Ramsey, William, 1st earl of Dalhousie

Ramsey, William, 1st earl of Dalhousie; General [ -28.6.1639] Ramsay,[1] ein gebürtiger Schotte und Vetter des berühmteren James Ramsey, stand als General (?) in schwedischen Diensten.

Am 23.2.1638 geriet James Ramsay durch ein Komplott in die Gefangenschaft Ludwig Heinrichs von Nassau-Dillenburg. „General Wilhelm Ramsay, Graf von Dalwaste, drohte [1639; BW] das Dillenburger[2] Schloß zu zerstören, da man dort seinen Vetter, den schwedischen Generalmajor [James; BW] Ramsay, gefangen hielt. Die Drohungen, daß er mit dem Schloß so verfahren wolle, daß kein einziger Stein mehr auf dem anderen sitzen solle, blieben unbeachtet. Alle Bittgesuche des Gefangenen, hierzu zählt auch das Zahlungsangebot von 70.000 Reichsthalern, die von Ramsay dem Grafen für seine Freilassung übergeben wollte, blieben erfolglos. ‚Den 21sten April entschloß sich Ramsey ein Testament zu machen. Nach demselben sollten von den Interessen[3] seines nachlassenden Vermögens fünf arme Schüler studieren. Wann sein Sohn David ohne Erben sterben würde, so sollte sein ganzes Vermögen auf seinen Vetter Wilhelm Ramsay, Graf von Dalwaste und dessen männliche Erben fallen. Die fünf Hundert paar Schuh, welche er in Elbingen[4] für sein Regiment erhalten, sollten zugleich bezahlt werden. Sein ganzes Vermögen sollte seine Frau Isabella Speris[5] zum Besten seines Sohns wohl anwenden, und solchen in der Gottesfurcht erziehen lassen. Sie sollte nur sevhs Wochen nach seinem Tod trauern, und sie sollte sich bald nachhero an einen Cavalier von einer alten guten Familie verheyrathen, und alsdann sollte sein Vermögen in drey Theile getheilt werden werden, einen Theil sollte seine Frau, einen Theil sein Sohn, und einen Theil seiner Frau neuer Ehemann haben. Dieses Testament wurde unterschrieben von Sebstian Wetzlarius (Wetzflarius), Heinricus Pithanius und M. Casparus Stippius, Prediger in der Grafschaft Dillenburg‘.

Am 28. Juni, nachdem Freiherr Jacob von Ramsay einen Besuch vom Schloßkommandanten Kapitän Helmerich und Fähnrich König erhalten hatte, ließ sich dieser durch seinen ständigen Bediensteten Georg Racamus auf den Nachtstuhl bringen. Er fiel kurz daraufhin in Ohnmacht und verstarb etwa 50jährig in den Armen seines treuen Dieners. Graf Ludwig Heinrich ließ umgehendst im Beisein von Ärzten und Feldscherer den Leichnam des einst so gefürchteten Haudegens öffnen und seine Eingeweide entnehmen, die dann auf dem Dillenburger Friedhof begraben wurden. Seiner in St. Andre in Schottland wohnenden Gemahlin wurde dessen Tod bekannt gemacht. Ihr wurde freigestellt, ob sie nach der Bezahlung seiner hinterlassenen Schulden den einbalsamierten Körper überführt haben wollte oder seine letzte Ruhestätte in Dillenburg wünschte. Sie antwortete dem Grafen aber, daß sie ihres Mannes Tod bis in ihr Grab beklagen werde. Er hätte sein eigenes Vermögen im Dienste der Krone Schwedens fast gänzlich eingebracht. Ihres Mannes Gelder könne sie so leicht nicht eintreiben. Aus diesem Grunde könnte sie weder seine Schulden noch dessen Begräbniskosten bezahlen. Sie erhoffte sich aber, daß die Krone Schwedens die Verdienste des Verstorbenen anerkennen werde und ihr die noch zu zahlenden Gelder ausbezahlt würden. Erst nachdem man ihr die noch offenen Geldforderungen übergeben habe, könne sie sich wegen des Begräbnisses entscheiden. Da sich dieser Entschluß 11 Jahre dahinzog, wurde der einbalsamierte Körper des Generalmajors am 18. August 1650 im adeligen Chor der Dillenburger Stadtkirche begraben. Ob es der Witwe gelungen ist, die angeblich großen Vermögenswerte ihres so berühmten Gemahls von der Krone einzuklagen, ist nicht belegt“.[6]

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] Thanks to Dr. Virginia DeMarce for her contribution to this article.
[2] Dillenburg [Dillkreis]; HHSD IV, 89ff.
[3] Zinsen.
[4] Elbing [Elblag, Stadtkr.]; HHSPr, S. 45ff.
[5] Isobella Spens; vgl. MURDOCH, SSNE ID 6263.
[6] GAIL, Krieg, S. 28f.
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