Heusner von Wandersleben, Sigismund

Heusner von Wandersleben, Sigismund; Generalkriegskommissar [17.4.1592 Coburg – 12.4.1645 Wittenberg] Sigismund [Sigmund] Heusner [Heussner, Häussner, Heysener, Heisener, Heißler, Heißner, S. von Wandersleben] von Wandersleben[1] war schwedischer, dann kaiserlicher Generalkriegskommissar.

Heusner war der Sohn des sächsisch-coburgischen Kammersekretär Sigismund Heusner und dessen Ehefrau Dorothea Miltner. Nach seinem ersten Schulbesuch in Coburg[2] kam Heusner 1600 mit acht Jahren nach Heidelberg[3] in den Haushalt des pfalzgräflichen Rat Preterott.

Mit 19 Jahren immatrikulierte sich Heusner im Sommersemester 1611 an der Universität Jena.[4] Mit seiner Immatrikulation vom 3. Juli 1615 wechselte er nach Heidelberg, um dann an die Universität Leiden[5] zu gehen.

Von dort aus ging er für drei Jahre als Hofmeister zu einem polnischen Adligen nach Frankreich. Danach trat Heusner eine Frankreichreise in eigener Regie an. Nach Deutschland zurückgekehrt, trat 1618 als Geheimsekretär in den Diensten des Herzogs Johann Casimir von Sachsen-Coburg, dann in die des Johann Ernst von Sachsen-Weimar. Zusammen mit seinem in Heidelberg[6] lebenden Sohn hatte er einen sehr effektiven Informationsdienst aufgebaut, dessen sich auch der Rat von Nürnberg[7] bediente. So gibt es in den Nürnberger Ratsverlässen der ‚Älteren Herren‘ einen Eintrag, nach dem wegen ‚Communication der Avisen und Zeitungen‘ dem Geheimsekretär Häussner und seinem Sohn 10 Goldgulden verehrt wurden.[8]

Am 3.11.1628 heiratete er Anna Maria, eine Tochter des sächsisch-weimarischen Rats und Rentmeisters Johannes Evander.

Nach der Schlacht bei Breitenfeld[9] (17.9.1631) war er in die Dienste Herzog Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar getreten und zum Rat ernannt worden. Heusner führte im Auftrag des Herzogs Verhandlungen mit den kaiserlichen Truppen und er vertrat ihn am schwedischen Hof. In den Jahren 1631 bis 1638 hatte er das Amt eines schwedischen Generalkriegskommissars inne.

„Kitzingen[10] war nun also eine befreite und besetzte Stadt zugleich, die sich obendrein auch noch der besonderen Fürsorge der schwedischen Herren erfreute. Gleich die erste im Kitzinger Archiv erhaltene Urkunde aus der Schwedenzeit gibt davon Zeugnis. Schon am 12. Oktober wandte sich der schwedische Rat und Generalkriegskommissar Sigismund von Heussner an Bürgermeister und Rat und forderte Verpflegung für die schwedischen Truppen. ‚… Wann dann die Notdurft erfordert, …, wollen die Herren die unfehlbare Verordnung tun, damit alsbald zwanzigtausend Pfund Brot und fünfundzwanzig Faß[11] Wein … gegen Würzburg[12] in das Lager geführt werden’ (317, 105). Und schon wenige Tage später forderte er, jetzt aus Würzburg direkt, für eine ‚eilend Geldhülff’ binnen 10 Tagen 3 000 Gulden in Geld oder Silbergeschirr. Dieser enormen Anforderung konnte die Stadt nicht sofort nachkommen. Deshalb mahnte Heussner am 28. Oktober und am 3. November noch zweimal das fehlende Brot an, immer in höflichem, fast freundlichen Ton: ‚… also wollen sie ungesäumt Anordnung machen, dass der Überrest des Brotes unfehlbar eingeschickt … werden möge … Ihnen sonst mit günstigem Willen gewogen“ (317, 109).

„Noch ehe diese zweite Mahnung[13] in Kitzingen[14] eingegangen war, hatte sich dort ein Major Georg Reinhard auf dem Rathause gemeldet. Er bat um Nachtquartier und wies dann ein Patent des schwedischen Königs vor, das ihm die Forderung von 1 200 Gulden[15] zur Anwerbung von Rekruten anwies. Gleichzeitig begehrte er zur Unterhaltung dieser noch anzuwerbenden Truppe auch mehrere Tausend Gulden an Sold. Der Rat war ratlos ! In einem Schreiben an Generalkriegskommissar Heussner wies er auf die Unmöglichkeit hin, zusätzlich zur ersten Forderung auch noch den Major Reinhard zufriedenstellen zu können. Gleichzeitig bat er um Auskunft, ob eventuell die letzte Rate der ‚eilend Geldhülff’ von 1 000 fl auf des Majors Forderung von 1 200 Gulden angerechnet werden könne (317, 108). Eine Antwort auf diese Anfrage findet sich nicht im Archiv, wohl aber eine erneute, fast flehende Bitte der Stadt an Heussner, dem Major Reinhard einen anderen Musterungsplatz anzuweisen, oder zumindest die insgesamt schon bezahlten 3 000 Gulden auf die von Reinhard geforderten 4 176 Gulden – denn das war die exakte Forderung – anrechnen zu dürfen (317, 111 und 113).

In Kitzingen war man über das Auftauchen und die Forderungen des Major Reinhard auch deshalb so überrascht und konsterniert, weil die Stadt geglaubt hatte, vor weiterem Unbill geschützt zu sein: Gewissermaßen als Gegenleistung für das Aufbringen der eilend Geldhülff hatte Gustav Adolf der Stadt einen Schutzbrief ausgestellt (am 26. Oktober 1631), in dem er ‚… das Ampt und Stadt Kitzingen aus sonderbarer (besonderer) königlicher Milde und Gnade … in unseren Spezialschutz, Schirm, Protektion und Salva-Guardia auf- und angenommen …’.[16] Und nun zeigte es sich, wie wenig sogar ein königlicher Schutzbrief galt ! In einer Bittschrift an den König schilderte der Rat nun die Situation der Stadt, die sich durch fortwährende Durchzüge von militärischen Einheiten in einer äußerst kritischen Versorgungssituation befand, besonders im Hinblick auf den nahen Winter. Auch dieses Schreiben schloß mit der fast schon obligatorischen Bitte um Reinhards Abberufung (317, 114). Denn der stellte über die schon bekannten Forderungen hinaus auch für sich persönlich und für sein Offizierskorps enorme Ansprüche. So beanspruchte Reinhard pro Woche 50 Reichstaler, seine Offiziere wollten sich mit nicht weniger als 30 Reichstaler pro Kopf zufrieden geben ! (Ratsbuch 1630-56 Eintrag vom 12.10.31).

Die Stadt konnte diese enormen Summen nicht mehr aufbringen: Der Stadtsäckel war leer. So versuchte man auf die verschiedensten Weisen zu Geld zu gelangen. Zunächst machte man eine Anlag, d. h. der Rat legte jedem Bürger seinem Vermögen gemäß einen Anteil an der Schuld auf. Als diese Möglichkeit ausgeschöpft war, versuchte man auswärts Geld zu leihen. Schon am 31. Oktober 1631 hatte die Stadt beim Kitzinger Bürgermeister David Wollenberger 200 Reichstaler geliehen. Jetzt ging der Rat den würzburger Statthalter Wolf Dietrich Truchsess von Wetzhausen um ein Darlehen an, vergeblich (317, 119). Noch andere Quellen versuchte die Stadt aufzutun. Da lagerte immer noch Wein in der Stadt, der allerdings wegen des Notverkaufs nur einen geringen Erlös bringen konnte. Mehr versprach sich der Rat vom Verkauf von Silbergeschirr. Man hatte gehört, daß der Nürnberger Münzmeister Lauer ebenso wie der Fürther[17] Münzmeister Konrad Stützer Silber ankaufen würde. Beiden bot der Rat daraufhin für 100 Mark gutes altes Silber an (= 23, 3 kg) und hoffte, dafür einen guten Preis zu erlösen (317, 132 und 134). Offensichtlich war dieses Geschäft kein großer, zumindest kein langfristiger Erfolg. Denn schon am 28. Februar stellte man einem namentlich nicht genannten Boten einen Passzettel aus, der den Inhaber als Beauftragten der Stadt in einem Geschäft mit dem Nürnberger Münzhändler Christoph Saar auswies (317, 133). Unter dem 25. Februar erfahren wir von einem weiteren Versuch (Ratsbuch 1630-56, Eintrag vom 5. Februar 1632). Dieses Mal sollten auch die beiden Schützenketten zur Rettung gemeiner Stadt soweit angegriffen werden, ‚… daß die ältist und vornehmbste Stück zum Eingang einer anderen vor- und uffbehalten werden’. Gewiß ein schwerer Entschluß des Rates, auch wenn Ketten und (Schützen)Becher in besseren Zeiten wieder ‚… zum besseren Stand kommen’ sollten.

Die Geldprobleme wurden mit zunehmender Zahl und Dauer der Einquartierungen immer schwieriger und konnten kaum mehr gelöst werden. Auch ein förmliches Schuldanerkenntnis, wie es Bürgermeister und Rat dem Obersten [Johann; BW] Vitzthum [v. Eckstädt; BW], dem Vorgesetzten des Major Reinhard über die noch geschuldeten 2 976 Reichstaler ausgestellt hatten, garantierte keine Begleichung der Schuld. Als das Militär schließlich zu Selbsthilfe griff, zu requirieren begann und mit einem schwunghaften Handel von Einquartierungsplätzen die ohnehin ausgebluteten Kitzinger noch stärker unter Druck setzte (317, 125), wurden Kitzinger Ratsmitglieder in Schweinfurt[18] beim Generalkriegskommissar, beim Kanzler [Axel Oxenstierna; BW] sowie bei mehreren hohen Offizieren vorstellig. In offenen und ehrlichen Worten schilderten Jobst Spüet, Martin Kueß und Klaus Strigler die Situation der Stadt. Sie forderten für die Zukunft die Verschonung der Stadt von Einquartierungen. Falls dies dennoch einmal unumgänglich sein sollte, müßten wenigstens Quartier und Verpflegung genauestens geregelt werden, um solche Auswüchse, wie sie bei der Anwerbung von Rekruten durch Major Reinhard vorgekommen waren, von vornherein auszuschließen. Weiter sollten Salva-Quardi, die eine Belastung für eine jede Gemeinde darstellten, abgezogen werden. Schließlich baten die Vertreter Kitzingens noch um Wiederherstellung der Mainbrücke, um die Stadt wieder an Handel und Versorgung anzuschließen (317, 126 und 127). Auf diese Vorstellungen hin erließ Feldmarschall Horn ein ‚Decretum’ an Reinhard mit der Aufforderung, sich an die Einquartierungsvorschriften zu halten (317, 311). Doch half auch dieser Befehl nicht ab. Schon am 19. Februar wurde die Stadt erneut beim Amtmann vorstellig: Reinhard habe seine Truppen jetzt doch schon seit längerem komplett angemustert, man bitte flehentlich um seinen Abzug. Ein Bittschreiben mit ähnlichem Inhalt ging auch an den Generalkriegskommissar (317, 139). Das schwedische Regiment jedoch reagierte auf seine Weise. In einem Schreiben vom 19. Februar forderte Kommissar Heussner die immer noch rückständigen Kontributionsgelder an und drohte im Nichtbringungsfalle sogar mit Exekution ! (317, 137) Ein zweites Schreiben mit derselben Drohung folgte am 17. März (317, 142), und dann erschien tatsächlich am 24. April ein königlicher Kommissar, der die Zwangsvollstreckung vornehmen sollte. Aber wieder einmal gelang es Bürgermeister und Rat mit Hinweis auf die momentan laufenden Verkaufsverhandlungen des 1629er Weins die Vollstreckung abzuwenden. Im Juni 1632 war endlich diese Restschuld aus der ‚eilend Geldhülf’ getilgt. In einem Bittschreiben an das würzburger Regiment um Erlass der Weinsteuer erklärte der Rat, man habe den köstlichen 1629er, der doch an die 60 Gulden das Faß wert gewesen wäre, um 33 ½ Gulden abgeben müssen, nur wegen dieser Restschuld aus der Geldhülf ! Deshalb bitte die Stadt jetzt um Erlass der Weinsteuer“.[19]

Der Erfurter[20] Kleriker Caspar Heinrich Marx hielt unter dem 29.9.1631 in seinem Diensttagebuch fest: „Kam der Schwedische General Commissarius Herr Sigismundt Heusner in hiesige Stadt, begehrte vomb Magistrat Quartier imb Erfurtischen gebiet, für die konigliche Schwedische ankommende Armee. Item sollen deputati aus dem Raht naher Weimar[21] abgefertiget werden, welchen Ihre Fürstliche Durchlaucht Hertzog Wilhelm ein ferners anzuezeugen hette“.[22]

„Wilhelms Bedingungen für die Annahme des schwedischen Generalats waren, daß, sollte er von Land und Leuten vertrieben werden, er ein Jahresgehalt von 10.000 Rt. erhalte und daß Schweden Werbezuschüsse zahle. Mit diesen Zuschüssen wollte er 3000 Mann, auf eigene Kosten aber zusätzlich 2000 Mann zu Fuß und 1500 Reiter werben. Am 5.10.1631 erfolgte seine Ernennung als schwedischer Statthalter von Thüringen und Erfurt.[23] Mit den Werbungen hatte der Herzog am 12. Oktober begonnen. Er selbst warb zwei Regimenter, ein Leibregiment zu Fuß und eines zu Roß. Zwei weitere Infanterieregimenter und eins zu Roß warben die von ihm bestallten Obersten Thomas Sigmund von Schlammersdorff (ein Verwandter des Nürnberger Generalleutnants Balthasar Jakob), Philipp von Liebenstein und der Oberstleutnant (Wolf Jaroslav) von Steinbach.

Die Sollstärke der Regimenter betrug 8 Kompanien à 150 Mann zu Fuß mit je 450 Rt. pro Kompanie pro Kompanie ‚Laufgeld‘ und 125 Reiter je Kompanie zu Roß mit 1000 Rt. je Kompanie ‚Anrittsgeld‘. Die Regimenter zu Pferd, normalerweise auch 8 Kompanien stark, erreichten hier meist nur 2 bis 4 Kompanien. Die tatsächlichen Stärken bewegten sich bei den Fußregtruppen bei 100 Mann pro Kompanie, bei der Kavallerie zwischen 40 und 80 Pferden pro Cornet. Da nur geringer Vorrat an barem Geld vorhanden war, konnten nur wenige Offiziere und diese nur zum Teil die Werbegelder ausbezahlt bekommen. Auch die Stände zeigten wenig Neigung zur Zahlung von Kontributionen. Herzog Johann Casimir von Coburg hielt die von ihm verlangte Summe von 7800 Rt. Für unerschwinglich, auch Wilhelms Onkel Johann Ernst von Sachsen-Eisenach verweigerte dem  Oberstleutnant Steinbach jede Zahlung von Werbegeldern und die Grafen von Schwarzburg (Rudolstadt) zahlten den Offizieren des Obersten Schlammersdorff die Gelder nur zum Teil. Wilhelm sah sich schließlich genötigt, bei Erfurter Kaufleuten zu borgen, um etwas an barem Geld zur Hand zu haben. (Huschke, S. 11/12). Gustav Adolf wurde aufgrund dieser zögerlichen Fortschritte seines Generals langsam ungehalten. Dem Generalkriegskommissär Sigmund Heußner von Wandersleben gegenüber äußerte er: ‚Ihr fürstlichen Gnaden seien zu fromm und es töte doch kein Freund wider den anderen einen Ernst brauchen‘. (Ebd. S. 14)“.[24]

„Gustav Adolf gab nach dem Abzug Tillys von Nürnberg seinen geplanten Marsch auf und wandte sich gegen den Rhein. Feldmarschall Horn erhielt den Befehl, zum Schutz Frankens und der Verbindung mit Kursachsen nach Bamberg[25] vorzurücken. Seine Armee sollte durch schwedische Truppen unter [Philipp Reinhard; BW] Graf Solms, durch das Kriegsvolk des Markgrafen von Bayreuth und Herzog Wilhelms Regimenter verstärkt werden. Gustav Adolf forderte deshalb den Herzog auf, mit 3000 Mann zu Fuß und 10 Kompanien Reitern zu Horn zu stoßen oder sie, wenn er sich selbst lieber der Verteidigung Thüringens widmen wolle, unter der Führung eines Offiziers zum Feldmarschall zu schicken. Horn, bereits im Marsch auf Bamberg, bat den Herzog ebenfalls um Abfolgung der Truppen.

Wilhelm mußte wohl oder übel dem Befehl des Königs Folge leisten. Das Kommando über seine Truppen beabsichtigte er aber selbst zu führen, da er, wie er sagte, ‚nichts Sonderliches von qualifizierten Personen’ habe, den Soldaten ihr Sold noch nicht gezahlt sei und sie im Kriegsdienst unerfahren wären, weshalb er fürchte, daß ‚ohne Unser Beisein’ sie ‚fortzubringen, schwer einhergehen’ werde. Er wollte sie bei Eisfeld[26] sammeln und sich dann mit Horn bei Koburg[27] vereinigen. Bis zu seiner Ankunft sollte Generalkriegskommissar Heusner in der Gegend von Eisfeld die Regimenter zusammenziehen. Nachdem die Offiziere am 25. Dezember den Befehl erhalten hatten, sich am 30. zum Marsch bereit zu halten, auch Maßnahmen zur Freimachung der tief verschneiten Straßen über den Wald getroffen worden waren, ergingen um die Jahreswende die Befehle zum Abmarsch nach Eisfeld. Auf drei Wegen sollten die Truppen nach Süden vorrücken; eine Abteilung werraaufwärts, eine zweite von Arnstadt[28] über die Pässe bei Ilmenau[29] und Gehren[30] und eine dritte über Saalfeld und Gräfenthal. Am 8. Januar sollte die Armee um Eisfeld versammelt sein. In Erfurt ließ er einige Kompanien und in den an das Eichsfeld grenzenden Landen den Obersten [Georg v.; BW] Uslar zurück. Die Truppen waren schon auf dem Marsch, als dem Herzog gemeldet wurde, daß Pappenheim aus Westfalen heranziehe. Da er dessen Vorrücken gegen das Eichsfeld und Erfurt gerichtet glaubte, entschloß er sich sofort, dem Feind den Einfall nach Thüringen durch starke Truppenansammlungen auf dem Eichsfeld zu sperren. Am 3. Januar gab er einem Teil der Truppen Gegenbefehl auf das Eichsfeld. Oberst Uslar sollte sie um Heiligenstadt,[31] das zum Hauptquartier bestimmt war, zusammenzuziehen. Die Infanterieregimenter Schlammersdorf, Liebenstein, Mitschefal, Kemnitz und das Courvillesche Reiterregiment ließ er nach Eisfeld marschieren. Heusner wurde beauftragt, sie zu Horn nach Schweinfurt zu führen.[32] Am 7. Januar lagen sie zwischen Heldburg[33] und Eisfeld unter Oberst Schlammersdorf, dem Heusner, der zu Horn nach Schweinfurt gerufen worden war, das Kommando übergeben hatte, bereit“.[34]

Heusner hatte in Schweinfurt sein Hauptquartier, während der Belagerung Kronachs[35] im März 1632 war er in Neuhaus-Schierschnitz.[36]

„Der Gunst des Schwedenkönigs erfreuten sich jetzt vor allem die protestantischen Städte und Adeligen, die mit ansehnlichen Landschenkungen bedacht wurden, nicht in letzter Linie die Reichsstadt Schweinfurt, die Gustav Adolf geradezu mit Gnaden überhäufte. So stellte er ihr, wohl auf Verwendung des Fabritius [Schweinfurter Advokat Dr. Johann Friedrich Schmidt, gen. Fabritius, Kanzler der schwedischen Zwischenregierung in Würzburg; BW], zu Frankfurt a. M.[37] am 2. Februar [a. St.; BW] 1632 eine Schenkungsurkunde aus, die auch für Gochsheim[38] und Sennfeld[39] von Bedeutung war, weil dadurch Schweinfurt nicht nur die Reichsvogtei über diese Dörfer zurückgewann, sondern auch die Einkünfte des Klosters Ebrach[40] daselbst erhielt. Dazu kamen noch die Zinsen und Gülten des Klosters in Grettstadt[41] und den beiden Euerheim, der Zehnt auf Schweinfurter und Oberndorfer[42] Markung, die Höfe Dambach und Hoppach und die Waldungen Hain und Iheusung.

Am 2./12. März fügte der König noch dazu die Dörfer Grettstadt, Röthlein,[43] Grafenrheinfeld,[44] Garstadt,[45] Hergolshausen,[46] Schnackenwerth,[47] Geldersheim,[48] Egenhausen,[49] Oberwern,[50] Kronungen,[51] Dittelbrünn,[52] Hambach,[53] Uechtelhausen,[54] Hesselbach, den Reichelshof, Bergrheinfeld,[55] Weyer,[56] Dorf und Kloster Heidenfeld[57] und am 18./28. März Waigolshausen[58] zur Entschädigung der Bürger, welche ihre Gärten und Felder zum Festungsbau hatten hergeben müssen; denn Schweinfurt war zu einem der Hauptstützpunkte der schwedischen Waffen ausersehen und erhielt eine verstärkte Umwallung.

Am 15./25. März erging an den Generalkommissar Heusner der Befehl, die Stadt in ihre neuen Besitzungen einzuweisen und vor Kriegslasten zu schützen und dieser erteilte daher am 10./20. April dem Schweinfurter Stadtkommandanten Karl Hardt den Auftrag, die Stadt und ihre Dörfer von Einquartierungen und Vorspanndiensten zu befreien; dafür wurden die Bauern zum Schanzenbau herangezogen.

Drei Wochen vorher hatte der Stadtkommandant der Gemeinde Gochsheim einen eigenen Schutzbrief folgenden Inhalts ausgestellt:

Demnach von der Königl. Mayt. zu Schweden, unsern gnädigsten König und Herrn, der Evangelische Flecken Gochsheim wegen zuvor hero vielfältig erlittenen Durchzug Einquartirungen und Stillagern aus sonderbahren Königl. Mild und Gnad gnädigst Salvaguardirt und befreyet worden, Als wolle mein daselbsten verordnete lendiger Salvaguardia nicht zugeben, daß mein ohne sonderbahre habende und mir zuvor hero eingeschickte Ordonandz der Orten Quartier machen oder nehmen, sondern mich uf begebenden unverhofften Fall ein solches also balden berichten und fernern Bescheidts gewarten.

Signatum im Hauptquartier

Schweinfurt den 22. März ao 1632

Höchst gedachter Ihrer Königl. Mayt.

bestellter Obrister und Comandant

Carl Hardt.

Als trotzdem der Obristwachtmeister Joachim Ludwig von Seckendorf sich in Gochsheim einquartierte und die Bewohner schwer heimsuchte, obwohl Bürgermeister und Rat der Reichsstadt sich für sie verwandten, bekam er auf ihre Beschwerde von dem Generalkommissar ganz gehörig den Kopf gewaschen“.[59]

Anfang Dezember [1632; BW] kamen plötzlich bedrohliche Nachrichten aus Hessen. [Jost Maximilian v.; BW] Gronsfeld, der von Pappenheim[60] in Westfalen zurückgelassen worden war, zog auf Fritzlar[61] und machte Miene, seine Winterquartiere im Hessischen zu nehmen. Landgraf Wilhelm bat Herzog Wilhelm und Herzog Bernhard um Unterstützung. Wilhelm setzte sich bei Bernhard und Oxenstierna für den Landgrafen ein und forderte sie auf, ein paar tausend Reiter und 3000 Mann zu Fuß unter dem Kommando Taupadels oder Kniphausens nach Hessen zu senden. Er selbst wollte noch 5-6000 Reiter dazu stoßen lassen.

Oxenstierna erklärte, dem bei der Armee befindlichen hessischen Kriegsvolk den Befehl zum Rückzug nach Hessen geben zu wollen. Herzog Wilhelm IV. möge noch einige Truppen bei Erfurt zusammenziehen und zum Landgrafen schicken, dann werde man den Gronsfeld gewachsen sein. Herzog Bernhard ließ seinem Bruder noch dessen Leibregiment zu Fuß abfolgen. Zu mehr waren beide nicht zu bewegen. Der Reichskanzler gab lediglich zu, daß Oberst Taupadel die Truppen zum Landgrafen führe.

Herzog Wilhelm war dagegen der Ansicht, daß man gegen Gronsfeld eine besondere Armee schicken müsse. Durch den ehemals hessischen, jetzt braunschweigischen Generalmajor Thilo Albrecht von Uslar war er von eigenen Werbungen des Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig in Kenntnis gesetzt worden, ‚welches Werk Wir dem Hauptstatu nicht unverträglich befinden, nachdem sich sonderlich des Herzogs Ld. der Alliance gemäß bezeigen und das Direktorium bei Uns verbleiben lassen‘ will. Zu diesem 1000 Reiter und eine Brigade zu Fuß starken braunschweigischen Korps und dem 1000 Reiter und 2 Brigaden Fußvolk starken hessischen Heer sollten noch 3000 Reiter und zwei starke Brigaden Fußvolk von der Hauptarmee nach Hessen geschickt werden. Dann wäre eine Streitmacht beisammen, mit der man Gronsfeld von der Weser werde vertreiben können. Diese Streitmacht sollte ihm unterstellt werden. Doch wollte er zur Unterstützung den Generalmajor Kniphausen bei sich haben, für den Fall, daß er selbst seiner Krankheit wegen die Führung nicht übernehmen könne. Dieser sollte von ihm die Anweisungen empfangen. Bernhard dagegen sollte mit dem größeren Teil der Haupotarmee nach Franken ziehen und Bamberg besetzen. Den Plan gab er seinem Bruder und dem Reichskanzler bekannt und bat sie um eine persönliche Zusammenkunft, in der man einen gemeinsamen Beschluß fassen könne. Heusner sollte ihm im Hauptquartier das Wort reden und zu besserem Nachdruck die erneut vom Landgrafen eingegangenen Hilfsgesuche vorlegen.

Oxenstierna nahm Herzog Wilhelms Vorschlag einer Teilung der Armee an, ohne aber auf dessen persönlichen Wünsche irgendwelche Rücksicht zu nehmen. Am 20. Januar teilte er die Armee. Den kleineren Teil, der zur Besetzung Frankens ausersehen war, erhielt Herzog Bernhard. Generalmajor Lohausen war ihm als schwedischer Offizier beigegeben. Den größeren Teil, der zur Bekämpfung Gronsfelds an die Weser gehen sollte und dem Kniphausen als schwedischer Feldmarschall beigeordnet war, erhielt aber nicht Herzog Wilhelm, sondern Herzog Georg von Lüneburg. Oxenstierna setze damit Herzog Wilhelm gegenüber die Politik Gustav Adolfs fort“.[62]

Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen nahm 1633 Heusner in die „Fruchtbringende Gesellschaft“ auf. Er verlieh ihm den Gesellschaftsnamen „der Räumende“.

„Nach seiner Ankunft in Bamberg am 7. März 1633 hatte Bernhard die Stadt mit erheblichen Kontributionsforderungen über-zogen. Die Stadt sollte 200.000 Reichstaler in die Kriegskasse einzahlen, die je zur Hälfte von den Bürgern und von der Geistlichkeit aufgebracht werden sollten. Der schwedische Kommissär Heußner von Wandersleben verlangte vom Jesuitenkolleg 30.000 Taler, die er jedoch, nachdem man die Unmöglichkeit dieser Forderung dargelegt hatte, auf 12.000 Taler herabminderte. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, wurden aus dem Jesuitenkolleg und den anderen Ordensklöstern je 2 Priester auf das Rathaus gebracht, ebenso eine Anzahl von Ratsherren in Gewahrsam genommen. Die Bürgerschaft konnte schließlich 12 bis 13.000 Taler aufbringen, die Jesuiten zahlten nur 300 Taler, die Benediktiner dagegen 4000 Taler für ihre Freilassung. Dem Bettelorden erließ Bernhard das Lösegeld. Dagegen wurden 2 Stadträte und 3 Geistliche auf ihrer Reise von Forchheim nach Bamberg abgefangen und mußten sich mit je 500 Talern ranzionieren. (Looshorn VI, S. 226). Nach Bernhards Abreise versuchte der weimarische Kommandant von Gerolzhofen,[63] Wolf Adam von Steinau (genannt Steinrück), die noch ausstehenden Gelder in Bamberg durch einige Reiter, allerdings mit wenig Erfolg, einzutreiben um damit seine Werbungen zu finanzieren“.[64]

Die Nachricht von dem Fall Regensburgs,[65] die Herzog Wilhelm am 3. August erhielt, versetzte ihn in lebhafte Unruhe. Er wies seine Offiziere an, ihre Truppen so zu quartieren, daß er ‚ihrer jederzeit mächtig sei‘, befahl dem noch bei Hildesheim[66] stehenden Oberstleutnant Günther, sich zum Aufbruch nach Thüringen bereit zu halten, und rief den Generalmajor Georg von Uslar zu sich nach Weimar,[67] um mit ihm zu ‚konferieren, was zu tun sei‘. Den in Frankfurt versammelten Ständen gegenüber erklärte er sich bereit, mit 1200 Reitern, 1500 Mann zu Fuß und der Artillerie nach Franken zu marschieren, wenn sie ihm eine Entscheidung wegen seiner Charge zukommen ließen. Darüber hinaus tat er jedoch nichts. Den Bitten des Grafen Cratz um Abfolgung der thüringischen Regimenter, die dieser mit seinen Truppen zu einem Korps zum Schutz Frankens gegen feindliche Streifscharen vereinigen wollte, gab er ebensowenig nach wie der Aufforderung Oxenstiernas, dem Grafen die Regimenter zuzusenden. Er war nicht bereit, seine Truppen dem Kommando eines anderen zu unterstellen, verlangte jetzt auch, als er hörte, daß Graf Cratz die Blockade Forchheims[68] wegen der andringenden Reiterschwärme Johann von Werths und Strozzis aufgehoben hatte und sich gegen Würzburg[69] und Schweinfurt zurückziehen wollte, sein altes Leibregiment zu Fuß unter Oberst von Brandenstein, dessen Abfolgung ihm Herzog Bernhard einst verweigert hatte und das an der Blockade beteiligt gewesen war, zurück und wies ihm Quartiere im Hennebergischen an.

Inzwischen liefen immer bedrohlichere Nachrichten aus dem Süden ein. Am 18. August meldete Graf Cratz, der Feind habe die Donau überschritten, am 20., er sei im Marsch auf Dinkelsbühl,[70] Rothenburg[71] und Windsheim.[72] Herzog Bernhard sei ziemlich schwach, und der Feind dringe ziemlich stark auf ihn, Herzog Wilhelm möge daher möglichst schnell nach Franken kommen, damit er Bernhard unterstützen und den Feind von einem Einbruch in Franken abhalten könne. In Oxenstiernas und der Stände Namen erschien am 22. August der Generalkommissar Heusner in Weimar. Er berichtete, der Feind habe bei Ingolstadt die Donau überschritten und sei im Marsch gegen die vier oberen Kreise. Graf Cratz werde bei Ochsenfurt[73] oder Schweinfurt eine ‚volante armée‘ zur Versicherung des fränkischen Kreises zusammenziehen, und Herzog Wilhelm solle seine Truppen zu ihm stoßen lassen. Der Herzog könne versichert sein, daß ihm die Truppen, wenn er deren wieder bedürftig, nicht sollen vorenthalten, sondern wieder gefolgt und passiert werden‘.

Jetzt entschloß sich Wilhelm, seine Regimenter im Hennebergischen zusammenzuziehen, um ‚auf des Feindes Vornehmen gegen das Land zu Franken‘ achtzugeben. Er ließ die im Stolbergischen,[74] Hohensteinischen[75] und Mühlhäusischen[76] liegenden Kompanien und die Regimenter Brossard und Günter zum Marsch nach Süden aufbrechen. Das in Thüringen liegende Regiment des schwedischen Obersten Heßler ließ er sich bei Erfurt sammeln. Seinem bereits in Henneberg[77] liegenden Oberstleutnant Wolframsdorf befahl er, Truppenabteilungen nach Bamberg und Kronach[78] gehen zu lassen, um den Feind zu beobachten.

Die Truppen aber einem anderen zu übergeben, war er auch jetzt nicht geneigt. Jetzt bot sich ihm die schon lange ersehnte Gelegenheit, mit einer eigenen Armee aufzutreten. Er wollte sie nicht genützt vorübergehen lassen. Sein Ziel war die Führung einer obersächsischen Kreisarmee.

Für Heusner verfaßte er am 28. August eine ausführliche ‚Resolution‘, die dieser dem Reichskanzler überbringen sollte. Er erklärte darin, er habe zwar Ursache genug, auf sein ‚Privatinteresse und Konservation‘ zu sehen, dennoch wolle er dieses jetzt zurückstellen und das ‚publicum mehr als das privatum anderen zum guten Exempel vorziehen‘. Seine Regimenter wolle er marschieren lassen, auch sich selbst zu Graf Cratz begeben, um sich mit ihm zu unterreden. Er fordere aber, wenn er sich mit ihm vereinige, das Kommando für sich. Wenn Thüringen in Gefahr käme, verlange er Hilfeleistung, da nicht nur seine Lande, sondern auch andere thüringische Stände die Mittel für seine Armee aufgebracht hätten.

Tags darauf verließ er Weimar, um seine ‚erteilte Resolution zu Werk zu richten‘, und begab sich nach Schleusingen, wo wir ihn am 1. September finden. Hier, in der Grafschaft Henneberg,[79] befand sich bereits die Artillerie (Maßfeld[80]), das alte Leibregiment zu Roß unter Wolframsdorf (zwischen Meiningen, Themar[81] und Römhild[82]) und das alte Leibregiment zu Fuß unter Brandenstein (im Amt Schleusingen[83]). den Obersten Brossard, der mit dem neuen Leibregiment zu Roß und seinen Dragonern noch im Schmalkaldischen lag, ließ er sofort nach Meiningen aufbrechen. Ihm folgte das neue Leibregiment zu Fuß unter Günter. Am 1. und 2. September wurden die Reiter und Dragoner gemustert.

Herzog Wilhelm hatte die Absicht, sich mit Graf Cratz zu unterreden und seine Regimenter mit dessen Truppen bei Kitzingen zu vereinigen. Da erhielt er die Nachricht, daß der Graf von Herzog Bernhard[84] den Befehl bekommen hatte, sofort zu ihm zu kommen. Cratz hatte seine Truppen bei Ochsenfurt zusammengezogen und war nach Kitzingen marschiert. Von hier bat er am 25. August den Herzog ‚zum allerhöchsten, Dero Volk ehestens so viel möglich an seinem Marsch zu befördern‘. Er selbst habe nur 3000 Mann, Herzog Bernhard sei entschlossen, gehen den Feind zu gehen. ‚Da nun dieser Streich etwas widerwärtig fallen sollte, kann E. f. G. ermessen, was ich alsdann mit so wenig Volk ausrichten kann‘. Als sich Wilhelms Truppen noch immer nicht zeigten, verließ er schließlich den Main, bat den Herzog am 3. September aber nochmals, ihn für den Fall, daß die Regimenter noch kämen, zu benachrichtigen.

Inzwischen waren aus der Markgrafschaft Bayreuth Meldungen von dem Vordringen des kaiserlichen Obersten Wahl eingetroffen, bald darauf die Kunde von dem Fall Bayreuths.[85] Da Herzog Wilhelm fürchtete, daß dieser gegen Franken vorgehen, sich mit ‚dem aufstehenden Landmann der beiden Bischoftümer Bamberg und Würzburg‘ verbinden und dadurch ‚solchen fränkischen Staat in gänzlichen Ruin‘ bringen wolle, entschloß er sich, seinen Plan zu ändern, nicht zu Cratz zu ziehen, sondern auf Wahl Obacht zu geben. Er gab dem Syndikus der Stadt Schweinfurt, Markus Heberer, den Auftrag, zu Herzog Bernhard zu reisen und ihm die Nachricht zu überbringen, daß er entschlossen gewesen wäre, zu Graf Cratz zu ziehen; da dieser aber abmarschiert sein solle, habe er seinen Plan geändert und wolle auf den Anzug des Obersten Wahl achtgeben. Wegen der Unterhaltung der Truppen wolle er mit den thüringischen und fränkischen Ständen reden. Zum Schluß sprach er die Bitte aus, Herzog Bernhard möchte ihm vier Regimenter zu Fuß und ein Reiterregiment zuschicken. Da Heberer ‚wegen einer ihm unverhofft zugestoßenen häuslichen Widerwärtigkeit‘ seinen Auftrag nicht durchführen konnte und der Herzog inzwischen die Nachricht von der Nördlinger Katastrophe[86] erhielt, unterblieb jedoch die Absendung“.[87]

„Herzog Wilhelm versuchte nun erneut den Feldmarschall Johan Banér, der sich zwischenseitlich zu einer Unterredung bei dem schwedischen Reichskanzler Oxenstierna aufgehalten hatte, zu einem Vorstoß über den Thüringer Wald zu überreden. Am 4. November traf man sich ohne Ergebnisse in Erfurt und am 8.11. kam es zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen den beiden bei Leipzig.[88] Banér verließ daraufhin am 11. November Erfurt und begab sich in das Stift Magdeburg.[89] Seine Truppen ließ er in den Quartieren um Erfurt. Herzog Wilhelm mußte sich nun nach anderen Verbündeten umsehen. Bereits am 18.10. hatte er sich auf Vermittlung des Kommissärs Heußner von Wandersleben mit dem Landgrafen Wilhelm V. von Hessen, dem persönlich sehr an einer Vereinigung mit den weimarischen Truppen gelegen war, in Eisenach[90] getroffen. Dort schlug er dem Landgrafen vor, alles Volk, daß er nicht unbedingt zur Besetzung seiner Pässe und Festungen benötigte, möglichst 3000 Mann  zu Fuß und 2000 Reiter, zusammenzuziehen und sich in Richtung Thüringen in Bewegung zu setzen. Der Hessische Landgraf hatte sich generell dazu bereit erklärt, jedoch war Herzog Wilhelm in seiner schwankenden Haltung und durch seine Hinwendung zu Banér zwischenzeitlich wieder von diesem Plan abgekommen.

Nach dem Ausfall Banérs schienen dem weimarischen Herzog erneut alle möglichen Alternativen recht. Den Kommissär Heußner von Wandersleben sandte er zu Herzog Bernhard und Oxenstierna nach Mainz. Auf dem Weg dorthin sollte er bei dem Landgrafen Wilhelm von Hessen intervenieren. Am 16. November traf Heußner in Kassel ein. Der Landgraf war sofort bereit, einen Teil seiner Truppen, 4 Regimenter zu Roß (etwa 1500 bis 2000 Reiter) und 400 kommandierte Musketiere, unter dem Generalmajor Kurt von Dalwig nach Vacha[91] an der Werra zu entsenden, wo sie sich mit den Truppen Herzog Wilhelms vereinigen sollten. Die hessischen Truppen machten sich sofort auf den Weg und standen am 21.11. bei Rotenburg[92] an der Fulda. Am 22.11. waren sie bei Vacha angelangt, wo sie aber weder Herzog Wilhelm, noch seine Truppen vorfanden. (Huschke, S. 256-261).

In der Zwischenzeit hatten sich Melchior von Hatzfelds berittene Truppen unter dem Generalmajor Johann Rudolf von Bredau [Breda; BW] und einige von Isolanos kroatischen Einheiten unter dem Obersten Marcus Corpes, zusammen 8 Regimenter zu Pferd und 400 Dragoner unter Oberst Wilhelm Gall a Bourg, im Stift Fulda gesammelt und Dalwig sah keine andere Möglichkeit, als sich auf Hersfeld[93] zurückzuziehen. Dort kam es am 27.11.1634 zu einem folgenschweren Zusammenstoß, als die Kaiserlichen die Hessischen, welche gerade von Hersfeld (die zeitgenössischen Quellen schreiben Hirschfeld) abziehen wollten, in dichtem Nebel umringten und überwältigten. Viele Reiter wurden niedergehauen, die meisten Reiter und Offiziere (etwa 700), einschließlich des Generalmajors Dalwig, wurden gefangengenommen. Nur wenige Reiter retteten sich nach Spangenberg[94] und Kassel, von denen die meisten am 8. Januar des folgenden Jahres 1635 überfallen und endgültig vernichtet wurden. (Chemnitz II, S. 584; Theatr. Europ. III, S. 385).

Damit waren die Truppen des Landgrafen von Hessen, bis auf einige wenige Garnisonen in Hessen und Westfalen, fast völlig eliminiert, worüber der Landgraf verständlicherweise äußerst ungehalten war und aus seiner Schuldzuweisung an Herzog Wilhelm von Hessen in einem Brief keinen Hehl machte: ‚Es heißt schlecht Abschied gehalten, wenn einer so eilig aufmahnt und einer so willig ist, bleibt aber hernach aus. Es wird mich klug machen, auf ein andermal nicht so kostfrei zu sein‘. (Huschke, S. 262)“.[95]

„Größte Schwierigkeiten aber machte die Überführung der Soldateska in kursächsisch-kaiserlichen Dienst. Schon Mitte Juli [1635; BW] hatte Generalmajor von Uslar der weimarischen Regierung des Eichsfelds geraten, das Land zu verlassen, da er sich sonst ‚anderweit bedenken‘ und sie als Feinde betrachten würde. Herzog Wilhelm verwies ihm diese Reden und befahl ihm, nichts gegen die Kaiserlichen zu unternehmen, sich vielmehr, wenn sie allzu stark auf ihn gehen würden, nach Mühlhausen und Langensalza[96] an die kursächsischen Quartiere zurückzuziehen und ihnen anzuzeigen, daß der Herzog ‚in den getroffenen Friedenstraktaten begriffen‘ sei. Mit Hessen und Lüneburg solle er sich ‚weder durch Konjunktion oder sonst im geringsten nicht engagieren‘. Dem Oberstleutnant von Wolframsdorf, der zu ihm nach Weimar gekommen war, gab der Herzog den Auftrag, dafür zu sorgen, daß die Truppen auf dem Eichsfeld bis zu ihrer Abführung notdürftig mit Unterhalt versehen, die Regimenter neu geordnet und die Städte Heiligenstadt[97] und Duderstadt[98] gut besetzt würden, damit das Land, wie er es eingenommen hätte, seinem früheren Besitzer zurückgegeben würde. Kämen Kaiserliche in das Land, so sollte er ihnen eine Abschrift der Friedensakzeptation vorlegen und sie bitten, nichts Feindliches gegen die weimarischen Truppen zu unternehmen. Dem Generalmajor von Uslar, von dem der Herzog gehört hatte, daß er sich auf die hessischen Quartiere zurückzog, sollte er seine Entlassung geben und ihm befehlen, das Eichsfeld in guter Ordnung zu verlassen. Zugleich sollte er sich über das Verhalten Oberst Brossards erkundigen, diesem, wenn er sich nicht füge, sein Regiment entziehen und dem Oberstleutnant Hanstein unterstellen. Mit Hessen und Lüneburg sollte Wolframsdorf ‚im geringsten nichts vornehmen‘. Der Eichsfelder Regierung befahl er, den Oberstleutnant zu unterstützen. Alles, was er verrichten werde, geschähe ‚zu keinem anderen scopo als völliger Wiederlieferung des Landes‘.

Als Wolframsdorf am 28. Juli nach Heiligenstadt kam, fand er dort Generalmajor von Uslar und Generalkommissar Heusner. Dieser hatte von Oxenstierna den Befehl erhalten, zu den weimarischen Truppen auf das Eichsfeld zu gehen und sie Schweden zuzuführen. Dem Generalmajor sollte er erklären, Herzog Wilhelm werde gegen seinen Willen gezwungen, den Frieden anzunehmen, der Reichskanzler habe aber zu dem Generalmajor das Vertrauen, daß er bei Schweden und dem evangelischen Bund bleiben und auch seine Soldateska dazu bestimmen werde. Heusner hatte bereits die Offiziere des Leibregiments zu Roß, dessen Befehlshaber Wolframsdorf war, zu sich beschieden und sie an ihre Pflicht gegen Schweden erinnert, als Wolframsdorf ihm antwortete, er wisse nicht, daß dieses Regiment der schwedischen Krone verpflichtet sei, es sei als Leibregiment Herzog Wilhelms gerichtet worden. ‚Wollte mir schwerfallen, zu verantworten, mit I. f. G. eigenem Regiment sonder Dero Befehl mich in andere Dienste einzulassen’. Uslar gab die Entlassung und befahl ihm, das Eichsfeld mit seinen Truppen zu verlassen. Zu Oberst Brossard, der sich zwischen Göttingen[99] und Northeim[100] quartiert hatte, schickte er einen Offizier, der ihm des Herzogs Meinung zu erkennen geben sollte.

Auf dem Eichsfeld herrschte ein vollständiges Durcheinander. Durch die ‚im Lande herumvagierenden Truppen’ wurde alles ‚zerrüttet, Früchte zertreten, vor der Zeit abgemäht und alles zu endlichem Ruin gebracht’. In Duderstadt erschienen lüneburgische Beamte und schlugen das lüneburgische Wappen an. Das Fußvolk quartierte um Duderstadt und Heiligenstadt, die Reiterei an der mühlhäusischen Grenze. Sie ‚haben wenig zu leben, greifen die noch unreife Feldfrucht stark an, was ein großes Lamentieren verursacht’. ‚Ich wollte wünschen, daß ich bald mit guter Manier aus diesem verdächtigen Orte möchte gezogen werden’, seufzte Wolframsdorf. ‚Ich weiß nicht, wem ich zu trauen, wer mein Feind oder Freund ist“.[101]

Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Happe hält in seiner „Thüringischen Chronik“ fest: „Eodem die [1./11.9.1635; BW] ist von des Generals Sperreuters Volcke das Berghauwerische Regiment zu Pferde im Ambt Volkenroda[102] ankommen. Den 2. September [12.9.; BW] ist dis Regiment in die Dorfe Kirchheilingen,[103] Neunheilingen[104] und Issersheilingen[105] gerücket. Eodem die ist uns von dem Commissario Heysenern auch des Obristen Berghauers Regiment zu Pferde zu unterhalten assigniret worden“. „Den 3. September [3.9.; BW] ist das schwedische Berckhauerische Regiment alhier ankommen. Der Obriste nebst den Stabs Personen hat sein Hauptquartier in der Stadt Greußen bekommen, die Leibcompagnie zu Otterstedt[106] und Wasserthaleben.[107] Obrister Lieutenant Johann Rauschert von Möhrschein zu Großenehrich[108] mit seiner Compagnie, Rittmeister Keula zu Wenigenehrich[109] und Rohnstedt,[110] Rittmeister Hormuth zu Toba[111] und Kleinbrüchter,[112] Rittmeister Ende zu Keula,[113] Urbach[114] und Großmehlra,[115] des Majoris Fuchsen Compagnie zu Holzthaleben[116] und Großbrüchter.[117] Ist sehr übel mit den armen Leuthen gehauset worden“.[118] „Den 4. September [14.9.1635; BW] haben wir von des General Sperreuters Volcke das Breunerische [Brunecksche[119]] Regiment in Clingen[120] bekommen. Den 5. September [15.9.; BW] ist die Leibcompagnie von dem Berghauerischen [Berghofer; BW] Regiment in die Stadt Greußen[121] gelegt worden. Den 6. September [16.9.; BW] haben wir des Obristen Zabeltitzen Regiment zu Fuße in Wiedermuth[122] bekommen, haben also vor dismal im Ebelebischen[123] Theile alleine fünf Regimenter gehabt, als das [im Original nachträglich eingefügt] Berghauwerische, Merodische [Wilhelm v. Merode; BW] und Brunckerische zu Pferde und das Zabeltitzen und [im Original gedoppelt] Göltzen [Christoph Heinrich v. der Goltz; BW] zu Fuße, ist ein sehr elender Zustandt gewesen.

Eodem die ist von dem Bergkhauwerischen Regiment Rittmeister Keulein Compagnie anhero nach Ebeleben kommen und mit Gewalt [Quartier bey uns in Ebeleben haben wollen. Denen sich aber der Major Selle heftig wiedersetzet, dass ein baar Stunden gewehret, hat auch Musquetier hohlen lassen und sich mit den Reutern umb das Quartier schmeißen wollen. Entlichen aber sind die Reuter mit großem Unwillen wieder abgezogen. Darüber wir in grausamen Schrecken gewesen. Eodem die, den 6. September [16.9.; BW], ist der schwedische Generalcommissarius Siegmundt Heisener anhero kommen und eine Nacht alhier blieben. Den 7. September [17.9.; BW] sind die Merodischen, Brunckerischen, Goltzischen, Zabeltitzischen und Berghauwerischen Regimenter hinweg nach Kelbra[124] gezogen“.[125] [8./18.9.1635; BW] „Item dem Commissario Heisenerin ist auch ein Pferdt verehret worden“.[126] „Eodem die [8.2.1636; BW] hat auch der schwedische General Kriegs Commissarius Sigmundt Heysener die Fürsten, Grafen, Herren Stände und Stette nach Eisleben[127] beschieden wegen Unterhaltunge der schwedischen Armeen, auch die churfürstlichen Amte und Städte“.[128]

„Den 12. Februar sind unsere Abgefertigte nach Ebe|Eis|leben zum schwedischen Generalcommissario H|K|eisenern gezogen“.[129]

Nach den Erinnerungen des Rudolstädter[130] Landrichters Michael Heubel soll Heusner am 22.12.1636 nicht mehr bei der schwedischen Armee gewesen sein: „Den 12. Dezember [1636; BW], als der Feldtmarschall Bannier mit dero Armee aus Hessen umb Eysenach[131] zue stehen kommen und das Hauptquartier in Eysenach gehabt, haben sie ihren General Commissarium Heißlern von Wandersleben umb widersetzlichen Reden willen gebrügelt, also dass gedachter Commissarius mit seinen Leuthe in der Nacht von der Armee ab und zue den Keyserlichen gangen, woselbsten er gar angesehen gewesen, zum Baron und keyserlichen General Commissarium gemacht, in Meinung, dem Schwedischen großen Abbruch zue thuen. Mittler Zeit hat der General Bannier einen bey seiner Hofstadt aufhaltenten Monsieur Caspar Müllern von Lauffenthal nicht alleine zum General Commissario gemacht, sondern auch des vorig gewesenen Heißners Güther, ja gar das Dorf Wandersleben doniret“.

Der Erfurter Blaufärber Hans Krafft erinnert sich: „Anno 1636 am 12. Dezember [22.12. n. St.; BW] ist der Kronschweden [Kriegs]volk unter Herrn Generalfeldmarschall Johan Banér mit etlichen tausend Mann zu Ross und Fuß vor die Stadt Erfurt gekommen. Da ist er mit dem Herrn Stahlhanndtschuch [Stålhandske; BW] und einem anderen Kriegsobersten zu uns auf die Cyriaksburg[132] [gekommen], und sie reden uns zu, ob unsere Herren auch fromm wären. Dann wäre er sich auch fromm. [Er fragte,] ob wir auch was zum Besten hätten, er wollte bald kommen und wollte unser Bester sein. So sagt unser Hauptmann neben unseren Schützen, es hätte ein jeder für seinen Mann [zu sorgen], sie sollen in Proffetten[133] oder Halbman[134] ziehen, da würden sie es besser haben. Ob wir auch einen Commandanten bei uns hätten, so sagten wir „Nein“, da ließ sich das Volk oben am Kornweg in voller Betalien[135] sehen. Wenn man von Schmira[136] nach Bischleben[137] fährt, wo der Feldmarschall Banér die Losung gibt, so teilt sich das Volk und zieht zurück. Am 13. dito, das war Lucia,[138]am 14. dito, das war Mittwoch, kommt das Volk nach Bischleben gezogen, und etliches kommt in den Steiger und etliches beim Dreisteinborn zum Rottensteingraben. Etliches [kommt] zum Löbertor und zieht gegen den Spelberg. Sie werfen einen Laufgraben auf bis zum Schmidtstetter Tor, pflanzen ihre Geschütze [auf] und machen Schanzkörbe. Am Montag fangen sie an, mit den großen Stücken zu flankieren, und schießen 40 feurige Granaten in die Stadt, so dass es an unterschiedlichen Orten brennt. Die Stücke sind vornehmlich auf die Kirchen und die Häuser der Obersten gerichtet gewesen. So schießen unsere Constabel hinaus auf die Burg und aus der Stadt und schießen seinen besten Obersten tot und seinen besten Constabel tot, und es sind über 100 Mann seines Volks tot [liegen] geblieben. Von unserem Volk ist kein Mensch tot [liegen] geblieben, außer einem Hund, welcher auf dem Spielberg vor ein Stück läuft, der wird so getroffen. Der obgedachte Generalfeldmarschall Banér hatte sein Hauptquartier in Daberstedt,[139] so schießen unsere Constabel [dort] hinaus. Sie nehmen ihm von seiner Tafel eine Schüssel mit Essen und einen Zinnteller. Als der Banér sieht, dass wir ihm gewachsen sind, schickt er einen Trompeter gegen das Schmidtstetter Tor, lässt unseren Herren sagen, sie sollen innehalten [und] sich miteinander akkordiren. Es war bald zwölf Uhr, das war Banérs Begehren: Unsere Herren sollen ihm die Cyriaksburg und den Petersberg und die Schlüssel zum Tore geben, so dass er heraus und hinein kommen konnte.

So hat man von Montag bis zum Freitag in immerwährender Zeit akkordiret, bis zum Mittag. Daraufhin hat er unsere Herren mit 65 Reitern in die Stadt geleiten lassen, und sie haben bei Daberstedt ihre Hütten oder das Feldlager verbrannt und viel Obst und die Weiden abgehauen und verbrannt. Also haben unsere Herren den Akkord getroffen dergestalt, ihm 36 tausend Taler und davon zwanzigtausend Taler Bargeld zu zwei Terminen zu geben. Und die sechzehntausend Taler sollen und müssen mit Tuch erlegt und bezahlt werden. Und er hat 100 Mann und unsere Herren 100 auf der Burg. Danach führt er sein Volk ab und ging auf die Naumburg[140] und auf die Stadt Leipzig.[141] 42 Stück ließ er hier auf dem Anger [über] die Feiertage stehen. Am Sonntag auf den Abend vor dem Schießen schicken unsere Herren etliches Volk hinaus und lassen die Ledermühle schleifen und die Ölmühle in Brand stecken. Am [Leerstelle] Februar, haben die Soldaten die Kirche und die Schenke zu Daberstedt eingerissen und geschleift“.[142]

Die protestantische Ritterschaft Frankens hatte sich zur Stellung von 1.100 Musketieren, 600 angeschirrten Pferden, 30 Knechten, 4.000 Rt. monatlichen Subsidien, 500 Dukaten „Verehrung“ an Generalkriegspräsident Graf Philipp Reinhard von Solms und 200 Goldfl. an Kriegskommissar Heusner von Wandersleben verpflichtet.[143] Zahlreiche fränkische Ritter traten in schwedische Dienste, aus dem Ritterkanton Baunach allein 24.

In Olpe[144] hatte Wilhelm von Westphalen, der Kommandant von Paderborn,[145] den schwedischen Generalquartiermeister Heusner von Wandersleben gefangengenommen und an den Grafen Jost Maximilian von Gronsfeld, den damaligen ligistischen Kommandierenden in Westfalen und Niedersachsen, überstellt. Auch den Würzburger Fürstbischof Franz von Hatzfeldt als unmittelbar Betroffenen undf nun im Kölner Exil Lebenden hatte Westphalen vorsichtshalber von der Gefangennahme unterrichtet und ihm anheim gestellt, diesen wegen seiner Tätigkeit während der schwedischen Zwischenregierung in Franken zu bestrafen.[146] Heusner war während der schwedischen Zwischenregierung zum Schutz der protestantischen Kirchen, Pfarreien, Rittersitze und adligen Güter eingesetzt, den er nötigenfalls mit militärischer Gewalt ausüben sollte.[147] Dazu hatte er die Aufsicht über die besitzrechtlichen und verfassungsmäßigen Veränderungen;[148] ab August 1632 war er vorrangig für die Proviantbeschaffung zuständig.

1638 [?] wechselte Heusner zu den Kaiserlichen. Ausgestattet mit dem Titel Rat avancierte er sehr schnell zum Residenten von Basel, Konstanz[149] und Lindau.[150] Am 25.5.1641 wurde er vom Kaiser persönlich zum General-Kriegskommissar ernannt. Happe erinnert sich: „Den 18. November [28.11.1641; BW] ist der Keyserliche Commissarius Heißner anhero nach Sondershausen[151] kommen“.[152]

„Den 19.[29.11.1641; BW] sind die im Amt Keula[153] gelegene Regimenter aufgebrochen und auf Greußen[154] und Salza[155] marchiret. Eodem [die] gegen abends ist des verstorbenen Rittmeisters Immernüchters [Levin Sander; BW] Compagnie, welche itzo dessen Lieutenant, der kleine Johann, commandiret, vor hiesige Stadt kommen, darinnen mit Gewalt Quartier nehmen. Die darinnen gelegene Gonzagische Officier und Soldaten aber haben solches nicht zulassen wollen. Entlichen Herr Generalcommissarius Heißener den Rittmeister Klein Johann einen grausamen Leviten geben und gesagt, er wolte ihn mit Brügeln wieder hinaus schmeißen lassen, wann er mit Gewalt einrückte. Drauf ist der kleine Mann und und große Schnarhe gantz demüthig und still wieder vom Schlosse gezogen und hat sich in die Vorstadt geleget, der zuvor gar auf dem Schlosse liegen wollen“.[156]

In Klingsporns Chronik aus Wernigerode[157] heißt es für 1641: „Den 13. November ist wieder eine schwedische Partei kommen, welche durch Elbingerode[158] gezogen und vorgeben, sie wollten auf Wernigerode und weiter auf Wolfenbüttel,[159] als wenn sie Kaiserliche wären. Als sie hie fürs Thor kommen, begehren sie einen Boten und als ein Unter-Commissarius, so denselben Morgen von Goslar[160] alhier anzukommen, mit dem Kaiserl. General-Commissario Siegmund Heußner zu ihnen fürs Burgthor gangen, mit ihnen zu reden, haben sie Feuer auf ihn geben, ihn durch den Mund geschossen und gefangen mit weggeführet. Der Gen. Commissarius ist selben Abends aufs Schloß geritten und etliche Tage m. Gn. H. verblieben, hernach mit einer Convoi von hier auf Stolberg,[161] zur Kaiserlichen Armee verreiset“.[162]

Heusners Amt war mit einem Dienst in der Hauptarmee verbunden. Zwischendurch war er noch einige Zeit als Resident in Magdeburg tätig.

Hieronymus von Colloredo informierte Gallas[163] am 29.1.1644: Nachrichten zufolge scheine sich der Feind in Meißen zusammen zu ziehen, um in Böhmen einzufallen. Er, C., habe von Generalkriegskommissar Heusner erfahren, dass der Kurfürst von Sachsen eine 1.000 Pferde zählende Reiterabteilung zurück kommandiert habe, um sie aus Dresden über die Elbe zu schicken. Er, C., sorge für genügenden Munitionsvorrat an allen in dieser Richtung liegenden Orten.[164]

Am 23.2.1644 schrieb Ferdinand III.[165] an Gallas: Er habe die ganze mit der Übertragung des Schwedenkrieges zurück in die Erbländer verbundene Lage sowie die dringliche Frage der Hilfstruppen für Christian IV. von Dänemark aufs Neue überdacht und schlage vor, 4000-5000 Mann von der Hauptarmee an die Havel zu kommandieren. Auf Grund von Nachrichten aus Hamburg[166] über den Gegner habe er einen genauen Plan ausgearbeitet, wie diese Vorhut die Städte an der Havel früher besetzen sollte als der Gegner, wie sie Proviant einsammeln und wie dem Gegner schaden könnte, vor allem, wie sie dessen Schiffsbrücke bei Dömitz[167] zerstören sollte. Damit wären die bereits gewonnenen Stellungen der Kaiserlichen und vor allem Dresden und Leitmeritz[168] geschützt. Er übersende diesen Kriegsplan mit der Auflage, er, Gallas, möge entscheiden, welche Regimenter für diese Unternehmung auszusuchen und wem das Kommando zu übertragen sei. Der betreffende Kommandant sollte Brandenburg gut kennen; er selbst schlage Obrist Lüttich vor. – Oberkommissär solle Häusner sein, da er tüchtig und in beiden Kreisen Sachsen bereits bewährt sei.[169]

Aus Wilsnack[170] informierte der Generalleutnant am 14.7.1644 den Kaiser: Unterwegs habe ihn die Nachricht erreicht, dass der Feind in Halberstadt[171] allein an die 300 Reiter stehen habe. Er hoffe, die vom Feind besetzten Orte würden bald wieder in den Händen des sächsischen Kurfürsten sein. In Magdeburg werde man ein Getreidemagazin errichten können. Er habe erfahren, dass das Domkapitel und der Stadtrat 3.000 Reichstaler für eine Remontierung bewilligten. Der Kurfürst von Brandenburg habe Gesandte zu ihm geschickt, die sich über die schwierige Lage im Land beschwerten. Er habe geantwortet, dass die kaiserliche Armee dem Land des Kurfürsten keine Unannehmlichkeiten bereite, dem Feind aber nur dann Widerstand leisten könne, wenn sie Unterstützung genieße, wie dies beim Kurfürsten von Sachsen der Fall sei. Schließlich habe er versprochen, den Obersten Kommissär Heusner zu ihrem Kurfürsten zu entsenden.[172]

Der kaiserliche Gesandte Lamberg informierte Gallas am 16.2.1644 aus Osnabrück:[173] Angeblich habe Oberkommissar Heusner in Gallas‘ Namen mit dem Kurfürsten von Brandenburg über Winterquartiere für die Kaiserlichen verhandelt. Der Kurfürst soll sich aber gewundert haben, wie der Kaiser etwas Derartiges von ihm verlangen könne; daraufhin habe Heusner den Kurfürsten mit den Worten angegriffen, dass man am Kaiserhof über seine Sympathien für die schwedische Partei gut unterrichtet sei, was der Kurfürst mit den erregten Worten beantwortete, er sei Reichskurfürst und „gut kaiserisch“, solange ihn der Kaiser als Kurfürsten behandle, doch wenn ihm dieser etwas nehme, was ihm selbst gehöre und ihn verfolge, dann müsse er gut schwedisch sein. Heusner habe in seiner Trunkenheit wiederholt, der Kurfürst sei mehr schwedisch als kaiserlich, und dieser habe bemerkt, Heusner spreche und benehme sich wie ein Hund.[174]

Im Alter von 53 Jahren starb Sigismund Heusner von Wandersleben am 12.4.1645 in Wittenberg.[175][1] Wandersleben [LK Gotha].

[2] Coburg; HHSD VII, S. 127f.

[3] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.

[4] Jena; HHSD IX, S. 215ff.

[5] Leiden [Leyden, Prov. Südholland].

[6] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.

[7] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.

[8] WEIGEL, Franken, S. 196, Anm. 7.

[9] Schlacht bei Breitenfeld (nahe Leipzig) am 17.9.1631, in der das Heer der katholischen Liga unter Tilly durch die Schweden unter Gustav II. Adolf und die mit diesen vereinigte sächsische Armee unter Kurfürst Johann Georg I. eine vernichtende Niederlage erlitt. HAPPES (msz.thulb.uni-jena.de) Zahlen liegen deutlich zu hoch: Auf kaiserlich-ligistischer Seite dürfte von 8.000 Toten, 6.000 Verwundeten, 3.000 Gefangenen und 3.000 auf der Flucht Umgekommenen auszugehen sein, auf der Gegenseite waren 3.000 Sachsen und 2.000 Schweden ums Leben gekommen.

[10] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.

[11] 1 Fass = 997,08 Liter.

[12] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.

[13] Schreiben des Generalkriegskommissars Heusner von Wandersleben vom 3.11.1631 über die Lieferung noch ausstehenden Brotes nach Würzburg; HOCK, Kitzingen, S. 81.

[14] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.

[15] 1 Gulden = 15 Batzen = 60 Kreuzer = 240 Pfennige.

[16] Anm. HOCKS, S. 82, Anm. 111: „Die Echtheit dieses Schutzbriefes – er befindet sich im StAK – wird in den letzten Jahren auf Grund graphologischer Gutsachen angezweifelt. In Stil, Form und äußerer Aufmachung ist er ansonsten durchaus Schutzbriefen vergleichbar, die Gustav Adolf für andere Städte ausgestellt hat, und deren Echtheit nicht angezweifelt wird.

[17] Fürth; HHSD VII, S. 219ff.

[18] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.

[19] HOCK, Kitzingen, S. 82ff.

[20] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[21] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.

[22] MARX 8 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[23] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.

[24] ENGERISSER, Von Kronach, S. 164f. (die derzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).

[25] Bamberg; HHSD VII, S. 66ff.

[26] Eisfeld [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 98f.

[27] Coburg; HHSD VII, S. 127f.

[28] Arnstadt [Ilm-Kreis]; HHSD IX, S. 18ff.

[29] Ilmenau [Ilm-Kreis]; HHSD IX, S. 211ff.

[30] Gehren [Ilm-Kreis]; HHSD IX, S. 130f.

[31] Heiligenstadt [Kreis Eichsfeld]; HHSD IX, S. 186ff.

[32] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.

[33] Heldburg [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 192f.

[34] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 21ff.

[35] Kronach [LK Kronach]; HHSD VII, S. 375f.

[36] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 14; LOOSHORN, Geschichte des Bisthums Bamberg Bd. 6, S. 163; Neuhaus-Schierschnitz [Kr. Sonneberg]; HHSD IX, S. 299f.

[37] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.

[38] Gochsheim [LK Schweinfurt] ; HHSD VII, S. 239.

[39] Sennfeld [LK Schweinfurt].

[40] Ebrach [LK Bamberg]; HHSD VII, S. 155f.

[41] Grettstadt [LK Schweinfurt].

[42] Oberndorf, heute Stadtteil von Schweinfurt.

[43] Röthlein [LK Schweinfurt].

[44] Grafenrheinfeld [LK Schweinfurt]; HHSD VII, S. 245.

[45] Garstadt, heute Ortsteil von Bergrheinfeld [LK Schweinfurt].

[46] Hergolshausen, heute Ortsteil von Waigolshausen [LK Schweinfurt].

[47] Schlackenwerth, heute Ortsteil von Werneck [LK Schweinfurt].

[48] Geldersheim [LK Schweinfurt]; HHSD VII, S. 231f.

[49] Egenhausen, heute Ortsteil von Werneck [LK Schweinfurt].

[50] Oberwerrn [LK Schweinfurt].

[51] Kronungen, heute Ortsteil von Poppenhausen [LK Schweinfurt].

[52] Dittelbrunn [LK Schweinfurt].

[53] Hambach, heute Ortsteil von Dittelbrunn [LK Schweinfurt].

[54] Üchtelhausen [LK Schweinfurt].

[55] Bergrheinfeld [LK Schweinfurt]; HHSD VII, S. 86f.

[56] Weyer, heute Ortsteil von Gochsheim [LK Schweinfurt].

[57] Heidenfeld [Gem. Röthlein, LK Schweinfurt]; HHSD VII, S. 276f.

[58] Waigolshausen [LK Schweinfurt].

[59] WEBER, Geschichte, S. 204f.

[60] Vgl. STADLER, Pappenheim.

[61] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.

[62] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 88f.

[63] Gerolzhofen [LK Schweinfurt]; HHSD VII, S. 233f.

[64] ENGERISSER, Von Kronach, S. 146.

[65] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[66] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[67] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.

[68] Forchheim; HHSD VII, S. 201ff.

[69] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.

[70] Dinkelsbühl [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 142ff.

[71] Rothenburg o. d. Tauber [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 637ff.

[72] Bad Windsheim [LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim]; HHSD VII, S. 63f.

[73] Ochsenfurt [LK Würzburg]; HHSD VII, S. 557.

[74] Stolberg [Kr. Sangerhausen]; HHSD XI, S. 453ff.

[75] Hohnstein [Kr. Sebnitz]; HHSD VIII, S. 151f.

[76] Mühlhausen [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 286ff.

[77] Henneberg [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 193ff.

[78] Kronach [LK Kronach]; HHSD VII, S. 375f.

[79] Die Grafschaft Henneberg-Schleusingen wurde nach dem Tod des letzten Grafen auf Grund der Erbverbrüderung von 1554 (de facto seit 1583) von den beiden wettinischen Linien, den sächsischen Albertinern und den thüringischen Ernestinern, bis 1660 gemeinsam verwaltet. Die Grafschaft Henneberg gehörte 1631 zu den von den Truppendurchzügen und Einquartierungen am schlimmsten betroffenen Territorien. An das Aufbringen der Kontribution nach Erfurt war kaum zu denken, das Rentamt in Schleusingen verfügte über keine Mittel. Die Landstände wurden bewogen, innerhalb der nächsten zwei Monate 2.500 Rt. aufbringen zu wollen. Ein weiterer schwerer Schlag wurde nach dem Bericht des kursächsischen Oberaufsehers Marschalk der Grafschaft im Oktober 1634 durch den Einbruch der Truppen Piccolominis versetzt. Vgl. HEIM, Leiden; HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 255; KÖBLER, Lexikon, S. 247f.

[80] Ober- und Untermaßfeld [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 319ff.

[81] Themar [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 436f.

[82] Römhild [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 353ff.

[83] Schleusingen [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 382ff.

[84] Vgl. JENDRE, Diplomatie und Feldherrnkunst.

[85] Bayreuth; HHSD VII, S. 77f.

[86] ENGERISSER; HRNČIŘÍK, Nördlingen (die umfassendste und detaillierteste Darstellung der Schlacht).

[87] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 231ff.

[88] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[89] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.

[90] Eisenach [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 88ff. Vgl. ferner Slg. 15: Autographensammlung des Königlichen Hausarchivs der Niederlande. Online verfügbar unter: sachsen-anhalt.de/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliothek_LHA/FB/Slg_15_00_Findbuch.pdf, Nr. 132: S. von Wandersleben, schwedischer Militär, an Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen, 1634.

[91] Vacha [Kr. Bad Salzungen]; HHSD IX, S. 447f.

[92] Rotenburg a. d. Fulda; HHSD IV, S. 387ff.

[93] Bad Hersfeld; HHSD IV, S. 20ff.

[94] Spangenberg [Kr. Melsungen]; HHSD IV, S. 417f.

[95] ENGERISSER, Von Kronach, S. 386ff.

[96] Bad Langensalza [Kr. Langensalza]; HHSD IX, S. 33ff.

[97] Heiligenstadt [Kreis Eichsfeld]; HHSD IX, S. 186ff.

[98] Duderstadt [LK Göttingen]; HHSD II, S. 123f.

[99] Göttingen; HHSD II, S. 178ff.

[100] Northeim; HHSD II, S. 353f.

[101] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 313ff.

[102] Volkenroda; Kloster [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 453ff.

[103] Kirchheilingen [Unstrut-Hainich-Kreis].

[104] Neunheilingen [Unstrut-Hainich-Kreis].

[105] Issersheilingen [Unstrut-Hainich-Kreis].

[106] Otterstedt [Kyffhäuserkreis].

[107] Wasserthaleben [Kyffhäuserkreis].

[108] Großenehrich [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 175f.

[109] Wenigenehrich [Kyffhäuserkreis].

[110] Rohnstedt [Kyffhäuserkreis].

[111] Toba [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 441.

[112] Kleinbrüchter [Kyffhäuserkreis].

[113] Keula [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 233.

[114] Urbach [Unstrut-Hainich-Kreis].

[115] Großmehlra [Unstrut-Hainich-Kreis].

[116] Holzthaleben [Kyffhäuserkreis].

[117] Großbrüchter [Kyffhäuserkreis].

[118] HAPPE I 414 v – 416 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[119] N. Brunnecker, 1633 angeblich noch hessen-kasselischer Obrist der Kavallerie, stand als Obrist der Kavallerie in schwed. Diensten und war 1633 in Salzuflen einquartiert. Er führte dreihundert deutsche Söldner in der Royal-Armee, „ein minderwertiges deutsch-schwedisches Söldner-Regiment“.

[120] Clingen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 69f.

[121] Greußen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 170f.

[122] Wiedermuth [Kyffhäuserkreis].

[123] Ebeleben [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 84f.

[124] Kelbra [Kreis Mansfeld-Südharz]; HHSD XI, S. 236f.

[125] HAPPE I 417 r – 418 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[126] HAPPE I 419 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[127] Eisleben [Kreis Mansfeld-Südharz]; HHSD XI, S. 103ff.

[128] HAPPE I 446 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[129] HAPPE I 447 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[130] Rudolstadt [Kreis Saalfeld-Rudolstadt]; HHSD IX, S. 360ff.

[131] Eisenach [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 88ff.

[132] Vgl. zum Folgenden das Ortsregister zu mdsz.thulb.uni-jena.de.

[133] Halbhufner.

[134] Halbhufner, der entweder nur die Hälfte eines Bauernguts besitzt oder das Gut eines Anderen für die Hälfte des Naturalertrags bewirtschaftet.

[135] In voller Schlachtordnung.

[136] Schmira, heute Stadtteil von Erfurt.

[137] Bischleben-Stedten, heute Stadtteil von Erfurt.

[138] Am Tag der hlg. Lucia, wahrscheinlich erst durch die schwedische Besatzung zum Feiertag geworden.

[139] Die Erffurtische Chronica (S. 356) berichtet, dass im April 1633 mit dem Abriss Daberstedts begonnen wurde, um dem Feind die Möglichkeit des Aufenthaltes zu nehmen und um zu verhindern, dass die Bürger zum Biertrinken nach Daberstedt gingen. Ernst Wagner datiert den Abriss auf den 2.3.1632. WAGNER, Wie Daberstedt im Dreißigjährigen Krieg vernichtet wurde, S. 35 ff.).

[140] Naumburg [Burgenlandkreis]; HHSD XI, S. 341ff.

[141] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[142] KRAFFT Bl. 198 v – 200 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[143] Staatsarchiv Bamberg A 245, Nr. 7; KLUGER, Diplomatische Geschichte des Bistums Bamberg von 1007 bis 1693 (Manuskript), Bd. 8, S. 343.

[144] Olpe [LK Olpe]; HHSD III, S. 593f.

[145] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.

[146] Staatsarchiv Münster Fürstbistum Münster Militaria Nr. 54, fol. 1 (Ausfertigung).

[147] DEINERT, Die schwedische Epoche, S. 64.

[148] DEINERT, Die schwedische Epoche, S. 75ff.

[149] Konstanz [LK Konstanz]; HHSD VI, S. 419ff.

[150] Lindau (Bodensee); HHSD VII, S. 414ff.

[151] Sondershausen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 402ff.

[152] HAPPE II 436 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[153] Keula [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 233.

[154] Greußen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 170f.

[155] (Bad) Langensalza [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 33ff.

[156] HAPPE II 437 r – 437 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[157] Wernigerode [LK Harz]; HHSD XI, S. 493ff.

[158] Elbingerode [Kr. Wernigerode]; HHSD XI, S. 110f.

[159] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.

[160] Goslar; HHSD II, S. 174ff.

[161] Stolberg [LK Harz]; HHSD XI, S. 453ff.

[162] NÜCHTERLEIN, Wernigerode, S. 215.

[163] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.

[164] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 152.

[165] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.

[166] Hamburg; HHSD I, S. 83ff.

[167] Dömitz [Kr. Ludwigslust]; HHSD XII, S. 21ff.

[168] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.

[169] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 179. Insofern kann folgende Angabe nicht stimmen: Vgl. ferner Slg. 15: Autographensammlung des Königlichen Hausarchivs der Niederlande. Online verfügbar unter: sachsen-anhalt.de/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliothek_LHA/FB/Slg_15_00_Findbuch.pdf, Nr. 131: S. von Wandersleben, schwedischer Militär, an Fürst August von Anhalt-Plötzkau, Magdeburg 1644 [?].

[170] Wilsnack, Bad [Kr. Westprignitz/Perleberg]; HHSD X, S. 391ff.

[171] Halberstadt [LK Harz]; HHSD XI, S. 169ff.

[172] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 321.

[173] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.

[174] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 512.

[175] Wittenberg [Kr. Wittenberg]; HHSD XI, S. 504ff.

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