Kaltschmidt von Eisenberg, Dr. Johann Baptist

Kaltschmidt von Eisenberg, Dr. Johann Baptist; Kanzler [ -1662] Dr. Johannes Kaltschmidt [Kalkschmit][1] stammte aus dem Elsass, stand als Reichshofrat und Kanzler des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich in habsburgischen Diensten. Er hatte als herzoglich-mecklenburgischer Rat am 7.2.1633 den Reichadel mit dem Prädikat „von Eisenberg“ erhalten.[2] Am 27.11.1659 wurde er in den Freiherrnstand erhoben.[3]

1642 war er mit den Verhandlungen um den Goslarer Frieden[4] beschäftigt. Der Hildesheimer[5] Arzt und Chronist Dr. Jordan hält in seinem Tagebuch unter dem 5./15.1.1642 fest: „Morgens nach 8 bis umb 12 Uhr that B. Johan Mellinger ausführliche Relation der Goslarischen Tractaten mit dem Haus Braunschw. wegen des Stifts und der Stadt Hildensem[6] und daéinig und allein uf den Kayserl. Praesidio beruhete, welches dennoch moderirt uf 500 zue Fueß und 100 zue Pferd, – müsste aber bisweilen nach Erforderuzng des Status auf ein und mehr Tausend, ja wohl eine ganze Armee extendirt werden, wie sich der Kayserl. Canzler Kalkschmit herausgelassen – , konnte gelassen werden und die müsste die Stadt allein erhalten, und hätten das Haus Zell[7] und Braunschw. dieses meist verursacht 1) indem sie dem Kayser alsbald die weiche Seiten gegeben, 2) der Stadt Hildensem Abgesannte nicht alsbald zu Anfang bei den Tractaten gelassen, 3) und den punct wegen der Stadt, der in der Mitte gestanden, zuletzt sitzen gelaßen, bis das gesambte Haus wegen des Stifts und ihres Status mit Kayserl. sich ganz verglichen“.[8] Und unter dem 22.1/1.2.1636 heißt bei Dr. Jordan: „D. Melchior Hoffmeister thut Relation wegen der Braunschw. Reise und Erklärung der Hansae, und dass sie gerathen, eine Legation an Kayserl. Maj. und Chur-Cölln zu thun. Sie, die Hanse, auch verboten, dass die Stadt Hildesheim nicht mügte überschwellet werden, sie wollten alle würklich bey uns treten, hiebey wird extra ordinary berichtet, dass Chur-Cöllnische Gesannte zue Goßlar[9] den projecten stark contradicirt mit der Communication, dafern Ihr Kayserl. Maj. Ihrer Churfürstl. Durchlaucht allermaßen wegen des Stifts nicht begegnen würden, sie alsdann die Extremitaet-Mittel für die Hand nehmen müßten. Es ward auch ein intercessional Schreibendt Chur-Sachsens an Ertzherzog Leopold Wilhelm verlesen wegen hiesiger Stadt, war etwas und garnichts. Summa: der Handel ward immer verworrener, den der von Landsbergk, Caput legationis Coloniensis, wie er vermekt [vermerkt !], die Contrari Sentenz der Kayserl. Subdelegirten und er darauf zue peroccupiren nach dem Erzherzoglichen Hauptquartier gehen wolle, vermerkend aber, dass der Canzler Kalkschmit ihnen uf der Reise nach dem Erzherzog und von dannen nach dem Kayser zuvorgekomen, er sich nach Chur-Cölln gewandt“.[10]

Im Juni 1645 hatte Leopold Wilhelm Melchior von Hatzfeldt mitgeteilt, Tattenbach sei in Neumarkt[11] und es würden Gespräche wegen seiner Entlassung geführt. Die finanzielle Lage bereite allerdings Schwierigkeiten.[12] Wie Johann Kaltschmidt, der Kanzler Leopold Wilhelms, Hatzfeldt in diesem Monat aus Wien mitteilen konnte, werde dieser auf Ehrenwort entlassen. Es bestehe Hoffnung auf eine baldige Zusammenkunft mit Leopold Wilhelm. Gallas stehe bei Schüttenhofen.[13] Im Juli ging es um die Verhandlungen zwischen Tattenbach und Hatzfeldt in Neumarkt, dessen hohe Ranzionszahlungen und das Erscheinen Torstenssons vor Brünn.[14] Rákóczis Verhalten sei nicht einzuschätzen.[15] Der im Dezember in Linz[16] weilende Kaltschmidt teilte Hatzfeldt im Dezember mit, das Oberkommando in Westfalen sei an Melander [Holzappel] übertragen worden.[17]

Im Mai 1646 ging es im Briefwechsel mit Melchior von Hatzfeldt um die notwendigen Maßnahmen gegen die in Bayern eingefallenen schwedischen Truppen und notwendige Entlastungsangriffe sowie um die Versorgung der Truppe mit Waffen und Proviant.[18]

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[1] Vgl. die Erwähnungen bei KELLER; CATALANO, Die Diarien.
[2] KNESCHKE, Adels-Lexikon Bd. 5, S. 5.
[3] SCHIMON, Adel von Böhmen, S. 58.
[4] Vgl. dazu REIMANN, Goslarer Frieden.
[5] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[6] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[7] Celle; HHSD II, S. 94ff.
[8] SCHLOTTER, Acta, S. 363f.
[9] Goslar; HHSD II, S. 174ff.
[10] SCHLOTTER, Acta, S. 365f.
[11] Neumarkt i. d. OPf.; HHSD VII, S. 505f.
[12] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. N. 153.
[13] Schüttenhofen [Sušice, Bez. Klattau]; HHSBöhm, S. 558.
[14] Brünn [Brno]; HHSBöhm, S. 68ff.
[15] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 241.
[16] Linz; HHSÖ I, S. 66f.
[17] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 241.
[18] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 241.
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