Ramsey „the Black“ [Ramsay, Rammsey, Ramseis, Rambssee, Rhamsay, Ramsoi, Ramsoy, Rambsay, Ramsaeus, Ramsa, Ramsai, Romsai] , Sir James

NPG D20835; ('Sir') James Ramsay ('Black Ramsay') by Sebastian Furck, after Johannes Nicolas CressiusNPG D27182; ('Sir') James Ramsay ('Black Ramsay') after Sebastian Furck

Sir James Ramsey „the Black“ [Ramsay, Rammsey, Ramseis, Rambssee,Rhamsay, Ramsoi, Ramsoy, Rambsay, Ramsaeus, Ramsa, Ramsai, Romsai], Obrist [1589 Wyliecleuch, Berwickshire-28.6.1639 auf Schloss Dillenburg]

Sir James Ramsey[1] wurde 1589 in Schottland geboren. Er wurde bekannt unter dem Namenszusatz „the Black“, um ihn von dem gleichnamigen James Ramsay in schottischen Diensten zu unterscheiden, der den Beinamen „the Fair“ trug. Ramsey stand seit 1614 in der schwedischen Armee und war zwischen 1624 und 1626 Obristleutnant im Regiment James Spens. Ab 1627 führte er sein eigenes schottisches Infanterieregiment.

„Es war nur eine Frage der Zeit, wann es mit den dänischen Eroberungen in Schlesien zu Ende sein würde. Schon der Ende Mai 1627 nach Troppau[2] einberufene Kriegsrat dänischer Offiziere, an dem auch Holck[3] teilnahm, rechnete mit einem baldigen Angriff Wallensteins. Mit der Ankunft des Heeres Bethlen Gabors in Schlesien aber rechnete Mitzlaff nicht mehr. Der Fürst von Siebenbürgen hatte zwar noch im November 1626 Mitzlaff Unterstützung zugesagt, hatte sie aber nicht nur an die Bedingung geknüpft, daß die dänischen Truppen in Schlesien mindestens 12 000 Mann ‚teutsches Volk‘ umfassen, sondern daß ihm – Bethlen Gabor – auch monatlich 40 000 Taler für den Unterhalt seines Heeres gezahlt werden müßten. Christian IV., dessen Feldzüge unter chronischem Geldmangel litten, war dazu natürlich nicht imstande gewesen. Die Folge war: Das dänische Korps in Schlesien kämpfte auf verlorenem Posten.

Nicht nur weil Kaiser Ferdinand ihn drängte, nicht nur weil die Truppen Mitzlaffs seine eigenen Besitzungen in Schlesien und im Osten Böhmens bedrohten, sondern auch, weil er den militärischen Erfolg brauchte, war Wallenstein fest entschlossen, dem dänischen Spuk in Schlesien ein Ende zu machen. Am 2. Juni 1627 verließ er Prag und erreichte acht Tage später das Lager seiner Armee in Neiße.[4] Von hier aus setzten sich am 19. Juni zweiundzwanzig Regimenter mit etwa 40.000 Mann gegen die Dänen in Bewegung. Einer solchen Übermacht waren diese nicht gewachsen. Es fiel eine Stadt nach der anderen, am 21. Juni Leobschütz,[5] am 23. Jägerndorf.[6] Am 5. Juli erschienen Wallensteins Regimenter im Weichfeld der Festung Kosel.[7] Zwei Tage später war ein die Festung umgebender Morast überwunden und wieder einen Tag später ein von Rieses Infanterie zäh verteidigter Mühlgraben erobert.

Holk war an dem Kriegsrat beteiligt, der über Wallensteins Aufforderung zu beraten hatte, die Festung zu übergeben. Das Ergebnis der Beratung war mehr als problematisch. Die Reiterei, so faßte Mitzlaff zusammen, sollte Kosel verlassen, sie könne ohnehin nicht fiel bei der Verteidigung der Festung leisten, ja sie könne nicht einmal weiter versorgt werden. In der Nacht vom 8. zum 9. Juli brachen die 4 000 Reiter aus: die Regimenter Baudissin, Holck, Bubna und Kaldenhof sowie fünf Kompanien des Obristen Daniel. An den Belagerern vorüber, die sie wie fliehendes Vieh unter Feuer nahmen, wandten sie sich in Richtung Osten, dem Fluß Schwarzwasser zu. Das Gepäck der Reiter war in der Festung zurückgeblieben und wurde von dem Fußvolk, das dort ebenfalls zurückgelassen war, vollständig ausgeplündert. Der Obrist Karpzow, der die durch die Flucht der Reiterei erheblich demoralisierten Fußtruppen kommandierte, übergab die Festung Kosel nach etwa dreistündigem Gefecht. Am 30. Juli kapitulierte auch die von dem Obristen Josias Rantzau immerhin zwei Wochen verteidigte Stadt Troppau vor Wallenstein. Die aus Kosel geflohene Reiterei, die auf ihrem weiteren Weg ganz in die Nähe Troppaus[8] gekommen war, hatte in den Kampf um die Stadt nicht eingegriffen.

Mitzlaffs Hauptziel war, Kämpfe mit Wallenstein zu vermeiden und die Truppen zurück zu Christian IV. zu führen. Das war nur möglich, wenn er sich zunächst wieder nach Süden wandte. In Teschen [9] gelang es ihm, bei den oberschlesischen Ständen etwas Geld aufzutreiben. Dann wollte er erneut den Weg nach Oberungarn antreten und ließ sogar Bethlen Gabor von seiner baldigen Ankunft verständigen. Aber die Truppen wollten das nicht, meuterten und ließen sich erst besänftigen, als Mitzlaff mit Soldauszahlung begann. Nur dadurch vermochte er in Teschen sein Leben vor den eigenen Soldaten in Sicherheit zu bringen. Mehrere Kompanien des Obristleutnants von Rohr blieben in Teschen zurück, den Gehorsam verweigernd, während der überwiegende Teil der Reiterei die Stadt verließ, auch die Gefangenen mit sich führend, die Holck vor der Festung Kosel gemacht hatte.

Mitzlaff wollte die Zips[10] erreichen, jenen Landstrich hinter der Tatra, in der Hoffnung, hier Bethlen Gabors Vorhuten zu begegnen. Anderenfalls wollten die Dänen über den Jablunka-Paß[11] polnisches Gebiet erreichen. Doch Wallenstein hatte den Paß verhauen und von Truppen besetzen lassen. Der Weg nach Polen war den Dänen abgeschnitten. Nach Ungarn aber wollten die Reiter nicht. Sie erhoben sich in ihren Quartieren, die sie an der Jablunka bezogen hatten, erneut gegen ihre Offiziere. Nur der Obrist von Baudissin vermochte in seinem Regiment die Ordnung aufrecht zu erhalten. Holcks Regiment dagegen plünderte sogar Mitzlaffs Quartier, raubte Pferde und Waffen des Kommissars und bemächtigte sich auch der Kriegskasse, in der sich noch etwa 700 Taler befunden haben sollen. Gemeinsam mit Soldaten aus den anderen Regimentern waren Holcks Reiter sogar bereit, sich dem Befehl des Obristen Mörder, Johann Georgs von Mansfelds und Heinrichs von Dohna zu unterstellen, der kaiserlichen Gefangenen. Nur mit Mühe gelang es Mitzlaff und einigen anderen Offizieren, vor allem den Obristen Baudissin und Kaldenhof, die Reiter daran zu hindern. Die Reiter der anderen Regimenter waren schließlich sogar bereit, gegen das Regiment Holcks mit Waffengewalt vorzugehen, wenn es weiterhin den Gehorsam verweigerte. Zugleich erzwangen sie aber auch, daß die Offiziere Befehl gaben, den Rückweg nach Oberschlesien anzureten, wieder durch das Fürstentum Teschen über Pleß, Beuthen[13] und Tarnowitz[14] bis nach Rosenberg[15] nahe der polnischen Grenze.

Holck befand sich in einer geradezu verzweifelten Stimmung. Als Kommandant war es ihm nicht gelungen, sein Regiment zur Räson zu bringen. Seine Unerfahrenheit in der Führung in der Führung einer solch großen militärischen Einheit, nicht zuletzt aber wohl auch seine schroffe Art, in einer Situation, die ganz anderen Umgang mit den ausgehungerten und von Eilmärschen erschöpften Soldaten erforderte, hatten zweifellos mit dazu beigetragen. Diese selbst sahen wohl keinerlei Sinn in dem Feldzug, der sie womöglich noch in die türkische Sklaverei führte, denn Bethlen Gabor aufzusuchen, hieß sich der Grenze des Osmanenreiches zu nähern. Aber auch unabhängig davon, gleichermaßen unter normalen Bedingungen, war zu bedenken, was schon der Militärschriftsteller Adam Junghans von Olnitz im vergangenen Jahrhundert in seiner ‚Kriegsordnung zu Wasser und Landt‘ festgestellt hatte: ‚Ein jeder Obrist, Rittmeister oder Hauptmann weiß wohl, daß ihm keine Doktoren, Magister oder sonst gottesfürchtige Leute zulaufen, sondern ein Haufen böser Buben aus allerlei Nationen und seltsames Volk, das Weib und Kind, Nahrung und alles verläßt und dem Kriege folgt‘.

Wallenstein übertrug die Aufgabe, die dänische Reiterei zu verfolgen und möglichst völlig zu vernichten, den Regimentern seiner Obristen Gabriel Pechmann von der Schönau und Graf Johann [II.; BW] von Merode. Besonders Pechmann, ein Haudegen, der im Vorjahr an der Dessauer Brücke[16] Wallensteins Angriff auf die Truppen Ernsts von Mansfeld eröffnet und diesen bis nach Mähren verfolgt hatte, war von brennendem Ehrgeiz beseelt, den Auftrag seines Feldherrn in die Tat umzusetzen. Seine Dragoner, Kroaten und Kosaken verfolgten die Dänen bis auf polnisches Gebiet. Hier wurden diese auch von polnischer Reiterei angegriffen. Holck, der die Nachhut führte, hatte sich ihrer an der Obra zu erwehren. Sein Regiment erlitt beträchtliche Verluste und büßte auch seine Standarte ein. Erneut griffen polnische Truppen Holcks und Kaldenhofs Quartiere bei Schloppe[17] an, nachdem die Dänen die Warthe überschritten hatten.

Auf ihrer Flucht vor Pechmanns Reiterei und den Polen strebten die Dänen Brandenburg zu. Beim Versuch, die Netze zu überschreiten, mußte der Obrist von Baudissin aber erkennen, daß das im Frühjahr noch neutrale Brandenburg sich seit dem Mai 1627 im Bündnis mit Kaiser Ferdinand II. befand. Bei Landsberg[18] trat den Dänen brandenburgisches Kriegsvolk feindlich gegenüber. Die dänische Reiterei wandte sich nun Pommern zu. Am Abend des 2. August erreichte man, nachdem allerlei Umwege gemacht worden waren, weil man die Gegend nicht kannte, das Städtchen Bernstein.[19] Dessen Rat verstand es, sich durch Zahlung einer Geldsumme die verwilderten Truppen vom Leibe zu halten und zu erreichen, daß diese in drei benachbarten Dörfern Quartier bezogen. Die Obristen, auch Holck, waren gegen diese Verzögerung, wußten sie doch, daß Pechmanns Dragoner ihnen auf den Fersen waren. Doch Mitzlaff hielt angesichts der Erschöpfung der Reiter die nächtliche Ruhe für unerläßlich, ordnete aber an, die Straße nach Landsberg zu rekognoszieren, denn am nächsten Tag sollte bei Küstrin[20] die Oder überschritten werden. Auch befahl er angesichts der Nähe des Feindes, die Quartiere und ihre Zugangswege durch Wachen so zu sichern, daß ein Überfall unmöglich war. Mitzlaff selbst bezog mit seinem Stab ein Quartier in dem Ort Granow.[21]

Doch Mitzlaffs Anordnungen wurden nicht ausgeführt. Erneut zeigte sich die immer wieder auf dem Marsch zu Tage getretene Disziplinlosigkeit der Truppen. Gegen Mitternacht fielen in das Dorf Granow Reiter der kaiserlichen Regimenter de la Trappola und Merode ein, steckten die Häuser in Brand und hieben die fliehenden Solddaten nieder, die aus ihnen schlaftrunken hervorstürzten. Mitzlaff gelang es gerade noch, durch das Hintertor des Gehöfts, in dem er sein Quartier aufgeschlagen hatte, ins freie Feld zu entfliehen. Er rechnete wohl nicht damit, daß es gerade das Regiment Holcks war, welches in dieser Situation dem Feind energisch Widerstand leistete. Holck selbst führte es mit Bravour in den Kampf, in den auf der Gegenseite auch der Obrist Pechmann von Schönau mit seinem Regiment eingriff, der im Nahkampf getötet wurde. Sein Leichnam soll von den dänischen Reitern buchstäblich in Stücke gehauen worden sein. Graf Merode übernahm sein Kommando. Holck sah sich wenig später von Kroaten umringt, wurde am linken Auge so schwer verwundet, daß kein Wundarzt es zu retten vermochte, und geriet in Gefangenschaft. Gefangen genommen wurden auch der Obrist Kaldenhof und Johann von Bubna, ein Vetter Wallensteins.

Mit Bubna hatte noch während des Kampfes Merode Verbindung aufgenommen, indem er ihm die Aussichtslosigkeit weiteren Widerstandes gegen die übermacht der kaiserlichen Truppen vorhielt. Es folgte dann eine für diesen Krieg typische Vereinbarung: Alle Offiziere bis zum Kornett und Fähnrich erhielten mit all ihren Waffen und Gepäck, mit Frauen und Knechten freien Abzug gegen die Zusicherung, innerhalb eines halben Jahres keinen Kriegsdienst mehr gegen den Kaiser  zu nehmen. Die Mannschaften wurden aufgefordert, Dienst im kaiserlichen Heer zu nehmen, erhielten aber, wenn sie das ablehnten, Pässe und wurden entlassen. In Gruppen von weniger als zwanzig Mann konnten sie davonziehen. Nahezu 2000 aber waren während des Kampfes in kaiserliche Gefangenschaft geraten, für sie galten die Kapitulationsbedingungen nicht. Sie mußten auf ihre Auslösung oder spätere Freilassung hoffen, wenn sie nicht bereit waren, in den Dienst des wallensteinischen Heeres zu treten. Nur ein kleiner Teil der dänischen Reiterei entkam dem Schlachtfeld durch die Flucht. Unter den geflohenen Offizieren befanden sich auch Mitzlaff und Graf Baudissin, unter den Reitern auch die Überreste von Holcks Regiment. Bei Stettin[22] meuterten sie erneut.

Im Gefecht bei Bernstein erlitt die Reiterei des in Schlesien operierende[n] Korps des dänischen Heeres eine schwere Niederlage. Wallenstein gewann wenig später ganz Schlesien für den Kaiser zurück. Fünfundsechzig Fahnen und Standarten, darunter die Hausflagge König Christians IV., die Mitzlaff bei sich geführt hatte, schickte er nach Wien. An Kaiser Ferdinand II. schrieb er am 2. September 1627, er schicke ihm auch zwei gefangene Obristen, den Schotten Ramsey und den Dänen ‚Halecken‘. Gemeint war Holck“.[23]

Ramsey stand dann als Obrist in schwedischen Diensten, die er später auf Grund seiner Differenzen mit Gustav II. Adolf quittierte.

Der schottische Kriegsteilnehmer Robert Monro berichtet über die Belagerung von Schivelbein:[24] „Nachdem ich mich ins Schloß zurückgezogen hatte und der Feind nach Kolberg[25] abmarschiert war, bestimmte ich 18 Dragoner, die hinter dem Feind herreiten und mir Kundschaft bringen sollten, ob sich die Streitkräfte S. M. von Stettin aus zwischen Kolberg und den Feind geschoben hätten. Als sie zurückkehrten, sagten sie, daß Feldmarschall Gustav Horn und Oberst Mackay, der die Musketiere befehligte, mit Baudissin, Kniphausen und Sir John Hepburn vereinigt und sich in der Nacht an einem günstigen Punkt zwischen den Feind und Kolberg gelegt hätten. Am nächsten Morgen, als es wegen eines dichten Nebel bis um 9 Uhr dunkel war, griffen sich die Reiterabteilungen gegenseitig an, kamen aber auf beiden Seiten in Verwirrung und setzten sich mit einem Verlust von etwa 80 Mann auf beiden Seiten wieder von einander ab. Ich will die Einzelheiten hier nicht niederschreiben, da ich das Treffen nicht gesehen habe, obwohl ich mich in einer Entfernung von ihnen befand, daß ich sowohl ihr Gewehrfeuer als auch ihre Kanonenschüsse hören konnte. Zwei Reiter von Baudissins Regiment, die beim Angriff durch den Feind hindurchgeritten waren, kamen und berichteten offen in Gegenwart vieler Soldaten, die Schweden seien alle geschlagen. Ich war über die Art und Weise aufgebracht, wie sie berichteten, und veranlaßte, die beiden Reiter einzusperren, bis ich größere Gewißheit bekäme, und nachdem ich meine Soldaten zusammengezogen hatte, wartete ich auf die Rückkehr des Feindes. Aber als der eine Meile von uns entfernt vorübermarschierte, schickte ich Dragoner aus, ihm den Weg abzuschneiden und die Brücken zu zerstören. Doch die Dragoner des Feindes waren vor meinen dort, die froh waren, eine gefährliche Aufgabe los zu sein. Unsere Dragoner kehrten daraufhin wieder heil zurück und ermöglichten den Feinden ihren Abmarsch. Drei Tage, nachdem ich dieser Unannehmlichkeit entgangen war, wurde ich von Schivelbein durch einen Befehl des Königs zurückgerufen, demzufolge ich mich mit Feldmarschall Horn, der damals mit einem Teil der Armee in Greifenhagen[26] lag, vereinigen sollte“.[27]

Gustav II. Adolf donierte Ramsay mit Toitenwinkel,[28] das Gebhard Moltke gehörte, der unter Wallenstein Kammerrat, dann Kammerdirektor und Präsident des Geheimen Rats gewesen war. Toitenwinkel war erst im Besitz von Åke Tott gewesen, bevor es Ramsey erhielt. 1637 wurde Moltke aber von Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg wieder eingesetzt. Zudem soll Ramsay die mecklenburgischen Güter Lenthwig,[29] Wenickel[30] und Weselsdorf[31] erhalten haben.[32]

Ramsey nahm auch an der Schlacht bei Breitenfeld[33] am 17.9.1631 teil, wie Monro berichtet: „Nachdem wir die ganze Nacht in Schlachtordnung eine Meile von Tillys Armee entfernt gestanden hatten, riefen uns am Morgen des 7. September 1631 beim ersten Ruf der Lerchen die Trompeten zu Pferd und die Trommeln zum Marsch. Wir standen unter Waffen in Bereitschaft, und nachdem wir schon zuvor in der Nacht nachgedacht und unser Gewissen erforscht hatten, begannen wir den Morgen damit, Gott unseren Leib und unsere Seele als lebendiges Opfer darzubieten. Indem wir unsere Sünden bekannten, unsere Herzen und Hände zum Himmel erhoben, erflehten wir in Christi Namen in unserem öffentlichen Gebet und in geheimen Seufzern Vergebung. Wir befahlen uns, unseren Erfolg und die künftigen Ereignisse des Tages Gott an, unserem Vater in Christo. Nachdem das geschehen war, marschierten wir in Gottes Namen ein wenig voran und hielten dann wieder an, bis die ganze Armee, sowohl die des Herzogs von Sachsen als auch unsere, in guter Ordnung aufgestellt war.

Unsere Armee marschierte auf der rechten Seite, die des Herzogs links von uns, und die abkommandierten Musketiere marschierten in einer geschlossenen Formation als Vorhut vor der Armee. Sie bestand aus drei Regimentern, zwei schottischen und einem deutschen, alles Musketiere, die von drei schottischen Obristen geführt wurden, Männern von Tapferkeit und Erfahrung, die für das Kommando, das man ihnen anvertraut hatte und für das sie ausgewählt worden waren, als Leute geeignet erschienen, die anderen im Kampf ein Vorbild sein konnten: Sir James Ramsey, genannt der Schwarze, Sir John Hamilton und Robert Monro, Baron von Foulis. So marschierten beide Armeen in Schlachtaufstellung mit Infanterie, Reiterei und Artillerie etwa bis neun Uhr morgens voran. Wir hielten dann eine halbe Meile vor der kaiserlichen Armee, die uns schon in Schlachtaufstellung erwartete. Sie zählte 40 000 Mann zu Fuß und zu Pferd, während unsere Armee aus 30 000 Mann bestand, wovon nach meinem Urteil die Armee des Königs (II, 64) 8 000 Mann zu Fuß und 7 000 Mann Kavallerie stark war. Die Sachsen hatten 11 000 Infanteristen und 4 000 Reiter.

Wir stärkten uns erst mit Speise und ließen dann unsere Kutschen zurück. Die ganze Armee erhielt grüne Laubzweige als Erkennungszeichen an der Kopfbedeckung. Der Schlachtruf ‚Gott mit uns‘ wurde ausgegeben, und der König hielt eine kurze Rede. Als wir in Schlachtordnung standen, rückten wir gegen den Feind vor, der schon die Vorteile des Geländes genützt und seine Armee an einem Ort namens Gottesgrund aufgestellt hatte, wo ihr General das Gelände höchst vorteilhaft für die Aufstellung seiner Infanterie, der Reiterei und der Artillerie ausgesucht hatte. Dragoner und Kroaten hatten auch die Dörfer besetzt, die um jenen Teil des Schlachtfeldes lagen, der uns zur Aufstellung noch zur Verfügung stand. Sie umklammerten so unsere Flügel mit ihrer wenig angenehmen Nachbarschaft. Trotz aller Vorteile jedoch, die der Feind durch das Gelände, die Windrichtung und den Sonnenstand hatte, war unser großmütiger König und Führer nächst Gott, der keinem Heerführer, von dem man je gelesen hat, an Weisheit, Mut, Rechtschaffenheit und vorbildlichem Leben nachsteht, nicht entmutigt, sondern er gab mit Edelmut und christlicher Entschiedenheit sich selbst, seine Armee und seinen Erfolg in die Hand Gottes, des Herrn der Engel und der Menschen, der auch wenigen den Sieg über viele verleihen kann. Bei der Befehlsausgabe wies er jeden höheren Offizier in sein Kommando und in seine Stellung ein, die ihm für diesen Tag anvertraut war, wie er die Offiziere auch wiederholt mit seinem Schlachtplan vertraut machte. Er stellte Pelotons von je 50 Musketieren zusammen, die von einer hinreichenden Anzahl von Offizieren kommandiert wurden, damit sie den verschiedenen Reiterregimentern beistünden. Er instruierte dazu die Offiziere, wie sie dabei vorgehen müßten, wie er auch die Artillerie in ihre Aufgaben einwies. Als das ordnungsgemäß geschehen war, wurden die abkommandierten Musketiere in ihre Kampfstellungen eingewiesen, und S. M. übernahm dann das Kommando über die vier Infanteriebrigaden, die für das erste Treffen in der Schlachtaufstellung der Armee ausgewählt worden waren. Zwischen den Brigaden war Platz gelassen worden, so daß ein Kavallerieregiment in voller Formation zwischen den Infanteristen hinausreiten konnte.

Alle vier Brigaden standen in einer Front, die Ordonanzgeschütze waren vor ihnen in Stellung gegangen, je vier große und acht kleine, wobei vier mit der Munition und den Konstablern jeweils vor den Fahnen im Zentrum der Brigaden standen. Rechts vor den Pikenieren, die vor den Fahnen standen, waren vier Kanonen aufgestellt, und links vier weitere auf der selben Höhe. In entsprechender Entfernung hinter diesen vier Brigaden standen drei Reservebrigaden mit ihrer Artillerie. Wie die Brigaden des ersten Treffens hatten auch sie Abstände zwischen den Formationen. Die Kavalleriebrigaden, denen Pelotons von Musketieren zur Unterstützung beigegeben waren, lehnten sich auf dem rechten und dem linken Flügel an die Infanterie an, einige standen auch zwischen dem ersten Treffen der Infanterie und der Reserve, um der Infanterie beizustehen, wenn es nötig sein sollte. Andere Reiterbrigaden wurden hinter der Infanteriereserve zusammengezogen. Feldmarschall Horn, General Baner und Generalleutnant Baudissin erhielten den Befehl, sich um die Reiterei zu kümmern, Baron Teuffel und Graf Nelen [Nils Graf Brahe; BW] kommandierten die Schlachtreihe der Infanterie, Sir James Ramsey hatte als ältester Oberst das Kommando über die Vorhut der abkommandierten Musketiere, und Sir John Hepburn kommandierte als ältester Oberst die drei Reservebrigaden.

Nachdem unsere Armee aufgestellt war und der Herzog von Sachsen (II, 65) und sein Feldmarschall Arnim ihre Truppen auch in Ordnung gebracht hatten, ich weiß aber nicht im Detail auf welche Weise, erhielten die Sachsen den Befehl, links bei uns aufzuschließen, und als beide Armeen wie befohlen in einer durchgehenden Schlachtreihe standen, rückten wir etwas vor und hielten dann wieder an, da der König auf den Flügeln einige Reiter abkommandiert hatte, weit draußen vor den Formationen das Feld von den Kroaten zu säubern. Wir rückten dann in Schlachtaufstellung unter Trompetengeschmetter, Trommelklang und fliegenden Fahnen weiter vor, bis wir in den Feuerbereich der Artillerie des Feindes kamen. Dann führte der herrliche und edle Gustav, der Unbesiegbare, die Kavalleriebrigaden mit ihren Musketierpelotons eine nach der anderen auf ihren Platz, wie er auch die Infanteriebrigaden eine nach der anderen auf ihren Platz stellte. Die ganze Zeit über, in der wir unter Kanonendonner und dem Heulen und Jaulen der heranfliegenden Kanonenkugeln nach dem Schlachtplan aufmarschierten, feuerte der Feind in unsere Reihen, wo die Geschosse, wie man sich vorstellen kann, große Verluste hervorriefen. Diese, wie ich zugeben muß, kriegerische Musik war nicht wert, daß man ihr zuhörte, doch wenn Sie soviel Geduld haben, diese Zeilen ohne jede Gefahr zu Ende zu lesen, werden Sie finden, daß wir für diese Musik gut bezahlten, und zwar mit solcher Münze, daß die Musiker nicht um alles in der Welt bis zum Ende dablieben, um ihre Bezahlung zu empfangen, sondern überglücklich davonrannten.

An diesem Donnerstag, dem 7. September 1631 zogen wir dann gegen 12 Uhr trotz des wütenden Feuers der feindlichen Artillerie und des Geländevorteils, den der Feind hatte, unsere Geschütze vor, bis sie vor dem Feind standen. Dann brüllten unsere Kanonen los, große und kleine, und zahlten dem Feind mit gleicher Münze zurück. Dieses Artilleriefeuer dauerte dann auf beiden Seiten etwa zweieinhalb Stunden. Während dieser Zeit standen unsere Schlachtreihen der Infanterie und der Kavallerie fest wie eine Mauer, obwohl die Kanonenkugeln ab und zu große Lücken in die Formationen unserer Leute rissen. Aber durch die Wachsamkeit der Offiziere und dadurch, daß alle Hände mit anpackten, wurden die Lücken sofort wieder geschlossen, und die Verwundeten wurden auf die Seite zu den Feldschern gebracht. So standen die Offiziere fest, überblickten ihren Kommandobereich, und einer trat für den ein, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergab.

Als um halb drei Uhr unsere Artillerie das Feuer für kurze Zeit einstellte, griffen die Kavallerieabteilungen auf beiden Flügeln einander wütend an, wobei unsere Reiter große Entschlossenheit zeigten. Sie feuerten ihre Pistolen erst ab, wenn der angreifende Feind seine zuvor abgefeuert hatte. Dann begrüßten unsere Musketierpelotons die feindliche Reiterei auf eine kürzere Distanz mit einer Salve. Unsere Reiter schossen nun ihre Pistolen ab und griffen den Feind mit ihren Säbeln an. Als sie zurückkamen, waren unsere Musketiere schon wieder fertig, eine zweite Musketensalve auf die feindliche Reiterei abzugeben.

Auf diese Weise leisteten unsere Reiter dem Feind tapfer Widerstand, der dazu vom Feuer der Musketierpelotons hart mitgenommen wurde. Man kann sich kaum vorstellen, wie schnell der Feind nach zwei auf diese Weise abgeschlagenen Angriffen den Mut sinken ließ. Als die Reiterei unseres rechten Flügels, die aus Finnen und Hagapellern bestand und vom tapferen Feldmarschall Horn kommandiert wurde, sah, daß die Reiterei des Feindes durcheinandergebracht worden war, griff sie den linken Flügel des Feindes entschlossen an und zwang ihn, sich in völliger Unordnung auf die Schlachtreihe ihrer Infanterie zurückzuziehen, was wiederum diese durcheinanderbrachte und sie zwang, nach rechts auszuweichen.

Unsere Reiter zogen sich zurück, da S. M. das Durcheinander beim Feind und ließ mit den Ordonanzgeschützen in seine Formationen hineinfeuern. Während dieser Zeit hatte sich die Hauptmacht der feindlichen Schlachtaufstellung auf den Herzog von Sachsen geworfen und dessen Truppen zunächst im Zentrum der Schlachtaufstellung mit der Reiterei angegriffen. Dann feuerte die feindliche Infanterie zwei Musketensalven in die Sachsen, die sich nun mit der Infanterie und der Reiterei zur Flucht wandten, wobei sie der Feind verfolgte, bereits Viktoria rief (II, 66), als sei die Schlacht schon gewonnen, und so noch vor dem Sieg triumphierte. Aber unsere Kavallerie und Infanterie griff den Rest der feindlichen Reiterei und Infanterie dort an, wo ihr General seinen Posten hatte. Sie wurden gezwungen, sich in völliger Unordnung nach der anderen Seite gegen Leipzig[34] zu zurückzuziehen, während die Infanterie der schwedischen Armee noch immer stand und bisher nicht einen einzigen Musketenschuß abgefeuert hatte. Über dem Schlachtfeld lagen dichte Wolken, vor allem, weil soviel Staub aufgewirbelt worden war, so daß wir lange Zeit nicht umherblicken konnten. Als es etwas aufklarte, sahen wir zur Linken unserer Reserve zwei große Kampfgruppen von Infanterie, die wir zunächst für Sachsen hielten, die gezwungen worden seien, zurückzuweichen. Wir hatten zwar den Kampflärm gehört, den Kampf selber aber nicht gesehen. Wir fanden aber rasch heraus, daß es der Feind war, der bereits sehr viel näher bei uns stand als vorher die Sachsen. Der König schickte daher den Baron Teuffel los, damit er Gewißheit erhalte. Der kam vor unsere Brigade, und ich bestätigte ihm, daß es der Feind sei. Als er zum König zurückkehrte, wurde er erschossen. S. M. kam nun selbst und wies Oberst Hepburn an, seine Brigade mit dem linken und rechten Flügel zu schwenken und dann den Feind anzugreifen. Als der Befehl erteilt war, zog sich der König zurück und versprach, uns Verstärkung zu schicken.

Die Schlachtformation des Feindes stand unerschüttert und blickte auf uns aus nächster Nähe, als unsere Brigade und die anderen einschwenkten und Front gegen sie machten. Sie waren darauf vorbereitet, uns mit fester Entschlossenheit mit einer Salve aus ihren Kanonen und Musketen zu empfangen. Aber unsere kleinen Ordonanzgeschütze feuerten zweimal in sie hinein, und ehe wir sie angriffen, feuerten wir eine Musketensalve auf sie ab, die sie erwiderten. Doch dann rückten unsere Brigaden unaufhaltsam gegen sie mit einem Pikenangriff vor, brachten eine ihrer Schlachtformationen in Unordnung, fielen über sie her und schlugen sie in die Flucht. Ich kommandierte den rechten Flügel der Musketiere der Regimenter Reay und Lumsdale [Lumbsdain; BW]. Wir rückten gegen die andere feindliche Formation vor, die bereits ihre Kanonen verteidigen mußte. Wir bemächtigten uns ihrer Geschütze und des Schlachtfeldes, aber da die Wolken des aufgewirbelten Staubes so dicht waren, war es uns, als stünden wir in einer dichten Wolke, so daß wir nicht die Hälfte des Kampfgeschehens sehen konnten, auch nicht, welchen Weg unsere Feinde genommen hatten, ja nicht einmal unsere übrigen Brigaden. Da ich einen Trommler bei mir hatte, befahl ich ihm, den Schottenmarsch zu schlagen, bis es aufklarte. Das bewirkte, daß sich unsere Freunde bei uns sammelten, und wir konnten unsere Feinde, die wir schon geschlagen hatten, ganz zerstreuen. Als die Brigade sich sammelte, suchten die Lebenden ihre toten und verwundeten Kameraden. Oberst Lumsdale [Lumbsdain; BW] war gleich am Anfang verwundet worden, auch Oberstleutnant Musten. Verschiedene Fähnriche waren tot oder verwundet, und einige Fahnen waren die ganze Nacht über weg, wurden aber am nächsten Tag wieder gefunden. Da der Feind floh, verfolgte ihn unsere Kavallerie bis zum Einbruch der Dunkelheit. Der König schickte uns die Blaue Brigade [Winckel; BW] und die abkommandierten Musketiere zu Hilfe, aber schon vor ihrem Eintreffen wurde unserer Brigade der Sieg und der Ruhm des Tages zugesprochen, da wir bis zuletzt eingesetzt waren. Der König dankte uns, der Reserve, für unseren Einsatz in einer öffentlichen Audienz im Anblick der ganzen Armee und versprach, uns zu belohnen.

Nachdem die Schlacht so glücklich gewonnen war, schrieb S. M. den Sieg und Ruhm nächst Gottes Hilfe der schwedischen und finnischen Reiterei zu, die der tapfere Feldmarschall Gustav Horn geführt hatte. Denn wenn sich die deutsche Reiterei an diesem Tage auch mehrmals tapfer geschlagen hatte, so hatte sie doch nicht das Glück gehabt, den entscheidenden Angriff zu reiten, durch den der Feind in die Flucht geschlagen worden war. Und obwohl tapfere Brigaden von Schweden und Deutschen im Kampf standen, erhielten doch die Schotten den Siegespreis der Infanterie (II, 67), und das nicht ohne Grund, denn sie hatten sich tapfer unter der Führung eines erfahrenen Kavaliers von Fortune geschlagen, des edlen Hepburn, nicht weniger unter Oberst Lumsdale [[Lumbsdain; BW], Oberst Musten, unter den Majoren Monypenny und Sinclair, dem Oberstleutnant John Monro sowie verschiedenen anderen Kavalieren von Tapferkeit, Erfahrung und vorbildlicher Haltung, die sofort danach alle zu höheren Dienstgraden befördert wurden.

Der Sieg war unser, und wir lagerten in der Nacht auf dem Schlachtfeld, die Lebenden fröhlich und vergnügt, jedoch ohne Trunk während dieser Nachtwache, ihrer toten Kameraden und Freunde wegen, die auf dem Feld der Ehre lagen. Die Lebenden waren froh, daß der Herr ihre Tage verlängert hatte, so konnten sie sich der letzten ehrenvollen Pflicht unterziehen, ihre toten Kameraden zu begraben. Freudenfeuer aus den Trümmern der feindlichen Munitionswagen und der weggeworfenen Piken des Feindes wurden angezündet, da es an Leuten mangelte, die diese Piken noch brauchen konnten. Die ganze Nacht über aber gaben die Sachsen, unsere tapferen Kameraden, Fersengeld, weil sie dachten, es sei alles verloren. Dafür plünderten sie unsere Wagen und unser Gepäck als gute Belohnung für diese elenden Tröpfe, die ihren Herzog im Stich gelassen und die gute Sache und ihr Land verraten hatten, während wir als Fremde unser Leben für ihre Freiheit einsetzten.

Unsere Verluste einschließlich die der Sachsen gingen über 3 000 Mann nicht hinaus. Die meisten waren durch das Artilleriefeuer des Feindes ums Leben gekommen. Eine Anzahl höherer Offiziere war tot, vor allem der Reiterei, wie Oberst [Pensen v.; BW] Caldenbach, Oberst Hall [Adolf v. Efferen, gen. Hall; BW] und Oberst Addergest, und von der Infanterie Baron Teuffel, alles tapfere Gentlemen“.[35]

Monro berichtet über die Einnahme Würzburgs[36] am 15.10.1631 und den Mainübergang zum Angriff auf die Festung Marienberg am 18.10. Auch hier war Ramsay bis zu seiner Verwundung durch einen Schuss in den Arm beteiligt. „Nachdem S. M. Schweinfurt[37] eingenommen und besetzt hatte, marschierte er nach Würzburg weiter, und als er vor der Stadt ankam, forderte er sie zur Übergabe auf. Darauf schickten sie Vater Ogleby, den Abt des Schottenklosters in Würzburg, hinaus, damit er für die Bürger mit S. M. über die Kapitulation [15.10.; BW] verhandle. S. M. gewährte ihnen in allen Punkten den gleichen Kapitulationsvertrag, wie er für Erfurt[38] abgeschlossen war. Als der Vertrag unterzeichnet war, ritt S. M. am selben Tag in die Stadt ein, an dem unsere Heeresgruppe aus Karlstadt[39] ankam und am Abend noch zwei Meilen von Würzburg entfernt war. Die Stadt hatte kapituliert, aber die Festung weigerte sich, auch nur ein Wort über einen Vertrag anzuhören, und von den Festungswerken aus begannen sie, die Armee S. M. mit ihren Kanonen zu belästigen. Wo immer unsere Leute gingen oder standen, innerhalb und außerhalb der Stadt, auf beiden Seiten des Mains, sie wurden erbarmungslos mit Kanonen beschossen, so daß es nun auf beiden Seiten Ernst wurde, denn S. M. hatte Nachricht bekommen, daß Tilly,[40] der sich mit dem Herzog [Karl IV.; BW] von Lothringen vereinigt hatte, mit einer 50 000 Mann starken Armee heranmarschiere, der Festung beizustehen. S. M. beschloß daher, seinen Zeitvorsprung auszunützen. Der König hielt es für nötig, entweder die Festung schnell einzunehmen, oder es ganz bleiben zu lassen. Die Festung war aber sehr stark und lag außerhalb der Stadt auf einem Berg. Als sich die Soldaten dorthin zurückgezogen hatten, hatten sie einen Bogen der Mainbrücke herausgebrochen, um den Übergang S. M. über die Brücke unterhalb der Festung zu verhindern. Die Brücke war die einzige Möglichkeit hinüberzukommen, aber die Festungswerke beherrschten die Brücke, so daß nicht ein einziger Mann ohne Lebensgefahr hinüberkommen konnte, weil die ganze Brücke völlig frei unterhalb der Festung lag. In einer Höhe von fast sechs Faden[41] über dem Wasserspiegel hatte man eine lange Planke über den zerstörten Brückenbogen gelegt, so daß es für jeden Mann Glückssache und lebensgefährliches Wagnis war, über diese Planke zu gehen. Selbst tapfere Offiziere und Soldaten wären eher auf die Mündung einer Kanone zugestürmt, als über diese Planke zu laufen, selbst wenn keine Gefahr durch die Musketen und Kanonen des Feindes bestanden hätte. Aber der feuerte wütend auf die Brücke herab, um die Soldaten S. M. am Übergang zu hindern, und tatsächlich wurden gleich am Anfang zwei tapfere Gentlemen unserer Nation, ein Brüderpaar, auf der Brücke getötet, nämlich Major Bothwell von Sir Ramseys Regiment, und sein Bruder.

Trotz alledem hatte S. M., ehe wir noch von Karlstadt kamen, bereits diejenigen unserer Landsleute, die sich bei ihm befanden, für diese gefährlichste und wichtigste Aktion ausersehen, die je während des Krieges in Deutschland durchgeführt wurde. Dazu wählte er Sir James Ramsey und Sir John Hamilton mit ihren Regimentern aus, weil er sie wegen ihrer Tüchtigkeit und Tapferkeit schon kannte. Beiden wurde gesagt, daß wenn sie die Aufgabe nicht übernähmen, es dann nach ihnen keinen mehr gäbe, der das schaffen könnte. Der Übergang war aber so gefährlich und von solchem Risiko, daß es kaum eine Möglichkeit gab, hier Ehre einzulegen. S. M. wußte, daß wenn diese Edelleute mit ihren Soldaten den anderen nicht den Weg freimachten, könnte man nicht annehmen, daß sich im Augenblick nochmals eine so günstige Gelegenheit böte, denn er wußte, daß der Feind bereits auf drei Tagesmärsche herangekommen war, der Festung beizustehen (II, 80).

Zuletzt erhielten sie, damit sie den anderen ein gutes Beispiel gäben, einfach den Befehl, mit ihren Burschen, lauter Musketieren, die Brücke zu überqueren, den Feind vom Ufer zurückzutreiben und dann für die übrige Armee den Übergang zur Festung freizukämpfen. Diese Befehle waren ebenso hart, wie der Übergang schwierig war, jedoch wenn tapfere Kavaliere voll Wagemut sich einmal entschlossen haben, ist ihnen nichts zu schwer, um für sich und für ihr Land Ruhm und Ehre zu gewinnen. Sie waren ja von einem König besonders ausgewählt worden, unter den Augen der ganzen Armee Zeugnis für ihre Tapferkeit und Entschlußkraft abzulegen, die Feinde mit ihren Musketieren zum Weichen zu bringen, obwohl sie zunächst nicht einen Fußbreit Boden auf der anderen Seite des Flusses hatten, bis sie sich ihn bei ihrer Landung erkämpften. Ich selbst war nicht unter den Mitwirkenden, auch nicht unter den Zuschauern, aber ich sah mir alles am nächsten Tag an und erfuhr von meinen Kameraden alle Einzelheiten über ihren Angriff.

Die Brücke über den Main hatte in ihrer ganzen Länge sechs Bogen und war so geräumig, daß 60 Mann in einem Glied darübermarschieren konnten, lag aber frei vor den Batterien und Festungswerken. Der mittlere Bogen war herausgebrochen, doch war eine Planke darübergelegt, so daß beherzte Soldaten, einer hinter dem anderen, unter dem Feuer von Kanonen und Musketen hätten hinübergehen können. Während sie aber die Planke nur einzeln im Gänsemarsch passieren konnten, konnte sie der Feind mit geschlossenen Abteilungen von Pikenieren und Musketieren empfangen, was ein großer Nachteil für sie gewesen wäre. Der Abstand zwischen der Planke und dem Wasser schreckte jeden ab, hier den Übergang zu wagen, aus Angst zu ertrinken, selbst wenn er vor dem Feind keine Angst hatte. Viele, die zunächst beherzt hingingen, mit dem Entschluß hinüberzulaufen, kehrten wieder um und wollten den Fluß lieber mit kleinen Booten überqueren, auch wenn der Feind vor ihrer Landung ganze Musketensalven auf sie abgeben würde. Dennoch wagten es Sir James Ramsey und Sir John Hamilton in Erfüllung der Befehle S. M., mit ein paar Soldaten den Fluß in kleinen Booten zu überqueren. Ihre Leute gaben vor und während ihrer Landung Feuer auf den Feind, und nachdem sie glücklich gelandet waren, begannen sie das Gefecht. Die Soldaten, die zurückgeblieben waren, weil sie es vorher nicht wagen konnten, auf der Planke hinüberzugehen, sahen nun, daß ihre Kameraden mit dem Feind ins Gefecht kamen. Sie rannten, so schnell sie konnten, einer hinter dem anderen über die Planke, um ihnen beizustehen, bis sie alle drüben waren und einen starken Brückenkopf bildeten. Durch die Tapferkeit ihrer Führer und ihr Nachrücken brachten sie den Feind zum Weichen, und sie zwangen ihn, sich auf die Festungswerke zurückzuziehen.

Da ihre Führer noch mehr Ruhm und Ehre einlegen wollten, verfolgten sie den Feind so heftig, daß sie ihn auch aus einem Turm vertrieben, in den er geflohen war. Sir James Ramsey wurde der linke Arm durch einen Schuß gelähmt, so daß ihm sein Kamerad Sir John Hamilton mit der gleichen Kühnheit im Kommando nachfolgte. Trotz der Stärke und der Wut des Feindes gewann Sir John mit seinen Leuten an Boden, nachdem sie lange Zeit heftig gekämpft hatten. In der Zwischenzeit war S. M. hinter ihnen mit dem größten Teil der Armee übergesetzt, so daß der Feind auf allen Seiten blockiert und gezwungen war, in den Festungswerken zu bleiben, bis der Kampf an dem Abend zum Erliegen kam, an dem wir mit unserer Heeresgruppe aus Karlstadt ankamen und außerhalb der Stadt auf der anderen Seite des Mains übernachteten“.[42]

Ramsays Musketiere waren auch an den weiteren militärischen Aktionen der Schweden beteiligt: „Nachdem S. M. die Festung Würzburg mit einer starken Garnison von Schweden unter dem Befehl von Oberst Axelilly [Lille; BW] versehen hatte, traf man Vorbereitungen für den Marsch, den Lennart Torstenson, der Oberst der Artillerie, ein Schwede, mit den großen Kanonen und 300 schottischen Musketieren mainabwärts durchführen sollte. Die Musketiere waren von Sir Ramseys Regiment. Sie wurden von Alexander Hanan kommandiert, einem klugen Kavalier, tüchtig als Kommandeur, dazu tapfer und ein Mann von guter Führung“.[43]

Bei der Einnahme der Schanze von Oppenheim[44] [18.12.1631] und Oppenheims selbst war seine Brigade zusammen mit Hepburn eingesetzt, wie Monro berichtet: „Nachdem der König die Schanze am Rhein gegenüber Oppenheim angesehen und sie eingehend ausgekundschaftet hatte, führte er Oberst Hepburns Brigade und Oberst Winckels Blaue Brigade mit einigen großen und kleinen Kanonen vor diese Befestigung. Zwischen ihr und der Stadt auf der anderen Seite floß der Rhein. Der König blieb noch, bis die Arbeiten an den Batteriestellungen und den Annäherungsgräben begonnen hatten, dann übergab er das Kommando Oberst Hepburn. Bei stürmischem, kaltem Wetter, bei strengem Frost und Schnee lagerten wir auf den Feldern und hatten außer einigen Büschen am Rheinufer keinen Schutz.

Die Schanze war stark mit breiten und tiefen Gräben befestigt, die voll Wasser waren. Eine Zugbrücke führte über den Wallgraben. Tausend Mann hielten sie besetzt, und sie war gut versehen mit Lebensmitteln, Feuerholz und Munition, und die Besatzung hatte nach ihrem Belieben ungefährdet freien Zugang von der Stadt nach der Schanze und zurück. Von der Burg aus, die hoch auf einem Hügel auf der anderen Seite des Rheins erbaut war, konnten sie mit ihren Kanonen die Felder um die Schanze unter Feuer nehmen und frei halten, ein abrasiertes Gelände, und eben, ohne jede Deckung vor ihren Batterien. So belästigten sie uns stets mit ihren Kanonen, vor allem in der Nacht, wenn wir Feuer brennen lassen mußten, auf die sie dann zielten, so daß wir mehrere Leute verloren. Als wir an einem Abend beim Essen saßen, durchschlug eine Kanonenkugel von 32 Pfund, die zwischen Hepburns Schulter und meiner hindurchflog, die Kutsche des Obersts, der nächste Schuß tötete einen meiner Sergeanten am Feuer, der gerade eine Pfeife Tabak rauchte.

In dieser Nacht machte der Feind einen Ausfall, um seine Tapferkeit unter Beweis zu stellen, weil er dachte, er könnte uns von unseren Geschützen vertreiben. Aber er wurde durch den Gegenstoß unserer Pikeniere tapfer zurückgeschlagen, die sich kaum von ihren Musketen beeindrucken ließen. Sie verschmähten es, die eigenen Musketen zu benützen, und beförderten die Feinde so mit den scharfen Spitzen der Piken wieder zurück in den Graben (II, 92). Als die Verteidiger der Schanze am nächsten Morgen erfuhren, daß der König den Rhein überquert hätte, schlossen sie mit Oberst Hepburn eine Kapitulation. Er gewährte ihnen – es waren Italiener – , ehrenvollere Bedingungen, als sie es in Wahrheit aufgrund ihres Verhaltens verdient hätten, denn sie erhielten die Erlaubnis, mit Sack und Pack unter voller Bewaffnung herauszukommen und mit einem Geleit zur nächsten Garnison zu marschieren.

So zogen sie ab. Der König hatte den Rhein schon in der Nacht überquert, wobei die Spanier Widerstand geleistet hatten, aber vergeblich. Als er drüben war, marschierte er am nächsten Morgen nach Oppenheim, er auf der einen Seite der Stadt, während wir, nachdem wir ebenfalls übergesetzt hatten, die Stadt und die Burg auf der anderen Seite bedrängten. Sir James Ramseys Musketiere, die von seinem Major geführt wurden, fanden einen geheimen Zugang zum Schloß. Sie kletterten über die Mauern, kamen zwischen eine vorgelagerte Schanze und das Schloß, und als sie sahen, daß die Zugbrücke herabgelassen war, stürmten sie sofort das Schloß und ließen darin alle über die Klinge springen. Als unsere anderen Leute sahen, daß das Schloß gefallen war, rannten sie los, die vorgelagerte Schanze zu erstürmen, in der sich neun Kompanien Italiener mit ihren Fahnen befanden. Ihre Offiziere sahen nun, daß das Schloß hinter ihnen überrumpelt war und daß der Angriff vor ihnen losbrach, da warfen sie ihre Waffen weg und riefen nach ‚Quartier‘, das ihnen auch gewährt wurde. Ihre Fahnen wurden ihnen abgenommen. Da sie alle bereit waren, in unsere Dienste zu treten, wurden sie vom König Sir John Hepburn zugewiesen, der nicht nur ihr Oberst wurde, sondern auch ein gütiger Schutzherr, der sie in guten Quartieren unterbrachte, bis sie neu eingekleidet und bewaffnet waren. Aber sie zeigten sich undankbar und blieben nicht, sondern liefen in Bayern alle davon. Nachdem sie einmal die warme Sommerluft verspürt hatten, waren sie vor dem nächsten Winter alle verschwunden“.[45]

Monro berichtet weiter über die Ereignisse nach der Einnahme von Landsberg am Lech[46] durch Aldringen (27.12.1632) unter Beteiligung der Musketierabteilung von Ramsays Regiment: „Am Tag nach unserer Ankunft in Augsburg[47] brach General Baner mit der Armee auf, um nach Ulm[48] an der Donau zu marschieren und sich dort mit Feldmarschall Gustav Horn zu vereinigen, der mit einer starken Abteilung von Infanterie, Kavallerie und Artillerie aus dem Elsaß kommen sollte. Mit ihm kam auch Major Sidserfe mit den Musketieren des Regimentes von Sir James Ramsey, die, da sie tüchtige und erfahrene Soldaten waren, zu allen bedeutenden Einsätzen abkommandiert wurden, wobei sie ihr Major, ein kluger Kavalier, führte. Noch vor unserer Vereinigung mit dem Feldmarschall hatte der Feind Landsberg, Kaufbeuren,[49] Kempten[50] und Memmingen[51] eingenommen, wo seine Armee zu dem Zeitpunkt lag, als wir uns mit dem Feldmarschall in Ulm vereinigten. Pfalzgraf Christian [v. Birkenfeld; BW] hatte den Befehl, die Armee am Rhein zu führen, denn General Baudissin hatte sie auf eigenen Wunsch verlassen, um zu seiner Hochzeit nach Dänemark zu gehen. General Baner war ebenfalls noch krank und nicht vollständig von seiner Verwundung geheilt, die er vor Nürnberg davongetragen hatte. So wurde er nach dem Stift Magdeburg geschickt, neue Truppen auszuheben und sich dort mit dem Herzog [Georg; BW] von Lüneburg und den Sachsen zu vereinigen, die in der ganzen Zeit nach dem Tod S. M. den Kaiserlichen mit vereinten Kräften hart zugesetzt hatten und dem Herzog von Weimar und der schwedischen Armee beistanden“.[52]

Ramseys Regiment nahm auch an den Kämpfen vor Memmingen teil: „Vor unserer Ankunft hatte der Feind die Stadt stark besetzt, marschierte aber dann zwei Meilen von der Stadt weg, denn er dachte, er würde uns dazu bringen, uns vor der Stadt zu engagieren, so daß er wieder zurückkehren könne und einen Vorteil hätte, wenn er die Stadt entsetzte, denn er sah, daß wir keine Zeit hätten, uns zu verschanzen, wenn er so nahe stünde

Als wir bei unserer Ankunft fanden, daß der Feind weg war, stellten wir uns innerhalb der Reichweite der Kanonen der Stadt in Schlachtordnung auf, wobei die Besatzung uns mit ihren Kanonen begrüßte, bis der Abend hereinbrach. Dann ließen wir aus Furcht vor einem Ausfall starke Wachen vor der Stadt zurück, postierten sie aber so, daß wir die Besatzung in der Stadt halten konnten, während wir uns für die Nacht in Dörfern einquartierten, wo wir die Ankunft unseres Nachschubs erwarteten, denn wir hatten Mangel an Lebensmitteln und Futter, weil wir nur das hatten, was wir mitgebracht hatten. Am nächsten Morgen, als unsere Bagage gekommen war und wir hörten, der Feind stünde keine zwei Meilen von uns entfernt, ließen wir eine starke Abteilung zurück, die die Garnison in der Stadt binden sollte, während wir mit dem Rest der Armee dem Feind nachmarschierten, wobei unsere Vorausabteilungen noch vor Abend mit dem Feind ins Gefecht kamen. Wir gewannen die Oberhand und zwangen den Feind, eine starke Nachhut von Reitern und Dragonern zurückzulassen, während der Rest der Armee zu einer günstigen Stelle bei Kempten marschierte, einem starken Engpaß. Das Land war hügelig, mit Wäldern bedeckt, sehr geeignet für einen Hinterhalt, so daß wir ihnen nicht anders als in Schlachtaufstellung nachmarschieren konnten. Unsere Vorausabteilung von Reitern und Dragonern schob sich sacht an den Feind heran, und sie war gezwungen, immer das gerade vor ihr liegende Gelände aufzuklären, bis sie dann endlich die Reiterwachen des Feindes angriff, die von unseren Reitern geschlagen wurden. Wir nahmen ihnen drei Feldzeichen ab. Dabei fiel auch Major Sidserfe mit Ramseys Musketieren über ihre Dragoner her und schlug sich mit ihnen herum, bis sie dazu gebracht wurden, sich zurückzuziehen“.[53]

Sein Musketierregiment nahm unter Sidserfe auch an der Schlacht bei Nördlingen[54] teil.[55] Nach der Schlacht war das Regiment in die Landgrafschaft Hessen-Kassel abgerückt. In den Erinnerungen des Dr. Jeremias Molther aus Friedberg[56] heißt es: „Nicht lange aber nach diesem Durchzug [kaiserlicher Truppen] ist [15. Okt.] der Oberst Rosa [Reinhold von Rosen] mit seinem Regiment zu Pferd dahier kommen und erstmahls instinctu fratris [auf Antrieb seines Bruders: Vollmar, gen. ‚der tolle Rosen‘], eines Rittmeisters wegen [zum Schutz] des adligen Frauenzimmers in der Burg Quartier gemacht, darauf sich die sequentes [die folgenden Kommandanten] jederzeit bezogen. Deme der [schwedische] Obriste Princk, welcher aber, auf Ankunft des [kaiserlichen] Obristen Isolani und seiner Kroaten, des Nachts zu Friedberg aufgebrochen und durchgangen, und diesem Herzog Bernhard von Weimar mit der Armee selbsten gefolget, und bei dero Abzug einen Capitain-Leutnant [Christoph Schultheß-Schulze] mit 150 Soldaten zur Besatzung hinterlassen.

Den 18. Nov. Freitags hat der Kais. Generalwachtmeister [Lothar v.] Bönninghausen die Stadt eingenommen, vor der Kronen die Stück gegen die Burg geplanzt, Feuer hinein geben. Darauf der schwedische Capitain den Abend noch abgezogen [sich ergeben]. Ist in der Stadt bewacht und Morgens mit sein Soldaten weg convoyirt worden.

Den 14. Dec. ist er wegen dieser disreputirlichen [ehrlosen] Uebergab auf dem Neustädter Markt in Hanau[57] arkebusiert [erschossen] worden“.[58] Das „Theatrum Europaeum“ berichtet dazu: „Droben ist mit wenigen Worten gedacht der Einnehmung Stadt und Schlosses Friedburg / und deß Schwedisch-Hanauischen Commendanten Arrests / also ist Mittwochs den 4. 14. Decembr. ergangen / daß man gegen obberührten Schwedisch-Hanauischen gewesenen Commendanten in Friedberg / zu Hanau Standt-Recht gehalten / und weil er sich seiner gehabten Ordre und Instruction nicht gemäß verhalten / sondern einen so schlimmen und disreputirlichen Accord in einem so bequemen und tenablen Ort gemacht / als ist er condemnirt zum Tod / und die Execution auff dem Neustädter Marckt in Hanau über ihn ergangen / daß er daselbst Harequebusirt worden: Hat biß in seinen Tod über etliche in der Burg Friedburg geklaget / welche ihne gleich zur Ubergab drinnen benöthiget hätten / und sey ihme auch / was ihme und seinen Soldaten versprochen / nit gehalten worden“.[59] Der Friedberger Johann Philipp Götzenius [1613-1663] erinnert sich, dass Schultheß zum Regiment Ramsey gehörte.[60]

Ramsey war 1634/38 ab 2.10.1634 als Kommandant von Hanau eingesetzt. „In 1634 machte die Hanauische Garnison, welche die Schweden noch innehatten, verschiedene Ausfälle auf die in der Umgebung von Gelnhausen[61] sich aufhaltenden Kroaten und streifenden Piccolominischen Reiter. Die Frankfurter[62] Meßrelationen von diesem Jahre berichten über einen solchen Ausfall wie folgt: Als sich in Vestung Hanau rüchbar worden / daß etliche von des Feindes Croaten in ihren Gebiete sich auffhielten / vnd darumb in unterschiedlichen Stättlein und Dörffern in den Wirtshäusern lägen / haben sich ihrer viel von der Hanauischen Garnison zusammen gethan / einen außfall tentiert und zu Steinheim[63] über die Kintz gangen. Als sie nun ihren Marsch an dem Wasser wiederumb herunter genommen / siehe da seind sie ungesehn an ein Stättlein / Orb[64] / genannt / gelangt, dasselbe jähling(en) überrumpelt / und darinnen etliche Croaten von dem Isolanischen Regiment / so zur Salvaguardia dahin geschickt / wie auch etliche daherumb streiffende Piccolominische Reutter, die sich in den Wirtshäusern desselben Stättleins auffgehalten / angetroffen / deren viel niedergemacht, über 20 gefangen und auff die 100 wol mundierter Reutt=Pferd nebenst andern schönen Beuthen einbracht‘ „.[65]

„Um den Fortschritten [Philipp v.; BW] Mansfeld’s entgegenzutreten, beschloß Bernhard von [Sachsen; BW] Weimar, welcher bei Arheiligen,[66] nördlich von Darmstadt,[67] seine Armee durch Heranziehung der französischen Hilfstruppen (6000 Mann) und das Corps des Rheingrafen Otto Ludwig [v. Salm; BW] auf 20 000 Mann completiert hatte, einen Zug an den Main und die Kinzig. Er hegte dabei die Hoffnung, daß sein Bruder, Herzog Wilhelm [IV. v. Sachsen-Weimar; BW] und General Baner aus Thüringen und Hessen gegen das Stift Fulda oder Franken avancierten, um so den ziemlich auseinanderliegenden Feind mit vereinten Kräften anzugreifen und zu vernichten. Den Vortrupp bildeten 7 Kompanien zu Pferde unter Oberst Bouillon, der den Auftrag hatte, sich mit der Besatzung des Generalmajor Ramsay in Hanau für einen etwaigen Ausfall gegen die Mansfeldischen zu vereinigen. In der Tat kam auch ein solcher bereits in der Neujahrsnacht 1634/35 auf Alzenau[68] mit Erfolg zur Ausführung.

– – Das „Theatrum Europaeum“ berichtet dazu: „Demnach sich dann nun der Ligistische General Feldt-Marschalck Herr Graf Philips von Manßfeld mit seiner unterhabenden Armee / gantzen Infanterie und Artollerie in und umb Aschaffenburg[69] / die gantze Cavalleria aber zwischẽ Hanau und Aschaffenburg in dem Freyen-Gericht vorm Berg[70] / und fürderst den Spessert hinauf vor etlich wenig Tagen / und also gar eng und nahe / und je in ein Dorff zu 2. 3. 4. auch mehr und weniger Regimenter / nach Advenant der Dörffer / beysammen logirt gehabt: Als ist der Gen. Major Ramsay Com̃endant in Hanau neben deme gleichfals zu Hanau unter seinem Commando in Guarnison liegenden Reuter Obersten Johann Engelbert Tilly verursacht / weil solche Logirung ihnen und der Guarnison Hanau ziemlich nahe / einen Anschlag zufassen.

Weil dann nun so wol von deß Obersten Tilly unterschiedlich außgeschickten Reuter-Partheyen /  als auch deß andern eingelangten gewissen Kundschafften deren nachrichtliche Beschaffenheit ihnẽ den 23. Decembr. 1634. und 2. Januarii 1635. vormittag je mehr und mehr offenbahrt und confirmirt worden / und daher raisonable befunden / daß auff nechstfolgende Nacht uff obgedachte Reuter-Quartier ein Einfall von Hanau auß beschehen könte / wofern sie nur in tempo auff selbigen Abend noch eine gute Anzahl Cavallerie in Eyl und geheim bey sich bringen möchten.

Es hatte aber eben I. F. Gn. Hertzog Bernhard zu Sachsen aus der Bergstrassen den Herrn Obersten Bouillon und deß alt Rheingräfischẽ Regiments Obristen-Leutenant Herrn Graf Wilhelm Ludwigen zu Nassau-Siegen / mit sampt 7. commandirten Trouppen Reutern / zu recognosciren biß umb Franckfurt hingeschickt / und dann deß Herrn Obersten Bouillons und seiner mithabenden commandirten Trouppen Ankunfft bey Franckfurt dem General Major Ramsey auff Hanau eben deß vorigen Abends den 22. Decembris notificirt / der Oberste sich erbottẽ / wofern er sich seiner und bey sich habenden Trouppen Hülff etwas zu einer vorfallenden Occasion gebrauchen wolte / daß er ihm solches / was er sonsten neues habe / avisirte.

Gleich wie nun dẽ GeneralMajor Ramsay diese notificirte Ankunfft deß Herrn Obersten und bey sich habenden Trouppen bey Franckfurt sehr lieb gewesen / also hat er auch so bald selbigen Mittags in Eyl einẽ Currier mit einem Schreiben an gedachtẽ Herrn Obersten naher Franckfurt spedirt / und ihme darinn zuverstehen geben / daß sich gleich zur Stund eine Occasion der Königlichen Mayestät zu Schweden und dem Evangelischen Bundt Dienste zu thun præsentirte / er solte aber zum wenigsten mit fünff hundert Reuttern starck gegen selbigen Abend zu halber sechs Uhren zu Hanau vor der Stadt erscheinẽ / und alsdann ferner Nachricht gewärtig seyn / auch nicht versäumen. Herr Oberster Bouillion hat GeneralMajorn Ramsay wieder geantwortet / daß er mit denen bey sich habenden Trouppen selbigen Abend zu sechs uhren gewiß bey ihm seyn wolte: Hierauff hat er GeneralMajor solche Anstalt gemacht / daß nicht allein der Oberst Tilly gegen bestimpte Zeit vor dem Neustädter Nürnberger-Thor mit 2. starcken Trouppen Reutern von seinem Regim. uñ eim guten Trouppen Tragoner / so Gen. Major Ramsay nebenst noch 150. außerlesenen Mußquetirer dem Obersten Tilly zugeben / und sich mit gedachtem Obersten Bouillion conjungirt: Als derselbe aber auff die bestimpte Zeit dahin erschienẽ, hat er zum höchsten nit über 250. Reuter mitgebracht / weil ihm die zeit zu kurtz gefallen / und eben zur zeit deß GeneralMajors abgeschickten Curriers An-kunfft theils Reuter in Franckfurt ihrer Geschäften halben / und theils auff Fourage auß dẽ Quartier außgerittẽ.

Ob nun zwar der General-Major Ramsay / nach gemachtem Uberschlag lieber gesehen / daß Oberster Bouillion mit denen zum wenigsten begehrten fünffhundert Reutern erscheinen hätte können / damit die Parthey umb so viel stärcker / und man sich der eräugenden Occasion nach / theilen / und zugleich auch den Grafen zu Rittberg [Johann IV. v. Rietberg; BW] und Obersten Bredou [Breda; BW] / welcher allernechst bey obigem Quartier nicht viel über ein viertel Stundt weiter darvon zu Kelberau[71] mit ihren Regimentern lagen / zugleich mit einen Anfall thun / und solchen beyden Quartieren zu grösserem Abbruch und Schaden einfallen möchte: Weil aber diese gantze Parthey nicht über fünffhundert starck / und also solches beydes zugleich nicht geschehen noch seyn können: Als hat der GeneralMajor dem Obersten Bouillion / wie auch dem Obersten Tilly und Herrn Obersten Leutenant Graf Wilhelm Ludwigen zu Nassau die Sach anvertraut / darbey sich Herr Oberste Graf Jacob Johann zu Hanau / doch nur als ein Avanturier vor sich selbsten allein / und ohne Volck auß eygener Bewegnuß zu dieser Parthey gesellet.

Hierauff seynd sie der Ordre gemäß / fort / und anfänglich biß an das Dorf Keyl[72] / so eine Meil von Hanau in der Land-strassen nach Aschaffenburg zu gelegen / fortgezogen / und hat alldar der Oberste Tilly / deß General Majors Ordre nach / die 150. Commandirte Mußquetirer auff denselben Paß vor die Brücken logirt / vorderst der Obrist Bouillion mit seinen Reutern und Tragonern / nechst an dem Fluß / die Keyl genant / gegen Altzenau zu / auff das Reuter-Quartier Hörstein[73] / uñ Wasserloiß[74] nechst zur Rechten Hand lassend / gezogen / und weilen daselbsten / wie auch zu Altzenau alles so gar still / und keine Wacht-Feuer gesehen / und zu Altzenau auff dem Schloß nichts mehr als das Stuben-Liecht durchs Fenster geschienen / und dahero Oberster Bouillion anfänglich fast nicht glaubẽ können noch wollen / dz an solchen Orten einig Volck logiren solte / also fast gezweiffelt / ob er die reuter ferner strapeziren / und vergeblich avanciren solte / und dahero fast bedacht gewesen / Ordre zu geben / wieder zurück auff Hanau zugehen: Als aber der Oberste Tilly / als der solcher Orten die beste Gelegenheit gewust / von seinem Regiment etlich wenig Reuter in das Dorf Altzenau hinein bey die vorderste Häuser unter solchem Prætext geschickt / daß sie sich annehmen und stellen solten / als kämen sie vom General Grafen von Manßfeldt von Aschaffenburg mit einer Ordinantz an selbigen Obersten und Commendanten auff dem Schloß / weiln aber ihrer Cameraden einer / der die Ordinantz bey sich im Sack hätte / nechst vor selbigem Dorff / als sie durch und über den Fluß-Kähl setzen wollen / sampt dem Pferdt / als das Eyß mit ihme durchgebrochen / ins Wasser gefallen sey / und sie ihn allein sampt dem Pferd nicht herauß heben köndten / daß doch etliche Bauren mit ihnen zu Heraußhebung ihres Cameraden und dessen Pferdt vor das Dorff gehen / und helffen wolten: Als sie nun mit solcher Manier / ohne Alarm in Güte zween Bauern hinauß beweget / so hat man von ihnen erfahren / daß im selbigen Dorff Altzenau fünffhundert Tragoner / und der Oberste und andere mehr Officirer eben bey dem Commendanten daselbsten auff dem Schloß zu gast / und sehr lustig wären / das Neue Jahr zuvertrincken / Item daß der General Wachtmeister Bönninghausen nechst auff der rechten Hand im Flecken Hörstein mit vier oder fünff Regimentern / und der Oberste Wendt von Cratzenstein / Oberste Loon / und Oberste Hasenbein allernechst / kaum einen Mußqueten-Schuß darvon mit ihren drey Regimentern zu Wasserloß / Item daß der Graf von Rittberg und Oberste Bredon [Breda; BW] / sam̃t noch einem Regiment gleichfalls kaum 2. Mußqueten-Schüß darvon im Dorff Kelberau / und in Summa die gantze Cavallerie fast mehrentheils daselbst herumb in der nähe beysammen logirten / und man also die Beschaffenheit deß Quartiers zu Michelbach[75] (welches das äusserst. und nechste gegen Gelnhausen zu / und 2. Meil von Hanau / und gleichwol auch nicht über ein viertheil Stunde von Alzenau gelegen) solche Bauren gleichfalls befragt 7 und vernommen / daß der Graf von Wartenburg [Ferdinand Lorenz v. Wartenberg; BW] / mit seinem und deß Obersten Baron de Moußleden Regimentern in die siebenzehen Compagnien starck / der vorigen zu Hanau erlangten Kundtschafft nach / noch logirten / und alles noch in selbigen Terminis, hat der Oberste Bouillion / unangesehen daß auff zwölff Regimenter nechst darbey / so bald in einer halben Stund beysammen seyn könten / dannoch in Eyl die resolution gefast darauff fortzusetzen / und ihnen von hinden / als kämen sie von Aschaffenburg / anfänglich dem Herrn Obersten Leutenant Graf Wilhelm Ludwig zu Nassau / mit 2. Trouppen zwischen 1. und 2. Uhren einzufallen Ordre ertheilet / welcher auch / der Ordre gemäß / so bald die Wache chargirt / und also ins Quartier eingetrungen / deme Hr. Obr. Graf Jacob Joh. zu Hanau Gesellschaft gehaltẽ / auch einẽ reformirten Capitain in deß Grafen von Wartenbergs Losament / vermeynend es wäre der Oberste selbsten / mit seinem Degen durchstochen / und deß Grafen von Wartenbergs Leib-Gutsche mit dẽ sechs weiß-grauen Wallachen / sampt darauff geladenen Kisten und Sachen zur Beuth mit darvon gebracht hat. Hierauff ist der gantze Einfall dergestallt in solcher Geschwindigkeit effectuirt und verrichtet worden / daß nit allein solche 17. Compagnyẽ Reuter gantz in grund / so wol durch das Schwerdt / als das Feuer / so allenthalben angesteckt worden / ruinirt worden / daß 4. Standarten / so nicht verbronnen / sampt auff die 800. guten theils gesattelter Pferdt / benebenst dem Wartenbergischen Obr. Wachtmeister / 2. Rittmeister / 1. Capitain Leutenant / sampt vielen Officirern und reutern gefangen worden / viel Menschen und Pferde / und fast alle pagage verbronnen / alßo / er Graf von Wartenberg sampt andern wenigen Officirern und Reutern unter diesem Tumult sich unbekandter Dinge mit der Flucht zu Fuß / und fast alle bloß / wie sie gegangen und gestanden / theils ziemlich verwundet / und in allem das höchste über dreyssig oder 40. Pferdt von ihnen nicht darvon entkommen“.[76] – –

Bei den schlechten Wegen und der grimmigen Kälte, die in jenem Winter herrschte, kam jedoch die Hauptarmee des Herzogs nur langsam vorwärts. Mansfeld gewann dadurch genügend Zeit, seine im Biebergrund und auf dem Spessart bis herab ins Freigericht[77] und in Gelnhausen gelegenen Abteilungen bereits am 3. Januar [1635; BW] früh nach Aschaffenburg zusammen zu ziehen, sich an den beiden Ufern des Mains zu verschanzen und das Maingebiet bis nach Miltenberg[78] durch Kroaten zu sichern. Mittlerweile hatte die Piccolominische Armee das Hessenland überschwemmt; Isolani [Isolano; BW], Breda [Breda; BW] und Corpus [Corpes; BW] waren mit ihren Kroaten ins Hersfeldische und Fuldaische Gebiet eingedrungen, und es erschien nun eine Verbindung der weimarischen und hessischen Truppen, wie sie Herzog Bernhard erhofft hatte, aussichtslos. Er sah sich daher genötigt, auf den Gedanken an eine Feldschlacht zu verzichten, plante jedoch, den Feind von der Wetterau,[79] die, so arg sie schon mitgenommen, für die Truppen immer noch hinlängliche Vorräte an Lebensmittel bot, abzuschneiden und ihn ohne Schwertschlag durch Hunger zu ruinieren. Am 6. Januar traf der Herzog mit seinem Stabe in Hanau ein; das Hauptquartier verblieb dort mehrere Tage und wurde dann nach Marköbel[80] verlegt, während die inzwischen eingetroffene Armee am 9. auf dem rechten Ufer der Kinzig in dem Dreieck zwischen Hanau, Gelnhausen und Büdingen[81] Stellung nahm. Die Spitze des linken Flügels drang dabei über Gelnhausen, welches vom Feinde bereits verlassen, bis Wächtersbach[82] vor, wo eine noch zurückgebliebene Besatzung der Kaiserlichen überfallen, mehrere Leute derselben getötet, eine Anzahl Offiziere und Soldaten gefangen und der ganze Troß eines Regiments erbeutet wurde.

Als Mansfeld, dessen Armee durch 9 kaiserliche und 6 bairische Regimenter verstärkt worden war, durch das Freigericht am linken Ufer der zugefrorenen Kinzig bis nahe an Gelnhausen vorrückte, standen sich so beide Armeen einige Tage unmittelbar gegenüber, ohne daß jedoch die eine oder andere wagte, die Offensive zu ergreifen.

Wie Herzog Bernhard vernahm, daß der Gegner die Bredaschen Truppen aus dem Stift Fulda sowie das Corps, welches sein Schloß zu Würzburg belagert, und am 8. Januar erobert hatte, mit entsprechenden Lebensmitteln an sich zog, sah er sich in seinen Hoffnungen völlig getäuscht. Er machte Kehrt und langte, in Gelnhausen und Wächtersbach Besatzungen zurücklassend, am 15. Juni [Januar; B. W.] wieder in Hanau an. Er selbst verweilte dort mit seinem Generalstabe und der Artillerie, die er aus dem Kinzigtal zurückgezogen hatte, bis zum 18.; der Marsch führte dann über Frankfurt und Darmstadt nach der Bergstraße,[83] wo sein Heer sich mit dem Gros der Franzosen vereinigte“.[84]

„Gelnhausen hatte am 8. [18.; BW] Februar eine mansfeldische Besatzung erhalten, dieselbe war jedoch bald wieder abgerückt. Diese Gelegenheit benutzte der schwedische Generalmajor Ramsey, Gouverneur der Festung Hanau, zu seinen Streifzügen und Ausfällen in das Nachbargebiet. Der erste dieser Ausfälle war gegen Wächtersbach gerichtet, das dem kaiserlichen Major Graf [Ernst Christoph I. von ?; BW] Rittberg [Rietberg; BW] entrissen wurde. Derselbe verlor dabei mehrere Tote und 8 Gefangene, sowie neben sonstiger Beute einer sechsspännige Kutsche und 80 Reitpferde.

Ein anderer Streifzug ging am 12. April über Aschaffenburg nach einem Ort im Spessart (nicht genannt) wo Abteilungen der Regimenter [Johann Gottfried; BW] Rauhaupt, Jung, Tilly und Hasenbein lagerten, denen Gefangene, 20 Pferde, silbernes Tafelgerät und baar Geld über 1000 Gulden abgenommen wurden. Ein nächtlicher Ueberfall erfolgte am 25. April auf Geiselbach,[85] wo kaiserliche Truppen sich auf dem Marsche von Aschaffenburg nach Gelnhausen befanden; ihre Verluste waren einige Gefangene und Tote, 16 Pferde und 2000 Dukaten.

Weit schlimmer war jedoch ein solcher Ueberfall für die Stadt und Burg Gelnhausen. Anfangs Mai hatte die Stadt, die an sich schon so viel gelitten, nochmals der kaiserliche Oberst Hasenbein vom Mansfeldischen Corps mit seinem Reiter-Regiment und 2 Komp. zu Fuß besetzt. Er ließ die Burg, die er mit seinem Stabe und Hauswesen bezog, noch besonders befestigen und vor der Stadt Verschanzungen anlegen.

Durch seine kühnen Streifereien war Hasenbein verschiedentlich der Hanauischen Festung bemerkbar geworden. Deren Gouverneur, Generalmajor Ramsey, plante daher schon lange einen auf Gelnhausen gerichteten Anschlag, den er wohl erwogen endlich in der Nacht vom 9./10.Juni zur Ausführung brachte. Das hierzu gebildete Detachement bestehend aus 600 Mann Infanterie und 60 Reitern nebst den dazu gehörigen Offizieren setzte sich am 9. Juni, abends um 7 Uhr, in Hanau in Marsch. Das Kommando führte der Graf Jakob Johann von Hanau, welchem Oberst Burckersdorff [Hans Christoph v. Burgsdorff ?; BW] und Oberstleutnant Bilau zugeteilt waren. Auf großem Umweg durch die Wälder langte das Detachement mit anbrechendem Tag, morgens gegen 3 Uhr, vor Gelnhausen an, wo es auf einem verdeckten Weg bis dicht an das Tor zwischen Burg und Stadt heranrückte. Der Graf ließ das Tor durch eine Petarde sprengen, worauf seine Truppen eine dahinter befindliche Reiterabteilung Hasenbeins mit Gewalt in die Stadt zurücktrieben und nun in rasender Kampfeswut, alles was sich nicht verkrochen, niedermachte. Die Besatzung wurde fast gänzlich aufgerieben und lagen die Toten überall umher. Sogleich richtete der Graf auch einen Angriff gegen die Burg, ließ solche auch durch eine Petarde öffnen, worauf Oberst Hasenbein und sein Stab auf den Burgturm reterierten und sich dort zur Gegenwehr stellten. Als jedoch auch dieser Turm durch eine Petarde eröffnet wurde, ließ der Oberst um Quartier blasen und gab sich mit seiner ganzen Umgebung gefangen. Hierzu gehörten: seine Frau, 1 Oberstleutnant (Dauber),1 Major, 3 Rittmeister, 2 Kapitaine 1 Kommissar sowie viele Unteroffiziere und Reiter. Hierauf befahl der Graf, die Tore in Brand zu stecken und alles, was der Oberst zu seiner Sicherung gebaut, zu demolieren. Mit den Gefangenen, 10 eroberten Standarten, vielen Gewehren, 600 Pferden, sowie vieler Beute an Geld, Kleidern, Geschmeid und Lebensmitteln ging das Detachement am 10. noch nach Hanau zurück.

Mit diesem letzten Streifzug Ramsay’s, dem allgemein die vandalische Zertrümmerung der Barbarossaburg[86] zugeschrieben wird, hatten auch die eigentlichen Kriegsoperationen in der Kinziggegend ihr Ende gefunden“.[87]

„Der Marchese Caretto hatte schon am 7. August [1635; BW] durch König Ferdinand Ordre erhalten, mit seinen Truppen in Rich-tung Worms[88] zu marschieren, da sich Herzog Bernhard von Weimar mit dem Kardinal de la Valette vereinigt und die Kaiserlichen genötigt hatte, auf das rechte Rheinufer auszuweichen. Am 9. August konnte Bernhard die Besatzung von Mainz[89] entsetzen; er beabsichtigte einen Vorstoß auf Frankfurt und Hanau, sobald sich der Landgraf [Wilhelm V.; BW] von Hessen in Bewegung setzte. Aber dieser zögerte mit dem Vormarsch, obwohl der schwedische Gouverneur von Hanau, Generalmajor Jakob Ramsay, ihm meldete, einige Regimenter Bönninghausens seien am 21. August auf Frankfurt marschiert und Sachsenhausen[90] sei am 24. August gefallen. Die Zwistigkeiten zwischen Landgraf Wilhelm und Speerreuter ließen ein gedeihliches Zusammenwirken von Hessen und Schweden nicht zu“.[91]

„Am 10. August [1635; BW] wurde der Oberst Joh. Geyso, der seit 12 Jahren dem Herzoge nahe stand […], entsandt. Ein größeres Reitergeschwader scheint ihm zunächst Schutz gewährt zu haben. Noch ehe er sein Ziel erreichte, ging am 14. August von Ramsay folgende Nachricht ein: Einige Regimenter der Bönninghausenschen Armee sind gestern, den 11., dicht an Hanau vorbei auf Frankfurt marschiert. Sachsenhausen ist heute mit Accord gefallen; Vitztum [v. Eckstätt; BW] mit seinen Truppen auf Mainz abgezogen. Meinem Oberstleutnant Bilaw, der mit seinen 600 Musketieren nach Hanau zurückwollte, haben die Feinde den Accord nicht gehalten; wer nicht gutwillig Dienste nehmen wollte, ist niedergeschossen“.[92]

Am 22.7.1636 schrieb der Mainzer Kurfürst Anselm Kasimir[93] an Ferdinand III.,[94] soeben sei Obrist Heinrich Burggraf von Dohna mit der Mitteilung eingetroffen, dass alle Verhandlungen mit Obrist Ramsay, dem schwedischen Festungskommandanten von Hanau, gescheitert seien. Dieser habe offen seine Feindschaft erklärt. Nach Beratung mit den Verbündeten werde es daher nötig sein zu entscheiden, ob die Festung von den alten Stellungen aus belagert werden oder ob man neue suchen solle. In einem weiteren Schreiben an den Kaiser vom selben Tag heißt es: Ramsay habe die Verhandlungen abgebrochen und wiederum mit den Feindseligkeiten begonnen. Man werde unverzüglich etwas unternehmen müssen, da sonst nicht nur dieses Land, sondern auch die Nachbarländer in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Die Mainzer Einheiten hätten wieder ihre Stellungen bezogen ebenso wie die Einheiten Melchior von Hatzfeldts und Georgs II. von Hessen-Darmstadt. Es müsse aber eine starke Reiterabteilung hierher kommandiert werden, die beide Mainufer bewachen solle und den Feind, der wohl Ausfälle aus Hanau unternehmen werde, beunruhigen würde. Es seien mindestens 200 Reiter, 100 Dragoner und ein erfahrener Kommandant notwendig. Dieser sollte sowohl mit dem Burggrafen von Donau als auch mit dem kaiserlichen Garnisonskommandanten in Friedberg aufnehmen.[95]

Bei der Belagerung Hanaus wurde Lamboy am 18.3.1636 bei einem Ausfall der Belagerten verletzt, als er „durch die backen geschossen vnd ziemlich hart, wiewohl nicht tödlich verwundet“ wurde. Der schwedische Gouverneur von Hanau, Generalmajor James Ramsay, ließ es an Spott nicht fehlen, indem er Lamboy einen Brief schrieb und ihn unter anderem bat, ihm „einige newe zeitung zucommuniciren, insonderheit, ob es wahr, daß Hanau belagert; dan man wollte bey ihm etwas davon sagen“.[96] „Die Belagerung Hanaus [1636] leitete der Generalwachtmeister Wilhelm von Lamboy, der über 4 Infanterie-Regimenter, darunter das Regiment Bönninghausen, verfügte. Seine Soldaten hatten rings um die Festung Schanzen angelegt; eine der kleineren war ‚Bönninghausische Schanze‘ benannt. In Hanau verteidigte sich der Gouverneur Jakob Ramsay, ein gebürtiger Schotte in schwedischen Diensten, den Herzog Bernhard von Weimar dort eingesetzt hatte; ‚als Musterbild eines heimatlosen, genußsüchtigen Soldaten von Fortune‘ spielt er im ‚Simplizissimus‘ eine Rolle. Bei der Annäherung der Entsatzarmee floh die kaiserliche Kavallerie, die Schanzen wurden nach Artillerievorbereitung mit leichter Mühe genommen. Nur wenige stärker befestigte Werke leisteten Widerstand, so die ‚Morastschanze‘, wo sich der entschlossene Verteidiger, Obristwachtmeister Buddingen, selbst in die Luft sprengte; von der hessischen Sturmkolonne mußten viele Angreifer seine heroische Tat mit dem Leben bezahlen.

Am 24. Juni schritten die Hessen zum Angriff auf die Hauptschanze, deren Besatzung aus 600 erprobten Soldaten bestand, über die das Kommando der Obristleutnant Ernst Wesseler von Pape und der Obristleutnant Marschall hatten. Sie verfügten über 3 Feldgeschütze. Der Landgraf ließ sie vier Stunden ununterbrochen beschießen und dann seine Regimenter stürmen, doch wiesen die Kaiserlichen drei Sturmangriffe heldenhaft ab, bis nach erneuter schwerer Beschießung durch schwere Mörser die Pulverkammer der Besatzung in die Luft flog. Nun mußten Pape und Marschall sich auf Gnade und Ungnade ergeben, nachdem mehr als 70 Mann in wenigen Stunden gefallen waren. Ihre mannhafte Gegenwehr hatte die Ehre der kaiserlichen Waffen gerettet.

Der Landgraf ließ die eroberten Schanzen – es waren insgesamt 22 – niederreißen, die Festung mit Lebensmitteln und frischer hessischer Besatzung versehen, ehe er am 27. Juni wieder abzog.  Er schrieb am 6. Juli aus Ziegenhain[97] den Hanauer Räten, sie sollten es ebenso machen, wie seine Truppen, die das ganze Stift Münster gebrandschatzt hätten. ‚Da holet man mit fewerrohren undt kleinen partheyen des nachts baldt hier baldt da einen Schultheißen oder sonsten reichen gesellen auss dem bette, langet das Viehe, Pferdte, Menschen unt waß dessen mehr ist. Damit bringt man sie in contribution undt da muß man weder freundt noch feindt ansehen, welches Herr Ramsay wol wirdt zu machen wissen‘. Solche Grundsätze mußten freilich die Soldateska zu einer Räuberbande machen“.[98]

Im „Theatrum Europaeum“ heißt es: „Kurz zuvor ist vermeldet / wie der Herr Käyserliche General Graff Gallas[99] viel Volcks umb Wormbs[100] und Speyer[101] zusammen gezogen / welches uff Hanaw angesehen zu seyn erachtet wurde / unter welchen der Hertzog von Florentz [Mattia di Toscana; BW] / ist aber gar zu spath kommen / dann wiewol zu der Blocquirung Hanaw (als kurtz zuvor ist angezeigt worden) der Käys. Gen. Wachtmeister / Freyherr von Lamboy alle gute Vorsehung gethan / und starcke Præparatoria (mit Auffwerffung unterschiedlicher Schantzen) verfertigen lassen / den Belägerten den Außfall gantz und gar zu benehmen / und der bevorstehenden Erndt verlustigt zu machen / so hat sich doch unversehens begeben / daß Landgraff Wilhelm von Hessen mit etlichen von deß Schwedischen Generals Leßle [Leslie; BW] Trouppen sich auffgemacht / unnd ehe man es recht wahr nehmen können / Sonntags den 12. 22. Junii beneben gedachtem General Leutenant Leßle unnd Major Beckerman zu Windecken[102] / unferm von Hanaw / mit der Avantgarde in 6000. starck angelangt / darauff in der Nacht den Belägerten ein Fewer-Zeichen von einer Höhe gegeben / welchem sie mit 4. halben Carthaun-Schüssen geantwortet. Nach solchem hat man sich zum Aufbruch fertig gemacht / unnd gegen dem Käyserischen Läger vor Hanaw angefangen zu marchiren. Und ob wol mehrbesagter Herr Lamboy / als Käyserlicher Wachtmeister / die Hess- und Schwedischen den Sambs- unnd folgenden Sontag auff den Pässen in dem Wald durch stätiges Scharmütziren auffzuhalten vermeynet / und indessen seine Schantzen umb die Statt alle besetzt / unnd mit den Stücken versehen / in Hoffnung der versprochene Succurs nächst diesem ankommen würde: Nichts desto weniger aber seynd besagte Hess- und Schwedische den folgenden Montag als den 13. Junii styl. vet. in aller frühe mit Gewalt durchgebrochen / gegen das Käyserische Läger avancirt / und der Schantzen theils mit Stürmen / Schiessen und Granaten / theils aber in der Güte mächtig worden. Haben also den Paß in die Statt mit Gewalt eröffnet / und den Orth nach jähriger Belägerung mit etlich hundert Wägen starck proviantiert / und mit frischem Volck als I. Fürstl. Gn. Landgraffen Wilhelms Rothen Leib-Regiment in 1200. Mann starck / und einem Regim. Pferdt ( gegen denen das Burgsdorffische [Hans Christoph v. Burgsdorff; BW] / so in 200. Mann nicht mehr gehabt / herauß genommen worden) wiederumb besetzt.

Es ist aber gleichwohl hierzwischen eine veste Real-Schantz von den Käyserischen / welche der Obr. Leutenant Marschall neben 400. commandirten Soldaten vom Jung-Tyllisch- und Bönninghausischen Regiment ingehabt / starck besetzt geblieben / biß endlich die Schwedisch- und Hessische / nach darauff gethanen 160. halben Carthaun-Schüssen / und drey verlornen General-Stürmen / darinnen in etlich hundert Soldaten geblieben / dieselbe auff Gnad und Ungnad bekommen / da dann mehrentheils darinn gelegene Soldaten / wie besagt / in die 400. untergestellt / der Commendant aber als Obriste Leutenant Marschall / unnd Obr. Leutenant Papa [Ernst Weseler von Pape; BW] in die Hanawer Newstatt gebracht / und über Nacht behalten / folgenden Morgen aber nach Windecken geführet worden. Selbigen Abend noch ist Steinheim / einen starcken Canonenschuß gegen Hanaw / oberhalb jenseit Mayns gelegen / mit 1000. Pferdten berennet worden / wohin herr General Lamboy sich reterirt / die Thor beschütten / und sich aufs beste wider allen Anlauff verwahren lassen / wie er dann von seinem Beicht-Vatter einem Jesuiten / das Hochheylig Abendmahl empfangen / und sich mit seinen Soldaten ritterlich zu defendiren / resolvirt / ist aber durch gegebene Ordre daselbst abgefordert / unnd in 200. Chur-Mäyntzische Soldaten von deß Herrn Graffen zu Dona [Heinrich Graf zu Dohna; BW] Regiment / so zu Mäyntz / dahin gelegt worden.

Währender dieser Blocquirung hat der Obr. Ramsay / als Commendant in der Statt Hanaw / dermassen sich wol gehalten / daß sich selbiges Orthes Inwohner nicht genugsam verwundern können / dann er solche Anordnung gemacht / daß in Zeit dieser jährigen Blocquirung ein Achtel Korn nicht thewrer als für 6 fl. hat dörffen verkaufft werden / da mans doch zu Franckfurt / allda man noch offenen Paß haben können / für 9. 10. biß in 11. fl. bezahlen müssen. Nach auffgehobener Blocquirung aber haben die Hanawische den 26. dieses Monats / als den 2. Sontag Trinitatis, in der Spital-Kirchen der Alten Statt Hanaw nach Mittag eine Danck-Predigt gehalten / und denen in dem Entsatz beschädigten / auch hin und her in den Balbier- und anderen Häusern logirenden krancken Soldaten / zu Recuperirung dero Gesundheit / alle Hülff erwiesen.

Es seynd Ihre Fürstl. Gn. Landgraff Wilhelm (als er mit 600. Wägen / mit allerhandt Proviandt beladen / benebenst einer grossen Anzahl Viehe in die Statt kommen) zusampt dem Schwedischen Feld-Marschall Leßle / und General Leutnant Kinge umb zwölff Uhr in der Altenstatt alsbald in die Kirchen kommen zum Gebet / und eine offentliche Christliche Dancksagung thun / unnd eine reiche milde Fürstliche Stewer von 1000. fl. oder Reichsthaler für die Armen reichen lassen : und nach verrichtetem Gottesdienst zum Herrn General Majorn und Commendanten Ramsay zum Mahl kommen / etc. Welches alles vom 12. biß auff den 14. Junij styl. vet. also vorgangen. Donnerstags und Freytags den 16. 26. 17. 27. Junij ist der gantze Succurß wiederumb zurück gangen / und umb Jlbenstadt[103] und Friedberg ankommen / damit der Käyserischen Guarnison in Friedberg nicht wenig Schröcken eingejagt / welche darvor gehalten / es ihnen nunmehr gelten würde / deßwegen auch der Commendant daselbsten und Obrister Wachtmeister Hanß Jacob Falb oder Fälber die Vorstatt und Uffergassen gantz ohne Noth anstecken / und die gantze Reyhe Häuser mit Fewer verbrennen lassen / wie hoch auch der Rath und sämptliche Bürgerschafft / mit Vermelden / daß es keine Noth haben würde / dann die Armada vorüber ziehe / darfür fleheten unnd baten. Deßgleichen auch die Mühl vor der See- oder Sieger-Pforten im Brand herhalten und auffgehen muste“.[104]

1637 half Ramsay bei der Verproviantierung des Ehrenbreitstein[105] aus: „Der Fall des Ehrenbreitsteins, mit dem Werth täglich rechnete, wurde durch die kühne Tat eines französischen Offiziers für kurze Zeit hinausgeschoben. Der Malteserritter Chevalier de Pichon, Kapitän einer Kompanie, die nur noch 50 Mann zählte, erbot sich, von Hanau her Proviant zu holen. In der Nacht schlich er sich mit dem Chevalier Dubreuil, einem Dolmetscher und fünf Soldaten seiner Kompanie auf gefahrvollem Weg durch die Wälder des Taunus nach Hanau. Für 200 Dublonen und 47 Taler erhielt er von Ramsey Lebensmittel aller Art, zum Transport zwei Lastkähne samt Bemannung und 12 Soldaten unter einem französischen Leutnant der Hanauer Garnison. Den mutigen  Franzosen gelang es, mit ihrer Ladung ohne Zwischenfall rheinabwärts zu rudern; in der Nacht des Ostertages (9.-10. April) legten sie unter dem freudigen Jubel der Besatzung in Ehrenbreitstein an. Wider alle Erwartung war das Wagestück gelungen“.[106]

Das „Theatrum Europaeum“ hält fest: „Dergestalt war es der Zeit umb die Statt und Vestung Hanaw / und fast in der gantzen Wetteraw von den Hanawischen und Friedbergischen (pro tempore[107] noch Käyserischen) Guarnisonen sicher unsicher zu reysen / und dorffte sich von den straiffenden Partheyen fast niemand blicken lassen / inmassen dann die Hanawischen alle und jede Personen / welche keinen Paß von ihrem Commendanten Ramsay hatten / gefänglich annahmen / ihrer Güter sie beraubten / und zur Beuth machten / ja auch gantz jämmerlich ermordeten / wie sie dann deren viel / Bürger und eingesessene Leuthe / neben andern stattlichen Beuthen nacher Hanaw gebracht / die andern aber / so den Hanawischen Paß vorzuweisen gehabt / seynd zu Wasser und Lande dieser Orthen unangetastet durchkommen / dahero die Cöllnische / weil sie kein Paß von Hanaw hatten / nach Franckfurt abzufahren / ihnen nicht getrawen wollen. Und weil mehrgedachter Commendant in Hanaw (umb auch einen Fuß jenseit deß Mayns zu haben) Selgenstatt[108] mit 300. guter bewehrter Mannschaft par force besetzen lassen / welche mit continuirlichem straiffen / diß und jenseits deß Maynstroms große Unsicherheit machten / als war man zwar in Hoffnung / es würde zwischen Ihr. Churfürstl. Gn zu Mayntz [Anselm Kasimir; BW] / und Herrn Commendanten zu Hanaw ein Anstandt gemacht werden / so sich aber etwas langsamb angelassen“.[110]

Der Seligenstädter Benediktiner Leonhard Walz [1605-16.5.1666 Hörstein] schreibt in seiner Chronik: „Inzwischen gab es auf Seiten der Feinde ernsthafte Überlegungen, wie und auf welche Weise die in der oben erwähnten Gefangenschaft gehaltenen Mönche sicher nach Hanau gebracht werden könnten – der Hanauer Stadtkommandant Ramsay wollte dies so haben – um sie dort sicherer zu verwahren. Während die Feinde deshalb noch eifrig hin und her überlegten, erfüllte sich ihre Zeit, und die göttliche Güte war gewillt, ihre getreuen Diener aus dem gegenwärtigen Übel zu erlösen und ihnen die Freiheit wiederzuschenken. Der erhabene Gott hatte nämlich, ohne dass der Feind das geringste merkte, verschiedene Regimenter der Kaiserlichen in die Nähe der Stadt geschickt, gleichsam als Schutzwall und Vorwerk, damit es dem Feind nicht mehr möglich wäre, die gefangenen Diener Gottes hinwegzuführen und ihnen kein Fluchtweg offen stünde, so dass jene endgültig in die Hände der Kaiserlichen fallen, wir aber davor bewahrt würden, in die Gewalt unversöhnlicher Feinde zu geraten.

Einige Tage zuvor hatte der Hauptmann Ramsay, Stadtkommandant von Hanau, den hochw. Pater Johann Macher, Mönch des Klosters und damals gerade Pfarrer von Steinheim, zu sich nach Hanau gelockt unter dem glanzvollen, aber durch ketzerischen Betrug entstellten Titel einer ehrenvollen Einladung an seine Tafel, welcher er unvorsichtigerweise folgte, obwohl er von zuverlässigen Menschen vorgewarnt war, er solle sich vor solchen verdächtigen Treffen hüten. Denn nach einem guten Essen wurde er vom Tisch weg verhaftet und von gewaffneter Hand weggeführt, wo er in tiefer Niedergeschlagenheit alsbald aus dem Leben schied. Einige sprachen ganz offen die Vermutung aus, er sei durch Gift umgekommen, was allein Gott weiß, der die Herzen der Menschen kennt. Diese Todesart schien auch uns zudacht worden zu sein, wie alle glaubten: denn der Oberst Ramsay stellte sich als eingefleischter und fanatischer Feind aller Katholiken, besonders aber der Kleriker, heraus. Deshalb hatte er auch darauf bestanden, dass wir von hier zu ihm gebracht würden, aber Gott wendete dieses Übel zum Guten, indem nämlich eine dreifache schriftliche Aufforderung aus Hanau nichts bewirkte, dass vielmehr er, der durch fortgesetzte Plünderung und ungerechte Bedrückung des Vaterlandes so viele Menschen in tiefstes Elend gestürzt und sie dem Hungertod preisgegeben hatte, am Ende selbst nach Gottes gerechtem Urteil in der Burg Dillenburg[111] verhungerte“.[112]

Der Benediktiner Leonhard Walz hält in seiner Chronik weiter fest: „Nicht viel später wurde der gerade zwischen dem Kurfürsten von Mainz und dem Stadtkommandanten von Hanau, Ramsay, vereinbarte Waffenstillstand, den man in freundschaftlicher Übereinkunft abgeschlossen hatte, wieder gebrochen und neue Feindschaft erhob sich zwischen beiden. Und das kam so: Ramsay, der den Waffenstillstand listigerweise zunächst eingehalten hatte, ließ unmittelbar nach dessen Ablauf[113] mitten in tiefster Nacht Teile der starken Besatzung Hanaus antreten und schickte sie gegen Aschaffenburg mit dem Befehl, sie sollten die dortige Einwohnerschaft mitten im Schlaf überwältigen, während der Kurfürst nichts Schlimmes ahnte, Diese Mannschaft, beflügelt von Aussicht auf Beute, marschierte also los unter dem Kommando des Kapitäns Johann Heinrich Fischer, und als sie nahe bei der Stadt angekommen waren, krochen sie zu den Gräben, legten Leitern an und begannen verwegen, die Mauern zu ersteigen. Ohne dass es jemand gemerkt hätte, betraten sie die Stadt, drangen in die Häuser, plünderten und raubten nach Herzenslust und führten die Stadtoberen gefangen hinweg. Das Gerücht hiervon verbreitete sich auch bei uns und verdichtete sich zur Gewissheit, aber wir wollten den Erzählungen keinen Glauben schenken, bis wir durch einen ausgeschickten Kundschafter eines Besseren belehrt wurden. Unter diesen Umständen sollte sich der Hochw. Herr Prälat, der von dem oben erwähnten Jahreskapitel zurückkehren hier eingetroffen war, nach Steinheim begeben. Gegen drei Uhr nachmittags sahen wir die von Aschaffenburg beutebeladen heimkehrenden Soldaten, die mit ihren Staatsgefangenen rasch gegen unsere Stadt vorrückten. Und weil Gefahr im Verzug war, bestanden wir darauf, der Hochw. Herr Prälat solle mit einem vierspännigen Reisewagen nach Steinheim abfahren. Mit dessen Hilfe brach er folgenden Tags in der Frühe nach Frankfurt auf und kam glücklich auch dort an, obwohl seitens der von Hanau losgeschickten Häscher ständig die Gefahr der Gefangennahme drohte. Sie wurden aber mit Gottes Hilfe an der Nase herumgeführt. Als die Soldaten beutebeladen und erschöpft sich den Toren unserer Stadt näherten, forderten sie mit Nachdruck unter dem Vorwand alter Freundschaft Nachtquartier. Weil aber die städtischen Beamten geflohen waren und ihr Heil in der Flucht suchten, während sie die Bürgerschaft sich selbst überließen, hielten es die Bürger für unklug, sie (die Soldaten) vor den Toren stehen zu lassen und ihnen das verlangte Nachtquartier abzuschlagen, in der Meinung, sie würden sich, falls man ihnen in diesem Punkte entgegenkomme, jeder weiteren Feindseligkeit enthalten, zumal die Stadt ohnehin militärischen Schutzes entbehrte. Aber ach ! Die Schlange verbarg sich im Gras; denn es kam ganz anders als gedacht: Kaum eingelassen, legten sie die Maske der Freundschaft ab und schickten sofort Kuriere nach Hanau, die dem Hauptmann Ramsay den Stand der Dinge melden sollten. Auf diese unverhoffte Nachricht hin entsandte Ramsay insgesamt 250 Mann, die er aus der Hanauer Garnison genommen hatte, zur Verstärkung in die Stadt. Diese erschienen etwa gegen sechs Uhr am Morgen des nächsten Tages am Main, überquerten den Fluss und wurden in die Stadt eingelassen, bei deren Ankunft und auch noch später Wachposten an die Stadttore verlegt wurden. Das ging etwa zwei Monate lang, bis sie gezwungen wurden, den Ort zu räumen“.[114]

Der Anführer der kaiserlichen Truppen, Heinrich Burggraf von Dohna, hatte vergeblich mehrfach versucht, Fischer durch das Angebot von 10.000 Rt., eines Regiments und „ansehnlicher Güter“ zum Überlaufen zu bewegen.

„Es waren – um nicht noch weiter auszuholen – kaum drei Tage vergangen, als die Belagerung durch die Kaiserlichen unter Führung des Grafen de Donard [Heinrich Burggraf v. Dohna; BW] begann. Im Juni 1637 war die Stadt eingekreist und wurde mit Mörsern beschossen, die Stadtmauern erbebten, dann erfolgte ein schneidiger Sturmangriff. Auf beiden Seiten wurde heftig gekämpft, wobei es Tote und Verletzte gab. Schließlich wurden die Kaiserlichen abgeschlagen und mussten sich zurückziehen. Unter den Besatzungssoldaten war auch der Kapitän, der, von einer Kugel tödlich getroffen, geraume Zeit später eines langsamen Todes starb. Unter diesen Umständen wurde eine Waffenruhe vereinbart, während der Feindseligkeiten unterbleiben sollten. Nach wenigen Stunden war diese aber abgelaufen und die Mannschaften formierten sich zum zweiten Sturmangriff. Weil aber der Anführer der Belagerten, Johann Heinrich Fischer, eine tödliche Wunde erhalten hatte, wollten diese sich nicht einem weiteren Angriff aussetzen, zumal sie ihren Führer verloren hatten, sondern kapitulierten, nachdem ein Kontrakt ausgehandelt worden war. Da sie aber beim Abzug die Vereinbarungen nicht einhielten, wurden sie alle den Kaiserlichen, die sich draußen vor den Toren aufhielten, zur Plünderung überlassen und entwaffnet und aller Wertsachen beraubt, in verschiedene feste Plätze gefangen gesetzt, bis sich jeder um ein bestimmtes Lösegeld freigekauft hätte“.[115]

Am 23.2.1638 geriet Ramsay durch ein Komplott in die Gefangenschaft Ludwig Heinrichs von Nassau-Dillenburg. Schon am 12./22.2.1638 hielt der Hildesheimer[116] Arzt und Chronist Dr. Jordan in seinem Tagebuch fest: „Die vortreffliche Vestung Hanaw gehet über mit Correspondenz der Bürger, worüber Ramsay, so sich tapffer darinn gehalten, tödlich verwundet“.[117]

„General Wilhelm Ramsay, Graf von Dalwaste, drohte [1639; BW] das Dillenburger Schloß zu zerstören, da man dort seinen Vetter, den schwedischen Generalmajor Ramsay, gefangen hielt. Die Drohungen, daß er mit dem Schloß so verfahren wolle, daß kein einziger Stein mehr auf dem anderen sitzen solle, blieben unbeachtet. Alle Bittgesuche des Gefangenen, hierzu zählt auch das Zahlungsangebot von 70.000 Reichsthalern, die von Ramsay dem Grafen für seine Freilassung übergeben wollte, blieben erfolglos. ‚Den 21sten April entschloß sich Ramsey ein Testament zu machen. Nach demselben sollten von den Interessen[118] seines nachlassenden Vermögens fünf arme Schüler studieren. Wann sein Sohn David ohne Erben sterben würde, so sollte sein ganzes Vermögen auf seinen Vetter Wilhelm Ramsay, Graf von Dalwaste und dessen männliche Erben fallen. Die fünf Hundert paar Schuh, welche er in Elbingen[119] für sein Regiment erhalten, sollten zugleich bezahlt werden. Sein ganzes Vermögen sollte seine Frau Isabella Speris[120]  zum Besten seines Sohns wohl anwenden, und solchen in der Gottesfurcht erziehen lassen. Sie sollte nur sevhs Wochen nach seinem Tod trauern, und sie sollte sich bald nachhero an einen Cavalier von einer alten guten Familie verheyrathen, und alsdann sollte sein Vermögen in drey Theile getheilt werden werden, einen Theil sollte seine Frau, einen Theil sein Sohn, und einen Theil seiner Frau neuer Ehemann haben. Dieses Testament wurde unterschrieben von Sebastian Wetzlarius (Wetzflarius), Heinricus Pithanius und M. Casparus Stippius, Prediger in der Grafschaft Dillenburg‘.

Am 28. Juni,[121] nachdem Freiherr Jacob von Ramsay einen Besuch vom Schloßkommandanten Kapitän Helmerich und Fähnrich König erhalten hatte, ließ sich dieser durch seinen ständigen Bediensteten Georg Racamus auf den Nachtstuhl bringen. Er fiel kurz daraufhin in Ohnmacht und verstarb etwa 50jährig in den Armen seines treuen Dieners. Graf Ludwig Heinrich ließ umgehendst im Beisein von Ärzten und Feldscherer den Leichnam des einst so gefürchteten Haudegens öffnen und seine Eingeweide entnehmen, die dann auf dem Dillenburger Friedhof begraben wurden. Seiner in St. Andre in Schottland wohnenden Gemahlin wurde dessen Tod bekannt gemacht. Ihr wurde freigestellt, ob sie nach der Bezahlung seiner hinterlassenen Schulden den einbalsamierten Körper überführt haben wollte oder seine letzte Ruhestätte in Dillenburg wünschte. Sie antwortete dem Grafen aber, daß sie ihres Mannes Tod bis in ihr Grab beklagen werde. Er hätte sein eigenes Vermögen im Dienste der Krone Schwedens fast gänzlich eingebracht. Ihres Mannes Gelder könne sie so leicht nicht eintreiben. Aus diesem Grunde könnte sie weder seine Schulden noch dessen Begräbniskosten bezahlen. Sie erhoffte sich aber, daß die Krone Schwedens die Verdienste des Verstorbenen anerkennen werde und ihr die noch zu zahlenden Gelder ausbezahlt würden. Erst nachdem man ihr die noch offenen Geldforderungen übergeben habe, könne sie sich wegen des Begräbnisses entscheiden. Da sich dieser Entschluß 11 Jahre dahinzog, wurde der einbalsamierte Körper des Generalmajors am 18. August 1650 im adeligen Chor der Dillenburger Stadtkirche begraben. Ob es der Witwe gelungen ist, die angeblich großen Vermögenswerte ihres so berühmten Gemahls von der Krone einzuklagen, ist nicht belegt“.[122]

[1] Grundlegend ist MURDOCH, SSNE ID: 3315.

[2] Troppau [Opava]; HHSBöhm, S. 625ff.

[3] Vgl. ARENDT, Wallensteins Faktotum.

[4] Neisse [Nysa]; HHSSchl, S. 331ff.

[5] Leobschütz [Głubczyce]; HHSSchl, S. 275f.

[6] Jägerndorf [Krnov; Bez. Freudenthal]; HHSBöhm, S. 222ff.

[7] Cosel [Koźle]; HHSSchl, S. 72ff.

[8] Troppau [Opava]; HHSBöhm, S. 625ff.

[9] Teschen [Cieszyn, tsch. Těšín]; HHSSchl, S. 530ff.

[10] Zips [Spiš; Landesteil in Oberungarn, h. Slowakei].

[11] Jablunka-Pass [Jablunkovský prusmyk; Westkarpaten].

[12] Pleß [Pszczyna]; HHSSchl, S. 410ff.

[13] Beuthen O. S. [Bytom]; HHSSchl, S. 20ff.

[14] Tarnowitz [Tarnowskie Góry]; HHSSchl, S. 527ff.

[15] Rosenberg O. S. [Olesno], HHSSchl, S. 443ff.

[16] Schlacht an der Dessauer Brücke am 25.4.1626: In der Schlacht an der Dessauer Brücke besiegte Wallenstein die mansfeldisch-weimarischen Truppen unter Ernst von Mansfeld und die dänischen Kontingente unter Johann Ernst von Sachsen-Weimar und drängte sie über Schlesien und Mähren bis nach Ungarn ab. Vgl. auch KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld.

[17] Schloppe (Czlopa; Kr. Deutsch Krone]; HHSPr, S. 205f.

[18] Landsberg/Warthe [Gorzów Wielkopolski, Brandenburg, h. Polen]; HHSD X, S. 446ff.

[19] Bernstein [Kr. Soldin]; HHSD X, S. 423f.

[20] Küstrin [Kostrzyn; Kr. Königsberg]; HHSD X, S. 441ff.

[21] Granow (Grano) [Amt Peitz Schenkendöbern] vgl. wikipedia.org/wiki/Liste_der_Orte_im_Landkreis_Spree-Neiße.

[22] Stettin [Szczecin]; HHSD XII, S. 280ff.

[23] ARENDT, Wallensteins Faktotum, S. 63ff.

[24] Schivelbein [Świdwin; Kr. Belgard]; HHSD XII, S. 268f.

[25] Kolberg [Kolobrzeg]; HHSD XII, S. 220ff.

[26] Greifenhagen [Gryfino]; HHSD XII, S. 193f.

[27] MAHR, Monro, S. 95f.

[28] Toitenwinkel, heute Ortsteil von Rostock [Kr. Rostock]; HHSD XII, S. 127.

[29] Lenthwig: nicht identifiziert.

[30] Wenickel: nicht identifiziert.

[31] Weselsdorf [LK Ludwigslust].

[32] LORENTZEN, Schwedische Armee, S. 28 (nach KELLER, Drangsale, S. 342).

[33] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.

[34] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[35] MAHR, Monro, S. 134f.

[36] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.

[37] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.

[38] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[39] Karlstadt [LK Main-Spessart], HHSD VII,S. 343ff.

[40] Vgl. JUNKELMANN, „Der Du gelehrt hast meine Hände den Krieg“. JUNKELMANN, Tilly. Eine Karriere; JUNKELMANN, Tilly. Der katholische Feldherr; KAISER, Politik.

[41] ca. 11 m.

[42] MAHR, Monro, S. 147ff.

[43] MAHR, Monro, S. 154.

[44] Oppenheim [Kr. Mainz]; HHSD V, S. 279ff.; vgl. JUNKELMANN, Gustav Adolf, S. 370ff.

[45] MAHR, Monro, S. 156f.

[46] Landsberg a. Lech; HHSD VII, S. 385f.

[47] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.

[48] Ulm; HHSD VI, S. 808ff.

[49] Kaufbeuren; HHSD VII, S. 348f.

[50] Kempten (Allgäu); HHSD VII, S. 352ff.

[51] Memmingen; HHSD VII, S. 439ff.

[52] MAHR, Monro, S. 199.

[53] MAHR, Monro, S. 201.

[54] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.

[55] Vgl. die Erwähnungen bei ENGERISSER, Nördlingen 1634 (die umfassendste und detailierteste Darstellung der Schlacht).

[56] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.

[57] Hanau; HHSD IV, S. 199ff.

[58] WAAS, Chroniken, S. 142f.

[59] THEATRUM EUROPAEUM III, S. 394f.

[60] WAAS, Chroniken, S. 148.

[61] Gelnhausen; HHSD IV, S. 164ff.

[62] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.

[63] Steinheim a. Main; HHSD IV, S. 427.

[64] Bad Orb [Kr. Gelnhausen]; HHSD IV, S. 28f.

[65] KREUTER, Gelnhausen im Dreißigjährigen Krieg II, S. 68. Kreuter datiert nach dem alten Stil.

[66] Arheiligen, heute Stadtteil von Darmstadt.

[67] Darmstadt; HHSD IV, S. 79ff.

[68] Alzenau, vgl. Freigericht [hess. Kr. Gelnhausen und bayr. Kr. Alzenau]; HHSD IV, S. 143f.; Alzenau i. Ufr. [LK Aschaffenburg]; HHSD VII, S. 19f.

[69] Aschaffenburg; HHSD VII, S. 33ff.

[70] Freigericht [hess. Kr. Gelnhausen und bayr. Kr. Alzenau]; HHSD IV, S. 143f.

[71] Kälberau, heute Stadtteil von Alzenau.

[72] Kahl am Main [LK Aschaffenburg].

[73] Hörstein, heute Stadtteil von Alzenau.

[74] Wasserlos, heute Stadtteil von Alzenau.

[75] Michelbach, heute Stadtteil von Alzenau.

[76] THEATRUM EUROPAEUM III, S. 395f.

[77] Freigericht [hess. Kr. Gelnhausen und bayr. Kr. Alzenau]; HHSD IV, S. 143f.

[78] Miltenberg [LK Miltenberg]; HHSD VII, S. 448ff.

[79] Wetterau; HHSD IV, S. 457ff.

[80] Marköbel [Kr. Hanau]; HHSD IV, S. 323f.

[81] Büdingen; HHSD IV, S. 66f.

[82] Wächtersbach [Kr. Gelnhausen]; HHSD IV, S. 443f.

[83] Bergstraße; HHSD IV, S. 43f.

[84] KREUTER, Gelnhausen III, S. 69f.

[85] Geiselbach [LK Aschaffenburg].

[86] Gemeint ist die Kaiserpfalz Gelnhausen.

[87] KREUTER, Gelnhausen III, S. 70f.

[88] Worms; HHSD V, S. 410ff.

[89] Mainz; HHSD V, S. 214ff.

[90] Sachsenhausen, unter Frankfurt, HSSD IV, S. 126ff.

[91] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 314.

[92] GEYSO, Beiträge (1626), S. 52.

[93] Vgl. BRENDLE, Reichserzkanzler.

[94] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.

[95] Badura; Kočí, Der große Kampf, Nr. 270.

[96] CHEMNITZ, Geschichte II, S. 990.

[97] Ziegenhain; HHSD IV, S. 483ff.

[98] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 320f.

[99] Vgl. REBITSCH, Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.

[100] Worms; HHSD V, S. 410ff.

[101] Speyer; HHSD V, S. 350ff.

[102] Windecken [Kr. Hanau], HHSD IV, S. 475f.

[103] Ilbenstadt [Kr. Friedberg]; HHSD IV, S. 242.

[104] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 664f.

[105] Ehrenbreitstein [Stadt Koblenz]; HHSD V, S. 86f.

[106] LAHRKAMP, Werth, S. 75.

[107] zu der Zeit

[108] Seligenstadt (Kr. Offenbach); HHSD IV, S. 413f.

[109] gewaltsam.

[110] THEATRUM EUROPAEUM III, S. 771.

[111] Dillenburg [Dillkreis]; HHSD IV, S. 89ff.

[112] SCHOPP, Was ein Seligenstädter Mönch im Dreißigjährigen Krieg erlebte, S. 27f.

[113] 30.4.1637; vgl. auch WILLE, Hanau.

[114] SCHOPP, Was ein Seligenstädter Mönch im Dreißigjährigen Krieg erlebte, S. 25f.

[115] SCHOPP, Was ein Seligenstädter Mönch im Dreißigjährigen Krieg erlebte, S. 28. Nach WILLE, Hanau, S. 395, wurde der größte Teil von Ramseys Soldaten auf dem Marsch nach Hanau von den Kaiserlichen niedergemacht.

[116] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[117] SCHLOTTER, Acta, S. 280.

[118] Zinsen.

[119] Elbing [Elblag, Stadtkr.]; HHSPr, S. 45ff.

[120] Isobella Spens; vgl. MURDOCH, SSNE ID 6263.

[121] Nach KELLER, Drangsale, S. 339 am 29.

[122] GAIL, Krieg, S. 28f.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.