Berlichingen, Gottfried von

Berlichingen, Gottfried von; Kriegskommissar [ – Mai ? 1635] Berlichingen war kurbayerischer Kriegskommissar. Er war ein Bruder des Regensburger Domherrn Gottfried von Berlichingen und ein Vetter des Melchior Reinhard von Berlichingen, des schwedischen Kriegsratspräsident im Fränkischen Kreis. Er amtierte zunächst als Hofrat und Hofmarschall von Johann Georg II. Fuchs von Dornheim, Bischof von Bamberg, wurde dann aber aus Kostengründen entlassen. Auf Empfehlung des Bischofs trat er im März 1633 in die Dienste Maximilians I. von Bayern. Er erhielt im August 1633 eine Kompanie im Regiment Cronberg (nachmals Keller). Ende August 1634 wurde er auf eigenen Wunsch von seinem Amt als Kriegskommissar entbunden, blieb aber als Rittmeister in der Liga-Armee. Bei Nördlingen[1] wurde er schwer verwundet, am 10. Mai 1635 wird er als verstorben erwähnt.

[1] Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. Vgl. die ausführliche Darstellung bei  ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634 (die detaillierteste Darstellung der Schlacht); STRUCK, Schlacht, WENG, Schlacht. Vgl. den lat. Bericht »Pugna et victoria ad Nordlingam«, der den protestantischen Ständen zuging; Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 74 (Abschrift). Zur französischen Sicht vgl. den Avis Richelieus, 1634 IX 11; HARTMANN, Papiers de Richelieu, Nr. 288.

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