Kleinreuth [?], N

Kleinreuth [?], N; Obristwachtmeister [ – ] Kleinreuth war 1640 bayerischer Obristwachtmeister im Regiment Andreas Kolb von Rhaindorf.

Das Kolb’sche Kürassier-Regiment (8 Kompanien, zusammen 771 Mann) lag ab Dezember 1640 im Herzogtum Neuburg. „Ins obere Donautal kamen die Kürassiere und zwar nach Lauingen[1] 1 Kompagnie unter Obrist-Wachtmeister von Kleinreuth (100 Mann und 115 Pferde), nach Gundelfingen[2] und Höchstädt[3] je eine halbe Kompagnie und ebensoviel ins Landgericht Höchstädt und Pflegamt Tapfheim.[4] Ende Dezember trafen die Truppen ein; die Versorgungsbezüge wurden aber schon vom 15. Dezember an gerechnet. Lauingen musste für die Mannschaft monatlich 1774 fl. und für Futter 215 fl. aufbringen. Die Stadt richtete deshalb am 19. Dezember an den Herzog Wolfgang Wilhelm ein wehmütiges Schreiben mit dem Bemerken, dass es mit der Bürgerschaft wegen der grossen Lasten »ad extremum« gehe, aber es kam keine Hilfe. (Auch die Dörfer hatten Einquartierung. Beide Riedhausen[5] erhielten 3 Reiter und 1 Marketender, obwohl in beiden Ortschaften nur mehr 18 Personen vorhanden und die Häuser bis auf den Grund verwüstet waren)“.[6] „Lauingen musste also noch bis zum Ende der Winterquartier, die am 15. Mai aufgehoben wurden, die Kürnreuth’sche Kompagnie vom Kolb’schen Regimente unterhalten. Die Gesamtkosten dafür beliefen sich in diesen 5 Monaten auf 10826 fl. 23 kr.“[7] Wahrscheinlich ist hier mit Kleinreuth jedoch Kürnreiter => „Miniaturen“) gemeint.

[1] Lauingen (Donau) [LK Dillingen/Donau]; HHSD VII, S. 396f.

[2] Gundelfingen a. d. Donau [LK Dillingen/Donau]; HHSD VII, S. 257ff.

[3] Höchstädt a. d. Donau [LK Dillingen]; HHSD VII, S. 301f.

[4] Tapfheim [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 735.

[5] Riedhausen, heute Ortsteil von Günzburg [LK Günzburg].

[6] RÜCKERT, Lauingen II, S. 23.

[7] RÜCKERT, Lauingen II, S. 28.

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