kommen nicht weiter. Da wirft Baner ein paar frische Schwadronen in den Kampf, sie reiten die Kavallerie des Gegners über den Haufen und nehmen die Weinbergshöhe in Besitz; zum Glück ist der Südabhang nicht so steil. Gleichzeitig breitet der schwedische Angriff sich nach rechts aus. Es ist inzwischen etwa drei Uhr geworden. Baner hat einen deutlich erkennbaren Erfolg zu verzeichnen. Er hat einen Keil in die feindliche Front geschoben und Hatzfeld gezwungen, mitten im heißesten Kampf seine Truppen umzugruppieren und in einem anderen Gelände als dem beabsichtigten zu fechten. Auf der Seite der Kaiserlichen herrscht Verwirrung und Unordnung. Hatzfeld hat den Zusammenhang mit seinem Flügel verloren und befindet sich nun mitten im Schlachtgetümmel, bei der Umgruppierung im waldigen Gelände verlieren die Führer die Übersicht über ihre Verbände, und die Streitkräfte zersplittern sich. Die Schwadronen des kaiserlichen rechten Flügels kommen tropfenweise auf dem Kampfplatz an und werden aufs Geratewohl eingesetzt. Baner dagegen hält seine Verbände fest in der Hand und dirigiert sie methodisch an die gewünschten Stellen. Mit Befriedigung stellt er fest, daß die Schlacht sich planmäßig entwickelt und daß der Feind seine rechte Flanke immer mehr entblößt. Noch hat Baner die Initiative in der Hand; Es gilt nun, die gewonnene Stellung zu halten, bis Kings Streitkräfte eingreifen können. Die erste Phase der Schlacht ist zu Ende, eine neue steht bevor.

Baner hält zu Pferde auf der Weinbergshöhe. Hier kann er das ganze Gelände übersehen und alles beobachten, was geschieht. Er sieht, wie der Feind neue Kräfte in den Kampf führt und sich von rechts und links auf die schwedischen Abteilungen wirft, die die Weinbergshöhe und das Gelände östlich davon halten. Der Kampf wird heftiger. Hatzfeld ist sich im klaren, daß die Weinbergshöhe um jeden Preis wiedergewonnen werden muß, weil die Schweden sonst die Front der Verbündeten sprengen werden. Und nun entspinnt sich eins der schärfsten und langwierigsten Reitergefechte des Dreißigjährigen Krieges überhaupt. Der Kampf wogt hin und her, auf beiden Seiten wird mit großer Tapferkeit gefochten, einmal hat der eine, dann der andere Teil die Oberhand. Die Schweden versuchen, weiter vorzudringen und die feindliche Linie zu durchbrechen, während Hatzfeld rasende Gegenangriffe macht, um das verlorene Gelände wiederzugewinnen. Baner steht im Brennpunkt der Schlacht, im Mittelpunkt des Kampfplatzes, wo der Druck am stärksten ist und wo auch die Entscheidung liegt. Weit drüben am rechten Flügel führt Torstensson den Befehl. Es ist ihm gelungen, die Dosse als Stütze zu benutzen, seine äußersten Schwadronen stehen etwas zurückgewandt wie eine stark beanspruchte Bogenspitze.

Auf der ganzen anderthalb Kilometer langen Front tobt ein heftiger Nahkampf. Linien werden durchbrochen, Kampfgruppen gebildet, Mann kämpft gegen Mann. Pistolen knallen, Schwerter zwischen, und Reiter fallen aus den Sätteln. Unaufhörlich ruft Hatzfeld neue Verstärkungen herzu; endlich verfügt er über eine Streitmacht von nicht weniger als fünfzig Schwadronen, die mit gewaltsamer Kraft gegen die siebzehn schwedischen Schwadronen gepreßt werden. Der Boden zittert unter den Hufen von 14 000 Pferden. Zum Glück für Baner ist der Raum auf der Weinbergshöhe so begrenzt und der Nordabhang so steil, daß der Feind auf diesem Kampfabschnitt nicht seine volle Kraft entfalten kann. Aber es ist doch furchtbar, sich gegen eine solche Übermacht zu schlagen.

Der Kampf nimmt an Heftigkeit zu, die Verluste werden immer größer. Die schwedischen Reiter werden von allen Seiten mit eisernem Griff umspannt; aber von Baner und Torstensson ermuntert, gehen sie unablässig zum Angriff über, um den Ring zu erweitern und den Druck aufzuheben. Die Feinde antworten mit Gegenangriffen, sie rücken den Schweden immer mehr auf den Leib und können ihnen keine Atempause. Die schwedischen Schwadronen schmelzen in dem mörderischen Nahkampf zusammen und halten ihre Stellung nur mit größter Mühe. Baner äußerte später, daß er einen grimmigeren Kampf nicht erlebt hätte. Je Schwadron hat ihre Geschichte zu erzählen. Kaspar Gadows Uppländer, Gustav Klingsors Ostgötländer, Herzog Frans Hendriks [Franz Heinrich v. Sachsen-Lauenburg; BW] Deutsche, sie alle kämpfen und fallen mit unvergleichlichem Heldenmut. Die angeworbenen Soldaten, die eben noch aufsässig den schwedischen Kriegsdienst zu verlassen drohten, zeigen dieselbe Tapferkeit und Pflichttreue wie in Gustav Adolfs Tagen und erledigen ihre Gegner mit berufsmäßiger Tüchtigkeit.

Baner beobachtet wachsam alle Schwankungen des Kampfes. Anfangs beunruhigt es ihn nicht weiter, daß der Feind an Gelände gewinnt, weil er Leslie und Vitzthum rechtzeitig Befehl gegeben hat, vorzurücken und den rechten Flügel zu stützen. Aber die Minuten gehen hin, eine Stunde verrinnt, und keine Verstärkungen sind zu erblicken. Es fängt an, bedrohlich auszusehen. Baners Reiter sind todmüde, und ihre Pferde stolpern, so überanstrengt sind sie. Baners Unruhe und Ungeduld wächst, die Lage des rechten Flügels wird immer kritischer, in Todesangst sieht Baner, daß die linke Flanke schon ganz entblößt ist. Vergebens sieht er um sich. Die Zeit geht hin, und von Verstärkungen ist nichts zu sehen. Nun geschieht, was er befürchtet hat. Es ist Hatzfeld endlich gelungen, etwas Ordnung in seine Truppen zu bringen, er schickt zehn Infanteriebrigaden vor, die den schwedischen Schwadronen in die Seite fallen und ihnen den Gnadenstoß geben sollen. Es hängt von Minuten ab, ob die Schlacht sich jetzt entscheiden wird. Da kommt endlich Leslie mit dem schwedischen Zentrum. Er hat einen beschwerlichen Weg zurückzulegen gehabt und hat nicht eher kommen können. Schleunigst schwenkt er nach links um den rechten Flügel und geht unmittelbar zum Angriff auf das feindliche Fußvolk über. Das Musketenfeuer gibt ein donnerndes Echo zwischen den Bergen, die scharfen Spitzen der Piken sind nach vorn gerichtet, Leslies Brigaden stehen im Nahkampf, der feindliche Vormarsch wird aufgehalten. Leslies Stoß kommt im rechten Augenblick. Der rechte Flügel erhält die ihm dringend nötige Atempause, die Lücke in der schwedischen Front ist gedeckt und das Gleichgewicht wiederhergestellt.

Aber wie eine Flutwelle schieben sich nun die kaiserlichen Elitetruppen, die Kürassiere, gegen Leslies Frontabschnitt heran. Diese schwergewappneten Reiter auf ihren mächtigen Pferden hauen wie ein Donnerkeil auf die schwedischen Infanteriebrigaden ein, die nach dem anstrengenden Vormarsch müde und atemlos sind und sich von dem ersten heftigen Nachkampf noch nicht erholt haben. Die schwedische und die schottische Brigade stehen im ersten Glied. Beide wehren sich tapfer, aber sie werden von den Reitern im Harnisch auseinandergesprengt und übel zugerichtet. Von den 892 Mann der schwedischen Brigade, die aus Kronobergern, Jönköpingern und Finnen bestand, sind nach kurzer Zeit nur noch 308 Mann vorhanden, das heißt, etwa sechzig von Hundert sind nicht mehr in der Verfassung, kämpfen zu können. Von den 800 Schotten fallen 350 Mann. Auch Baners Leibregiment zu Fuß – das berühmte ‚Alte Blaue’ – , das sich links von den Schotten schlägt, verliert viel Blut. Alte Soldaten erzählen später, daß sie niemals ein so furchtbares Blutbad erlebt hätten. ‚Das greuliche Schießen’, schreibt ein Augenzeuge später, ‚das Geklapper der Harnische, das Krachen der Piken, das Geschrei der Verwundeten und die Kampfrufe der Angreifer machten im Verein mit den Trompeten und Trommeln eine erschreckliche Musik. Man sah nichts als eine dichte Rauch- und Staubwolke, die aussah, als wolle sie den grauenhaften Anblick der Verwundeten und Toten verhüllen’.

Der Kampf geht weiter. Auf seiten der Verbündeten werden ständig frische Truppen eingesetzt, unaufhörlich strömen neue Brigaden und Schwadronen den Abhang hinab, bald ist der größte Teil der Streitkräfte der Verbündeten im Kampf. Nichts scheint den Hammerschlägen dieser immer wieder einsetzenden Attacken widerstehen zu können. Die Initiative ist auf die Verbündeten übergegangen, Baner ist zur Defensive verdammt. Die Wirkung von Leslies Eingreifen  fängt an, sich zu verflüchtigen. Leslies schwedische Bauernjungen, schottische Veteranen und deutsche Landsknechte machen übermenschliche Anstrengungen; aber vor dem Druck der doppelten Übermacht müssen sie Zoll für Zoll zurückweichen. Leslie schickt Baners und Torstenssons Leibregimenter zu Pferde vor, um den Angriff des Feindes aufzuhalten; aber sie können die Flutwelle nicht auffangen. Das schwedische Zentrum wird zurückgedrängt. Dazu beginnt der rechte Flügel der Schweden zu weichen, auch Tapferkeit hat eine Grenze. Noch hält der Bogen, aber er wankt. Die schwedischen Soldaten kämpfen mit dem Mut der Verzweiflung, aber ihre Hoffnung auf einen Sieg wird immer geringer. In den Reihen der Gegner dagegen kämpft man mit frischem Mut; denn man ist überzeugt, daß die Niederlage der Schweden nahe bevorsteht. Schon hört man die Trompeter der Sachsen zur Feier des Sieges Viktoria blasen, und von Mann zu Mann geht die freudige Botschaft, daß Baner gefallen oder gefangengenommen sei.

Aber Johan Baner ist noch am Leben, und gefangengenommen ist er auch nicht, doch macht er eine schwere Krise durch. Eine Niederlage scheint unabwendbar. Wo ist King mit dem linken Flügel, wo Vitzthum mit den Reserven ? Vom linken Flügel ist noch keine einzige Nachricht gekommen, hat er sich vielleicht verirrt ? Auch Vitzthum zögert trotz wiederholter Befehle, und die Ordonnanzen berichten, daß er widerspenstig geantwortet und außerdem umständliche Manöver vorgehabt habe. Baner quält sich, seine Nervosität steigt. Soll er alles verloren geben und sich für besiegt erklären ? Aber nun zeigt sich seine innere Kraft in ihrer ganzen Größe. Er beschließt, noch eine Weile auszuhalten; vielleicht kommt doch noch rechtzeitig Hilfe, vielleicht kann er die Niederlage wenigstens begrenzen. Es ist schon spät am Abend, und die Dämmerung bricht an. Gelänge es ihm doch, sich nur noch eine kurze Zeit zu halten, damit er sich im Schutz des Dunkels zurückziehen kann und so den bitteren Kelch der nicht bis zur Neige leeren muß ! Man kann sich Baner vorstellen, wie er finster und verschlossen zwischen seinen Adjutanten zu Pferde hält und beschließt, alles zu wagen. Die Machtposition Schwedens in Deutschland ruht in seinen Händen.

Noch einmal ermahnt Baner seine Truppen, standzuhalten, noch einmal versuchen die Offiziere, ihre Soldaten zum Angriff zu ordnen, noch einmal sammeln sich die gelichteten Scharen. Aber ihre Kraft ist gebrochen, ihre Schwerter sind stumpf geworden. Als die Sonne hinter den Hügeln des Scharfenbergs versinkt, weichen die Schweden in ungeordneten Trupps die Abhänge der Weinbergshöhe hinab; die Feldzeichen, die sich vom Abendhimmel abheben, verlassen eins nach dem andern die Kampflinie; einzelne Reiter sprengen schon an Baner vorüber, und im linken Flügel der Kampflinie werden Leslies Truppen unerbittlich zurückgetrieben. Die Abendschatten werden länger und dunkler. Baner kann sehen, wie die Verbände sich zu einem letzten Angriff sammeln. Das Ende ist nahe. Mit Bitterkeit muß er feststellen, daß er vor einer neuen Katastrophe steht, vor einem neuen Nördlingen.

Da hört er weit nach links, hinter der feindlichen Linie, eine Kanone die ‚schwedische Losung’ schießen. Der schwedische linke Flügel ist endlich eingetroffen. ‚Es war Staalhandske, der in elfter Stunde Hilfe brachte’. Die wohlbekannten beiden Kanonenschüsse klingen den Schweden wie Musik in den Ohren. Im selben Augenblick brechen auch Vitzthums Reserven hervor und eilen dem schwedischen rechten Flügel zu Hilfe. Im Dämmerlicht können Freunde und Feinde sehen, wie Vitzthums Truppen in beschleunigtem Tempo über die Ebene heranmarschieren. In der letzten Stunde vor dem völligen Einbruch der Dunkelheit beginnt der Kampf von neuem. Baners Reiter und Leslies Soldaten haben plötzlich wieder Kraft gefunden. Die schwedischen Linien weichen nicht länger, sie rücken vor. Die Schweden treiben die Verbündeten unaufhaltsam zurückund nehmen die Weinbergshöhe wieder ein. Die kaiserlichen Soldaten werden verwirrt und unschlüssig. Jesus Maria, was geschieht denn dort im Westen, weshalb dieses heftige Kampfgetöse in der eigenen Stellung ? Sind die Schweden plötzlich im Rücken, ist alles verloren ? Das Musketenfeuer auf dem Flügel nimmt zu, rot flammen die Salven durch die Dämmerung. Staalhandske mit den Smaalands- und Nylandsreitern dringt tief in die feindliche Stellung ein. Es ist, als ritten nächtliche Dämonen zur Attacke. Das Dunkel, die Ungewißheit und die wilden Schlachtrufe der Schweden jagen die Kaiserlichen in  schaudernden Schrecken.

Auf schäumenden Pferden bringen die Ordonannzen Hatzfeld die Nachricht, daß in Flanke und Rücken der Kaiserlichen plötzlich eine starke schwedische Kampfgruppe aufgetaucht sei, die nun mit aller Kraft vorwärts dränge. Jetzt endlich wird Hatzfeld die eigentliche Absicht des schwedischen schlachtplanes und damit der bittere Ernst der Lage klar. Gezwungen, seinen rechten Flügel Baner zugewandt zu halten, hat er nun im Westen keinen Schutz mehr; wehrlos ist er der Umfassung Kings preisgegeben. In der Front und von der Seite angegriffen, sieht er sich mit einem Schlage der Früchte des Sieges beraubt und zum Rückzug gezwungen. Schon beginnt die kaiserliche Reiterei auf dem rechten Flügel zu fliehen und die Infanterie mit sich zu reißen. Hatzfeld muß das Spiel aufgeben. Er läßt seine Linien langsam zurückgehen, die Verwirrung unter seinen Soldaten steigt. Immer härter wird der Zugriff der Schweden.

Wie ein rettender Engel bricht die Dunkelheit herein. Die Schlacht kommt zum Stehen, das Musketenfeuer verstummt, der Kampflärm legt sich. Nur noch einzelne Schüsse sind aus dem Waldesdickicht zu hören; dort haben die Marodeure sich an ihr grausiges Handwerk, die Gefallenen und Verwundeten auszuplündern, gemacht. Die schwedischen Soldaten der vordersten Linie lagern sich todmüde neben ihren Biwakfeuern, sehen nach ihren Wunden, trinken einen Schluck Wein und schlafen über ihren Waffen ein. Baner dagegen gönnt sich keine Ruhe. Noch ein paar Stunden lang ist er im unklaren darüber, wie die Lage sich gestaltet hat. Aber nachdem King ihm Rapport erstattet hat, begreift er, daß er gesiegt hat und daß der Feind sich zurückziehen muß und den Kampf nur unter ungünstigen Umständen wiederaufnehmen kann. King erhält Befehl, den Feind sofort bei Tagesanbruch mit aller Kraft zu verfolgen. Auch die sonst noch verfügbaren Truppen sollen sich zum Kampf bereit halten und sich an den Gegner hängen. Baner will das Äußerste aus dem Sieg herausholen.

Die Verbündeten haben sich nach Einbruch der Dunkelheit ein Stück hinter das Schlachtfeld zurückgezogen, um ihre Verbände zu ordnen. Anfangs ist man geneigt, den Kampf am folgenden Tag wiederaufzunehmen. Als aber die Rapporte eingehen und die Gefangenen berichtet haben, hält man es für hoffnungslos, sich auf eine neue Schlacht einzulassen. Mit eigenen Augen können die Generale der Verbündeten ein paar hundert Meter weit entfernt die schwedischen Lagerfeuer im Dunkeln flackern und im Süden und Westen wie einen glühenden eisernen Bogen glimmen sehen. Ausgeruhte schwedische Reserven stehen zum Eingreifen bereit, und was hat man selbst an Widerstand zu bieten ? Die eigenen Verluste sind groß, und die Truppen sind sehr mutlos. Im Dunkel der Nacht schleichen sich Soldaten, ja ganze Abteilungen davon und fliehen nach allen Himmelsrichtungen. In einem zeitgenössischen Schmähgedicht jener Zeit heißt es:

,Kommt der Feind dann angezogen

Und die Kugeln hergeflogen,

ja, das ist der beste Mann,

der am ersten laufen kann’.

Nach einem verzweifelten Kriegsrat wird beschlossen, sofort den Rückzug anzutreten. Er geht in stock-finsterer Nacht vor sich; eine unglaubliche Verwirrung entsteht, alle Ordnung hat sich aufgelöst, jeder denkt nur an seine eigene Sicherheit. Mit Kurfürst Johann Georg an der Spitze, zieht eine ungeordnete Schar westlich auf Perleberg[40] und Werben zu. Die Reiterei sprengt an Tete voran, mühsam folgt die Infanterie. Kommandorufe ertönen, Soldaten fluchen, Pferde wiehern, und Troßwagen rumpeln durch die höllische Nacht. An Sieg und Ehre denkt niemand mehr, nur noch daran, das Leben zu retten. Die Verbündeten sind völlig zusammengebrochen.

Als Baner am anderen Morgen bei Sonnenaufgang auf die Stellungen der Verbündeten losmarschieren will, trifft er nur noch einen Haufen verlassener Kanonen und Munitionswagen. Sonntäglich feierliche Stille liegt über dem Ort, an dem tags zuvor die furchtbare Schlacht getobt hat. Tausende gefallener Soldaten zeugen von dem mörderischen Blutbad. Der kalte Septembermorgen entblößt die brutalen Einzelheiten des Kampfes. Aber die Lebenden marschieren weiter und stellen triumphierend fest, daß der Feind verschwunden und sein Lager geräumt ist. Wie Baner erwartet hat, sind auch King und Staalhandske fort. Der nächtliche Rückzug der Verbündeten erfolgte direkt vor ihrem Lager, und der Lärm der marschierenden Truppen ließ sie rechtzeitig wissen, was beabsichtigt war. So standen Kings Soldaten im Tagesgrauen bereit, die Jagd aufzunehmen. Fortgeworfene Waffen und Monturen, verwundete Soldaten am Wege und zerbrochene Troßwagen in den Gräben zeigten, wohin der Feind gezogen war. Bei dem Dorf Glienecke, eine halbe Meile von Wittstock, findet King den ganzen feindlichen Troß, darunter die vergoldete Karosse des Kurfürsten, sein kostbares silbernes Tafelgeschirr und andere Kleinodien. Ein Augenblick, und der Troß hat seinen Besitzer gewechselt. Die Jagd geht weiter. Nachdem noch eine halbe Meile zurückgelegt ist, hat King das kaiserliche und sächsische Fußvolk erreicht, das vollständig zersprengt wird. Was nicht flieht, wird niedergehauen oder gefangengenommen. Noch ein Stück weiter trifft man auf die letzten Abteilungen der feindlichen Reiterei. Auch hier wird kurzer Prozeß gemacht. Bis nach Werben verfolgen die Schweden ihre fliehenden Gegner, der zu Tode erschrocken Schutz hinter der Elbe sucht. Von dem ganzen glänzenden Heer, das am 24. September bei Wittstock stand, findet sich kaum mehr die Hälfte; die Armee der Verbündeten ist in der Mitte auseinandergebrochen, und nur ein zerschundener Rest hat sich retten können.

Die Wege zwischen Wittstock und Werben liegen voller Beute, dem Lohn des Siegers. Ein herrlicher, ungewohnter Anblick für die armen schwedischen Soldaten, die sich die Taschen voller Schätze stopfen und Tausende von hochbepackten Wagen im Triumph nach Wittstock zurückfahren. Immer mehr Gefangene und Beute kommen im Laufe des Sonntags in das schwedische Lager. Jetzt erst kann der Sieg in seinem ganzen Ausmaß überblickt werden. Der Feind ist geschlagen und auf der Flucht, 151 Fahnen und Standarten sowie 33 Kanonen sind erobert, 2000 Gefangene eingebracht und große Vorräte beschlagnahmt worden. Vikoria !

Aber der Sieg ist teuer erkauft. Die Schweden haben 3133 Tote und an Verwundeten sechsundzwanzig vom Hundert der gesamten Streitmacht. Die höchsten Verluste haben die rein schwedischen Verbände, die auf den am meisten ausgesetzten Punkten kämpften. Die Toten des Feindes werden auf 5000 Mann geschätzt. Das ganze Schlachtfeld ist mit Leichen bedeckt, und besonders auf den Weinbergshöhen liegen ganze Haufen toter Soldaten. Auch die Soldaten, die viele Feldzüge mitgemacht haben, erklären, etwas Ähnliches noch nicht gesehen zu haben. ‚Sonst ist es so, daß die Erde sich über die Toten breitet’, schreibt ein zeitgenössischer Beobachter, ‚aber hier ist es umgekehrt, die Toten decken die Erde’ “.[41]

„Auch der damaligen Zeit erscheint diese Schlacht so merkwürdig, daß Baner selbst und seine Helfer ihren Ausgang nicht als ein Werk von Menschenhand erklären können, sondern die Ehre des Sieges in erster Linie dem Höchsten zuschreiben. Die Tradition erzählt, daß Baner und seine Offiziere nach der Schlacht unter einer großen Pappel auf die Knie fallen und dem Herrn für seine Gnade danken. In allen protestantischen Kirchen tun Dankgottesdienste unter Glockenläuten und Gesang von Kirchenliedern den Frommen die Botschaft von der Schlacht bei Wittstock kund.

Aber Johan Baner vergißt nicht, seinen getreuen Helden, vor allem Lennart Torstensson und Alexander Lieslie, zu danken; ihre taktische Geschicklichkeit und ihr entschlossenes Auftreten haben sich glänzend bewährt. Auch an die Soldaten denkt der gestrenge Feldherr, mit freigebiger Hand teilt er Lob und Geschenke aus. Im Heer herrscht allgemein Siegesstimmung. Die Soldaten klirren mit Dukaten und preisen ihre Offiziere, die Offiziere erzählen ihre Abenteuer und preisen ihrerseits den Feldmarschall. Man besichtigt die gewonnene Beute und trinkt auf die toten Kameraden und auf die Zukunft.

Aber Baner ist doch nicht ganz zufrieden. Er hatte noch mehr erhofft. Er hatte damit gerechnet, daß Kings Flügel und Vitzthums Reserven früher eingesetzt werden können, so daß die ganze feindliche Armee eingefangen worden wäre. Dann würde er ein vollendetes Meisterwerk geschaffen und damit vielleicht eine politische Entscheidung herbeigeführt haben. Das ahnt sein Instinkt. Aber auch andere Gefühle bestürmen ihn. Als die Schlacht am 24. September abgeblasen wird und er todmüde vom Pferde steigt, ist er sich zwar im klaren darüber, daß er den Sturm ausgehalten hat; aber besser als irgend jemand anders weiß er auch, wie nahe er daran war, die Schlacht zu verlieren. Den ganzen Tag hat er in einer unerträglichen Spannung gelebt, er hat qualvolle Stunden durchgemacht, er hat seine ganzen Fähigkeiten aufgeboten, um die drohende Niederlage abzuwenden, und am Ende hat er resigniert schon mit einem Rückzug auf der ganzen Linie gerechnet. Da endlich lacht ihm im letzten Augenblick das Glück, das Unerwartete trifft ein: der Feind wird zurückgetrieben. Aber die heftigen Sinnesbewegungen haben Baner aus dem Gleichgewicht gebracht, sein Blut wogt. Kaum ist der Kampf beendet, als er sich schon mit seinen Unterbefehlshabern in Verbindung setzt, sie sollen von ihren Maßnahmen Rechenschaft ablegen. Leslie und King können die von ihnen unternommenen Schritte einwandfrei begründen; aber Vitzthum, der Befehlshaber der Reserve, kommt bei Baners heftigen Fragen, weshalb er so lange mit dem Vormarsch gewartet habe, schlecht weg. Baner verliert die Beherrschung, seine Nerven, die bis zum äußersten gespannt waren, geben nach. Er glaubt, Vitzthum habe sich mit Absicht ferngehalten. Auch Baner hat seine Achillesferse, das Mißtrauen bohrt seinen Pfeil in die schwache Stellung seiner Rüstung und verwirrt ihn. In scharfen Worten fährt er auf Vitzthum los, spricht ihm die Ehre ab und beschuldigt ihn, absichtlich seinem Befehl zuwidergehandelt zu haben. Das ist eine furchtbare Anklage. Vitzthum verhält sich ruhig und würdig; aber Baner läßt keine Gründe gelten, in flammendem Zorn wiederholt er seine Beschuldigungen, ja er verschärft sie noch. In seiner Erregung geht er zu weit. Bei der Untersuchung, zu der es später in dieser Sache im schwedischen Reichsrat kommt, wird wohl betont, daß Vitzthum allerdings höchst unverzeihlich gehandelt und durch sein unnötiges Zögern die Armee in größte Gefahr gebracht habe, daß seine Handlungsweise aber nicht als verräterrisch zu bezeichnen sei, sondern seiner etwas schwerfälligen, umständlichen Natur zugeschrieben werden müsse“.[42]

Wachtmeister nahm 1639 auch an dem Treffen vor Chemnitz[43] gegen Morzin teil.

Darüber berichtet der Erzgebirgschronist Christian Lehmann [11.11.1611 – 11.12.1688][44] in seiner „Kriegschronik“ unter „Das gröste Unglück vor Chemnitz“: „Der Schwedische General Leonhart Torsten-Sohn wahr nun mit der hinderstellichen Armee und Artollerey auß dem Stift Halberstadt[45] aufgebrochen, Nach dem Fürstenthumb Altenburg[46] gerückt und zue Zeitz[47] den 2. April mit Banern sich conjungiret, und weil er kundtschaft eingezogen, daß die keyßerlichen und Chur-Sächsischen zwischen Zwicke[48] und Chemnitz stünden und sicher legen, brach er den 3. April von Zeitz auf und eilte auf die keyßerlichen zue, ehe Hatzfeld, der schon ezliche Regiementer zum Succurs vor Freyberg[49] geschickt hatte und nunmehr in March wahr, von Eichsfeld[50] durch Düringen mit den Chur-Sächsischen zuesammenzuestoßen, sich conjungiren kundte, schickte von Altenburg den General Schlangen [Slange; BW] uff Zwicka[51] und von dar mit wenig reutern mittin unter die Marzinischen und Chur-Sächsischen. Der recognoscirte alles, wie sie lagen, und ritte wieder zum Baner. Der General Marzin wuste nicht, daß Baner so nahe, und daß Torstensohn zu ihme gestoßen sey. Doch bekam er 3. April abendts umb 5 Uhr kundtschaft, ließ seine Regiementer zuesammenziehen und befahl, daß Sie Morgens alle solten vor Chemnitz stehen. Des abendts zuevor war das keyßerliche Haupt-Quartier zum Honstein[52] gewesen; dohin kam Baner, der sich 4. April viel früher aufgemacht, mit aufgang der Sonne, traf doselbst in der retrogarden 300 Pferde und jagte Sie ins Corpus, das vor Chemnitz stunde. Marzin hatte den Paß an einen Morast vor Chemnitz, den er durchmuste, mit Trajonern besezt, damit der feind nicht da durchbreche, aber es halfe nichts. Baner sezte an, brachte in der eil uber 4 Regiementer zue Pferde, Sein leib Regiement, des Torsten-Sohns, Hans Wachtmeisters und Hans Wittenberg(s), darzue viel Wagehälse, die theils in nachjagen ermüdeten und sich in Marrast durchwuhleten, uber den Marrast hatte (er) die andere Armee ihme nach commandirt, jagte die Trajoner weg, hiebe durch, machte das felt unsicher und nahmb dem Marzin die Höhe, welcher unter deßen, Ehe der feindt uber den Pas kommen, Zeit gehabt, sich zue stellen. Gegen die Statt sazte er an einen Marrast den lincken Flügel, der meist von Curaßiren bestundte, hinder Chemnitz aber uber den fluß den rechten flügel, die wahren viel stärcker an Volck, den der feindt, hatten stücke und Munition bey sich, welches dem feinde noch zur Zeit fehlte. Baner thete mit seinen regiement den ersten angrif an Lincken flügel und litte schaden, die andern 3 Regiementer entsazten ihn, und kamen andere Regiementer mehr darzue und jagten den Lincken flügel in disordre an 2 marrastigen graben, drüber Sie nicht kommen kunten, zum großen Vortheil der Schwedischen; den was nicht gegen Chemnitz zum rechten flügel entkam, das wurde alles entweder gefangen oder Niedergehauen. Weil nun der Schweden volle Armee auch ankommen wahr, wurde commandirt, wer reiten kundte, sezten derowegen die Schwedischen regiementer durch den fluß Chemnitz und chargirten den rechten flügel, der schon gewichen und sich hinder 3 Morrastigte Dämme gesetzet hatte, gingen doch fort und wurden meist niedergehauen. Das Fußvolck drengte Sich an ein Wäldlein nach der Stadt und trachtete ferner an Walt 400 schrit gegen den gebirge und wolte außreißen. Baner ließ ihnen vorbeugen durch General-Major Stalhansen [Stålhandske; BW], Herr Major Pfulen [Pfuel; BW], Obrist Schlangen Regiement und 1 Esquadron von Konigsmarck untter Obrist-Leutenant Hammerstein, die hohleten Sie ein, machten ezliche 100 nieder, nahmen den Rest gefangen und richteten damit die keyserliche, Chur-Sächsische und Salische armee auf einen tag hin, verfolgeten die flüchtigen Nach Leipzig,[53] Freyberg, Annen[54]- und Marienberg.[55] Der General Marzin kam kümmerlich darvon ohne hut und mit einen Pferd biß an die Seigerhütte an die Flöhe. 800 blieben auf der Walstat, 2000 zue fuß wurden gefangen, 40 standtarten, 20 fahnen, alle stücke, munition und Pagage bliebe in stich. Das thaten die Schweden nur mit der Avangardia von lauter Reutern, und ist kein Canonschuß darzue kommen, welches der Churfürst dem General Marzin, den er mit den Calenbergischen [Reinecke v. Callenberg; BW] Regiement nach Dresden[56] confoiren ließe, heftig verwiese, von seinen Reutern 400 wiedersamlete und den rest von allen seinen Regiementern den Obristen Wacht-meister Trautischz [Traudisch; BW] ubergabe, der reformirte Sie und nahm sie mit sich in Böhmen. Da hatte des Marzins Commando ein Ende.

Die keyßerlichen gingen nach Pirn,[57] Frauenstein,[58] in Böhmen nach Brüx[59] und Prag.[60] Viel wahren nach diesen gebirgen geflohen und gingen die gantze Nacht durch Elterlein[61] auf Annenberg mit blutigen Köpfen, ferner hienunder biß nach Dresden, darüber alles rege und furchtsam wurde in Gebirge, alle Flecken und Dörfer rißen auß nach den Wäldern und in die Städte. Den 5. April sahe mann noch immer einzlich die geschlagenen reuter auf allen straßen nach Böhmen reiten, die leute untterwegens angreiffen, den Sie sehr hungrich thaten und wurden eines theils an Päßen mit Pulver und bley gespeist, daß Sie des hungers vergaßen, ehe sie in Böhmen kommen“.[62]

Das „Theatrum Europaeum“[63] berichtet sehr ausführlich über die Ereignisse: „Nichts destoweniger aber hat Hr. General Banner / wiewol er auch von Käis. und Chur-Bäyerischem Volck um ein zimliches übermannet gewesen / bey obbesagtem Hohenstein / nahend Kemnitz / dergestalt gefochten / daß nicht allein seines Feindes (die reichsArmada genennet) meinste Infanterie, von sehr gutem Volck / und dabey so viel hohe / als untere officirer / guten theils darauff gangen / sondern auch die Cavallerie zertrennet worden / das geschütz und alle Bagage in zimlicher Anzahl im Stich geblieben / und hat sich so gar die Schwedische Reuterey auch deß an ihrer reuterey vor freyberg erlittenen Schadens von diesem Treffen wiederum erholet: von welchem allem uns für gut angesehen / das außführliche Schreiben / so Hr. General Banner hiervon an einen hohen der Cron Schweden Bedienten alsbald abgehen lassen / hierbey in Druck mitzugeben / also lautend: Meinem jüngsten Schreiben zu Folge / habe ich die Conjunction mit dem Herrn General der Artillerie Leonhard Dorstensohn / am 2. dieses zu Zeitz effectuiret / und wie ich die gewisse Kundschafft von meinen außgehabten Partheyen / die mir von unterschiedenen deß Feinds rencontrirenden und niedergehauenen Partheyen häuffig gefangenen einbracht / erhalten / daß der Feind / als die Käiserl. und ChurSächs. Armee / zwischen Kemnitz und Zwickau sich befinden thäte / habe ich darbey considerirt / wie hochnöthig es seyn wolle / ohne Säumnüß mein Heyl an diesen zu versuchen / ehe Hatzfeld / wie bißhero / sowohl von Herrn[64] / als auch von Minden[65] / Hamburg[66] und Erfurt[67] / und andern vielen Orten / mehr Bericht geschehen / daß er im marchiren übers Eichsfeld und durch Thüringen begriffen / zu ihnen stossen möchte / bin derowegen am 3. dieses zu Zeitz auffgebrochen / und desselben Tags biß an Kemnitz avancirt / indem auch einen Gefangenen bekom̃en / der soviel außgesagt / daß der Feind noch also elargiret still ligē / und von meiner Ankunfft nicht wissen sollte / mich darauff resolviret / dieselbe Nacht zeittlich auffzubrechen / ihnen zwischen die Quartier einzugehen / und also von ihnen auffzureiben / soviel ich immer gekönt / und Gott der Allmächtige darzu Glück / Segen und Heil verleihen / und die Gelegenheit Anweisung gethan hätte. Es hat zwar der Feind bemeltes Abends um 6. Uhr Nachricht von mir und Alarme bekomen / auch die armee zusammen gezogen / und gegen Morgen zeitlich auff den Rückritt gegen Kemnitz sich begeben / als ich aber gleichwohl auch sehr frühe noch vor der Sonnen Auffgang auffgebrochen / meinen March nacher Glaucha[68] gerichtet / gerichtet / und also zeitlich zu Hohenstein[69] / da den Abend zuvor deß Feinds Haupt-Quartier gewesen / habe ich in seinen Retrogarden in 300. Pferd starck angetroffen und dieselbe verfolgt / biß in das Corpus, so allbreit nahe allhie bey Kemnitz gewesen / eingejagt / und weil ich einen Morastigen Ort vor mir zu filiren gehabt / den der Feind mit Dragonern besetzt / hat er Gelegenheit erlangt sich zu stellen / demnach den lincken Flügel / so mehrentheils in Cürassirern bestanden / dahinden / und auff die Seit Kemnitz / den rechten Flügel aber weiter hinter sich / über den Fluß die Kemnitz genant / hinter der Stadt / auch gesetzet / darauff ich mit meiner Guarde von Dragonern / an bemelten Morastigen Paß / dahin wegen der Tieffe deß Sumpffs nicht zu kommen war / zu Fuß übergesprungen / nach wenigem disputiren / deß Feindes Dragoner gewichen / quittiret / und mir die Occasion zum filiren geöffnet / welcher ich also wahrgenommen / dem Feind die Höhe zu nehmen / und das Feld unsicher zu machen / so auch geschehen / also daß ich Anfangs mein Regiment / wie auch des Herrn General Dorstensohns Obrist Hanß Wachtmeisters / und Obr. Wittenbergs Regiment / überbracht / wovon wegen deß grossen Eilens / viel Reuter / so ermüdet waren / zurück geblieben / hinweg gewesen / damit erwehnten lincken Flügel chargirt / mit meinem Regiment den ersten Angriff gethan / und wegen empfundenen Widerstands in Schaden gerathen / aber weil deß Herrn Generaln / wie auch Hanß Wachtmeisters und Wittenbergs Regiment / auch zeitlich genug dem Feind zu schaffen gegeben / ist dieser lincke feindliche Flügel / so in Disordre kommen / und zu seinem grossen Schaden / und unserm trefflichen Vortheil zween grosse Morastige Gräben hinter sich gehabt / biß auff weniges / so sich an den rechten Flügel zu entfliehen / hat gearbeitet / gantz nidergehauen / wir starck nachgedrungen / auch fort und fort / wegen Ankunfft und mehrer Versammlung der unsern / je mehr und mehr verstärcket worden / solches ohne Säumnüß gethan / und 3. Dämme zu filiren / gehabt / hinder welche sie sich zwar hätten setzen / und Widerstand thun können / aber weil der Muth gantz entsuncken / haben die unserige alles niedergehauen / und wenig darvon kommen lassen / das Fußvolck aber / hat sich zwar an die Stadt gedrenget / gleichwol durch einen kleinen Wald / nahe bey der Stadt / so nur 400. Schritt von einem andern Wald / gegen den Gebürge werts distiret / sich zur Flucht wenden wollen / denen ich aber Hn. General Major Stallhansen / Herrn Major Pfuls / und Obr. Slangens Regimenter / und von den Königsmarckischen eine Squadron / unter ihrem Obrist-Lieutenant Hammerstein / nachgeschickt / die sie umringet / und auch totaliter ruiniret und geschlagen / also daß nunmehr / was Salis bey sich gehabt / schon vernichtiget / in dieser glücklichen Expedition die gantze Käiser. und Chur-Sächsische Armee zu Grund gerichtet / Stücke / Munition / Fähnlein und Standarten / darvon mir die Anzahl / weil noch die wenigsten einbracht / nicht soeben bewust / so dann alle Bagage der Generalen / Officirer und gemeinen zu Fuß erobert / und eine treffliche Anzahl Officirer gefangen worden : von denen soman in der Eil weiß / und von hoher Importantz seyn / ist der GeneralWachtmeister der Cavallerie Graf von Puchheim / Obr. Webel / Obr. Wangeler / der biß auff den Tod verwundet / der Obr. Lieutenant Paradiser / von Marq. De Grana, Obr. Lieutenant Wachenheim von Graf Schlicken / und eine große Anzahl Majorn / Rittmeister / Hauptleute / Lieutenant / Cornet und Fähnrich / die Specification wird von den Regimentern colligirt / / soll ohne Säumnuß in Form gebracht / und dem Herrn mit ehistem nachgeschickt werden: an unserm Ort weiß man noch von keinem Officirer / so sonderlich Namkündig / die gequetscht oder geblieben wären / als deß Herrn Gen. Stallhanß Obr. Lieutenant / so geblessiret / und der junge Graf von Witgenstein / der unter Hn. General Pfuls Regiment gewesen / etc. etc. Datum im Haupt-Quartier zu Chemnitz / den 5. April. Anno 1639“.[70]

Lehmann hielt für den März 1640 weiter fest:Der [Slange] wahr vorhin zue Caden[71] gelegen, der ging mit seinen, des Hans Wachtmeisters, Duglas, Alten Cratzensteinischen und des Mortaine [Mortaigne; BW] Trajoner nach der Eger auf Teißing[72] zue, fiele den 500 Crabaten unter den Obrist Ragewitz [Rajkovič; BW] und den Curaßirern untter den General-Wachmeistern Seretetsche[72a] und bekamen 200 Crabaten, 100 Curaßirer und viel Officir, stunden des Nachts beym Engelhauß[73] im felde und lauerten auf den feind, und do sich keiner angebe, marchirten Sie den 18. Martii von Schlackenwertha[74] auf Jochimsthal,[75] drinnen wahr des Schlangen haupt-Quartir 1 Nacht, brenneten 2 heußer weg, brandtschazten die Stadt“.[76]

„Ob gleich dieses gebirge untter der Schwedischen Contribution wahr, half es doch alles nichts, sondern es muste Sich nur tribuliren gnung und außPlündern laßen. Der Schwedische Obrist Hans Wachtmeister lag mit seinem Regiement in Caden, deßen Maußer machten das gantze gebirg fertig. Den weil sie an der Elbe nicht mehr streiffen kundten, fielen Sie uber das gebirg in Meißen und Vogtlandt und preßeten gelt, viehe victualien herauß und raubten, was Sie kunten, darvon große furcht und erschrecken entstunde, daß die gebirger, so was zue verzehren hatten, mit ihren mobilien, viehe und menschen in die Städte wichen und die traffen es am besten, die armen und das bauersvolck, die mit den Viehe und futter nicht untterkommen kunten, salvirten Sich in hartten winder auf die Böhmischen Walder, nechsten Hämmer und Waltheußer, so lang sie doselbst sicher wahren, endlich auf den wilten Walt; ihre heußer wahren dicke beume, hutten von Reißig mit bretten, schindeln oder tückern bedeckt, daß weder vor regen noch stöbern half, theils nahmen ihre Zueflucht zun felsen, krochen in der füchse und beeren hohlen und wahren alda sicherer vor den wilden thieren den vor den feinden“.[77]

1644 diente Wachtmeister unter Horns Befehl in dem schwedischen Armeekorps, das im „Torstensson“-Krieg gegen Dänemark Schonen[78] besetzt hielt. „Inzwischen erwachten die Schonen aus ihrer Schreckensstarre und begannen zurückzuschlagen. Die regulären Truppen waren zwar schwach und bestanden hauptsächlich aus deutschen Söldnern, von denen die meisten als Festungsbesatzungen gebunden waren, doch hatten die Behörden gerade eine große Aushebung in Schonen durchgeführt, bei der alle Knechte und jeder fünfte Bauer eingezogen worden waren, um dem dänischen König zu dienen. Das bedeutete, daß die dänischen Kriegskommissare nun über eine Streitmacht von rund 8000 Mann verfügen konnten, die meisten ungeübte Landbewohner, die sich in Banden und Haufen gesammelt hatten. Diese und andere Bauern, die verbittert waren über die schwedischen Konfiskationen, führten nun einen Partisanenkrieg gegen die schwedischen Eindringlinge, der bald erbittert, blutig und häßlich wurde.

Von den Schweden wurden sie Schnapphähne genannt – eigentlich ein altes deutsches Wort für Straßenräuber; sie überfielen kleinere Posten, griffen Patrouillen an und machten einzelne Reiter nieder. Die verschneite Waldregion um Fagerhult[79] war nach kurzer Zeit so unsicher, daß alle Kuriere mit einer starken Eskorte versehen wurden, wenn sie auf dem Weg zur schwedischen Grenze die Gegend passierten. Nach einiger Zeit war man sogar gezwungen, einen großen Teil des Verkehrs nach Småland gänzlich einzustellen. Er beanspruchte einfach zu viele Leute. So brauchte beispielsweise der erwartete Transport mit schweren Belagerungsmaschinen eine Eskorte von 800 Reitern, um durchzukommen. In einem verzweifelten Versuch, den Hinterhalten und Überfallen von Heckenschützen eine Ende zu bereiten, ließ Horn den ganzen Wald längs des 55 Kilometer langen Wegs zwischen Tranarp und der Grenze niederhauen. Aber die Schnapphähne ließen sich von diesen Kahlschlägen nicht einschüchtern, sonden wurden nur noch aggressiver. Eine Gruppe drang schamlos nach Schweden ein, stieß bis Markaryd[80] vor, wo sie die Kirche plünderte und aus Gründen der ausgleichenden Gerechtigkeit nicht versäumte, die Bauern der Gegend ein wenig zu berauben. (Dies war eine Ausnahme, denn wie in früheren Kriegen hatten große Teile der Landbevölkerung beiderseits der Grenzen sich mit Billigung der Obrigkeit darauf geeinigt, einander in Frieden zu lassen. Der Vorfall zeigt aber, daß der Unterschied zwischen einer Bande von Freischärlern und einer Bande von Räubern zuweilen recht akademisch sein konnte.) Manchmal war es nur ein schwedischer Reiter auf Furagierung, der verschwand und später nackt und erschossen gefunden wurde, manchmal kam es zu förmlichen Schlachten im Miniaturformat, bei denen Hunderte von in Kompanien aufgestellten Bauern in der Kälte mit Horns Reiterei zusammenstießen. Die besser organisierten und gerüsteten Schweden behielten in diesen Kämpfen meistens die Oberhand, und viele Bauern wurden niedergemacht. Anfangs begnügte man sich damit, nur die Anführer zu greifen und dem Rest die Waffen abzunehmen, aber als die Überfälle sich häuften, reagierten die Schweden mit zunehmender Härte.

Der Alptraum hatte erst begonnen. Es erging Befehl, alle Bauern, die bewaffnet angetroffen wurden, zu erschlagen und ihre Häuser in Brand zu stecken. Bei einer Gelegenheit verschanzten sich 300 Bauern in dem Dorf Hallesta[81] in der Nähe von Lund[82] und weigerten sich hartnäckig, vor den Reitern, die sie umringt hatten, die Waffen zu strecken. Der Kommandant der schwedischen Truppe, Generalmajor Johan Wachtmeister, ließ daraufhin in einem Ausbruch kalter Wut das ganze Dorf niederbrennen. Fast alle Bewohner des Dorfes wurden getötet. Nur »ein paar alte Frauen und ein Kind« überlebten“.[83]

Wachtmeister wurde 1651 für seine Verdienste zum schwedischen Reichsrat ernannt.

[1] Björkö (Mälaren) mit dem alten Handelsplatz u. Welterbe Birka, 30 km westlich v. Stockholm.

[2] Name eines schwedischen Adelsgeschlechts mit Ursprüngen auf der Insel Dagö (Estland), das im 16. Jahrhundert nach Schweden einwanderte.

[3] Beilngries [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 79f.

[4] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff. Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. Vgl. die ausführliche Darstellung bei  ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634 (die detaillierteste Darstellung der Schlacht); STRUCK, Schlacht, WENG, Schlacht. Vgl. den lat. Bericht »Pugna et victoria ad Nordlingam«, der den protestantischen Ständen zuging; Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 74 (Abschrift). Zur französischen Sicht vgl. den Avis Richelieus, 1634 IX 11; HARTMANN, Papiers de Richelieu, Nr. 288.

[5] Vgl. die Erwähnungen bei ENGERISSER; HRNČİŘİK, Nördlingen.

[6] Vgl. JENDRE, Diplomatie und Feldherrnkunst.

[7] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.

[8] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.

[9] Schwerin; HHSD XII, S. 114ff.

[10] BALCK, Mecklenburg, S. 95f.

[11] Dömitz [Kr. Ludwigslust]; HHSD XII, S. 21ff.

[12] Hitzacker [LK Lüchow-Dannenberg].

[13] Bützow [Kr. Güstrow]; HHSD XII, S. 10ff.

[14] Rostock; HHSD XII, S. 95ff.

[15] Wismar [Kr. Wismar]; HHSD XII, S. 133ff.

[16] Poel [Kr. Wismar]; HHSD XII, S. 83f.

[17] JESSE, Mecklenburg, S. 267f.

[18] Vgl. SENNEWALD, Das Kursächsische Heer (ab Dezember 2012).

[19] Bernau [LK Barnim]; HHSD X, S. 125f.

[20] Templin [Kr. Templin]; HHSD X, S. 375f.

[21] Havelberg [Kr. Westprignitz/Havelberg]; HHSD X, S. 217ff.

[22] Werben (Elbe) [LK Stendal].

[23] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.

[24] Mansleben: nicht identifiziert.

[25] Barby [Kr. Calbe/Schönebeck]; HHSD XI, S. 31ff.

[26] Bernburg [Kr. Bernburg]; HHSD XI, S. 37ff.

[27] Stralsund [Kr. Stralsund]; HHSD XII, S. 292ff.

[28] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.

[29] Wittenberg [Kr. Wittenberg]; HHSD XI, S. 504ff.

[30] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[31] Halle a. d. Saale [Kr. Halle]; HHSD XI, S. 177ff.

[32] Naumburg [Burgenlandkreis]; HHSD XI, S. 341ff.

[33] Merseburg [Kr. Merseburg]; HHSD XI, S. 322ff.

[34] Weißenfels [Kr. Weißenfels]; HHSD XI, S. 487ff. Vgl. REICHEL, Weißenfels.

[35] KUNATH, Kursachsen, S. 204f.

[36] Wittstock [Kr. Ostprignitz/Wittstock]; HHSD X, 394ff. 24.9./4.10.1636: Schwedische Truppen (9150 Berittene und 7228 Infanteristen) unter Johan Banér schlagen die kaiserlich-sächsischen Truppen (9000 Berittene und 9000 zu Fuß) unter Melchior von Hatzfeldt. Dadurch konnten die schwedischen Kontributionsgebiete wieder ausgeweitet werden; Banér hatte bewiesen, dass mit Schweden als Militärmacht in dieser Kriegsphase wieder zu rechnen war. Vgl. die hervorragende Edition von EICKHOFF; SCHOPPER, 1636; MURDOCH; ZICKERMANN; MARKS, Battle of Wittstock; ferner HÖBELT, Wittstock.

[37] Parchim; HHSD XII, S. 77f.

[38] Werben [Kr. Osterburg]; HHSD XI, S. 492f.

[39] Fretzdorf [Kr. Ostprignitz/Wittstock]; HHSD X, S. 185f.

[40] Perleberg [Kr. Westprignitz/Perleberg]; HHSD X, S. 308ff.

[41] STECKZÉN, Banér, S. 185ff.

[42] STECKZÉN, Banér, S. 204ff.

[43] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.

[44] SCHMIDT-BRÜCKEN; RICHTER, Der Erzgebirgschronist Christian Lehmann.

[45] Halberstadt [Kr. Halberstadt]; HHSD XI, S. 169ff.

[46] Altenburg [Kr. Altenburg]; HHSD IX, S. 6ff.

[47] Zeitz [Kr. Zeitz]; HHSD XI, S. 519ff.

[48] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.

[49] Freiberg; HHSD VIII, S. 99ff.

[50] Goldene Mark (Kr. Duderstadt); HHSD II, S. 172f.

[51] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.

[52] Hohnstein [Kr. Sebnitz]; HHSD VIII, S. 151f.

[53] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[54] Annaberg; HHSD VIII, S. 5ff.

[55] Marienberg; HHSD VIII, S. 215f.

[56] Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.

[57] Pirna; HHSD VIII, S. 276ff.

[58] Frauenstein [Kr. Brand-Erbisdorf]; HHSD VIII, S. 98f.

[59] Brüx [Most]; HHSBöhm, S. 79ff.

[60] Prag [Praha]; HHSBöhm, S. 470ff.

[61] Elterlein [Kr. Annaberg]; HHSD VIII, S. 89.

[62] LEHMANN, Kriegschronik, S. 102f. Lehmann datiert nach dem alten Stil.

[63] Vgl. BINGEL, Das Theatrum Europaeum.

[64] Herne; HHSD III, S. 317.

[65] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.

[66] Hamburg; HHSD I, S. 83ff.

[67] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[68] Glauchau; HHSD VIII, S. 116f.

[69] Hohnstein [Kr. Sebnitz]; HHSD VIII, S. 151f.

[70] THEATRUM BD. 4, 94f.

[71] Kaaden [Kadaň, Bez. Komotau]; HHSBöhm, S. 241ff.

[72] Theusing [Toužim, Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 614f.

[72a] Wenzel [Václav, Wenzelslaus] Freiherr v. Zahrádecký [Zahradetzky, Saradetzky, Saredtzky, Zaradetzky, Zaredek, Zaro, Zaroatz, Sarratetz, Sarratezca, Sarradeschky, Zaharadesky, Sarratesci, Zaradeck, Zareditzky, Zaroatz, Zara Deski, Sarradatesky, Stardetzky, Starradetzky, Sarandatesky, Saradetsky, Saradeßky, Saradesky, Seretetsche] z Zahrádek [v. Zahrádka] [um 1595 Hrottowitz-21.8.1647 Pilsen], noch 1627 calvinist. mähr. Adliger, ksl. Rittmeister (1627), Obristleutnant (bis 1631), Obrist, Generalfeldwachtmeister (1640) u. Feldmarschallleutnant (1647), seit 1635 ksl. Kämmerer. SCHMIDT-BRENTANO, Die kaiserlichen Generale, S. 550f.

[73] Engelhaus [Andělska Hora; Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 136f.

[74] Schlackenwerth [Ostrov, Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 547ff.

[75] Sankt Joachimsthal [Jáchymov; Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 540ff.

[76] LEHMANN, Kriegschronik, S. 116.

[77] LEHMANN, Kriegschronik, S. 113.

[78] Schonen (schwedisch und dänisch Skåne, lateinisch Scania), historische Provinz im Süden Schwedens. Schonen gehörte bis ins 17. Jahrhundert zu Dänemark.

[79] Fagerhult, heute Ortsteil von Uddevalla [Prov. Bohuslån].

[80] Markaryd [Prov. Småland].

[81] Hällesta [Prov. Södermanlands län].

[82] Lund [Schweden, Skåne län].

[83] ENGLUND, Verwüstung, S. 360.

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