Miner, Hans Jacob

Miner, Hans Jacob; Hauptmann [ – ] Miner [Myner] stand als Kapitänleutnant  bzw. Hauptmann in ligistischen Diensten.

Bei dem Schmalkaldener[1] Chronisten Johann Georg Pforr heißt es: „Den 7. Januar: [1628; BW] ist der Obriste [Joachim Christian v. der; BW] Wahl mit deß General Tylli stab und leibcompagnia unter deß Capitänleutenant Johan Jacob Myners commando anhero kommen, welche companie zu fueß 300 man starck geweßen und alhier 3 gantzer jahr und 4 monat alhier gelegen. Und waß vor ein mercklicher uncost in wehrenter zeit uff dieße völcker gewendet worden, wird an seinem ortt gemeldet wird[en. Heist das mit einquartirung verschont zu pleiben, wie von den Darmbstadisch[en versprochen worden“.[2]

„Den 12. Febr: hat der Tillische Cap:leutenant Johan Jacob Myner mit Annen, Tyll Huts nachgelaßener wittiben /: welche des vatters schwester Anna tochter geweßen :/ ehelich verlobt. Und weill er ein Bapist, hat er den 15. dito zwey Jesuiten von Erfurtt[3] anhero holen laßen, welche ihn mit seiner vertrawten copuliren müssen. Nach Miners todt hat sie zum dritten man Sigmund Clemen Vöht bekommen“.[4]

„Das Jahr 1631 brachte dem Land durch die Kaiserlichen nur wenig Beunruhigung. Die Quellen berichten lediglich von einem Raub an Pferden, einer Brotlieferung von 60 000 Pfd. [= 750 Rthlr.] an Tillysche Truppen und der Einquartierung des Hauptmanns Hans Jacob Miner in Korbach.[5] Dafür machte man mit den schwedischen Alliierten erstmals unmittelbare Bekanntschaft. Wieder war es Korbach, das die Hauptlast zu tragen hatte. Für Rechnung der Kaiserlichen und der schwedischen Alliierten zusammen wurden in diesem Jahr 43 253 Rthlr. liquidiert“.[6]

Bei Pforr heißt es weiter: „Und dieweil der Schwedische Generalleutenand Baudiß in erfahrung kommen, daß die Keyserliche officirer, alß Obrist Saliß [Hans Wolf v. Salis; BW] und Capitänleutenant Miner, nicht allein etzlichen wein, sondern auch andere mobilien und außstehende schulden alhier hinterlassen hetten, alß hat er seinen hoffmeister und einen leutenant hinterlaßen, welche itzbemelter Keyserlich[er officirer sachen bemechtigen und zu sich nehmen müßen, worauff bemelter hoffmeister zugefahren und erstlichen deß Cap:leut: Miners schwiegervater, Valtin Clemen, vorgenommen und gezwungen, die schlüßell zu seines eidambs wein her[zu]geben müßen, dessen wein 164 eimer[7] geweßen. […] Nechst diesem hat der Baudisische hoffmeister, dass Johan Fichtell, des rahts alhier, Johann Jacob Miner, dem Keys: Cap:leut:, mit 1000 thlr schulden verhafftet <were>, berührter Fichtell aber ihme dieselbe nicht ehir außzahlen wollen, biß zuvor seine obligation, so er dem Miner übergeben, ihme dargegen wieder zurückgestellet würde. Alß hat der hoffmeister abermalß den Valtin Clemen vorgenommen und bemelte Fichtelsche obligation von ihme habenn wollen. Weil er aber sich entschuldiget, daß er solche nicht hette, aber er hatt [er] solches nicht glauben wollen, sondern Valtin Clemen und sein weib dahin getrieben, das sie ein leyblichen eyd schweren müßen, das sie bemelte handschrifft nicht bey sich hetten, auch nicht wüsten, wie dieselbe wehre. Endlichen hat er an Johan Fichtell begehret, berührte 1000 thlr gegen zurückgebung einer quittung außzuzahlen. Weil sich aber Fichtell solches gentzlich geweigert und zuförderst seine handschrifft haben wollen, weil ihme aber allerhand trangsall zugefügt worden und er ein solche starcke summe gelt in der eill nicht uffbringen können, alß hat er noch ein handschrifft uber sich geben müßen, solche 1000 thlr in einem jahr zu erlegen“.[8]

[1] Schmalkalden [Kr. Schmalkalden]; HHSD IX, S. 387ff.

[2] WAGNER, Pforr, S. 101.

[3] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[4] WAGNER, Pforr, S. 102.

[5] Korbach [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 275ff.

[6] SEIDEL, Waldeck, S. 54.

[7] 1 Eimer = 79, 37 Liter.

[8] WAGNER, Pforr, S. 108f.

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