„Simon, der lange“

„Simon, der lange“; Soldat [ – ] Der „lange Simon“ 1645 stand als Soldat in der Garnison Meiningen.[1]

„Am 22. April 1645 hatte Herzog Ernst[2] persönlich die Erbhuldigung des Rats, der Gemeinde und der Amtsuntertanen in Salzungen[3] entgegengenommen. Hans Ludwig von Hanstein auf Oberellen,[4] der sich zu dieser Feierlichkeit in Begleitung seines Pfarrers und Schulmeisters nach Salzungen[5] begab, wurde ‚uffm Holz über Salzungen’ von 10-12 zur Garnison Meiningen gehörigen Soldaten überfallen, die ihm sein Pferd, zwei Birschbüchsen[6] und andere Sachen abnahmen. Obgleich die Täter, darunter der berüchtigte ‚lange Simon’, festgestellt wurden, bedurfte es erst der Vermittlung des Herzogs, bis dem Geschädigten durch den Kommandanten von Meiningen, Oberstleutnant Charles von St. Maurice,[7] einigermaßen Genugtuung widerfuhr“.[8]



[1] Meiningen [LK Schmalkalden-Meiningen]; HHSD IX, S. 269ff.

[2] Ernst I. v. Sachsen-Gotha-Altenburg, der Fromme [25.12.1601 Altenburg – 26.3.1675 Gotha].

[3] [Bad] Salzungen [Wartburgkreis]; HHSD IX, S. 36ff.

[4] Oberellen, heute Ortsteil von Gerstungen [Wartburgkreis].

[5] [Bad] Salzungen [Wartburgkreis]; HHSD IX, S. 36ff.

[6] Bürschrohr: Jagdflinte. Nach dem „Kriegsbüchlein“ von Hans Conrad Lavater (65) hatten folgende Soldaten bei Gefangennahme keinen Anspruch auf Quartier (Pardon): „wann ein Soldat ein eysen, zinne, in speck gegossen, gekäuete, gehauene oder gevierte Kugel schiesset, alle die gezogene Rohr und französische Füse [Steinschloßflinten] führen, haben das Quartier verwirkt. Item alle die jenigen, die von eysen geschrotete, viereckige und andere Geschröt vnd Stahel schiessen, oder geflammte Dägen, sollt du todt schlagen“.

[7] Charles de St. Maurice [ – ], kaiserlicher Obristleutnant.

[8] TENNER, Salzungen, S. 146.

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