Suys [Soye], Carl Roland Graf [Freiherr ?] von, Baron de Grysort

Suys [Soye], Carl Roland Graf [Freiherr ?] von, Baron de Grysort; Obristleutnant, Obrist [ – ]

Carl Roland Graf [Freiherr ?] v. Suys [Soye], Baron de Grysort [ – ] war Obristleutnant[1] und führte 1632 im Elsass das kaiserliches Infanterie-Regiment[2] Gallas‘[3] von 400 Mann,[4] das 1633 bereits auf 200 Mann zusammengeschmolzen war und im April nur noch 70 Mann umfasste.[5] In dem Bericht Ernesto Graf Montecuccolis[6] vom 8.4.1633 aus Faucogney[7] für Wallenstein[8] heißt es: „Vnndt werden Ihr fürstl. Gnaden gnedig sich zu erinnern wissen, alß von deroselben verschinnen Monat Septembris ich ordinanz empfangen, mit der vornehmbsten cauallerie auß den Elsaß vor Nürnberg[9] zu zihen, hab ich zihen, hab ich die 4 Regimenter, als Harancourt,[10] Vitzthumb,[11] Cronsfeld[12] vnd Schönberg,[13] mit mir genommen vnd im landt, weilen der feind schon zu Straßburg[14] vber die Brucken gegen Benfelden[15] gezogen, hinterlaßen, den Obristen[16] Montrichir[17] mit 5 Comp.,[18] Marggraf Badischen[19] neugeworbene 6 Comp., Marquis de Bentiuolio[20] 5 Comp.; vnnd dan seind noch von Heidlberg[21] herauf kommen 3 Compagnien zu roß, zu fues deß Obristen Vernirs[22] 5 compagnien, von Obrist Metternich[23] 2 Compagnien, Obrist Ajazzio[24] 500 Mann, Baron de Soye[25] 400 Mann, 400 Mann, so alle ausser Breisach[26] gelegen; in der Vöstung aber haben logirt des Obrist Goosens[27] 6 Compagnien zu fueß, deß Obristen Ascany[28] 6 compagnien kayserl. vnd 5 compag. Erzherzogische,[29] item der Obristlieutenant Escher[30] mit 500 Mann vnnd von Herrn Marggrafen 3 Compagnien, also zum wenigsten effective 1000 guete Pferd vnd 5500 Mann zu fues, so im Lanndt verbliben sein.

Von diesen allen hab ich gefunden 80 Reutter von Marquis Bentiuolio, von Obristen Vernir, so in Colmar[31] gefangen worden, 200 Mann vnd von Baron de Soye, Gallassischen Obristenlieutenant, 70 Mann; vnnd weilen der feind diese pahr biß an Burgundt verfolget, hab ich kein einzigen ortt mehr gehabt, als das Stift Luders,[32] so ein 2 Stundt in Burgundt gelegen, aber zu Österreich gehörig. Waß noch vor Volgg in Breisach, hab ich bißhero eigentlich nicht wissen können, doch werden über 200 Pferdt vnndt 2500 Mann zu fues nicht sein“.[33] Weiter heißt es: „Vber welches alles ich doch an mein eußeristen fleiß vnd vermögen nichts mangeln laßen, vngeachtet mir alle mittel entzogen, daß ich auch nicht so vil mehr hab, mich allein zu erhalten, also daß ich izo, sambt obgemelten Hauraucourts de St. Balemon 8 comp., den rest von Obrist Vernirs, des Baron de Soye unter den Gallassischen vnd mein neu geworbnen Tragonern, ein 600 bewehrter man, vnnd 400 ohnbewehrter zu Luders zusammen gebracht, auch mein gewesener Obrister Leutenant de Veruenne[34] im Weilerthal, so im Gebürg zwischen Elsas vnd Lottringen vf den fuggerischen ligt, 600 bewehrter zu fues vnd 30 Pferd geworben, so ich aber alß vff einen Paß vf Schlettstatt[35] nothwenndig dorten ligen laßen muß, weilen es von einen gewissen Ortt hero rathsamb gehalten wird“.[36]

Nach der Schlacht bei Hessisch Oldendorf[37] wurde Suys das Regiment des „desertierten“ Floris de Mérode, Baron de Asten,[38] übertragen.[39]

Ab dem 8.2.1634 fungierte er als Obrist.

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] Obristleutnant [schwed. Överstelöjtnant]: Der Obristleutnant war der Stellvertreter des Obristen, der dessen Kompetenzen auch bei dessen häufiger, von den Kriegsherrn immer wieder kritisierten Abwesenheit – bedingt durch Minderjährigkeit, Krankheit, Badekuren, persönliche Geschäfte, Wallfahrten oder Aufenthalt in der nächsten Stadt, vor allem bei Ausbruch von Lagerseuchen – besaß. Meist trat der Obristleutnant als militärischer Subunternehmer auf, der dem Obristen Soldaten und die dazu gehörigen Offiziere zur Verfügung stellte. Verlangt waren in der Regel, dass er die nötige Autorität, aber auch Härte gegenüber den Regimentsoffizieren und Soldaten bewies und für die Verteilung des Soldes sorgte, falls dieser eintraf. Auch die Ergänzung des Regiments und die Anwerbung von Fachleuten oblagen ihm. Zu den weiteren Aufgaben gehörten Exerzieren, Bekleidungsbeschaffung, Garnisons- und Logieraufsicht, Überwachung der Marschordnung, Verproviantierung etc. Der Profos hatte die Aufgabe, hereingebrachte Lebensmittel dem Obristleutnant zu bringen, der die Preise für die Marketender festlegte. Um all diese Aufgaben bewältigen zu können, waren umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen notwendig. Nicht selten lag die eigentliche Führung des Regiments in der Verantwortung eines fähigen Obristleutnants, der im Monat je nach Truppengattung zwischen 120 [nach der „Ordnung Wie es mit der verpflegung der Soldaten“ (1630)] und 150 fl. bezog, in der brandenburgischen Armee sogar 300 fl. Voraussetzung war allerdings in der bayerischen Armee die richtige Religionszugehörigkeit. Maximilian I. hatte Tilly den Ersatz der unkatholischen Offiziere befohlen; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Dreißigjähriger Krieg Akten 236, fol. 39′ (Ausfertigung): Maximilian I. an Tilly, München, 1629 XI 04: … „wann man dergleich officiren nit in allen fällen, wie es die unuorsehen notdurfft erfordert, gebrauchen khan und darff: alß werdet ihr euch angelegen sein lassen, wie die uncatholischen officiri, sowol undere diesem alß anderen regimentern nach unnd nach sovil muglich abgeschoben unnd ihre stellen mit catholischen qualificirten subiectis ersezt werden konnde“. Der Obristleutnant war zumeist auch Hauptmann einer Kompanie, so dass er bei Einquartierungen und Garnisonsdienst zwei Quartiere und damit auch entsprechende Verpflegung und Bezahlung beanspruchte oder es zumindest versuchte. Von Piccolomini stammt angeblich der Ausspruch (1642): „Ein teutscher tauge für mehrers nicht alß die Oberstleutnantstell“. HÖBELT, „Wallsteinisch spielen“, S. 285.

[2] Regiment: Größte Einheit im Heer, aber mit höchst unterschiedlicher Stärke: Für die Aufstellung eines Regiments waren allein für Werbegelder, Laufgelder, den ersten Sold und die Ausrüstung 1631 bereits ca. 135.000 fl. notwendig. Zum Teil wurden die Kosten dadurch aufgebracht, dass der Obrist Verträge mit Hauptleuten abschloss, die ihrerseits unter Androhung einer Geldstrafe eine bestimmte Anzahl von Söldnern aufbringen mussten. Die Hauptleute warben daher Fähnriche, Kornetts und Unteroffiziere an, die Söldner mitbrachten. Adlige Hauptleute oder Rittmeister brachten zudem Eigenleute von ihren Besitzungen mit. Wegen der z. T. immensen Aufstellungskosten kam es vor, dass Obristen die Teilnahme an den Kämpfen mitten in der Schlacht verweigerten, um ihr Regiment nicht aufs Spiel zu setzen. Der jährliche Unterhalt eines Fußregiments von 3.000 Mann Soll-Stärke wurde mit 400- 450.000 fl. eines Reiterregiments von 1.200 Mann mit 260.-300.000 fl. angesetzt. Zu den Soldaufwendungen für die bayerischen Regimenter vgl. GOETZ, Kriegskosten Bayerns, S. 120ff.; KAPSER, Kriegsorganisation, S. 277ff. Ein Regiment zu Fuß umfasste de facto bei den Kaiserlichen zwischen 650 und 1.100, ein Regiment zu Pferd zwischen 320 und 440, bei den Schweden ein Regiment zu Fuß zwischen 480 und 1.000 (offiziell 1.200 Mann), zu Pferd zwischen 400 und 580 Mann, bei den Bayerischen 1 Regiment zu Fuß zwischen 1.250 und 2.350, 1 Regiment zu Roß zwischen 460 und 875 Mann. Das Regiment wurde vom Obristen aufgestellt, von dem Vorgänger übernommen und oft vom seinem Obristleutnant geführt. Über die Ist-Stärke eines Regiments lassen sich selten genaue Angaben finden. Das kurbrandenburgische Regiment Carl Joachim v. Karberg [Kerberg] sollte 1638 sollte auf 600 Mann gebracht werden, es kam aber nie auf 200. Karberg wurde der Prozess gemacht, er wurde verhaftet und kassiert; OELSNITZ, Geschichte, S. 64. Als 1644 der kaiserliche Generalwachtmeister Johann Wilhelm v. Hunolstein die Stärke der in Böhmen stehenden Regimenter feststellen sollte, zählte er 3.950 Mann, die Obristen hatten 6.685 Mann angegeben. REBITSCH, Gallas, S. 211; BOCKHORST, Westfälische Adlige.

[3] Matthias [Matteo] [di] Gallas [Galas, Galasso], Graf v. Campo, Herzog v. Lucera] [17.10.1588 Trient-25.4.1647 Wien], kaiserlicher Generalleutnant. Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.

[4] KONZE, Stärke, S. 104.

[5] KONZE, Stärke, S. 105, 106.

[6] Ernesto Graf Montecuccoli de Montecenere [1582-18.7.1633 Colmar], kaiserlicher Generalfeldzeugmeister.

[7] Faucogney-et-la-Mer [Dép. Haute-Saône]

[8] Vgl. auch CATALANO, Ein Chamäleon; REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein; SCHUBERTH; REICHEL, Die blut’ge Affair’; MORTIMER, Wallenstein.

[9] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.

[10] J. Freiherr Hareaucourt [Haraucourt, Harancourt, Harnoncourt] de St. Simon [St. Balemont, Balemont], kaiserlicher Obrist. Vgl. KONZE, Die Stärke, S. 106.

[11] August Vitzthum v. Eckstädt [Eickstede, Erkhstet] [um 1596-27.7.1640], kaiserlicher Obrist.

[12] Otto Wilhelm Graf v. Gronsfeld [22.1.1600 getauft-1651], kaiserlicher Obrist.

[13] Otto Friedrich Freiherr v. Schönburg [Schönberg, Schönenberg] auf Wesel [1589-17.9.1631 bei Breitenfeld gefallen], ligistischer Obrist.

[14] Straßburg [Elsass, Strasbourg, Dép. Bas-Rhin; Frankreich].

[15] Benfeld [Elsass, Dép. Bas-Rhin; Frankreich].

[16] Obrist [schwed. Överste]: I. Regimentskommandeur oder Regimentschef mit legislativer und exekutiver Gewalt, „Bandenführer unter besonderem Rechtstitel“ (ROECK, Als wollt die Welt, S. 265), der für Bewaffnung und Bezahlung seiner Soldaten und deren Disziplin sorgte, mit oberster Rechtsprechung und Befehlsgewalt über Leben und Tod. Dieses Vertragsverhältnis mit dem obersten Kriegsherrn wurde nach dem Krieg durch die Verstaatlichung der Armee in ein Dienstverhältnis umgewandelt. Voraussetzungen für die Beförderung waren (zumindest in der kurbayerischen Armee) richtige Religionszugehörigkeit (oder die Konversion), Kompetenz (Anciennität und Leistung), finanzielle Mittel (die Aufstellung eines Fußregiments verschlang 1631 in der Anlaufphase ca. 135.000 fl.) und Herkunft bzw. verwandtschaftliche Beziehungen (Protektion). Zum Teil wurden Kriegskommissare wie Johann Christoph Freiherr v. Ruepp zu Bachhausen zu Obristen befördert, ohne vorher im Heer gedient zu haben; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2398, fol. 577 (Ausfertigung): Ruepp an Maximilian I., Gunzenhausen, 1631 XI 25. Der Obrist ernannte die Offiziere. Als Chef eines Regiments übte er nicht nur das Straf- und Begnadigungsrecht über seine Regimentsangehörigen aus, sondern er war auch Inhaber einer besonderen Leibkompanie, die ein Kapitänleutnant als sein Stellvertreter führte. Ein Obrist erhielt in der Regel einen Monatssold von 500-800 fl. je nach Truppengattung, 500 fl. zu Fuß, 600 fl. zu Roß [nach der „Ordnung Wie es mit der verpflegung der Soldaten“ (1630)] in der kurbrandenburgischen Armee 1.000 fl. „Leibesbesoldung“ nebst 400 fl. Tafelgeld und 400 fl. für Aufwärter. Daneben bezog er Einkünfte aus der Vergabe von Offiziersstellen. Weitere Einnahmen kamen aus der Ausstellung von Heiratsbewilligungen, aus Ranzionsgeldern – 1/10 davon dürfte er als Kommandeur erhalten haben – , Verpflegungsgeldern, Kontributionen, Ausstellung von Salvagardia-Briefen – die er auch in gedruckter Form gegen entsprechende Gebühr ausstellen ließ – und auch aus den Summen, die dem jeweiligen Regiment für Instandhaltung und Beschaffung von Waffen, Bekleidung und Werbegeldern ausgezahlt wurden. Da der Sold teilweise über die Kommandeure ausbezahlt werden sollten, behielten diese einen Teil für sich selbst oder führten „Blinde“ oder Stellen auf, die aber nicht besetzt waren. Auch ersetzten sie zum Teil den gelieferten Sold durch eine schlechtere Münze. Zudem wurde der Sold unter dem Vorwand, Ausrüstung beschaffen zu müssen, gekürzt oder die Kontribution unterschlagen. Vgl. BELLINCKHAUSEN; TEGEDER; KREIENBRINK, der osnabrugischen handlung, S. 277: „Wir burger mußen alle wochen unse contribution zahlen, die obristen nehmmens geldt zu sich, und die gemeinen soldaten mußen hunger leyden“. Der Austausch altgedienter Soldaten durch neugeworbene diente dazu, ausstehende Soldansprüche in die eigene Tasche zu stecken. Zu diesen „Einkünften“ kamen noch die üblichen „Verehrungen“, die mit dem Rang stiegen und nicht anderes als eine Form von Erpressung darstellten, und die Zuwendungen für abgeführte oder nicht eingelegte Regimenter („Handsalben“) und nicht in Anspruch genommene Musterplätze; abzüglich allerdings der monatlichen „schwarzen“ Abgabe, die jeder Regimentskommandeur unter der Hand an den Generalleutnant oder Feldmarschall abzuführen hatte; Praktiken, die die obersten Kriegsherrn durchschauten. Zudem erbte er den Nachlass eines ohne Erben und Testament verstorbenen Offiziers. Häufig stellte der Obrist das Regiment in Klientelbeziehung zu seinem Oberkommandierenden auf, der seinerseits für diese Aufstellung vom Kriegsherrn das Patent erhalten hatte. Der Obrist war der militärische ‚Unternehmer‘, die eigentlich militärischen Dienste wurden vom Major geführt. Das einträgliche Amt – auch wenn er manchmal „Gläubiger“-Obrist seines Kriegsherrn wurde – führte dazu, dass begüterte Obristen mehrere Regimenter zu errichten versuchten (so verfügte Werth zeitweise sogar über 3 Regimenter), was Maximilian I. von Bayern nur selten zuließ oder die Investition eigener Geldmittel von seiner Genehmigung abhängig machte. Im April 1634 erging die kaiserliche Verfügung, dass kein Obrist mehr als ein Regiment innehaben dürfe; ALLMAYER-BECK; LESSING, Kaiserliche Kriegsvölker, S. 72. Die Möglichkeiten des Obristenamts führten des Öfteren zu Misshelligkeiten und offenkundigen Spannungen zwischen den Obristen, ihren karrierewilligen Obristleutnanten (die z. T. für minderjährige Regimentsinhaber das Kommando führten; KELLER, Drangsale, S. 388) und den intertenierten Obristen, die auf Zeit in Wartegeld gehalten wurden und auf ein neues Kommando warteten. Zumindest im schwedischen Armeekorps war die Nobilitierung mit dem Aufstieg zum Obristen sicher. Zur finanziell bedrängten Situation mancher Obristen vgl. dagegen OMPTEDA, Die von Kronberg, S. 555. Da der Obrist auch militärischer Unternehmer war, war ein Wechsel in die besser bezahlten Dienste des Kaisers oder des Gegners relativ häufig. Der Regimentsinhaber besaß meist noch eine eigene Kompanie, so dass er Obrist und Hauptmann war. Auf der Hauptmannsstelle ließ er sich durch einen anderen Offizier vertreten. Ein Teil des Hauptmannssoldes floss in seine eigenen Taschen. Dazu beanspruchte er auch die Verpflegung. Ertragreich waren auch Spekulationen mit Grundbesitz oder der Handel mit (gestohlenem) Wein (vgl. BENTELE, Protokolle, S. 195), Holz, Fleisch oder Getreide. Zum Teil führte er auch seine Familie mit sich, so dass bei Einquartierungen wie etwa in Schweinfurt schon einmal drei Häuser „durch- und zusammen gebrochen“ wurden, um Raum zu schaffen; MÜHLICH; HAHN, Chronik Bd. 3, S. 504. II. Manchmal meint die Bezeichnung „Obrist“ in den Zeugnissen nicht den faktischen militärischen Rang, sondern wird als Synonym für „Befehlshaber“ verwandt. Vgl. KAPSER, Heeresorganisation, S. 101ff.; REDLICH, German military enterpriser; DAMBOER, Krise; WINKELBAUER, Österreichische Geschichte Bd. 1, S. 413ff.

[17] Johann Ernst Freiherr v. Montrichier [Monrichter, Montrichir, Montrochier, Menterschier] [1597 Nancy-9.10.1648 Wien], kaiserlicher Obrist.

[18] Kompanie [schwed. Kompani]: Eine Kompanie zu Fuß (kaiserlich, bayerisch und schwedisch) umfasste von der Soll-Stärke her 100 Mann, ihre Ist-Stärke lag jedoch bei etwa 70 Mann, eine Kompanie zu Pferd bei den Bayerischen 200, den Kaiserlichen 60, den Schwedischen 80, manchmal bei 100-150, zum Teil allerdings auch nur ca. 30. Geführt wurde die Fußkompanie von einem Hauptmann, die berittene Kompanie von einem Rittmeister. Vgl. TROUPITZ, Kriegs-Kunst. Vgl. auch „Kornett“, „Fähnlein“, „Leibkompanie“.

[19] Hermann Fortunat [Fortunatus] v. Baden-Rodemachern [23.1.1595 Rastatt-4.1.1665 Kastellaun], kaiserlicher Obrist.

[20] Cornelius Marquis di Bentivoglio [Bentiwoigli, Bentivolio] d’Aragona [ – ], kaiserlicher Obrist.

[21] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.

[22] Mathieu [Matthäus] Freiherr de [v.] Vernier de Rougemont et d’Orchamp [Verniere, Vernir, „Oberst Werner“] [1600-1658], kaiserlicher Obrist, Generalwachtmeister.

[23] Heinrich v. Metternich [ -1654], ligistischer Obrist, bayerischer Statthalter der Unteren Pfalz.

[24] Lorenzo [Lorenz] Ajazzi [Ajazza, Ajazzo, Ajazzio, Ayasso, Aiazi] [ -6.9.1634 bei Nördlingen], lothrinigischer Obrist.

[25] Carl Roland Graf [Freiherr ?] v. Suys [Soye], Baron de Grysort [ – ], kaiserlicher Obristleutnant, ab 8.2.1634 Obrist. HALLWICH, Wallenstein’s Ende 1. Bd., S. 244, Anm. 1.

[26] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.

[27] Johann (Ulrich) Freiherr de [v.] Goës [Goëssen, Goess, Goys, Goß, Gooß, Gooßen] Obrist [ – 9.6.1634 vor Regensburg], kaiserlicher Obrist.

[28] Ascanio Albertini v. Ichtersheim [um 1580-1639], kaiserlicher Obrist.

[29] Claudia de’ Medici [4.6.1604 Florenz-25.12.1648 Innsbruck], Erzherzogin v. Österreich u. Landesfürstin v. Tirol. WEISS, Claudia de’ Medici.

[30] Johann [Hans] Werner Aescher [Ascher] v. Binningen auf Umkirch u. Offenheim [1582-1653], vorderösterreichischer, dann kaiserlicher Obristleutnant, Obrist.

[31] Kolmar [Colmar, Ober-Elsass; heute Frankreich, Dép. Haut-Rhin].

[32] Ludres [Dép. Meurthe-et-Moselle].

[33] HALLWICH, Wallenstein’s Ende, 1. Bd., S. 244.

[34] Stephan Vervene [Vervenne] [ – ], kaiserlicher Obristleutnant.

[35] Schlettstadt [Sélestat; Elsass, Dép. Bas-Rhin, Frankreich]; vgl. STEIN, Protéction.

[36] HALLWICH, Wallenstein’s Ende 1. Bd., S. 247f.

[37] Schlacht bei Hessisch-Oldendorf am 28.6./8.7.1633: Schwedisch-hessische Truppen unter Dodo von Knyhausen, hessische unter Melander (Holzappel) und Georg von Braunschweig-Lüneburg schlagen die kaiserlich-ligistische Armee unter Gronsfeld, Mérode-Waroux und Bönninghausen, die an die 4000 Tote Verlust haben. In einer zeitgenössischen Flugschrift war auf die ungewöhnlich hohen Verluste in dieser Schlacht verwiesen worden; COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN: „Vnnd ist der eigentliche Bericht von den Gräfflichen Schaumbergischen Dienern einbracht / daß derselben auffs höchste etwa in die vierhundert Mann / die man alle hätte zählen können / in Münden [Minden; BW] ankommen wehren / vnnd ist eine solche Schlacht geschehen / daß weder in der Leipzischen Anno 1631. noch Lützischen Schlacht / Anno 1632. so viel Todten auf der Wahlstatt gefunden vnnd gesehen worden / wie jetzo“. Abgesehen von der reichen Beute hatte der Sieg bei Hessisch-Oldendorf jedoch eine nicht zu unterschätzende Wirkung im protestantischen Lager, glaubte man doch, dass „deß feindes force vollents gebrochen sein solle“; Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 112 (Ausfertigung): Johann Casimir von Sachsen-Coburg an Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach, Coburg, 1633 VII 04 (a. St.). In der COPIA KÖNIGL. MAY. IN DENNEMARCK / ERGANGENES SCHREIBEN hieß es: „Bei den Konföderierten sind fast alle Reuter Reich worden / vnnd ist Silber Geld vnnd Pferde gnug zur Beute gemacht worden / denn der Feind allen seinen Trost bey sich gehabt: Deßwegen vnsere Hohe- vnnd Nieder Officirer vnnd alles Volck dermassen Resolut zum fechten gewesen / daß nit zu glauben / noch gnugsam außzusprechen / vnd ist abermahls der Papisten Ruhm / in der Compositione pacis prächtig angeführt: Daß die Evangelische keine offene FeldSlacht wider die Papisten niemals erhalten / durch Gottes Krafft zu nicht vnd zur offnen Weltkündigen Lügen geworden“. Nach einer Nachricht in den Akten des Staatsarchivs Bückeburg aus dem Jahr 1633 betrug nach der Schlacht bei Hessisch-Oldendorf (1633) die Zahl der Gefallenen 6.534, die der Gefangenen zwischen 1.700 und 1.800 Mann; ZARETZKY, Flugschrift, S. 7, 3; darunter waren allein 1.000 Weiber; RIEZLER, Baiern Bd. 4, S. 170. Das Flugblatt „HAMMLLISCHE SCHLACHT“ [VD17 1:092231H] geht von 2.000 Gefangenen aus. In einem Bericht aus Bericht aus Osterode, 1633 VII 01 (a. St., Kopie); Postskriptum, heißt es sogar: „Ferner kompt bericht, daß in etlichen unseren kirchen und schulen der herrlichen vittory halber welche höher als die iüngste vor Lützen erhaltene schlacht zu æstimiren, gebetet und gesungen“ [worden]. Staatsarchiv Bamberg C 48/195-196, fol. 146 v.

[38] Floris [Florentino] de Mérode, Baron de Asten [d’Ast, Asty] [20.12.1598 Ham-sur-Heure-Nalinnes-11.5.1638], kaiserlicher Obrist.

[39] KONZE, Stärke, S. 111, Anm. 1.

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